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Kapitel 8

Donnerstag | 24.02. | 5.00 Uhr

Mein Wecker war nicht so früh wie üblich eingestellt, da ich am vorherigen Tag spät schlafen gegangen war, und trotz der Stunde, die ich später aufgestanden war, spürte ich beim Laufen, dass der Schlaf nicht ausgenügte. Als ich aus der Dusche ausstieg und mich angezogen hatte, bemerkte ich, dass ich eine Nachricht von meiner Mutter bekommen hatte.

Should I pick you up from school?

Ich wollte eislaufen gehen.

Alone?

Ein Freund kommt mit...

I'll wait at the ice skating place. Tell your friend to take his ice skates to school. You too, darling

Mach ich

Hab dich lieb

Ich bekam wieder einmal kein I love you, too zurück. Und das tat jedes Mal aufs Neue weh.

Ich schrieb James, dass er seine Eislaufschuhe, wenn möglich und falls er überhaupt welche besaß, mitnehmen solle in die Schule, womit er einverstanden war.

Anderes Thema

Wie hast du geschlafen?

Gut und du?

Auch gut, aber ich hätte besser geschlafen, wärst du bei mir gewesen ;)

Kein Kommentar

Nach dieser Nachricht schaltete ich den Bildschirm aus, zog mir meine Jacke und Schuhe an und ging, begleitet von den Melodien der Billie-Eilish-Songs, die aus meinen Kopfhörern ertönten, zur Schule.

Musik war für mich wichtig, da sie mir dabei half, mich mental auf die Schule vorzubereiten, denn wenn ich Musik hörte, wusste ich mit Sicherheit, dass sie echt war und dass ich mir nichts einbildete, was mir das Gefühl von Freiheit gab.

---

»Wie war das Treffen?« Es war das Erste, das Amanda zu mir sagte, als sie sich auf ihren Platz gesetzt hatte. »Ich will alles wissen.«

»Es gibt nichts Erzählenswertes.«

»Oh, doch, da bin ich mir sicher.«

»Wir haben gezockt und meine Bücher ein wenig angeschaut.«

»Du meinst, du hast ihn dazu gezwungen?«, fragte Amanda lachend.

»Nein, er hat sie sich freiwillig angeschaut, weil er gerne liest.«

»Du willst mir erzählen, dass der attraktivste Typ aus unserer Schule Bücher liest?« Ich erwiderte nur kurz und knapp ein Ja, woraufhin sie vor sich hinmurmelte: »Vielleicht ist lesen doch nicht so scheiße.«

Wenn der attraktivste Typ der Schule das sagt, dann ist es selbstverständlich, dass es der Wahrheit entspricht.

»Was hast du über ihn herausgefunden?«, fragte sie.

»Wieso sollte ich dir das erzählen?«

»Seit wann so schlecht gelaunt?«

Doch bevor ich antworten konnte, betrat James den Klassenraum, setzte sich auf seinen Platz und fragte: »Wieso schaut Maddie so beleidigt?«

»Unwichtig«, entgegnete sie nur.

Der nächste Stich in mein Herz.

Amanda und ich waren nie richtige Freunde gewesen, aber in letzter Zeit wurde sie immer schlimmer und seitdem James da war, nutzte sie mich nur aus.

»Ich bin kurz weg«, meinte ich, stand auf und verließ das Klassenzimmer.

Es passierte nicht selten, dass ich in den Pausen verschwand, weil ich versuchte, dem Chaos zu entkommen. Meistens marschierte ich in die Schulbibliothek, weil dort nie jemand war und ich meine Ruhe haben konnte.

»Hast du nicht schon alle Bücher gelesen, Madison?«, fragte die Lehrerin, die für die Bibliothek verantwortlich war, welche anscheinend einen guten Tag hatte und bestens gelaunt war, jedoch sofort zu lächeln aufhörte, als sie merkte, dass es mir nicht so gut ging.

»Wenn du willst- «

»Können wir reden. Ich weiß«, meinte ich möglichst höflich.

Ich setzte mich in meine Lieblingsecke, in der niemand war, holte meine Kopfhörer und hörte Musik. Auf dem Weg hierher hatte ich die Tränen nicht zurückhalten können.

Egal was ich tat oder sagte, es war falsch. Ich versuchte immer das Richtige zu machen und wurde trotzdem von jedem weggestoßen, was mittlerweile dazu führte, dass ich neue Kontakte direkt ausschloss, so wie bei James zu Beginn.

