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Von hinten legte sich eine Hand auf meine Finger und zog sie von der Tür weg. Überrascht drehte ich mich um und sah Yoongi hinter mir stehen.
"Nein, lass uns das machen..." meinte er nur und schob mich vorsichtig zur Seite.
"Aber... ich hab sie schon so gesehen, seid ihr sicher, dass ihr das aushalten könnt?" fragte ich die drei, da auch Namjoon und Jin dazu gekommen waren. Jin schluckte kurz, nickte dann aber entschlossen und Namjoon hob nur die Schultern.
"Besser wir, als die anderen... und für dich wäre das zu anstrengend." meinte er und öffnete dann die Tür. Betretene Stille herrschte, als Namjoon und Yoongi, sich die Szene vor ihren Augen ansahen, doch wurde es schlagartig lauter, als Jin dazu trat.
"Fuu... ach du... oh... Shit..." fluchte er schluchzend und mir taten die drei leid, da ich genau wusste, was sie da gerade sahen.
"Hyung, geh raus, wenn es dir zu viel ist, Namjoon und ich schaffen das schon." versuchte Yoongi ihn zu beruhigen, doch anscheinend weigerte sich Jin, denn raus kam keiner von ihnen. Bevor ich hier nutzlos einfach nur rumstand, was unweigerlich zur Folge haben würde, dass ich anfangen würde, zu viel nachzudenken, was hier heute eigentlich passiert war, schnappte ich mir lieber eine Wasserflasche und etwas Traubenzucker und brachte es zu Hoseok raus, der im warmen Sand saß und Ausdruckslos aufs Meer starrte. Sein Verstand hatte sich wohl abgeschaltet und er hatte sich in sich zurück gezogen, was eine gute Schutzfunktion unserer Seele war, wenn ihr alles zu viel wurde und man nicht zusammen brechen wollte, darum legte ich ihm die Sachen nur in Griffnähe und ging wieder zurück ins Flugzeug, wo die Küche wieder entsicherte und schaute, ob wir dort noch Strom hatte und deswegen die Mikrowelle nutzen konnten. Leider funktionierte sie nicht, aber der Kühlschrank lief noch auf Notstrom, was eine Erleichterung war, allerdings hatte ich keine Ahnung, wie lange das so funktionieren würde. Ich nahm die Mahlzeiten, die ich vorher schon angefangen hatte, vorzubereiten heraus und packte sie in Aluschalen, bevor ich Alufolie darüber spannte und sie dann draußen auf die von der Sonne heißen Felsen zu legen, wo sie genau in der Sonne lagen und sich so langsam immerhin soweit erwärmen ließen, dass wir sie warm essen konnten. Eine warme Mahlzeit war wichtig für das Wohlbefinden und das konnten wir jetzt alle gut gebrauchen.
Mittlerweile war das Cockpit leer, nur die blutbefleckten Sitze und das Blut auf dem Boden zeugten von den erschreckenden Ereignissen, die passiert waren. Zögernd betrat ich den halb zerstörten Bereich und schaute, ob irgendwas an den Instrumenten noch funktionierte, doch alles war dunkel, einzig das Funkgerät hatte noch Licht, da es aus Sicherheitsgründen eine eigene Batterie hatte. Sofort suchte ich alle Frequenzen ab, setzte überall einen Notruf ab und lauschte, aber ich bekam nirgendwo eine Antwort. Vielleicht machte ich irgendwas falsch, aber ich wusste auch, das ich irgendwo einstellen konnte, dass ein ständiges automatisches Notsignal gesendet wurde, ich wusste nur nicht wo...
"Wir haben sie alle in eine kühle Höhle in der Nähe gelegt, wir brauchen irgendwas, womit wir graben können..." meinte Jin, der gerade zurück kam.
"Schau mal im Frachtraum, da ist Werkzeug, ich weiß zwar nicht, ob es eine Schaufel gibt, aber ein Kehrblech und einen Besen, vielleicht könnte man daraus eine Schaufel basteln." schlug ich vor. Er nickte und ging wieder raus zu den anderen, während ich nach der Gebrauchsanleitung für das Funkgerät suchte. Mina hätte gewusst, wie das geht... Mina!!! Ich nahm mein Handy raus und versuchte sie zu erreichen, aber die geringe Hoffnung, hier vielleicht ein Signal herein zu bekommen, schwand als ich sah, dass es vollkommen kaputt war. Eventuell war von einem der anderen das Handy noch funktionsfähig aber selbst dann... ich bezweifelte, dass hier jemand ein Signal bekam, nur durch das kaputte Handy konnte ich auch Minas Videos nicht mehr anschauen und dort nach nützlichen Tipps suchen...
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