Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

24. Kleine Nachrichten

Mittlerweile musste es schon längst nach Mitternacht sein. Durch die großen Fenster meines Zimmers sah ich die Schatten der Wachposten an meinem Fenster, die mein Vater dort aufgestellt hatte. Wahrscheinlich mehr zu meiner Kontrolle, als zu meinem Schutz.

Aber das wunderte mich auch nicht wirklich, denn seit ich mich erinnern konnte, musste mein Vater alles kontrollieren, das war seine Überlebensstrategie in dieser Welt. Deshalb fragte ich mich manchmal wirklich, wie meine Mutter das überhaupt aushielt, aber wahrscheinlich lag es daran, dass sie genauso kalt sein musste wie er.
Mein Vater, unsere Familie, hatten sie mit der Zeit dazu gemacht.

Ich schüttelte den Gedanken ab, denn er zeigte mir deutlich, wer mein Vater war.
Erbarmungslos, eiskalt und vor allem skrupellos.

Vorsichtig rutschte ich unter der Decke in Richtung der Luke an der Wand. Noch ein letztes Mal sah ich aus dem Fenster hinaus, aber alles blieb ruhig, nur die Schatten der Soldaten waren noch zu sehen.

Tief durchatmend ließ ich mich in die enge Luke zwischen Bett und Wand gleiten, dabei spüre ich den Staub auf meiner Haut, doch ich ignorierte es so gut ich konnte. Obwohl mich ein Schaudern erfasste, als der Staub meine Haut berührte.
Langsam bewegte ich mich durch die enge Luke, bis ich endlich den Zwischenraum zwischen der Wand und meinem Kleiderschrank erreicht hatte.
Mein Herz schlug mir dabei bis zum Hals, weil ich dieses Gefühl beobachtet zu werden nicht abschütteln konnte, obwohl ich wusste, dass es nicht real war.

Also wartete ich trotzdem mehrere Minuten hinter dem Schrank, bis ich mir sicher war, dass niemand mich bemerkt hatte. Ich durfte auf gar keinen Fall irgendein Risiko eingehen, denn ich wusste nicht, was sie mit mir tun würden.

Darauf bedacht, keinen Laut zu machen, beugte ich mich hinter meinem Schrank hervor, nach unten zu den Fließen.
Ein letztes Mal lauschte ich, doch es blieb alles still, nur die Geräusche von Autos waren zu hören. Also drückte ich die Fließe ganz rechts, die zehnte der Reihe nach unten, bis der Geheimgang unter ihr zum Vorschein kam.

Tief durchatmend, ließ ich mich in die Luke hinab senken, bis meine Beine den sandigen Boden erreichten. Die kalte Luft traf auf meine nackten Beine, sofort bekam ich Gänsehaut.

Wieder stieg in mir die Angst auf, obwohl ich genau wusste, dass in diesem Tunnel niemand war. Aber dieses Gefühl blieb trotzdem, genauso wie früher, als ich mit Bella Angst hatte, den Tunnel zu betreten, weil wir dachten, Geister würden hier spucken.
Der Gedanke daran ließ mich lächeln, diese Zeit war die schönste meines Lebens gewesen, da wir noch nicht wussten, in welcher Welt wir lebten.

Eilig suchte ich im Dunklen nach der Lampe, die ich an der Wand des Tunnels zurückgelassen hatte. Das helle, weiße Licht erleuchtete den Tunnel.

Sofort fiel mein Blick auf die schwarze Packung, die unter etwas Geröll hervorragte, mein Wegwerf-Handy.

Nervös sah ich mich nochmal um, obwohl ich genau wusste, dass hier unten niemand war.

Langsam beugte ich mich nach unten, nahm die Packung in die Hand und öffnete sie, dort lag das Handy.

Vorsichtig schaltete ich es an, dabei überkam mich das schlechte Gewissen wieder. Wenn ich das tat, brachte ich Damiano in Gefahr, sein Leben.
Nicht, dass es wegen der Familienfehde nicht schon genug in Gefahr war, aber sollte irgendjemand davon erfahren, würde mein Vater alles daran setzen, ihn tot zu sehen, das wusste ich ganz genau.

