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Mit langsamen Schritten führte Namjoon mich den Mittelgang entlang, meinen Blick hatte ich fest auf Jimin gerichtet, ließ mich von nichts ablenken, so wie Kookie es mir geraten hatte. Er hatte Recht, hier ging es nicht um die Anwesenden, hier ging es nur um uns. Wir achteinhalb waren die einzigen, die zählten, unsere gemeinsame Familie. Obwohl meine Hände in seidenen Handschuhen steckten, waren sie eiskalt und wärmesuchend kuschelte ich mich enger an Namjoon. Er wendete mir seinen Blick zu und lächelte leicht.
"Ich stelle mir nachher vor, dass du deine Antwort auch für mich gibst, nicht nur für Jimin... ich bin mir sicher, jeder von uns tut das." raunte er mir ins Ohr. Meine Mundwinkel hoben sich und mir wurde es ganz warm ums Herz, so sehr, dass mir jetzt schon fast die Tränen gekommen wären.
"In euren Ringen, da stehen nicht eure Namen... es stehen unser aller Initialen darin und wir haben auch solche Ringe, alle mit einem klein wenig veränderten Design, so dass es nicht auffällt." flüsterte er weiter.
"Ich freue mich schon, auf unsere gemeinsame Zeremonie." antwortete ich ebenso leise. Wieder sah ich zu Jimin und lächelte nun strahlend, je näher ich ihm kam, desto klarer sah ich die Liebe in seinem Blick. Er sah so stolz aus, dass er derjenige war, dessen Namen ich von nun an tragen würde. Im Grunde war das alles sein Verdienst, unsere Polyamore Beziehung, dass wir alle zusammen waren, ohne Jimin wäre es wohl nie so dazu gekommen, weswegen er es auch verdient hatte. Als wir vorne angekommen waren, hielt Namjoon Jimin meine Hand hin.
"Tu nichts, was ich nicht auch tun würde." meinte er zwinkernd und stellte sich dann auf die Bräutigamseite der Trauzeugen, neben Yoongi und Hobi. Jin, Taehyung und Jungkook standen auf meiner Seite. Meine Schwester und ihr Mann hatten die Babys auf dem Arm, weswegen sie in der ersten Reihe saßen, neben Jimins Familie. Die anderen Eltern saßen in den Reihen dahinter.
Der Priester startete seine Ansprache, von der ich nichts mitbekam, da ich so sehr von Jimins intensivem Blick gefangen war. Ihm schien es nicht anders zu gehen, denn Yoongi schubste ihn irgendwann mit dem Ellenbogen an, was ihn wohl in die Realität zurück holte, denn er sah den Mann vor und entschuldigend an, ehe er mir lächelnd in die Augen sah.
"Ich will." sagte er mit fester Stimme.
"Ich auch." hörte ich Jungkook flüstern und musste mich zusammen reißen, nicht laut aufzulachen. So ein Scherzkeks... Auch Jimin schmunzelte, als er sah, wie Tae Kookie einfach den Mund zu hielt. Dadurch hätte ich fast meinen Einsatz verpasst.
"Ich will." antwortete ich auf die Frage des Priesters, der sich von den Jungs so gar nicht aus der Ruhe bringen ließ. Wir tauschten die Ringe und dann kam der Kuss... Sanft zog Jimin mich an meiner Taille zu sich und verband unsere Lippen miteinander, küsste mich voller Leidenschaft, so dass wir es aus dem Publikum schon kichern hörten und einer der Jungs pfiff begeistert. Uns wurde von unzähligen, mir meist fremden Menschen gratuliert, zum Glück brauchte ich nur zu Lächeln und zu nicken, das Reden übernahm Jimin. Wir schnitten den Kuchen an, tanzten, aßen mit den Gästen und irgendwann, als es schon dunkel draussen war, stand Mrs Park vor mir.
"Ihr solltet dann jetzt schlafen gehen, morgen in aller Frühe, gehts zur Hochzeitsreise." mahnte sie uns und beide schauten wir sie verstört an.
"Aber, wir wollten doch keine machen, damit die anderen nicht zurück bleiben müssen..." protestierte Jimin.
"Ja, das wäre doch unfair." bekräftigte ich, doch sie schüttelte nur bestimmt den Kopf.
"Keine Sorge, die könnt ihr mitnehmen." winkte sie ab und schob uns Richtung Ausgang. Wir hatten die Honeymoonsuite in dem Hotel, in dem die Hochzeit stattgefunden hatte und dorthin zogen wir uns nun zurück.
"Weißt du, dass das nun das erste Mal heute ist, dass wir reden können, ohne, dass uns wer dazwischen redet?" fragte er mich und ich nickte.
"Ja, das war schlimm, ich dachte, wir kämen gar nicht mehr zu Wort." meinte er dann kopfschüttelnd. Etwas erfolglos, versuchte ich mein Kleid zu öffnen, was mir allerdings nicht gelang, weswegen er aufstand und mir dabei half. Es hatte mit seiner Hilfe nur Sekunden gedauert, da fiel mir das Kleid bis um die Füße, so dass ich einfach nur noch raussteigen konnte und ich nun in meiner Unterwäsche vor ihm stand. Seine Augen wanderten über meinen Körper, endeten bei meinen Lippen und schlossen sich dann, als er mir mit seinem Gesicht immer näher kam. Er packte meinen Hinterkopf und zog mich ihm entgegen, presste hungrig seine Lippen auf meine, sank mit mir gemeinsam aufs Bett, wo er mich unter sich begrub, während seine Zunge lüstern durch meinen Mund wanderte. Ein lautes Klopfen unterbrach uns. Wiederwillig lösten wir uns voneinander und Jimin ging zur Tür, um diese zu öffnen.
"Ihr könnt doch nicht so einfach verschwinden und euer Geschenk nicht mitnehmen." begrüßte uns ein grinsender Jin. Verständnislos sahen wir ihn an, denn er hatte kein Geschenk in der Hand. Er Pfiff kurz und Hobi kam um die Ecke, zerrte einen etwas unbehaglich aussehenden Namjoon hinter sich her. Als wir ihn genauer betrachteten, kicherten wir, denn der Leader hatte eine große, rote Schleife um den Bauch. Jin schob ihn zu uns ins Zimmer.
"Viel Spass mit ihm." meinte er, ehe er und Hobi lachend davon eilten. Jimin sah Namjoon mit funkelnden Augen an.
"Ich bin gerührt... sie schenken uns Joonies ersten Dreier..."
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