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Kapitel 4

Samstag | 19.02. | 20:00 Uhr

»Ich bin mir sicher, dass die Party großartig wird«, meinte Amanda.

Es gab selten Tage, an denen ich mir vornahm, gute Laune zu haben, aber der Tag der Party, war einer dieser. Doch bedauerlicherweise ging es mir an diesem richtig schlecht.

Ich schaffte es nicht aus meinem Bett zu kommen, dazu fehlte mir die Motivation. Die gesamte Zeit lag ich in meinem Bett und dachte nach. Ich dachte über viel zu viel Probleme nach, die ich unter der Woche leugnete.

Einerseits machte ich mir Sorgen um meine Schulnoten. Es war ein Thema, das niemand verstand. Dieser Stress schien mich zu erwürgen. Dieser Druck, immer die beste Note zu schreiben, tötete mich. Ich war keine außergewöhnlich begabte Person, sondern eher ein normaler Mensch, der nur versuchte zu überleben.

Mittlerweile befand ich mich im elften Schuljahr und jeder erwartete von mir, dass ich erneut einen 1,0 Durchschnitt erreichte. Jeder sagte, dass ich das sowieso schaffe.

Du bist Madison. Du schreibst nur Einser.

Wenn du etwas anderes als eine Eins schreibst, würde ich mir Sorgen machen.

Hör auf so zu tun, als würde dir der Schulstress zu schaffen machen. Du wirst sowieso wieder nur Einser schreiben.

Und irgendwie hatten sie recht. Ich schrieb nur Einser.

Aber ich hatte das Gefühl, dass sich dieser Stress nicht lohnte.

Ich lernte jeden Tag – stundenlang – und keiner schien zu sehen, dass ich mich bemühte. Ich war das Mädchen, das es an dem Tag einer Prüfung oder eines Testes kaum noch in die Schule schaffte aufgrund von Übelkeit. Jeder sagte mir, dass ich es sowieso locker hinbekommen würde. Jeder glaubte das, nur ich nicht, denn ich wusste, dass es nicht einfach so funktionierte. Ich wusste, dass, wenn ich nachlassen würde, meine Noten sofort bergab gehen würden. Aber mir glaubte keiner.

Abgesehen von ein paar Personen.

Eigentlich hatte ich keine Freunde, aber da ich so viel Zeit allein verbrachte, und ich psychisch sehr instabil war, entwickelte mein Gehirn seine eigenen Freunde.

Es gehörte zu meinem Alltag Selbstgespräche zu führen. Mochte sein, dass das nicht einmal schlimm war. Das Problem lag daran, dass ich es oft von der Realität nicht mehr unterscheiden konnte. Diese Störung entstand bereits, als ich jünger war, um genau zu sein, entstand es, als ich das erste Mal verliebt war. Ich war ungefähr sechs Jahre alt und für mich war es völlig normal, mit dem Jungen, den ich mochte, zu sprechen, auch wenn er eigentlich nicht anwesend war.

Vielleicht war es nicht schlecht, dass ich mit Personen sprach, die nicht da waren, denn sie machten mich wirklich glücklich. Sie halfen mir mit meinen Problemen.

Dass Menschen Selbstgespräche führten, war eine normale Sache, solange es nicht unkontrolliert getan wurde, und genau das war das Problem. Ich führte sie teilweise automatisch. Sobald ich allein war, und das war ich den größten Teil meiner Zeit, sprach ich mit diesem einen Jungen.

Als meine Gefühle für ihn verschwanden, unterhielt ich mich mit jemanden anderes, der in Wirklichkeit nicht existierte. Mein Gehirn hatte anscheinend großen Spaß daran, ihn zu entwerfen, denn ich verbrachte viel Zeit mit ihm. Egal mit was ich beschäftigt war. Sei es lernen, lesen, spazieren oder sonstiges, er war da. Und alles machte mehr Spaß mit ihm. Dieser Junge wuchs mir stark ans Herz. So stark, sodass ich Gefühle für ihn entwickelte, die ich nicht hätte entwickeln dürfen.

Es gab Tage, an denen mich das zerstörte und andere an denen mein Leben schöner denn je war wegen ihm. Manchmal war er der einzige Grund, wieso ich es schaffte aus dem Bett zu kommen. Die einzige Person, die mich motivierte. Die mir Kraft gab. Die mich liebte.

Er war die Person, die mich am Leben hielt, weil es sonst niemand tat.

