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🔮Lonely🔮

Jungkooks Sicht

Langsam lief ich durch die dunklen Straßen, die nur hin und wieder von dem Licht einer Straßenlaterne erleuchtet wurden.
Es war still.
Es war kalt.
Und ich war mal wieder allein.
Ich biss mir fest auf die Lippe, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Ich wollte nicht schon wieder weinen, ich wollte nicht mehr verletzlich sein.
Wütend auf mich selbst beschleunigte ich meine Schritte. Es begann zu regnen und die Tropfen waren angenehm kühl auf meiner Haut.
Ich überquerte eine Straße und lief an einer Häuserreihe entlang.
Irgendwann kam ich an einen Bahnübergang. Aus der Ferne hörte ich das laute Rattern eines Zuges.
Dieser rauschte auch kurz darauf an mir vorbei und ich konnte mein Spiegelbild in den Fenstern der Waggons betrachten.
Eine Leiche schaute mich an.
Sie hatte tiefe Augenringe, blasse Haut, zerzauste braune Haare, aufgeplatzte Lippen und war von oben bis unten völlig durchnässt. Vielleicht hätte ich vor mir selbst Angst bekommen, aber dazu fehlte mir die Kraft.
Die ewige Schlange aus Waggons endete und der Zug verschwand in der Dunkelheit.
In diesem Moment fragte ich mich, was wohl passieren würde, wenn ich mich jetzt vor einen Zug werfen würde. Würde es irgendjemanden interessieren?
Würde mich überhaupt jemand vermissen?
Nun lief mir doch eine Träne die Wange hinunter.
Ich wollte nicht mehr allein sein!
Ich war doch allen völlig egal!
Schluchzend überquerte ich die Schienen und lief weiter. Ich wurde immer schneller, bis ich schließlich begann zu rennen. Ich rannte über eine Wiese, einen kleinen Hügel hinauf und wieder hinunter.
Meine Schuhe waren von dem Schlamm inzwischen ganz feucht geworden, aber es war mir egal. Meine Sachen waren aufgrund des Regens auch völlig durchnässt, aber ich fühlte keine Kälte.
Ich fühlte gar nichts, außer Schmerz. Aber nicht etwa, weil mir irgendein Körperteil wehtat, nein, es war seelischer Schmerz.
Mein Herz tat weh. So sehr.
Weil die Welt mich nicht brauchte.
Ich war überflüssig.
Und es würde niemanden interessieren, wenn ich nicht mehr da wäre. Diese Erkenntnis tat so weh.
So unglaublich sehr.
Ich spürte, wie mein Herz zerriss.
Es fühlte sich so an, als würde es in meiner Brust anfangen zu bluten.
Instinktiv wanderte meine Hand an meinen Brustkorb.
Doch leider verlor ich dadurch das Gleichgewicht und stolperte.
Ich fiel der Länge nach hin und schrammte mir meine Handflächen auf.
Ich setzte mich auf und versuchte verzweifelt den Dreck aus den Wunden zu kriegen. Der Schlamm vermischte sich mit dem Regen und meinen Tränen.
Diese liefen mir inzwischen hemmungslos übers Gesicht und hin und wieder wurden sie auch von einem Schluchzen begleitet. Ich presste mir die Hand ans Herz und ließ mich einfach wieder nach hinten fallen.
Durch die Tränen war meine Sicht leicht verschwommen, aber ich konnte trotzdem einige Sterne zwischen den, sich inzwischen wieder verziehenden, Wolken erkennen.
Sie leuchteten ungewöhnlich hell heute Nacht und ein ganz kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen.
Vielleicht...ja ganz vielleicht würden mich die Sterne vermissen, wenn ich nicht mehr da wäre.
Doch gleich darauf verlor ich mein Lächeln wieder, was sowieso nur ganz klein gewesen war.
Dieser Gedanke war absurd. Die Sterne sind Himmelskörper. Sie interessieren sich ganz bestimmt nicht für Menschen.
Ich kam mir in diesem Moment einfach nur dämlich vor, das gedacht zu haben. Vielleicht brauchte mich deshalb niemand. Ich war selbst Schuld. Ich war einfach zu dämlich. Und hässlich. Und wahrscheinlich war mein Charakter auch einfach jemand, mit dem man nicht gerne Zeit verbrachte.
