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Way Home

Die darauffolgenden Wochen liefen wirklich merkwürdig ab. Zumindest für jeden von uns -außer Yeonjun. Fast täglich durften wir beobachten, wie er Bora von der Arbeit abholte und sie entweder im Auto oder zu Fuß sicher und heil nachhause brachte. Bei jedem anderen der Jungs hätte es Sinn gemacht, selbst bei Beomgyu, aber nicht bei Yeonjun. So einer war er nicht. Zumindest hatten wir das gedacht. Doch einmal hatte Taehyun folgendes zu mir gesagt: „Vielleicht steckte das schon immer in ihm, nur hat er nie eine Frau gefunden, die ihn so beeindruckt, dass ihm der Aufwand wert wäre"

Und umso länger ich die Situation beobachtete, desto mehr glaubte ich auch daran. Yeonjun hatte nie um die Liebe einer Frau kämpfen müssen. Er hatte sich nie wirklich Mühe geben müssen. Doch jetzt musste er es und er schien sehr motiviert zu sein.

Ich war wirklich gespannt darauf, diese berühmte Bora auch mal kennenzulernen.

An dem heutigen Tag brachte Yeonjun Bora wieder mal zu Fuß nachhause, weil es das perfekte Wetter für einen Spaziergang war. Außerdem war es angenehm warm und die Sonne schien. Bora hatte Frühschicht gehabt.

Mittlerweile hatte sich eine Art Freundschaft zwischen den Beiden entwickelt und Bora war nun wesentlich netter zu Yeonjun. Sie veräppelte ihn immer noch gerne und war sarkastisch, aber sie verdrehte nun wesentlich weniger die Augen und angewidert von ihm war sie erst recht nicht mehr. Doch das Thema Familie und Freunde wehrte sie immer noch ab.

Eine Weile schwiegen sie einander an. Es war aber keine unangenehme Stille. Es war viel mehr die Ruhe nach einem Witz.

„Hey Bora", begann Yeonjun vorsichtig. „Ich muss dich das fragen, weil ich einfach viel zu neugierig bin"

Bora grinste. „Fragst du mich jetzt schon wieder, ob ich einen Freund habe?"

Auch Yeonjun grinste. „Mittlerweile weiß ich, dass du keinen haben kannst. Kein Freund würde es dulden, dass ein Fremder die Freundin jeden Tag nachhause begleitet"

Bora lachte. „Ja, das stimmt wohl" Dann sah sie ihn von der Seite an. „Und was willst du dann fragen?"

Yeonjun blieb stehen und sein Lächeln ebbte ab. Bora blieb ebenfalls stehen und wurde ernst.

„Warum weichst du immer aus, wenn ich dich was zu deiner Familie oder deinen Freunden frage?" Yeonjun fragte sie das so behutsam wie möglich.

Bora seufzte und ging weiter. Yeonjun holte sie nach zwei Schritten ein und ging nun wieder neben ihr.

„Weil ich mir nicht sicher bin, ob unsere Freundschaft soweit ist, dass ich es dir sagen könnte", antwortete Bora so ehrlich sie konnte.

„Ist es so schlimm?", fragte Yeonjun.

Bora zuckte mit den Schultern. „Na ja, schön ist es nicht. Aber es könnte dir zu anstrengend sein"

Yeonjun grinste. „Hast du etwa was Kriminelles angestellt?"

Bora schüttelte den Kopf und schubste ihn scherzhaft leicht von sich weg. „Quatsch! Ich bin nicht so wie du"

„Hey, ich mache auch nichts Kriminelles!"

Sie sah ihn ernst und traurig an. „Willst du es wirklich wissen?"

Yeonjun nickte. Er konnte sich nicht vorstellen, was an Boras Familiengeschichte so schlimm sein sollte. Vor allem konnte er sich ausgerechnet bei ihr nicht vorstellen, dass sie etwas so Schlimmes getan hatte, dass er sich von ihr abwenden würde. Selbst wenn sie ihm jetzt beichten würde, in der Vergangenheit als Stripperin gearbeitet zu haben, würde ihn das nicht abschrecken.