In den letzten Tagen hatte sich Amanda gar nicht mehr gemeldet. Mochte sein, dass wir nie viel miteinander privat getan hatten, aber früher rief sie mich wenigstens hin und wieder an. Das Einzige, wofür sie sich interessierte war James. Ich war ihr vollkommen egal, das wurde mir mittlerweile bewusst.

Es kam mir so vor, als hätte ich sie verloren, obwohl wir nie wirklich befreundet waren.

Die Angst verlassen zu werden, hinderte mich aber daran, Freundschaften zu schließen und machte mich misstrauisch, weshalb soziale Interaktionen immer schwerer wurden. Das allerwenigste, was ich jetzt gebraucht hätte, wäre eine Amanda gewesen, die mich komplett im Stich ließ.

Aber eigentlich war nicht sie das Problem. Es war schon oft passiert, dass mich Leute im Stich ließen, deswegen konnte ich Amanda eigentlich nie die Chance geben mich kennenzulernen. Es fiel mir schwer, mich gegenüber anderen zu öffnen. So schwer, sodass ich es nicht mal mehr versuchte. Das Einzige, worauf ich achtete, war, allein klarzukommen, obwohl genau das, das Problem war.

Ich wollte einfach nur allein sein.

Ich hasste es, allein zu sein.

Das Einzige, was ich spürte, war das schwere Loch in meinem Herzen, das mir das Gefühl gab, allein zu sein. Dieser Schmerz, der mir das Gefühl gab, eine schlechte Person zu sein, war quälend.

»Ich wusste, dass ich dich hier finde.«

Anhand der Stimme konnte ich bereits erkennen, dass James bei mir war, auch wenn ich zuerst gar nicht realisierte, dass er sicherlich mich ansprach und niemand anderes.

»Madison?«

Ich schaute hoch.

Definitiv, James.

»Soll ich mich jetzt darüber freuen, dass du da bist?«.

»Amanda hat dich als Freundin nicht verdient.«

»Ich weiß, sie hat, wen Besseres verdient als mich.«

»Das stimmt nicht«, widersprach er mir. »Du hast Freunde verdient, mit denen du über deine Sorgen sprechen kannst und für die du dich nicht verstellen musst.«

»Das stimmt nicht.«

»Fühlst du dich einsam, Madison?«

Ja.

Sag es endlich.

Nein, sag es nicht, du kannst ihm nicht vertrauen, Madison.

»Was ist mit dir, James? Schließlich bin ich nicht die Einzige, die allein wohnt. Fühlst du dich einsam?«

»Ja«, meinte er. »Manchmal, nicht immer. Das ist ein gewaltiger Unterschied und das liegt daran, dass ich mit anderen Leuten Kontakt habe.«

Ich sagte nichts. Das Letzte, was ich wollte, war, über sowas nachzudenken. Dafür hatte ich keine Nerven. Ich war bereits überfordert damit, zu realisieren, dass Amanda mich endgültig hasste. Über mein größtes Problem nachzudenken, würde mich komplett zerstören.

»Du musst meine Frage nicht beantworten«, meinte James.

»Wie gut kannst du eislaufen?«, wechselte ich das Thema.

Ich merkte, dass James kurz mit dem Gedanken spielte, es noch einmal zu versuchen, denn er wollte dieses Gespräch unbedingt führen, aber ich war einfach noch nicht bereit dazu und das akzeptierte er zum Glück, weshalb er das Thema fallen ließ.

»Mehr als übersteigen vorwärts kann ich nicht.«

»Ich war mir nicht einmal sicher, ob du fahren kannst.«

James lachte. Dieses Lachen war unfassbar süß.

»Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du noch keinen Freund hattest. Du bist atemberaubend schön«, meinte James, wobei er eher zu sich selbst sprach als zu mir, da er – mit einem sehr verträumten Blick – meine Wange streichelte.

»Danke.«

Das erste Mal, dass ich ein Kompliment annahm.

»Ich hatte auch noch nie eine Freundin.«

Ich runzelte meine Stirn. »Aber du hattest doch schon dein erstes Mal, oder?«

»Ja, aber mit dem Jungen war ich in keiner Beziehung.«

»Mit dem Jungen

»Ein Problem damit?«

»Nein, es wundert mich nur. Ich dachte, du wärst heterosexuell.«

James lachte kurz auf: »Ja, würde ich eigentlich auch sagen, aber ich war betrunken und ehrlich gesagt, spielt es für mich bei einer einmaligen Sache nicht so eine große Rolle.«

»Ein Typ, der sich zu Mädchen hingezogen fühlt, aber auch Jungs vögelt.«

»Wenn du es so bezeichnen möchtest«, meinte er. »Es war mein erstes und auch letztes Mal, abgesehen davon, hat er mich gevögelt

»Du hattest einmal Sex und noch nie eine Beziehung, richtig?«, wollte ich klarstellen.