Das konnte ich sogar ziemlich gut nachvollziehen, schließlich verbrachte ich selbst auch nicht gern Zeit mit mir.
Ich setzte mich wieder auf, zog meine Beine an meinen Körper, legte den Kopf auf die Knie und schluchzte still vor mich hin.
Da saß ich also.
Allein auf einer Wiese irgendwo im Nirgendwo mit nassen und schlammverschmierten Klamotten, aufgeschrammten Händen und seelischen Schmerzen.
Noch beschissener konnte es kaum werden. Immerhin regnete es nicht mehr. Aber ob das jetzt so toll war, konnte ich auch nicht sagen.
Vielleicht versuchte ich auch einfach nur, irgendwas Positives an der ganzen Situation zu sehen.
Doch irgendwie gab es nichts.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch.
Was war das?
Es klang wie...Schritte!
Ich hob meinen Kopf und versuchte mit zusammengekniffenen Augen etwas zu erkennen.
Tatsächlich.
Da kam eine Person auf mich zugerannt.
Offenbar war ich nicht der Einzige, der um diese Zeit gerne schlammige Wiesen besuchte.
Die Person wurde immer größer.
Ich konnte erkennen, dass sie ungefähr so groß war wie ich und ebenfalls so durchnässt. Sie schien mich nicht gesehen zu haben, kam aber schließlich einige Meter von mir entfernt zum Stehen und stützte sich schwer atmend auf ihren Oberschenkeln ab.
Es war ein Junge mit kurzen struppigen Haaren.
Plötzlich hob er seinen Blick und sah zu mir herüber. Er legte den Kopf leicht schräg und musterte mich.
Ich konnte erkennen, dass ihm ein weißer Stiel aus dem Mund hing. Nun legte auch ich meinen Kopf schräg.
War das eine Zigarette?
Aber sie glühte nicht.
Einige Sekunden verstrichen, bevor der Unbekannte sich aufrichtete und zu mir herüber kam.
Er hockte sich vor mich und schaute mir mit leicht gerunzelter Stirn in die Augen. Es sah so aus, als würde er überlegen, ob ich echt wäre oder nur eine Halluzination.
Dieser Gedanke ließ mich schmunzeln.
"Ich bin echt", sagte ich zu ihm und beobachtete amüsiert, wie mein Gegenüber überrascht seine Augen weitete und dann ebenfalls grinsen musste.
"Ja, ich glaub auch", antwortete er.
"Was hast du da im Mund?", fragte ich neugierig.
Der Junge grinste jetzt richtig, nahm den Stiel zwischen seine Finger und holte das 'Ding' aus seinem Mund. Überrascht blickte ich auf die runde, rote Süßigkeit.
"Lolli", sagte der Typ einfach nur, nahm die Kugel dann wieder in den Mund und setzte einen leicht besorgten Gesichtsausdruck auf.
"Sag mal, was machst du hier eigentlich? Und wieso bist du voller Schlamm? Und wieso bluten deine Hände? Und wieso...", er holte Luft, "siehst du aus, als hättest du geheult?"
Ich senkte nur beschämt den Blick.
"Is 'ne längere Geschichte", murmelte ich dann und hob meinen Blick wieder.
"Okay. Naja, jedenfalls musst du dich erstmal irgendwo aufwärmen", meinte der Lolli-Typ und erhob sich.
"Komm. Mein Zuhause ist nicht weit weg", sagte er und hielt mir seine Hand hin. Ich hob leicht skeptisch eine Augenbraue.
"Du kennst mich doch gar nicht", erinnerte ich ihn.
"Na und?", zuckte er mit den Schultern. "Du brauchst trotzdem Hilfe".
Seufzend griff ich nach seiner Hand und ließ mich hochziehen. Ich putzte mir notdürftig den Schlamm von der Hose, aber wirklich helfen tat es nicht.
"Ach komm lass. Du kriegst Sachen von mir", bot der Lolliboy an und lächelte.
"D-danke", stammelte ich verlegen. Ich zeigte es zwar nicht, aber diese Aussage rührte mich sehr.
