02 - Tyler & Tequila
Am Abend kam Emma fertig in mein Zimmer. Sie hielt mir einen dieser berühmten roten Becher vor die Nase und drückte mich auf mein Bett. Das Kleid hatte ich bereits an.
Emma hatte ihre Haare glatt, rote Lippen und schlichtes Augenmake-up. Ich starrte auf die leicht glitzernden Augenlider und ihre falschen Wimpern. Sie steckte ihre Haare zusammen um mich besser Schminken zu können. Auch meine Haare band sie zusammen. Sie cremte erst mein Gesicht ein und fing dann an. Ein Produkt nach dem anderen landete in meinem Gesicht. Ich saß da und ließ es über mich ergehen.
Als sie fast fertig war, nahm ich den Becher und trank die Mischung mit einem Mal aus. Emma grinste, nahm den braun-rötlichen Lipgloss aus der Tüte und fing an mir das Zeug auf die Lippen zu schmieren. Dann machte sie sich an meine Haare. Erst glättete sie meine Haare um dann Locken rein zumachen. Als sie endlich mit allem fertig war sah sie mich an.
„Perfekt", gab sie zufrieden von sich und ich sah in den Spiegel.
„Heilige...", ich erkannte mich selbst nicht wieder.
Die dunklen Augen, der Lipgloss. Das schwarze Kleid. Es hatte lange Ärmel, dafür aber einen Ausschnitt am Rücken und war sehr kurz. Ich drehte mich zu ihr und sie grinste mich an.
„Du bist eine Hexe", lachte ich und sie stimmte mit ein.
„Jetzt lass und nochmal über die Schuhe reden", fing sie an.
„Nein darüber rede ich nicht", lachte ich, „ich zieh keine High Heels an."
„Aber Claire Baby", sie schmollte.
Ich schüttelte den Kopf, nahm meine schwarzem Vans und zog sie an. Sie musterte mich etwas, schüttelte ungläubig den Kopf und machte ihre Haare wieder auf. Wir gingen beide nach unten und sie füllte unsere Becher nochmal nach. Ohne auf mich zu warten kippte sie den Inhalt in sich rein und sah mich abwartend an.
„Tyler ist gleich da also trink", lachte sie.
Ich sah kurz zur Flasche und kippte ebenfalls alles runter. Nur kurz danach klingelte es und Emma lief zur Tür. Ich schnappte mein Handy und die Hausschlüssel, warf beides in die kleine Handtasche und lief ihr nach. Natürlich hatte meine beste Freundin mir den Lipgloss in die Tasche gesteckt, für den Fall, hatte sie gesagt.
Draußen fiel sie dem schwarzhaarigen Jungen um den Hals und sah dann zu mir.
„Kommst du?", lachte sie.
Ich nickte, trat aus dem Gebäude und zog die Tür hinter mir zu. Ich ging zu den Beiden am Auto und stieg auf den Rücksitz. Emma nahm vorne Platz und Tyler fuhr nach dem einsteigen gleich los.
Tyler war Emma's Kumpel, naja Kumpel mit gewissen Vorzügen. Hier und da hatten die beiden mal was, aber eine echt Beziehung wurde nie daraus. Für beide war das okay. Tyler war ein kleiner Player und Emma einfach nicht auf der Suche.
~~~
An der Party angekommen stieg Tyler gleich aus und half Emma aus dem Auto. Ich stieg ebenfalls aus und sah zu den beiden. Er musterte sie immer wieder in ihrem roten Kleid und den schwarzen High Heels. Sie warf elegant die Haare hinter die Schulter und sah zu mir.
„Komm", grinste sie, griff meine Hand und zog mich mit sich.
Wie kann die auf High Heels so schnell laufen? Ich komm kaum hinterher!
Drinnen sahen wir und erstmal um, naja Emma sah sich um und zog mich dann wieder mit sich. Sie ging auf direktem Weg zur Bar und bestellte für uns beide. Ich setzte mich auf einen der Hocker und schüttelte grinsend den Kopf. Der Mann hinter der Theke konnte seine Augen nicht von ihrem Ausschnitt nehmen, stellte uns die Gläser hin und grinste sie an.
„Kein Interesse", grinste Emma lieb und drehte sich zu mir.
Sie nahm ihr Glas und hielt mir meins hin. Als ich ihr das Glas aus der Hand nahm sah sie sich wieder um.
„Suchst du wen bestimmtes?", lachte ich und nahm einen Schluck von dem rosa Cocktail.
„Ash", grinste sie und nahm ebenfalls einen Schluck.
„Em! Hör auf", lachte ich.
„Ach komm Claire, du schwärmst seit Jahren für ihn und nie..."
„Nie hatte ich eine Chance bei ihm", beendete ich ihren Satz.
„Und heute zeigst dus ihm", ermutigte sie mich.
Ich schüttelte den Kopf: „Ich bin nicht du Em. Ich mach sowas nicht."
„Und deshalb bist du Jung..."
Ich hielt ihr meine Hand vor den Mund.
„Halt deine Klappe", lachte ich und sie hob schützend die Hände in die Luft.
„Also ich besauf mich Süße und dann schau ich mal was hier so rumläuft", sie grinste, trank ihr Glas aus und verschwand in der Menge.
Ganz toll, jetzt saß ich also alleine an der Bar und Emma suchte sich einen der vielen Typen aus.
Jemand legte seine Hand an meinen Rücken und beugte sich über die Theke, die tätowierte Hand griff nach einer Tequilaflasche und ich folgte dem Arm, entlang an dem dunklen Oberteil und in sein Gesicht. Ashton McClane. Er sah kurz zu mir und für einen Moment sah ich in seine blaue Augen. Die Tattoos an seinem Hals konnte man sehen da die oberen Knöpfe seines Hemdes offen waren. Die Ärmel waren hochgekrempelt.
„Soll ich nachfüllen?", lachte er und präsentierte seine weißen Zähne.
Ich sah zu meinem fast leeren Glas und nickte. Schon landete Tequila in meinem Glas und er griff erneut über die Theke um sich eine Schüssel mit Limetten zu nehmen.
„Kommst du mit?", fragte er.
Ich sah ihn verwirrt an: „Wohin?"
Ashton lachte wieder, hielt in einer Hand die Flasche und die Schüssel fest und griff mit der anderen mein Handgelenk. Er zog mich mit zu einer weißen Couch am anderen Ende des Clubs. Dann ließ er sich auf die Couch fallen und klopfte neben sich. Ich setzte mich neben ihn und sah in die Runde. Seine Freunde saßen ebenfalls auf der Couch, einer hatte bereits ein Mädchen auf dem Schoß und seine Hände an ihrem Hintern. Zwischen den andere fünf Jungs saßen noch zwei weitere Mädchen. Ashton nahm mir mein Glas aus der Hand und hielt mir ein volles Shotglas hin.
„Bist du oft feiern?", fragt er und ich schüttelte den Kopf.
„Kennst du das denn?", lachte er und ich sah ihn zum zweiten Mal an diesem Abend verwirrt an.
„Okay", lachte er, „du trinkst und beißt dann auf die Limette. Ist einfach oder?"
Ich nickte: „Ja. Doch das kenn ich."
Er grinste etwas und nickte. Dann kippte er den Inhalt von dem kleinen Glas runter, nahm sich eine Limette und biss drauf. Ich tat es ihm gleich und verzog kurz das Gesicht. Ashton lachte und lehnte sich zurück.
„Ich bin übrigens Ashton", lachte er und hielt mir seine Hand hin.
Ich weiß wer du bist und das du nicht weißt wer ich bin sagt alles.
„Claire", lächelte ich und nahm seine Hand.
„Freut mich", grinste er und sah zu den Jungs die ihn ansprachen.
Er nickte und stand auf. Dann sah er wieder zu mir.
„Wir gehen einen rauchen, willst du auch?"
Ich schüttelte den Kopf, nickte zu dem „wir kommen gleich wieder" und sah ihm kurz nach. Eins der Mädchen rutschte zu mir und grinste.
„Du bist sein Opfer für heute Abend", lallte sie.
Sie war offensichtlich betrunken. Als ich sie eine Weile ansah erkannte ich wer da vor mir saß oder eher neben mir.
„Amelie?", fragte ich und das Mädchen nickte lachend.
Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen.
„Ich bin besoffen oder?", lachte sie.
„Jap", gab ich ebenfalls lachend von mir und sie sah mich nachdenklich an.
„Du kommst mir bekannt vor", nuschelte sie.
„Wir waren zusammen auf der High School", lächelte ich und sie machte ein Gesicht als würde sie sich erinnern.
„Ja stimmt, Claire Be... Ba...", überlegte sie.
„Bates", erleichterte ich es ihr und sie nickte zustimmend.
„Genau. Bates", murmelte sie.
Wie viel hatte das Mädchen bitte schon getrunken?
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