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"Wir müssen die Leiche wegschaffen, bevor die anderen sie sehen." erklang plötzlich Yoongis Stimme, der zu uns heraus gekommen war. Namjoon sah ihn erschreckt an, aber Jin nickte seufzend und stand auf.
"Joonie? Denkst du, du schaffst es uns zu helfen?" fragte er den Jüngeren, der immer noch ziemlich neben der Spur wirkte, ihn verwirrt anschaute, sich aber erhob.
"Sicher..." murmelte er, aber man sah ihm an, dass er sich total sträubte und nur mithalf, weil er stärker war, als Yoongi und Jin somit auch besser helfen konnte. Ich wollte gar nicht wissen, wie sie reagieren würden, wenn sie die beiden Piloten sehen würden... Würde es ihnen näher gehen, wenn sie ihren Manager begraben mussten, oder wenn sie die übel zugerichteten Männer im Cockpit entdecken würden.
"Wer empfindlich ist, der sollte nicht ins Cockpit schauen... Ich suche gleich mal irgendwo im Frachtraum nach Planen, wir müssen die beiden einwickeln, das ist kein Anblick, für schwache Nerven." warnte ich die drei, die betroffen nickten und sich dann aufmachten, ihren Manager aus der Maschine zu holen. Der Frachtraum war von innen gar nicht erreichbar, man konnte nur durch eine Klappe von Außen hinein gelangen. Diese suchte ich nun und mit dem Schlüssel, den ich gleich zu Flugbeginn an meiner Uniform befestigt hatte, wo ein Exemplar von jedem Schloss im Flugzeug dran hing, hatte ich diese auch schnell geöffnet. Drinnen war all unser Gepäck, Nahrungsmittel und Getränke, damit man die Küche schnell wieder befüllen konnte, Werkzeug, Ersatzbettwäsche mehrere Ersthilfekits und noch einige Kisten, die ich erst durch schauen musste. Zu meinem Glück, fand ich in der zweiten Kiste gleich genügend Plastikplanen, da die bei Flugzeugen als Unterlage bei Reparaturen gebraucht wurden, also nahm ich zwei heraus und brachte sie ins Flugzeug. Der Manager war mittlerweile weg und gerade als ich die Cockpittür öffnen wollte, kam Hoseok von hinten auf mich zugelaufen, rieb sich sie Schläfen, da er wahrscheinlich Kopfschmerzen hatte, nicht sehr verwunderlich nach einem halben Absturz, der dann zur Notlandung wurde. Da ich nicht wusste, wie er reagieren würde und ich mich daran erinnerte, wie schreckhaft er war, ließ ich die Tür erstmal zu.
"Was ist passiert?" fragte er leise, auch er schien etwas orientierungslos, sah mich mit großen Augen an, als er die Planen bemerkte.
"Wo sind die anderen? Ist... ist jemandem was passiert?" fragte er besorgt, schien plötzlich viel klarer, was wohl durch das Adrenalin kam, dass gerade durch die Angst um seine Bandkollegen, bei ihm ausgeschüttet wurde.
"Keine Sorge, deinen Membern geht es gut." begann ich und konnte förmlich den Knall hören, den die Steine machten, die ihm gerade vom Herzen fielen. Doch dann beäugte er die Planen wieder misstrauisch und ich ließ seufzend die Schultern sinken.
"Die Piloten und... euer Manager, haben es leider nicht überlebt..." informierte ich ihn leise und hob dann vorsichtig den Blick, nur um ihn still weinen zu sehen. Es zeriss mir fast das Herz, als ich sah, wie er mit offenem Mund da stand und versuchte zu erfassen, was hier passiert war. Am liebsten wollte ich ihn in den Arm nehmen, aber ich wusste nicht, ob es ok war, diese Grenze seiner Privatsphäre zu übertreten, doch noch ehe ich damit fertig war, innerlich darüber zu debattieren, war er weinend auf seine Knie gesunken und ich pfiff auf Anstand und eilte die drei Schritte auf ihn zu, um ihn fest zu umarmen. Zu meinem Erstaunen, erwiderte er die Umarmung und ließ sich widerstandslos von mir trösten.
"Wo ist Manager-nim jetzt?" fragte er nach einer Weile schniefend.
"Jin, Namjoon und Yoongi haben ihn hier raus geschafft." erklärte ich und er nickte, war wohl froh, ihn nicht mehr gesehen zu haben.
"Und die Piloten?" wollte er dann wissen und ich seufzte bei der Erinnerung, in welchen Zustand sie immer noch im Cockpit saßen.
"Die sind noch da... du gehst da nicht rein... nicht mal kurz reinschauen... ok? Das ist nichts für schwache Nerven." warnte ich ihn und hörte wie er wieder kurz aufschluchzte, dann aber nickte.
"Am besten setzt du dich ein wenig raus, an den Strand, tank Sonne, die Wärme und das Licht, helfen gegen den Schock. Wir kümmern uns hier um alles." schlug ich ihm vor und führte ihn dann raus, platzierte ihn so, dass er nicht sehen konnte, wenn die Leichen rausgeschafft werden würden und ging dann wieder rein, checkte die Maknaeline, die noch bewusstlos war und nahm dann die Planen nochmal in die Hand, ehe ich die Hand an den Türknauf zum Cockpit legte.
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