50 - Aufgeflogen
„Ach komm schon, lüg mich nicht an", murmelte Bryce.
Natürlich war ich aufgeflogen. Ich saß in seinem Wohnzimmer auf dem Sessel und brachte kein Wort über meine Lippen. Seine braunen Augen musterten mich genau.
„Claire."
Ich sah ihn überrascht an. Woher kannte er meinen Namen? Ich hatte ihm einen anderen genannt.
Der trainierte Mann vor mir fing an zu grinsen.
„Dachte ich mir das der letzte gelogen war. Komm schon Kleine, sag mir was du willst und ich lass dich vielleicht gehen", schlug er vor.
Ich schluckte leise und überlegte. Sollte ich mir eine Lüge überlegen und das Ryan überlassen? Oder hoffe ich auf Mitgefühl und sage ihm die Wahrheit?
Er sah mich abwartend an und haute auf die Armlehnen, dann stand er auf.
„Wenn du nicht redest muss ich mir was anderes überlegen", er holte gerade aus.
„Ich weiß von deinen Vorstrafen", schoss es aus mir, „du bist auf Bewährung."
Er ließ seine Hand runter und sah mich an.
„Woher?", zischte er.
„Ashton."
Bryce ging sich durch die dunklen Haare und sah zu mir.
„Was willst du?", fragte er gereizt.
„Dich und deine Leute", gab ich zu.
Bryce stützte sich an den Lehnen des Sessels ab und musterte mich genau. Sein Blick war misstrauisch.
„Wieso?", fragte er genauso misstrauisch wie er mich ansah.
Ich schluckte. Sein Blick machte mich nervös. Ich wusste nicht wie er reagieren würde wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde, allerdings könnte er auch durchschauen das ich log. Anscheinend war ich zu lange still, denn jetzt wurde er lauter.
„Claire!", schnauzte er.
Jetzt zuckte ich zusammen.
„Wofür brauchst du meine Jungs?!"
Ich schloss einen Moment die Augen. Atmete tief durch und sah ihn wieder an.
„Ash wurde festgenommen", sagte ich leise.
Der große Kerl vor mir richtete sich auf. Wieder fuhr er sich durch die Haare, man sah ihm an das er nervös war.
„Wird er reden?"
Ich schüttelte den Kopf: „Nicht wenn du hilfst."
Er sah zu mir und nickte.
„Ich kann da nicht wieder zurück. Was hast du vor?", fragte er.
„Nicht ich. Der Plan ist von Ryan und Ashton", erklärte ich.
„Also muss ich Ryan herbestellen?"
Ich nickte. Bryce ließ sich auf die Couch fallen und schloss die Augen.
Ich konnte mich beruhigen, es schien tatsächlich so als würden wir Bryce auf unsere Seite kriegen. Wie Ryan einen von Bryce's Leute dazu kriegen will für Ashton ins Gefängnis zu gehen wusste ich allerdings nicht.
~~~
Ryan kam ins Wohnzimmer und musterte mich gleich.
„Bist du verletzt?"
Ich schüttelte den Kopf. Dann redete Bryce hinter ihm.
„Ich mach das nicht mehr. Ich bin auf Bewährung, ein Fehler und ich leiste Ash Gesellschaft", murmelte er und sah zu Ryan.
Ryan nickte und richtete sich wieder auf.
„Du hälst dich auch dran?", fragte der Blonde.
Bryce nickte: „Was ist der Plan?"
Beide setzten sich und ich schloss die Augen. Wenn ich den dunkelhaarigen Kerl richtig einschätzte, würde er protestieren oder sich aufregen. Es dauerte nicht lange da hörte man ihn auch schon.
„Das kann nicht dein ernst sein! Ich soll einen meiner Leute ausliefern?!", schnauzte Bryce.
„Nein. Du sollst mir John ausliefern. Er kennt die Leute die für Kyle gearbeitet haben", erklärte Ryan ruhig.
„Ich liefer meine Leute nicht aus!"
„Bryce. Bitte", bat ich ihn, „er wird nicht im Knast landen, aber lass Ryan mit ihm reden."
„Reden?", lachte Bryce auf, „der redet nicht! Er droht! Und wenn's hart auf hart kommt würde er jeden ausliefern um Ashton da wieder rauszukriegen!"