Könnte es sein?
Schien sich wirklich mal jemand für mich zu interessieren?
Doch ich verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Er tat es einfach nur aus Mitleid.
Wir setzten uns in Bewegung und ich stellte überrascht fest, dass der Junge keine Anstalten machte, meine Hand wieder loszulassen. Seine war warm und gab mir dieses besondere Gefühl von Geborgenheit, dass ich schon so lange nicht mehr gefühlt hatte.
"Wie heißt du eigentlich?", fragte er und warf mir einen kurzen Seitenblick zu.
"Jungkook", antwortete ich, "Und du?"
"Yoongi", sagte Yoongi und nahm seinen Lolli aus dem Mund. Genauer gesagt nur den Stiel, da er die süße Kugel inzwischen vollständig aufgelutscht hatte.
Er packte den Stiel in seine Jackentasche und wandte sich wieder mir zu.
"Und was machst du hier draußen um diese Uhrzeit?", wollte er wissen und grinste mich an.
"Dasselbe könnte ich dich fragen", grinste ich zurück.
"Ich war sprayen", antwortete Yoongi und erst jetzt fiel mir auf, dass er einen Rucksack bei sich trug.
"Du machst Graffiti?", fragte ich aufgeregt. Ich hatte diese Art von Kunst schon immer toll gefunden. Yoongi nickte.
"Es hilft mir, mich abzulenken", erzählte er und sein Blick schweifte nachdenklich in die Ferne.
"Und...von was?", fragte ich zaghaft nach.
Nun wurde Yoongis Blick traurig.
"Von der Einsamkeit", meinte er nach kurzem Schweigen.
"Weißt du, ich versuche immer, das Leben positiv zu sehen und fröhlich zu sein, aber irgendwie mache ich mir dadurch nur selbst was vor. Ich bin allein. Ich habe keine Freunde und meine Familie ist tot. Niemand interessiert sich für mich. Ich bin mir sicher, dass, wenn ich jetzt sterbe, niemand um mich trauern würde".
Nach jedem seiner Sätze weiteten sich meine Augen immer mehr.
Das konnte doch nicht sein!
"Was?", brachte ich überfordert heraus und starrte ihn einfach nur überrascht an.
Wir blieben stehen und Yoongi senkte den Kopf.
"Ich weiß, das klingt bescheuert. Tut mir leid", meinte er und wich meinem Blick aus.
"W-wie? Nein! Nein, so meine ich das nicht!", sagte ich schnell und legte meine Hände auf seine Schultern.
Yoongi hob seinen Kopf und sah mir in die Augen.
Er hatte schöne Augen.
"Ich war nur so überrascht, weil es mir genauso geht", versuchte ich es zu erklären.
Yoongi zog die Augenbrauen zusammen.
"Wie meinst du das?", fragte er verwirrt.
"Ich bin auch allein. Schon seit Ewigkeiten. Es gibt niemanden, der mich braucht oder sich in irgendeiner Weise um mich kümmert", sagte ich und mir lief eine Träne die Wange hinunter. Ich hatte das natürlich schon die ganze Zeit gewusst, aber es jetzt nochmal auszusprechen tat doppelt weh.
Als Yoongi die Träne sah, legte er seine Arme um mich und drückte mich an sich. Ich versteifte mich zuerst etwas, doch erwiderte dann die Umarmung.
Eine ganze Weile standen wir einfach nur da und genossen die Nähe des jeweils anderen. Mein Bauch begann zu kribbeln, doch es war keineswegs unangenehm. Es war ein wunderschönes Gefühl, was ich noch nie gespürt hatte.
"Weißt du was?", meinte Yoongi irgendwann.
"Jetzt können wir zusammen alleine sein". Er entfernte sich ein Stück von mir, um mir in die Augen schauen zu können und lächelte mich an.
"Und jetzt komm. Wir müssen uns aufwärmen".
Er nahm wieder meine Hand und zog mich hinter sich her.

🔮🔮🔮

"So, da wären wir", sagte Yoongi und hielt mir die Tür zu seiner Wohnung auf. Ich trat ein und sah mich neugierig um.