An anderen Tagen war er der Grund dafür, dass ich am Boden zerstört war, weil mir bewusstwurde, dass er nicht echt war. Dass ich wegen einer nicht anwesenden Person lachte. Dass ich komplett allein war und niemanden hatte.

Das war das schlimmste Gefühl auf Erden.

Einsamkeit.

Die Einsamkeit war mein größtes Problem.

Dieses Gefühl, niemanden mehr zu haben, war das, was mir zu schaffen machte. Nicht unbedingt, weil niemand mehr da war, der mich unterstützte, wenn es mir schlecht ging, das war nicht das Problem, denn was Einsamkeit so schlimm machte, war, dass ich niemanden mehr hatte, mit dem ich die glücklichen Momente teilen konnte.

Natürlich, es war auch nicht großartig, dass mir niemand mit meinen Problemen half. Manchmal konnte allein das Zuhören helfen. Wenn eine Person nur neben mir gesessen wäre und mir zugehörte hätte. Aber da gab es nie jemanden, der das machte. Es wäre etwas unfassbar Schönes gewesen, wenn jemand meine Hand gehalten hätte, wenn ich eine Panikattacke hatte, aber da hielt niemand meine Hand.

Es waren diese Kleinigkeiten, die mich zu einer einsamen Person machten. Diese Momente, in denen ich in der Klasse saß, jeder mit jemanden anderes sprach, jeder irgendwelche Freunde hatte, und ich merkte, dass ich komplett allein war. Diese Momente, in denen ich nachhause ging und die gesamte Zeit irgendwelche Menschen um mich herum sah und mich nach nichts mehr sehnte, als das Leben einer dieser Personen, die Freunde hatten, führen zu dürfen.

Als einsame Person wollte ich nichts lieber, als Freundschaft zu schließen, während ich trotzdem jeden von mir stieß.

Mit der Zeit begann ich soziale Interaktionen falsch zu interpretieren. Ich konnte nicht mehr davon unterscheiden, ob jemand etwas freundlich oder eher unfreundlich meinte, weil ich zu misstrauisch wurde.

Jeder kann dich verarschen, Madison.

Diese Kleinigkeiten machten es so schwierig, die Einsamkeit zu überwinden. Es war häufig dazu gekommen, dass ich lachte, andere es witzig fanden, ich jedoch nicht von mitlachen und auslachten unterscheiden konnte, und dann lieber vom Negativen ausging, da mir das positive Denken nicht lag und ich nicht enttäuscht werden wollte.

Ich wollte, ein Mensch sein, der nicht über alles nachdenken musste. Der sich nicht um jeden Kommentar, um jeden Blick oder jede Aussage Sorgen machte. Der lebte, ohne sich bei jedem Wort, das er sagte, Sorgen zu machen und ohne darüber nachdenken zu müssen, ob ein Kompliment ernstgemeint war. Ich zog mich immer mehr zurück, andere mochten mich immer weniger, weil ich eigenartig auf sie wirkte, und das, obwohl ich nur versuchte nicht aufzufallen.

Meine Unmotiviertheit wurde mit der Zeit schlimmer.

Ich konnte mich nicht einmal mehr über gute Noten freuen, weil es niemanden gab, der sich mit mir freute, und das nur, weil ich mich einsam fühlte.

Es gab niemanden, der stolz auf mich war. Niemanden der an mich glaubte.

Einsamkeit war der Grund dafür, dass ich mein Leben beenden wollte. Es gab nichts, dass das Verlangen in mir weckte, mich umzubringen. Das schaffte nur die Einsamkeit. Diese Leere in mir, die sich in eine Depression entwickelte.

Ich versuchte so lange vor dieser Einsamkeit wegzulaufen, bis ich realisierte, was ich überhaupt fühlte. Es war mir nicht einmal bewusst gewesen, was mit mir los war oder was zu diesem Gefühl geführt hatte.

Es gab Zeiten, in denen ich glücklich war. Ich wusste, dass es eine Welt außerhalb der Einsamkeit gab und ich wusste auch, dass ich diese nicht wieder erreichen würde. Das glaubte ich zumindest.

Ich sehnte mich nach nichts mehr, als dieser Einsamkeit zu entfliehen.

Ich war einsam, weil ich zu oft verletzt und jede Hilfe, die mir angeboten wurde, abgelehnt hatte, als es nur ein Alleinsein-Gefühl war.