„Dann komm", sagte Bora leise, steuerte eine Bank zu, die sich neben dem Gehweg befand und setzte sich. Sie klopfte auf ihre rechte Seite als Zeichen für Yeonjun, dass er sich setzen sollte. Sie seufzte erneut. „Ich rede eigentlich nicht darüber und eigentlich weiß es auch niemand. Selbst in der Arbeit weiß es niemand" Yeonjun antwortete nicht und wartete geduldig. „Die Wahrheit ist... ich habe seit dem Tod meiner besten Freundin keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern und den will ich auch nicht"

Yeonjun stutzte auf. Sie hatte also doch mal Freunde gehabt, die keine Arbeitskollegen oder Fische waren.

„Woran ist deine beste Freundin gestorben?", fragte er.

Bora verkrampfte ihre Hände im Stoff ihrer Tasche. „Sie... Sowon hat sich selbst das Leben genommen, weil sie nicht mehr mit dem Druck in der Schule und von ihren Eltern umgehen konnte" Yeonjun schwieg. Bei diesem Thema gab es nichts, was er hätte sagen können. Also sprach Bora ruhig und traurig zugleich weiter: „Sie war wahnsinnig lieb, aber wahrscheinlich zu lieb für das harte, koreanische Schulsystem. Du hättest ihr wahrscheinlich deine Nummer gegeben" Bora lächelte ihn an, doch Tränen liefen ihr über das Gesicht. Schnell wischte sie sie weg. „Nach ihrem Selbstmord war ich am Boden zerstört und kam nicht mehr klar. Meine Schulnoten waren immer perfekt gewesen, weil ich die Beste sein wollte, um meine perfektionistischen Eltern glücklich zu machen. Doch nach Sowons Tod wurden meine Noten schlechter, weil mir die Kraft fehlte. Versteh mich nicht falsch, meine Noten waren weiterhin besser als die von den meisten Jungs aus meiner Klasse, aber es waren halt größtenteils nur noch mittelmäßige Noten und keine Einsen mehr. Meine Eltern waren stinksauer auf mich und hatten keinerlei Verständnis dafür, warum mich Sowons Tod so deprimierte. Sie sagten immer, ich versaue mir meine Zukunft, wenn ich noch länger um sie trauere. Das hat es aber schlimmer gemacht"

Bora verkrampfte ihre Finger noch mehr in den Stoff ihrer Tasche. Yeonjun sah zuerst zu ihren Fingern, die schon blau anliefen und dann wieder in Boras Gesicht, seufzte und nahm ihre rechte Hand in seine beiden und schloss sie ein. Bora sah ihn verwundert an und ihr erster Impuls war es, sich aus seiner Hand zu befreien und wütend zu werden. Doch wenn sie in sein Gesicht blickte, dass sie mitfühlend und überhaupt nicht flirtend ansah, verblasste ihr Zorn und sie drückte seine Hände kurz.

„Was ist danach passiert?", fragte Yeonjun zaghaft.

„Sie haben mich rausgeworfen, weil sie nicht verstanden haben, warum ich immer trauriger und passiver wurde" Ein schweres Seufzen entfuhr ihr. „Ich hatte eine Stunde Zeit meine Sachen zu packen und mir was zu überlegen. Ich hatte glücklicherweise eine Bekannte, bei der ich bis zu meinem Abschluss leben konnte. Um ihr ein bisschen Miete zahlen zu können, habe ich neben der Schule in einem kleinen Laden gearbeitet. Nach dem Abschluss war mir klar, dass ich kein Geld hatte, um zu studieren, doch ich wollte unbedingt was mit Medizin machen und da habe ich mich im Krankenhaus als Krankenschwester beworben. Irgendwann konnte ich mir eine eigene Wohnung leisten" Sie lächelte dezent, doch es verblasste sofort wieder.