Es war klein, aber dafür sehr gemütlich.
Ich zog meine Jacke und Schuhe aus und wollte sie aufhängen und zur Seite stellen, aber Yoongi entriss mir beides und verschwand damit im Wohnzimmer.
Ich folgte ihm verdutzt und wurde von angenehmer Wärme begrüßt. Im Wohnzimmer gab es eine kleine Küche, ein Sofa, einen Fernseher und ein großes Fenster mit Blick auf das Blätterdach einer Linde.
Ich entdeckte Yoongi an der Heizung, wo er unsere Jacken hinhängte. Die Schuhe stellte er ebenfalls dort hin und stopfte sie zusätzlich noch mit Zeitung aus.
"So", sagte er und betrachtete stolz sein Werk.
Dann drehte er sich zu mir.
"Jetzt bist du dran", grinste er und ich hob verwirrt die Augenbrauen.
Er kam zu mir und zog mich am Arm zu einer Tür. Wie sich herausstellte, war es das Badezimmer.
"Also, hier ist ein Handtuch und von den Shampoos darfst du dir eins aussuchen", sagte er und gab mir ein flauschiges weißes Handtuch.
"Hey, das ist echt nicht nötig", meinte ich. "Wir kennen uns doch kaum".
"Na und?", meinte Yoongi. "Nasse Klamotten hast du trotzdem".
Ich grinste. "Wieso kommt mir das so bekannt vor?"
"Keine Ahnung", tat er auf unschuldig und verschwand aus dem Zimmer.
Kurz darauf tauchte er mit einem Stapel Klamotten wieder auf.
"Hier, die sind von mir. Sollten dir passen", meinte er, lächelte mir nochmal zu und schloss dann die Tür.
Ich zog mich aus und stieg in die Dusche. Das warme Wasser war sehr angenehm auf meiner Haut und mir fiel erst jetzt richtig auf, wie kalt mir eigentlich gewesen war.
Wenig später stieg ich frisch und sauber aus der Dusche.
Yoongi hatte mir ein graues Sweatshirt und eine Jogginghose hingelegt. Die Sachen passten wie angegossen.
Ich nahm meine schmutzigen Klamotten und verließ das Bad.
Yoongi lag im Wohnzimmer auf dem Sofa und hatte die Augen geschlossen.
"Schläfst du?", fragte ich vorsichtig und ging auf das Sofa zu.
Yoongi öffnete ein Auge.
"Fast", lächelte er und musterte mich von oben bis unten.
"Steht dir gut", meinte er dann und ich senkte verlegen den Blick.
"Du bist immer so süß, wenn du rot wirst", kicherte Yoongi in diesem Moment und mein Gesicht nahm eine noch dunklere Farbe an.
"Bist du müde?", wechselte er dann das Thema und ich musste automatisch gähnen. Yoongi grinste.
"Das nehme ich mal als ein Ja", sagte er und erhob sich.
Mit einer Handbewegung bedeutete er mir, ihm zu folgen.
Er führte mich in sein Schlafzimmer, wo ein Kleiderschrank und ein sehr gemütlich aussehendes Doppelbett standen. Darauf schmiss Yoongi sich auch direkt und seufzte entspannt.
Ich blieb etwas unsicher an der Tür stehen. Yoongi bemerkte dies und schielte zu mir herüber.
"Hast du was dagegen, wenn wir im selben Bett schlafen?", fragte er und sah mich abwartend an.
"Naja, wir-".
"Kennen uns kaum, ich weiß", unterbrach mich Yoongi und schmunzelte.
"Halte mich für naiv, aber ich hab dich bereits lieb gewonnen", meinte er und öffnete seine Arme. Ich kicherte und kam zu ihm ins Bett.
Er legte die Decke über uns beide und einen Arm um mich. Ich schloss entspannt meine Augen.
Ich konnte dieses Gefühl, was sich gerade in mir ausbreitete, nicht genau beschreiben, aber ich glaube, es war Liebe.
Zum ersten Mal seit Jahren fühlte ich mich wieder geliebt und gebraucht.
Es war so unglaublich schön.
Mit einem Lächeln auf den Lippen schlief ich ein.

🔮End🔮

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