Wir hatten schon so viele Menschen auf dem Gewissen, aber ich wollte nicht auch noch für seinen Tod verantwortlich sein. Das war irgendwie absurd, früher wäre es mir egal gewesen, weil es so immer endete.
Egal, wie ich es drehte.

Jetzt aber war es mir nicht mehr egal.

Zögernd starrte ich auf die Kontaktliste. Andererseits hatte ich es ihm versprochen, wenn ich es brach, würde ich es mir selber nicht verzeihen können.

Ich öffnete Damianos Nummer, die unter einem Punkt eingespeichert war.

Zögernd tippte ich die Nachricht, die ich ihm versprochen hatte, obwohl ich wusste, was für ein Risiko ich hiermit einging. Beim Tippen stockte ich immer wieder, bis ich schließlich doch eine Nachricht hatte.

Nur, dass es gar nicht gut klang, noch einmal löschte ich den Text, fing wieder von vorne an die, Nachricht zu tippen. Ich wusste nicht, wie lange ich in der Kälte des Tunnels stand, mein Finger einen Millimeter von dem Absenden-Symbol entfernt.

Meine einzige Hoffnung war, dass ich es nicht bereuen würde, also schickte ich die Nachricht ab.

Hey, mir geht's gut. Ich hoffe, du vermisst deinen Mantel nicht....

Mehrere Minuten starrte ich auf den schwarzen Bildschirm meines Handys in meiner Hand.
Das war ein riesengroßer Fehler gewesen, alles ... Ich hätte die Nachricht niemals schreiben dürfen.
Panik überkam mich, ich setzte wegen einer Nachricht so viel aufs Spiel.

So schnell ich konnte, wollte ich mein Handy zurück in die Schachtel stecken, bis auf einmal der Bildschirm aufleuchtete.

Damiano: Ich dachte, du brichst dein Versprechen El. Ich vermisse meinen Mantel, aber du warst es wert.

Seine Antwort ließ mich unwillkürlich erröten.

Ich: Fast habe ich es gebrochen, aber ich werde auf ihn aufpassen, bis wir uns wiedersehen.

Vielleicht nie wieder.

Damiano: Noch ein Versprechen, sehr großzügig von dir El

Ich musste bei seiner Nachricht lächeln, ernannte mich wieder El.

Ich: Immer gerne

Mehrere Augenblicke lang passierte nichts, bevor wieder eine Antwort aufleuchtete. Sofort breitete sich ein Lächeln wieder auf meinem Gesicht aus, ohne dass ich es verhindern konnte.

Damiano: Ist mir eine Ehre Signora. Gute Nacht, träum schön Ella.

Jetzt breitete sich das Lächeln über mein ganzes Gesicht aus. Das Schlimmste war ich konnte nicht aufhören zu lächeln, als ich ihm antwortete.

Ich: Gute Nacht pass auf dich auf.

Damiano: Sempre, versprochen.

Immer.

Das Lächeln erstarb nicht, als ich das Handy herunterfuhr. Langsam packte ich es wieder in die Papierpackung ein und versteckte diese unter dem Geröll am Boden.
Komischerweise war das Gefühl verschwunden, einen Fehler begangen zu haben, stattdessen fühlte ich dieses Gefühl von Glück, ein Gefühl, das mir unglaublich fehlte.

Nur weil ich mit Damiano ein paar Nachrichten geschrieben hatte, fühlte ich das, so als würde ich Damiano schon viel länger kennen.

Vorsichtig zog ich mich an der Luke wieder nach oben, schloss sie, rutschte hinter den Kleiderschrank und in die Luke zwischen Wand und Bett.

Einen Moment lang warte ich mit pochenden Herzen, bevor ich mich langsam in mein Bett zurücklegte. Mein Blick fiel wieder nach draußen durch den schmalen Gardinenspalt, dort sah ich den Schatten eines Wachpostens.
Unruhig drehte ich mich wieder in meinem Bett vor, denn die Panik stieg wieder in mir auf, dass irgendjemand etwas bemerkt hatte. Aber ich musste daran glauben, dass es niemals rauskommen würde, selbst wenn mein Vater seine besten Handlanger losschickte.

Doch ich versuchte nicht mehr daran zu denken, da die Gedanken mich mit immer mehr Panik erfüllten. Stattdessen versuchte ich zu schlafen und erinnerte mich dabei immer wieder an Damianos Worte.
Du warst es wert.