Die Probleme häuften sich in meinem Kopf, doch ich unterdrückte sie, zog mich um und machte mich, auch wenn nicht motiviert, auf den Weg zur Party.

Es war mit Sicherheit nicht die beste Idee, mit schlechter Laune auf einer Feier zu sein und sich dann zu betrinken. Alkohol war nicht meines, und bis zu diesem Moment hatte ich auch noch nie welchen getrunken, aber ich wollte einfach alles vergessen.

Nach den ersten zwei Bier merkte ich bereits, dass mein Körper nicht mehr mitmachen wollte.

Da mir das Stehen schwerfiel, setzte ich mich auf eine Couch, die ich leider noch mit anderen Leuten teilen musste, die ich alle nicht kannte.

Da saß ich nun.

Betrunken.

Ohne Spaß.

Ohne Motivation am Leben.

Mit ganz vielen Problemen.

Und ohne einer Brücke, die mich hielt, denn die einzige Brücke, die mich je gehalten hatte, war der Junge gewesen, den es nicht einmal gab.

»Spielst du mit?«, fragte mich irgendwer.

Ich hob meinen Blick und entdeckte James. Fürs Erste ging ich seiner Frage aus dem Weg und erkundigte mich nach Amanda.

»Sie spielt mit und sitzt bei den anderen.«

Klar, sie interessiert es nicht, wie es ihrer Freundin geht, denn diese ist ihr vollkommen egal.

»Warum so deprimiert?«

»Ich bin gerne allein.« Die größte Lüge meines Lebens. Wem wollte ich eigentlich etwas vorspielen?

»Komm mit.«

James nahm meine Hand, zog mich vom Sofa und führte mich, vermutete ich zumindest, zu den anderen. Ich fühlte mich bei der ganzen Aktion nicht wohl. Zwischen den betrunkenen Menschen, der lauten Musik und der stickigen Musik war es wirklich schwer, nicht Kopfschmerzen zu bekommen und unmöglich, klare Gedanken zu bilden.

In dem Zimmer, zu dem mich James führte, das auch ruhiger wirkte, entdeckte ich dann schließlich die anderen, die bereits spielten und in einem Kreis saßen.

»Ich wähle James«, meinte ein Mädchen, welches mir vollkommen fremd war.

»Wahrheit«, antwortete dieser.

»Wie alt warst du, als du dein erstes Mal hattest?«

»14.«

Sind wir in einem Film oder was ist gerade los? Wieso bin ich überhaupt hier?

»Ich wähle Amanda«, meinte James.

Aufgrund des Alkohols fiel mir erst ziemlich spät auf, dass meine beste Freundin nicht einmal den Anschein machte, mich begrüßen zu wollen. Ich war inmitten von Leuten und fühlte mich trotzdem einsam.

»Pflicht.«

»Küsse irgendwen aus der Runde, solange die Person es in Ordnung findet«, meinte er. »Und mich darfst du nicht wählen.«

Der Junge verwendete mehr Anteile seines Gehirns als ich zuerst vermutete.

Die Aufgabe hätte spannend werden können, jedoch beschloss Amanda, dass sie mich einfach auf die Wange küsste, womit die Anforderung ohne Aufregung gelöst wurde. Glücklicherweise nur auf die Wange, denn sonst hätte ich ihr eine verpasst, und das, auch wenn sie ein Junge gewesen wäre.

»Ich wähle Madison«, meinte Amanda. »Verteil ein paar Küsschen auf den oberkörperfreien Bauch einer Person. Du darfst dir aussuchen, bei wem du es machst.«

Sterben oder sterben? So hörten sich ihre Worte zumindest an.

»Ich weiß, dass willst du sicher nicht hören, aber du kannst es bei mir machen«, flüsterte mir James zu.

Daraufhin erwiderte ich nichts und drehte mich zu ihm, um ihm zu verdeutlichen, dass ich sein Angebot annahm. Der grinsende Jugendliche zog sein Hemd aus, woraufhin ich, und somit auch jeder andere im Raum, einen guten Blick auf seinen nackten Oberkörper werfen konnte, der wirklich gut trainiert aussah – und das gab ich nur ungerne zu.

