Kapitel III: Lucian & Emily Jones
"Gib mir das Zeug oder ich jag dir diese Kugel in dein hässlichen Kopf.", nuschelte Lucian und schwankte leicht. Mike hielt schützend die Hände vor sein Gesicht. Lucians glasige Augen starrten Mike an. "Hass du misch nich' verstanden?", er drückte die Pistole noch doller an Mikes Schläfe. Mike zitterte. Er zog langsam ein Briefumschlag aus seiner Jackentasche und reichte ihn Lucian. Der schnappte sich den Umschlag und steckte ihn mit der Pistole in seinen Rucksack." Mike, wenn du das irgendwem erzählst bringe ich dich um, ham' wir uns verstanden?" Mike nickte schüchtern und verschwand hinter der nächsten Ecke.
"Emily, Schatz, bist du da?", Lucians Stimme hörte sich rau und heiser an. Schritte näherten sich der Tür. "Dad?", fragte Emily leise. Lucian antwortete: "Emily, mach die Tür auf." Emily öffnete mit zittrigen Händen das Schloss, es knackte und die Tür öffnete sich langsam. Als Lucian die Wohnung betrat, fluchte er und schmiss seinen Rucksack in die Küche. Schwankend zog er sich die Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer. Emily folgte ihm und breitete eine Decke auf dem kaputten Sofa aus. Lucian fiel mit einem Seufzen aufs Sofa und schloss für eine kurzen Moment die Augen. Er wollte nicht, dass Emily sah, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Sie sollte denken, dass er alles im Griff hatte. Lucian wischte sich die Tränen weg und blinzelte fünf Mal schnell hintereinander, sodass man die Tränen nicht mehr sehen konnte.
Seit Emilys Mutter Isobell Lucian für eine reichen Mann verlassen hatte, ging das so. Emily fragte ständig nach Iosbell und ihrem Bruder Ander. Ander lebte zwar eigendlich noch bei ihnen, schlief aber sogut wie immer bei Freunden.
Lucian wollte es nicht zugeben, aber er vermisste Ander undenklich. Immer, wenn er an Ander dachte, wurde er traurig, er wollte wieder zusammen mit seinen Kindern War of Wars [Meines Entachtens gibt es dieses Spiel nicht, ihr müsst also garnicht nach gucken. Kann natürlich sein das ich das irgend wo aufgeschnappt habe und es sich in meinem Unterbewusstsein verankert hat... Wir werden es nie erfahren...] spielen und zusehen wie Emily die ganze Zeit Ausreden findet, warum sie so schlecht ist und Ander sich über sie lustig macht und dann ausrastet, wenn sein Avatar stirbt. Ein trauriges Lächeln schmückt Lucians Lippen.
Er wollte das alles nicht, er hat Isobell angefleht nicht zu gegen. Sie hatte es nur mit einer abwehrenden Handbewegung von sich gewiesen und angewidert geschnaubt.
Isobell war eine prächtige Frau gewesen, alle hatten Respekt vor ihr, alle haben sie bewundert. Sie war wunderschön, mit ihrem perfektem Aussehen.
Emily riss ihn schlagartig aus seinen Gedanken. Sie hielt ihr Handy in der Hand.
"Ander" Emily drückte ihn das Handy in die Hand und verschwand ohne ein einziges Wort. Lucians Herz pochte gegen seine Brust. Mit zitteriger Stimme sagte er :" Hallo, Ander." Lucian hörte wie Ander sich räusperte.
"Luke..." Es schmerzte sehr, dass Ander ihn Luke nannte.
"Ich will morgen in einen Club, habe aber kein Geld mehr und meine Freunde leihen mir nichts mehr, ich bin bei den seit Jahren im minus. Ich wollte dich fragen, ob du mir vielleicht 50€ leihst?" Lucian biss sich auf die Unterlippe.
War ja klar, das Ander nur Geld wollte, was sonst? Sich mit Lucian treffen oder ein Eis essen? Wohl kaum!
"Ja, klar kriegst du 50€." Ander bedankte sich und wollte auflegen.
"Ander, warte!... Ähm, wie geht's dir so?"
"Luke, ich habe dafür jetzt echt keine Zeit." Lucian schluckte.
"Ander beantworte mir diese Frage, sofort!" Stille.