„Hast du deine Eltern seitdem wieder gesehen?", fragte Yeonjun.

Bora schüttelte den Kopf. „Nein und selbst wenn sie meine Adresse rausfinden und vor meiner Tür stehen würden, würde es mich nicht interessieren. Ich war ihnen nicht wichtig, also sind sie es mir auch nicht mehr. Sie haben mich im Stich gelassen, als ich sie am meisten gebraucht hätte. Das ist unverzeihlich"

„Kannst du deshalb keine Hilfe annehmen?"

Bora sah ihn etwas verletzt an und bis vor ein paar Wochen hätte sie ihm wahrscheinlich ihre Handtasche drübergezogen und ihn einen widerlichen Idioten genannt, doch nach der kurzen, aber intensiven Zeit, die sie miteinander verbracht haben, wäre dies jetzt nicht mehr richtig. Und sie wusste auch, dass er vermutlich Recht hatte.

Sie nickte und seufzte. „Ja, vermutlich ist das der Grund. Ich helfe einfach lieber, anstatt selbst Hilfe anzunehmen. Deswegen bin ich auch Krankenschwester. Ich möchte für Menschen da sein"

„Und wer ist für dich da?", fragte Yeonjun unverblümt und sah Bora intensiv an.

Bora sah ihn ebenfalls an und antwortete emotionslos: „Meine Fische"

„Deine Fische?"

„Sie sind gute Zuhörer" Egal, wie traurig Bora war, selbst sie musste über den Ausgang dieses Gesprächs lächeln.

„Ich bin auch ein guter Zuhörer", lachte Yeonjun und auch Bora musste schmunzeln. „Besuchst du Sowons Grab oft?", wurde Yeonjun wieder ernsthafter.

Bora nickte. „Ja, ich versuche sie so oft zu besuchen, wie ich kann, aber an ihrem Todestag nehme ich mir immer frei. Das ist mir wichtig. Zurzeit bin ich mindestens einmal in der Woche bei ihr, weil es so vieles gibt, was ich ihr erzählen möchte"

Yeonjun grinste. „Oh, erzählst du ihr auch von mir?"

Bora grinste ebenfalls. „Darauf antworte ich nicht"

„Ich mag es, wenn du das sagst", lachte Yeonjun. „Aber jetzt verstehe ich, warum du der Frage nach deiner Familie und Freunden ausweichst"

„Ja, ich fürchte, die meisten Menschen würden es nicht verstehen und würden mir sagen, dass ich meine Eltern trotzdem lieben soll" Boras Stimme war anfangs ruhig gewesen, doch nun wurde sie wütend: „Aber meine Eltern verdienen meine Liebe nicht. Wenn sie sich um mich scherren würden, hätten sie das die letzten Jahre getan. Aber das haben sie nicht. Meinen Abschluss, meine Ausbildung, meinen Job, meine Wohnung... alles habe ich mir alleine erarbeitet. Ich brauche sie nicht und auch sonst niemanden"

Während Bora dies sagte, hatte sie ihre rechte Hand aus Yeonjuns Händen gezogen. Sie beruhigte sich wieder: „Entschuldige. Denkst du jetzt komisch von mir?"

Yeonjun lächelte sanft und schüttelte den Kopf. „Nein, überhaupt nicht. Ich habe das Gefühl, als würde ich dich endlich verstehen. Ich finde es auf jeden Fall cool, wie tapfer du warst und was du alles alleine geschafft hast"

Boras Kopf wurde heiß. So ein Kompliment hatte sie noch nie bekommen.