James legte sich auf den Boden, damit ich dann gut über ihn krabbeln konnte, um den ersten Kuss am Hals anzusetzen. Bevor ich das tat, tauschten wir noch einen kurzen Blickkontakt aus, der damit endete, dass ich auch noch rot anlief. Während ich leichte Küsse auf seinem Oberkörper verteilte, merkte ich, dass sich James' Bauchmuskeln anspannten und er die Aktion anscheinend zu genießen schien, da mir ebenso auffiel, dass seine Haut erhitzte und er ein Keuchen nur schwer unterdrücken konnte.

Nachdem ich seinen Hosenbund erreichte, hörte ich auf und gab irgendeinem Fremden eine unspektakuläre Aufgabe.

Ich musste zugeben, dass es mir durchaus gefiel, dass ich lange nicht an die Reihe kam, am liebsten wäre es mir gewesen, gar nicht mehr dranzukommen, jedoch hatte ich an diesem Tag kein Glück und musste doch noch etwas tun, auch wenn nicht direkt ich selbst gewählt wurde.

»James, such dir ein Mädchen aus, das mit dir die nächsten Minuten im Badezimmer verbringen darf.«

»Meine Maddie hat da bestimmt nichts dagegen«, meinte James.

»Was? Nein. Ne-Nein, James. Wies-«

»Beruhig dich, ich werde dich nicht ermorden.«

Mit diesen Worten nahm er meine Hand und zog mich ins Badezimmer. Unglücklicherweise wurden wir dort von den anderen eingesperrt, was James komischerweise nicht so erfreute – ich war ja seine Maddie.

Ich hatte den gesamten Abend, keine Lust auf diese Party gehabt und irgendwann wurde es mir dann auch zu viel, weshalb ich es nicht mehr schaffte, die Tränen zurückzuhalten.

»Prinzessin«, sagte James tröstlich, »du brauchst keine Angst oder ähnliches haben. Ich tue dir nichts an. Hör auf zu weinen, bitte.«

»Mir ist bewusst, dass du mir nichts antun wirst. Ich bin nur nicht in Partystimmung.«

James antwortete nicht, schaute nur ein wenig traurig und legte sich dann in die Badewanne. Der Abend wird immer eigenartiger.

»Wo ist eigentlich dein Hemd?«

»Ich musste es ja vorhin ausziehen. Danach habe ich es nicht mehr angezogen«, erklärte James. »Willst du dich zu mir legen?«

»Bist du ganz bei Sinnen? Scheint nämlich nicht so.«

»Im Gegensatz zu dir bin ich wenigstens nüchtern.«

Der Alkohol ist daran schuld, dass du dich gerade ernsthaft zu ihm legst, Madison.

»Wieso machst du das, Prinzessin?«

»Was?«

»Du verstellst dich und tust so, als wärst du glücklich.«

»Du nutzt es aus, dass ich nicht nüchtern bin, James. Das ist unfair.«

»Mag sein«, erwiderte er leise. »Vertraust du mir?«

»Wieso sollte ich?«

»Wieso solltest du nicht?«, stellte er mir die Gegenfrage.

Einsamkeit war der Grund dafür, aber das sagte ich ihm nicht. Der Gedanke verletzt oder enttäuscht zu werden, jagte mir Angst ein, und diese Einsamkeit machte es mir noch schwieriger, nicht misstrauisch zu werden und einfach zu glauben, dass jemand es gut mit mir meinte.

»Du willst nicht reden, oder?«

Ich sagte nichts, woraufhin er einfach das Thema wechselte.

»Wäre es in Ordnung für dich, wenn ich einmal bei deinen Spaziergängen in der Früh mitkomme?«

»Wieso solltest du da mitkommen wollen?«

»Einfach weil ich es möchte«, erwiderte er. »Liegt dir etwas am Herzen, Prinzessin?«

Ich schloss einmal die Augen, atmete tief durch und beschloss, dass es zwecklos war, meine Gefühle zurückhalten, da James ohnehin gemerkt hatte, dass es mir beschissen ging.

»Manchmal kommt es vor, dass das, was dich am glücklichsten macht, auch gleichzeitig das ist...«

»Was dich am meisten zerstört« beendete er meinen Satz.

***

Das wäre jetzt das vierte Kapitel. Madison und James kommen sich ein wenig näher, wenn auch im Schneckentempo, aber wir lieben es doch alle, zu sehen, wie sich die Charaktere entwickeln. Es kommt noch genügend Drama, das verspreche ich euch, aber ich hoffe, es gefällt euch bis jetzt : )

Sollte ich vielleicht eine Triggerwarnung veröffentlichen? 

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Eure Larisa

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