"Ich hole das Geld dann gegen 21 Uhr ab.", sagte Ander und legte auf.
" Emily", rief Luke. Sie versuchte sich ihr Lächeln zu verkneifen, als sie ins Wohnzimmer ging und sich ihr Handy wiederholte.
Als sie wieder in ihrem Zimmer war ,atmete sie tief durch und startete ihren Laptop. Dann öffnete sie Instagram und gab samuel.johnson154 ein.
Samuel hatte 24 Bilder gepostet. Emilys Herz schlug schneller. Sie klickte sein neuesten Post an. Samuel stand mit seinen Freunden vor einer mit Graffiti angesprayen Mauer.
Emilys großer Bruder war auch auf dem Bild. Er trug ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift "Bitches get what they want" und eine lange schwarze Sporthose. Emily schauderte, als sie das T-Shirt sah.
Ander war nie der Typ Mann gewesen, der Frauen wie Objekte behandelte. Als Emily einmal fast vergewaltigt wurde, war Ander zur Stelle und hatte Emily daraus geholfen, obwohl der Vergewaltiger um die zehn Jahre älter war, als er.
Emily war ihm damals so dankbar, dass sie ihn für ein halbes Jahr, wie einen Kaiser behandelte.
Emily seuftzte bei dem Gedanken. Sie vermisste Ander, dachte aber, dass ihr Vater nicht wollte, dass Ander zurück kommt.
Das Klingeln ihres Handys riss sie aus ihren Gedanken. Alice rief an. Nach kurzen Zögern nahm Emily ab.
"Hey, Schätzchen, wie geht's dir?", fragte Emily mit falscher Fröhlichkeit. Sie durfte jetzt, vor Alice, nicht zusammen brechen, sonst würde sie wie eine Heulsusse dastehen.
"Naja, wie soll es einem denn gehen, wenn..." Alice schluchzte.
"Hey, hey, Alice, alles wird gut, glaub mir, du musst einfach drüber hinwegkommen. Das mit Henry ist jetzt vier Monate her."
"Ja, ich weiß, aber... Ich habe ihn geliebt, du weißt ja garnicht, wie es ist, eine geliebte Person zuverlieren."
Ohh doch, das weiß ich sogar besser als du, dachte Emily, sagt aber nichts dazu.
"Alice, komm leb weiter. Es gibt viele Menschen, denen es genau so geht."
"Ich habe aber gesehen, wie er starb." Emily hörte Alice bitterlich weinte.
"Verdammt, Alice, reiß dich zusammen, es gibt auch Menschen, denen es schlechter geht als dir, also, verdammt, heul mir nicht die Ohren voll und beschwer dich die ganze Zeit. Ich habe auch Probleme, die ich dir nicht immer vortrage, ich komme damit klar, dass mein Leben nicht perfekt ist."
Alice schwieg unbehaglich.
"Hast du den deine erste große Liebe sterben sehen?"
"Nein", sagte Emily verknirscht.
"Was ist denn bitte ansatzweise so schlimm?"
"Mein Vater ist drogenabhängig, mein Bruder spricht aus irgendeinem Grund nicht mehr mit mir, meine Mutter hat uns verlassen und mein Hund ist gestorben, und weißt du wieso? Nein, natürlich nicht, du hast solche Probleme nicht. Wir könnten uns eine OP nicht leisen. Und jetzt habe ich keinen mehr zum reden und, verdammt, ich fühle mich so alleine, das ist echt nicht prickelnd, das Gefühl!"
"Hallo, du hast doch mich... Du kannst mir alles erzählen."
Emily lachte kurz auf.
"Ja, stimmt, ich habe ja noch Madame 'Mir geht es so scheiße, blah, blah, blah, mein Leben ist ein Disaster' , mit der kann man sich prächtig unterhalten." Wütend legte Emily auf. Sie presste ihre Lippen aufeinander ,um nicht zu heulen. Das funktioniert mäßig.
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Hey, Leute hier eine kleine Anmerkung von der Autorin. Das Kapitel hat schon mehr als 1300 Wörter und ich bin noch nicht fertig, also teile ich das Kapitel in zwei Teile. Der zweite Teil wird hoffentlich kürzer.
Viel Spaß beim Lesen...
In peace,
Ally fucking Mercury
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