»Richtig, aber ich habe schon andere Mädchen geküsst...oder sie haben mir einen geblasen«, meinte er zwinkernd zu mir.

Ich stand auf und wollte gehen, doch James hielt mich am Arm fest.

»Tut mir leid.«

»Ich wollte sowieso gehen«, meinte ich.

»Darf ich dich umarmen?«, fragte James.

Es war ungewohnt, einfach zu nicken und es zuzulassen, aber ich gab ihm trotzdem die Bestätigung, die er mit der Frage suchte. Seine Körperwärme verteilte sich auf meinem ganzen Körper, mit welcher ich mittlerweile gut zurechtkam und sogar als angenehm empfand.

»Du hast echt zu wenig soziale Kontakte.«

»Wieso?«, fragte ich.

»Du klammerst dich so stark an mich, als hättest du seit Jahren niemanden umarmt«, erwiderte er. »Menschen brauchen andere Menschen.«

»Allein zu leben, ist besser.«

»Mag sein, dass es dir so vorkommt, aber auf Dauer funktioniert das nicht. Es wird dich irgendwann psychisch zerstören.«

Meine Psyche ist schon längst zerstört.

---

Der Unterricht war nun vorbei und da meine Mom meinte, sie könne erst ein wenig später – um rund 17 Uhr – beim Eislaufplatz sein, machten James und ich uns auch erst etwas später auf den Weg dorthin.

Als wir angekommen waren, wartete meine Mutter bereits auf uns.

»Ich bin James«, stellte sich mein Mittschüler vor.

»Brianna.«

»Ich habe gehört, dass Sie aus Amerika kommen«, meinte James, woraufhin meine Mutter das bestätigte. »War die Prinzessin denn eigentlich auch schon einmal dort?«

Prinzessin.

Der Junge kann es einfach nicht lassen.

»Ja, schon sehr oft. Sicher schon mehr als achtmal, weil sie es liebt dort zu sein und mit ihrer Familie Zeit zu verbringen.«

Ja, mit der Familie, die mich ausgeschlossen hat, seitdem ich kein Fleisch esse und ich mich nicht wie ein typisches Mädchen kleidete. Als wäre der Style einer Person das Wichtigste der Welt. Natürlich war es das, denn es zerstörte das Bild einer perfekten Familie, wenn es ein Mädchen gab, welches gerne komplett schwarze, weitgeschnittene Kleidung trug.

»Hat sie viele Verwandte dort?«

Werden die jetzt beste Freunde?

»Viel ist ein ziemlich dehnbarer Begriff, aber ich glaube – zumindest im Verhältnis zu hier – hat sie viele Verwandte. Ich habe sechs Geschwister, die alle älter sind als ich und Kinder besitzen, die teilweise Kinder haben.«

»Es ist immer wieder großartig zu hören, dass es noch solche Familien gibt.«

Die beiden interessierte es nicht im Geringsten, dass wir dort waren, um eislaufen zu gehen, denn sie unterhielten sich einfach weiter, bis wir zum Thema peinliche-Sachen-die-Madison-als-Kleinkind-gemacht-hat kamen.

»Madison hat nie so richtig Mädchen-Sachen gemocht. Wenn es um Barbiepuppen ging, hat sie ihnen lieber die Köpfe abgerissen, anstatt mit ihnen zu spielen«, erzählte Mom, während James versuchte das Lachen zu unterdrücken – erfolglos.

»Mom!«

»Yes, Darling. What is?«

»Are you serious?«

»Yes.«

Dieser Abend wird ein Desaster.

James empfand die Situation als besonders witzig und meinte: »Manchmal regt sie sich schon viel auf, aber eigentlich ist Ihre Tochter wirklich süß und abgesehen davon, ist sie atemberaubend schön, sehr intelligent und hin und wieder auch schüchtern.«

Ich versuchte es zu verbergen, dass mich seine Worte berührten, wurde aber trotzdem leicht rot im Gesicht.

»Was sagt man da?«, erinnerte mich meine Mutter.

Innerlich verdrehte ich die Augen, sagte aber trotzdem: »Danke, James.«

»Nichts zu danken«, sagte er daraufhin, gab mir einen Kuss auf die Stirn. »Entschuldigt mich kurz, ich müsste aufs WC.«

Meine Mutter schaute mich mit großen Augen an, während James sich auf den Weg zu den Toiletten machte und als dieser außer Hörweite war, begann meine Mutter voller Begeisterung direkt zu sprechen: »Ich liebe den Jungen! Wann habt ihr vor zu heiraten?«

»Mom!«

Wenigstens spricht sie Deutsch mit mir.

»Er war so süß zu dir und ist auch extrem höflich. Außerdem hat er sich sehr für dich und deine Familie interessiert und seien wir ehrlich. James sieht auch attraktiv aus. Eure Kinder würden wunderschön werden«, schwärmte sie.

»Beruhig dich, Mom!«

»Und er scheint der Typ für Partys zu sein.«

»Was ist daran gut?«

»Es würde dir nicht schaden, ein wenig auszugehen, dafür ist die Jugend da. Mit ihm als Begleitung bräuchte ich auch keine Angst davor haben, dass dir etwas zustoßt«, meinte sie. »In deinem Alter gehen alle gerne feiern, scheißen auf Schule und machen verbotene Sachen.«

»Lass es gut sein. Ich hasse es, dass du mir die ganze Zeit das Gefühl geben musst, dass ich eigenartig bin, nur weil ich das mache, was mir gesagt wird.«

»Aber-«

»Kein aber. Ich liebe es allein zu sein. Ich liebe es für die Schule zu lernen und möchte niemanden kennenlernen, der mir erklärt, wie komisch ich bin. James liest auch gerne lesen und verbringt viel Zeit allein.«

»Aber er nutzt mit Sicherheit seine Jugendzeit aus und hat Freunde.«

»Er hat einen Freund.«

»Er ist neu an der Schule.«

»Du siehst aber auch nur das, was du sehen willst«, schrie ich meine Mom an.

»Alles okay?«, fragte plötzlich jemand hinter mir.

»Alles bestens, James«, meinte ich.

Ich sagte nichts mehr zu meiner Mutter, zog mir meine Eislaufschuhe an und fuhr ein paar Runden zum Aufwärmen, jedoch ohne James, weil er meinte, dass er länger brauchen würde. Der Eislaufplatz war zwar der größte der Stadt, wurde jedoch zu der Uhrzeit unter der Woche noch kaum benutzt, weshalb ich mich auch traute, die drei Runden rückwärts zu fahren und mit einem kleinen Sprung zu beenden.

»Ich habe Angst«, meinte James zu mir, als ich gerade beim Rand der Eisfläche ankam, und sah, dass er noch nicht einmal auf dem Eis stand. »Wie lang ist es her, dass du eislaufen warst?«

»4 Jahre...oder auch 5 vielleicht, ich weiß es nicht.«

»Somit ist deine Angst berechtigt.«

»Hilfst du mir?«, fragte er, woraufhin ich nur mit einem Nicken antwortete.

Ganz vorsichtig stellte James den ersten Fuß aufs Eis, während er sich am Rand festhielt und sich traute, nachdem er gemerkt hatte, dass es ihn nicht direkt umhaut, den zweiten Fuß auch zu bewegen. Ich musste mich echt zurückhalten, um nicht direkt einen Lachanfall zu bekommen, der dazu hätte führen könnte, dass James sich erschrak und dann doch noch umkippte.

»Du kannst eislaufen, also versuch es einfach«, schlug ich vor.

»Ich werde es bereuen«, meinte James, probierte es aber trotzdem. Nach ein paar Minuten schaffte er es bereits, in einem normalen Tempo zu fahren, worüber ich ziemlich froh war.

»Wollen wir gemeinsam fahren?«, fragte James und bot mir seine Hand an, welche ich annahm.

Zum ersten Mal war nicht ich die Person, die anderen händchenhaltenden Leuten traurig hinterherschaute, sondern war selbst einer dieser Menschen, die einen Partner zum Eislaufen hatten. Wir fuhren ein paar Runden, bis ich mich sogar etwas an der Schulter von James anlehnte – und natürlich hoffte, dass es ihn nicht auf der Strecke zerlegen würde.

»Nicht einschlafen, Prinzessin.«

»Ich bin gar nicht eingeschlafen!«, verteidigte ich mich.

»Du hast nur aus Spaß die Augen zu gemacht. Ich verstehe, das ergibt auch Sinn«, meinte er lachend.

Nach mehreren Runden machten wir eine Pause in einem Eck, in welchem auch meine Mutter im Moment stand.

»Ihr könntet zusammen tanzen«, schlug meine Mom vor.

»Ich würde wirklich sehr gerne mit Ihrer Tochter tanzen, aber...« Er schaute kurz zu mir. »Ich habe keine Ahnung, wie das geht, um ehrlich zu sein.«

»Sie zeigt es dir einfach.«

Ich ging nicht auf ihren Vorschlag ein, nahm James' Hand und fuhr mit ihm ans andere Ende des Eislaufplatzes.

»Welchen Tanz darf ich lernen?«, fragte James belustigt.

»Eigentlich wollte ich nur, vor meiner Mutter fliehen«, erwiderte ich, »aber wir könnten Pirouetten lernen.«

»Sind die nicht schwer?«

»Sicher sind sie das, deswegen schlage ich es ja vor«, meinte ich provozierend. »Da kann ich dir super dabei zuschauen, wie du dich blamierst.«

»Bring mir einen Tanzschritt bei«, forderte James.

»Wenn es sein muss.«

»Aber davor möchte ich sehen, was du alles kannst.«

Ich widersprach ihm nicht, fuhr ein wenig von meinem Klassenkameraden weg, und holte erstmal Schwung, indem ich mit Rückwärtsübersteigen einen Kreis fuhr. Dann drehte ich mich mit einen Zwischenschritt nach vorne, machte einen etwas schwierigeren Sprung, welcher in einer Waage endete und zu einer Pirouette führte, bei der ich eines meiner Beine in der Hand hielt. Darauf folgten ein paar Schritte, eine Umdrehung und eine schöne Pose, um die Show zu beenden.

»Ich weiß nicht, was ich sagen soll«, meinte James, als ich wieder bei ihm war. »Wo hast du das gelernt?«

»Ich hab's mir selbst beigebracht«, erwiderte ich. »Aber jetzt lernst du einen Tanzschritt.

»Ich will den einfachsten Schritt lernen, den es gibt.«

»In Ordnung«, meinte ich. »Du musst einfach nur im Kreis fahren. Ich zeig es dir vor.«

Stirnrunzelnd beobachtete mich James, machte es aber ohne nachzufragen und erwiderte dann: »Irgendwas stimmt hier nicht. Das kann nicht alles sein.«

»Doch, das wars.«

»Du verarscht mich.«

»Nein, ich verarsche dich nicht. Wir können das jetzt zusammentanzen, ich mache es einfach rückwärts«, erklärte ich. »Und wenn du willst, können wir es mit einem Mohawk verbinden.«

»Mit einem was

»Darüber diskutieren wir später.«

Zuerst übten wir nur zusammen im Kreis zu fahren, was sich als schwieriger, als zuerst gedacht, herausstellte, denn im gleichen Takt zu fahren, musste auch geübt sein.

»Soll ich dir den Mohawk einmal zeigen?«

Er nickte nur, woraufhin ich es ihm mehrmals vorführte.

»Ich habe das Gefühl, dass jetzt der schwierige Part kommt«, meinte er. »Wie soll das funktionieren?«

»Du tretest mit dem rechten Bein auf Eis, machst einen Schritt mit dem Linken, der einen Mond formt und danach stoßt du dich so weg, dass du auf einem Bein stehst, nur rückwärst.«

»Nochmal für Dumme.«

»Rechts aufs Eis. Dann links auch aufs Eis. Also stehst du kurz auf beiden Beinen. Dabei zeigen die Zehen voneinander weg und dann drückst du dich leicht weg mit dem Linken.«

Ich zeigte es ihm erneut vor, während er versuchte es nachzumachen – erfolglos.

»Man muss es einfach üben. Ich habe es zuerst am Boden gelernt.«

»Ich üb das zuhause.«

Also fuhren wir unsere Runden, zeigten meiner Mom den Schritt, den James gelernt hatte und fuhren noch mehr Runden. Wir unterhielten uns über die unterschiedlichsten Themen, über keine ernsten, aber dadurch lernten wir uns kennen. Es war ein wirklich schöner Abend.

Als wir gerade dabei waren, die letzte Runde zu fahren, bei der wir einfach nur still waren, stellte mir James eine Frage. »Warum lächelst du?«

»Weil du bei mir bist.«

---

Mittlerweile war ich zuhause und lag in meinem Bett, während ich über James nachdachte. Wie lange es wohl her ist, dass ich mich in Anwesenheit einer Person so gut gefühlt habe? Wie lange das wohl noch halten wird?

***

Wieder ein etwas ruhigeres Kapitel, aber was hält ihr davon?

Meinung? Verbesserungsvorschläge?

Eure Larisa

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