Wie erstarrt starrte ich hinab auf meinen Teller, stocherte in den Gnocchis herum, wenn ich jetzt etwas aß, würde ich mich sehr wahrscheinlich übergeben.

Statt zu essen, konzentrierte ich mich auf die Worte meines Vaters, ohne ihn aber direkt anzusehen. Nachdem er mich so fest geschlagen hatte, dass auf meiner Wange ein riesiger blauer Bluterguss zu sehen war, mied ich es, seine Aufmerksamkeit zu erregen. Selbst wenn ich ihn auch nur ansah.

Seine enorme Macht war einfach viel zu gefährlich für mich, deshalb hielt ich mich aus allen Gesprächen am Tisch zurück. Ich hatte fast schon eine panische Angst, eine falsche Bewegung zu machen, die ihn noch misstrauischer machen würde.

»Bis jetzt wissen meine Männer nur, dass die Paura einen Anschlag ausführte ...«, berichtete mein Vater meiner Mutter und Giulio, der am anderen Ende des Tisches saß.
Es erfasst mich mit Wut, zu wissen, dass er das Recht hatte hier zu sitzen, obwohl mein Vater genau gesehen hatte, wie er mich belästigt hatte.

Doch es war nicht das erste Mal für mich, dass mein Vater so etwas durchgehen ließ, wie mir schmerzhaft bewusst wurde. Diese Gedanken verdrängte ich gewöhnlich, weil sie einen Widerspruch in der Loyalität zur Familie darstellten, doch jetzt nicht mehr.

Sie alle behandelten mich wie einen fallen gelassenen Handlanger, obwohl ich im Grunde nie gegen eine Anweisung verstoßen hatte, sondern immer versuchte, meine Familie zu schützen, selbst wenn ich dafür sterben musste.

»Meine Männer versuchen im Moment, die Daten der Kameras ausfindig zu machen, nach Spuren der Täter«, erklärte Giulio, dabei spürte ich seinen Blick auf mir, hob aber nicht meinen Kopf.

Stattdessen tat ich so, als würde ich nicht zuhören und aß einen der Gnocchis, obwohl mir übel war, bei Giulios Stimme.
Ich konnte es einfach nicht vergessen, wie er über meinen Oberschenkel unter meinem Mantel strich, mich festhielt und wie niemand etwas dagegen tat, als hätte er das Recht, das tun zu dürfen. Beim Gedanken daran stellten sich die feinen Härchen an meinen Armen und Beinen auf.

»Wir werden sie kalt machen! Das hätte ich schon längst tun sollen«, erklärte mein Vater und lachte dabei schadenfroh. Sein Lachen hallte in dem riesigen Raum nach.

»Die Bastarde werden dafür büßen, die Familie Parisi anzugreifen!«, drohte er unverhohlen, aber auf seinen Lippen lag noch immer dieses breite Grinsen.

Als ich gefoltert wurde, hatte er aber nichts dagegen unternommen, weil ihm die Macht der Familie wichtiger war als ich. Dieser Gedanke versetzte mir einen Stich, doch ich ignorierte so gut ich konnte dieses Gefühl.

Giulio erhob sich von dem Tisch und wandte sich an meinen Vater: »Ich werde dir berichten, wenn wir etwas herausfinden.«

Mein Vater nickte nur, bevor Giulio endlich den Raum verließ. Sofort ließ die Anspannung in meinem Körper nach.
Obwohl ich wusste, dass Giulio alles daran setzen würde, die Wahrheit zu erfahren.

»Vero, Rico, ihr kommt später zu mir, wir haben etwas zu besprechen. Matteo, du kümmerst dich um Ella, verstanden«, befahl mein Vater und erhob sich von dem Stuhl.

Sofort nickten wir alle ihm zu, ich konnte einfach nicht anders, denn sonst wäre er noch wütender auf mich gewesen.

Sobald mein Vater den Raum verlassen hatte, erhob ich mich und ließ meinen kaum angerührten Teller stehen.

Gerade, als ich gehen wollte, hielt mich Vero auf, in dem er sich vor mich stellte.
Bis jetzt war mir seine überragende Größe nie so bewusst gewesen, wie in diesem Moment. Ich reichte ihm gerade mal bis zur Brust.