„Und du würdest Sally nicht rausholen?", fragte Ryan.
„Wer ist Sally?", fragte ich.
„Die Liebe seines Lebens, die ihn verlassen hat weil er verhaftet wurde", erklärte Ryan ohne seinen Blick von Bryce zu nehmen.
„Das ist was anderes", murmelte dieser.
„Was anderes? Ach komm schon Bryce. Wie lange hat sie gewartet? Ein Jahr?"
„18 Monate", sagte Bryce.
„Und wie lange warst du da drin?", fragte Ryan.
„Ich sollte 8 Jahre, kam nach 5 raus", seufzte er.
„Ash hat dir schonmal den Arsch gerettet. Du weißt das er mehr als 8 Jahre kriegen wird. Willst du den beiden das wirklich antun?"
Ich fühlte mich schlecht. Ryan redete so auf ihn ein, manipulierte ihn. Man sah dem Mann an wie verletzt er war. Mit einem Blick zu mir fing er an nachzudenken. Letztendlich schüttelte er den Kopf.
„Nein", kam es von ihm.
„Dann lass mich mit John reden", sagte Ryan.
Bryce atmete durch, stand auf und ging aus dem Wohnzimmer. Ein paar Minuten später kam er wieder, gefolgt von einem jungen Mann.
Der Fremde, der wahrscheinlich John war, zog sich ein schwarz-weißes Shirt an und man konnte die Tattoos an seinem Oberkörper noch sehen, bunt, anders als bei Ashton. Seine hellbraunen Haare waren kurz rasiert, seine Augen hatten zwei Farben, das eine war braun und das andere hatte mehr grün. Er sah kurz zu mir und dann zu Ryan.
„Was ist?", fragte John.
„Ryan will was von dir wissen und du wirst ihm antworten", sagte Bryce.
„Und wenn ich keine Antworten habe?", fragte John genervt.
„Du hast Antworten", versicherte Bryce.
~~~
Ich kniff meine Augen zu. Ein weiterer Schlag. Das konnte ich mir nicht mit ansehen. Während John und Ryan aufeinander einschlugen fing Bryce an zu schreien.
„Hört auf euch wie scheiß Kinder zu benehmen!", dabei zog er John mit Leichtigkeit von Ryan runter.
Der Blonde Mann wischte mit dem Handrücken über seine aufgeplatzte Lippe. Auch der andere wischte sich das Blut aus dem Gesicht und ich konnte endlich wieder durchatmen.
„Nenn sie nie wieder so!", zischte Ryan.
Schon wollte John wieder auf ihn los. Bryce drückte ihn mit einer Hand gegen die Wand und funkelte ihn böse an. Da war er mal 10 Minuten weg und wenn er wieder kommt prügeln sich die Beiden. Ich hatte versucht sie auseinander zu kriegen. Dadurch hatte ich aber nur John's Ellbogen ins Gesicht bekommen.
„Aber sie ist eine!", schnauzte John, „fickt sich durch alle die was zu sagen haben."
Er lachte auf: „Du bist Ashton dich nicht mehr als Mittel zum Zweck."
Jetzt war ich es die ihm mit der Faust ins Gesicht schlug. Zugegeben ich bereute es gleich wieder da meine Hand weh tat, aber auch John hatte schmerzen. Immerhin hatte ich seine Nase getroffen auf die Ryan bereits mehrmals eingeschlagen hatte.
Bryce und Ryan sahen mich überrascht an.
„Erinner mich daran dich nie so aufzuregen", sagte Ryan.
Bryce nickte zustimmend: „Außer man hat gute Reflexe und nicht gerade eine Prügelei hinter sich."
Ich atmete tief durch.
„Können wir jetzt weiter machen?", murmelte ich.
Bryce drückte John auf einen Sessel und Ryan setzte sich wieder auf die Couch. Ich setzte mich ebenfalls auf die Couch und sah zu John.
Wirklich weit kamen wir nichts. Er wollte niemanden ausliefern und das obwohl jeder in dem Raum wusste das die anderen an seiner Stelle direkt den Mund auf gemacht hätten.
„Sag mir Namen John, wo sind die anderen?"
-~-~-
Noch nicht überarbeitet.
Immer her mit den Fehlern🙄
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