Da stand Yeonjun auf und verkündete: „Wir sollten dich langsam nachhause bringen. Wir sitzen seit einer Stunde auf dieser Bank"

Bora wischte sich die letzten Tränen aus ihrem Gesicht, lächelte und stand auf. „Ja, du hast Recht"



Wenig später kam Yeonjun wieder bei sich und Soobin zuhause an und war durchaus zufrieden mit dem Verlauf des Nachmittags. Allerdings hatte er auch was Entscheidendes vergessen.

„Hey, hey, wer ist denn da?", lachte Beomgyu, als Yeonjun das Wohnzimmer betrat.

Dieser erschrak und sah, dass die Jungs und ich im Wohnzimmer verteilt saßen und scheinbar alle nur auf ihn gewartet hatten.

„Das waren aber lange zehn Minuten", stellte Soobin grinsend fest und sah auf seine Uhr. „Du warst fast zwei Stunden weg"

„Sagst du nicht immer, der Weg vom Krankenhaus zu Boras Wohnung sind nur zehn Minuten zu Fuß?", hakte Beomgyu nach.

Yeonjun kratzte sich peinlich berührt am Hinterkopf. „Ja...Warum seid ihr alle hier?"

„Hallo? Probe?", erwiderte Beomgyu und hielt seine Gitarre hoch.

„Oh nein, das habe ich total vergessen", gab Yeonjun zu.

„Wahrscheinlich ist es dir nur zu peinlich vor einem Gast wie mir zu proben", lachte ich.

Mit einem „Tzzz" ging Yeonjun in die Küche, öffnete den Kühlschrank und holte sich eine Limo. Wir anderen folgten ihm aufgeregt.

„Also, was habt ihr solange gemacht?", fragte Beomgyu.

„Wir haben geredet", antwortete Yeonjun und nahm erneut einen Schluck von seiner Limo.

„Geredet? Du?", kam es von Taehyun.

„Du hast dich in sie verliebt, richtig?", sagte ich und sah Yeonjun direkt in die Augen. Er sagte nichts. „Ich kann es dir glauben, wenn du sagst, dass ihr nur geredet habt. Sonst würde ich dir das nie glauben. Außerdem kann ich mich nicht daran erinnern, wann du zuletzt für eine Frau so viel getan hast und sag nichts. Dank Taehyun bin ich bestens informiert. Ich weiß alles, was er weiß"

„Warum macht ihr daraus so ein Riesenthema?", entgegnete Yeonjun genervt.

„Wir kennen dich, Yeonjun und dein Verhalten ist sehr untypisch", beharrte ich.

„Sarang, bedräng ihn doch nicht so", sagte Soobin.

Yeonjun schnaubte. „Ja, und? Ich bin in sie verliebt. Ist das jetzt schlimm?"

Ich grinste. „Genau das wollte ich wissen. Die Wahrheit"

„Und worüber habt ihr die letzten zwei Stunden gesprochen?", fragte Beomgyu neugierig.

„Etwas sehr Privates und ich bin ihr dankbar, dass sie es mir anvertraut hat", kam es genervt von Yeonjun.

„Etwas Schlimmes?", fragte ich versöhnlicher.

„Ich will darüber nicht sprechen und ihr wäre es sicher nicht recht, wenn ich das brühwarm an euch weitergebe. Aber um es kurz zu fassen: Jetzt verstehe ich, warum sie so ist, wie sie ist"

„Ohooo!", kommentierte Beomgyu und Taehyun fügte hinzu: „Ich bin beeindruckt"

„Können wir jetzt mit den Proben beginnen?", fragte Yeonjun entnervt.

Sofort sprangen Taehyun, Beomgyu und ich von den Barhockern auf, die sich in der Küche gegenüber des Kühlschranks befanden. Sie standen vor einer Kücheninsel und diente Yeonjun und Soobin als Essensplatz, wenn sie nicht vor dem Fernseher aßen.

Yeonjun und Soobin gingen voraus und Kai, der die ganze Zeit über wie meistens geschwiegen hatte, bildete grinsend das Schlusslicht. 

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