Einen Moment lang starrte ich, bevor ich mich an ihm vorbei winden wollte. Doch Vero hielt mich an meinem Arm fest und beugte sich zu mir hinab.
Bei der Berührung zuckte ich unwillig zusammen, denn sie erinnerte meinen Körper an Giulio. Ich verdrängte es, schließlich war es mein Bruder.

»Verdammt Ella, wenn Giulio etwas findet, können wir dir nicht mehr helfen!«, wisperte Vero, sodass es niemand hören konnte, bis auf mich. Ich wusste genau, dass Vero sich Sorgen um mich machte, aber ich konnte ihn da nicht hineinziehen. Sollte jemand davon erfahren, dass er Bescheid wusste, wäre er meinetwegen geliefert.

Stattdessen versuchte ich ihn zu beruhigen: »Er wird nichts finden, weil ich niemanden verraten habe.«

Doch Veros Augen lagen weiterhin auf mir, und seinen Kiefermuskeln spannten sich noch stärker an. Ich wusste sofort, er traute mir nicht wirklich über den Weg.
Vero war schon immer gut darin gewesen, Lügen zu bemerken, besonders bei mir.

»Ich hoffe du sagst die Wahrheit El, wenn er es herausfindet, kann ich dir nicht mehr helfen«, flüsterte er und wandte sich damit von mir ab und ließ mich alleine stehen.
Schlechtes Gewissen machte sich wieder in mir breit, was tat ich hier eigentlich?

Mit einem Mal wollte ich einfach nur in Tränen ausbrechen. Weil ich das Gefühl hatte, jeden Moment unter dem Druck zusammenzubrechen, jeden zu belügen und der Gefahr, die mir sogar von meinem Vater drohte.

Aber ich konnte es nicht rückgängig machen, was passiert war, ich konnte jetzt nur um das Überleben kämpfen.

»Ella, was ist los?«, fragte Bella leise und riss mich damit aus meinen Gedanken.

Schnell drehte ich mich zu ihr um und versuchte zu lächeln, woran ich kläglich scheiterte, denn Bellas Blick wurde noch misstrauischer.

»Du kannst einfach nicht lügen Ella, also was ist los?«

Bitte nicht schon wieder.

Mein Herz zog sich mit dem Gedanken zusammen, lügen zu müssen.

»Es ging nur um die Paura«, log ich in der Hoffnung, sie würde es mir glauben.

Aber Bellas Blick, wich jedoch nicht von mir ab, stattdessen musterte sie mich noch mehr.

»Was ist los mit dir, weißt du eigentlich, wie es ist, nicht zu wissen, was mit seiner Schwester los ist? Ich dachte, du wärst tot!«, konfrontierte sie mich laut, dabei zuckte ich zusammen, weil ich mich ihr gegenüber schuldig fühlte.

Ich wollte es ihr irgendwie erklären: »Bella hör zu ...«

Doch sie unterbrach mich energisch.

»Verdammt noch mal Ella, ich weiß wie diese Welt funktioniert, du kannst mich nicht davor beschützen, weil wir beide mitten drinnen sind!«

Damit drehte sie sich um, und ohne dass ich noch etwas sagen konnte, ließ sie mich alleine stehen. Jetzt stand ich alleine im Esszimmer, nur Matteo wartete an der Tür auf mich.
Seine Miene undurchdringlich.

Ich wusste, es war falsch von mir, aber ich konnte es ihr nicht sagen.

Das Risiko, sie in Gefahr zu bringen, war einfach zu hoch für mich, ich würde es mir nie verzeihen, wenn sie wegen mir in Gefahr geriet. Außerdem durfte ich Damiano nicht noch mehr in Gefahr bringen, als er sowieso nicht war. Bei dem Gedanken an Damiano, überkam mich mit einem Mal Sehnsucht nach seiner Stimme, unseren Gesprächen ...

Obwohl ich genau wusste, wie falsch dieses Gefühl war, konnte ich einfach nichts dagegen tun.

~2231


Jetzt wisst ihr woher der zweite Teil des Titels kommt😂
Die Frage ist nur, ob die Beiden sich Wiedersehen? Denkt ihr Ella tut das Richtige, in dem sie nichts sagt?

„Meet me at the bottom of the ocean"

~Infinity von Jaymes Young

💙

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro