Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 30

Sonntag | 01.05. | 06:36

Ich werde umziehen, James.

Er erwiderte nichts.

Die folgenden Minuten waren grausam. Keiner von uns beiden sagte etwas. Die Stille war ohrenbetäubend und als ich sah, dass James zu weinen begann, brach mein Herz und ließ mich nach wenigen Sekunden das Schweigen unterbrechen, da der Schmerz in meiner Brust nicht mehr zum Aushalten war.

»Ich halte es für das Beste, wenn wir Abstand halten.«

»Wir können in Kontakt bleiben«, entgegnete er. Die Hoffnung in seiner Stimme war eindeutig zu hören.

Er schaute mich mit den Augen, die ich immer liebte, an, doch diesmal schmerzte der Anblick, aufgrund der Tränen, die zu sehen waren. Ich musste zu Boden schauen, da ich es nicht mehr aushielt, seinen Schmerz zu betrachten.

Mir war bewusst, dass es nicht funktionieren würde. Wir können es doch wenigstens probieren, oder?

Nein.

Es wird nicht funktionieren. Es wird nur weh tun.

Ich wollte nicht, dass er darauf wartete, dass ich eines Tages zurückkam, denn vielleicht würde ich nicht zurückkehren. In der Zwischenzeit könnte er andere Leute kennenlernen, sich in sie verlieben – auch wenn mich das verletzen würde, wäre es das Beste für James.

»James, ich mag dich wirklich sehr...« Ich begann zu sprechen, stoppte aber schnell, da ich nicht die richtigen Worte fand.

»Tu mir das nicht an.«

Seine Stimme klang schwach und zeigte, wie verletzt er war. Er wollte die Situation von Anfang an vermeiden. Wir beide wollten das. Wir wollten beide nicht, dass unsere Bindung zerbrach, doch das änderte nichts daran, dass wir es nicht verhindern konnten.

Es war der Moment, in dem ich begann, zu bereuen, mit James in Kontakt getreten zu sein, auch wenn wir so viel Schönes erlebten.

Ist der Schmerz es wirklich wert gewesen?

---

Der letzte Tag des Schulexperimentes war furchtbar.

James sprach nicht mit mir, kroch sich in der Nacht schweigend in mein Bett und kuschelte mit mir. Er wollte einfach nur kuscheln.

Als ich aufstand, ging ich ins Wohnzimmer und sah, dass ein Frühstück am Tisch serviert war. Bevor ich darüber nachdenken konnte, wo sich James befand, umarmte mich der Braunhaarige still von hinten und hielt mich für längere Zeit fest. Ich bekam kein Guten Morgen, meinen Mitschüler schien es wirklich mitzunehmen, dass ich die Stadt verließ, dafür gab er mir ab und zu zarte Küsse.

Die Busfahrt würde um zehn Uhr morgens starten und somit verbrachten wir die letzten Stunden damit, einzupacken und Musik zu hören.

Während ich meine Kleidung zusammenlegte, entging mir nicht, dass James die gesamte Zeit über nach Nähe suchte. Er wollte keinen Sex, sondern genoss es, bei mir zu sein. Es waren die sanften Umarmungen, bei denen mir bewusstwurde, dass ich ihm viel bedeutete.

Um acht Uhr stellte James unser Gepäck vor die Tür, während ich den letzten Rundgang machte, um zu schauen, ob wir etwas vergessen hatten.

Beim Anblick des Sofas musste ich daran denken, wie wir lachend dagegen stießen, das Gleichgewicht verloren und darauf landeten, weil wir uns so stürmisch küssten.

Im Badezimmer stoppten die Erinnerungen nicht. James hatte die Kerzen aufgestellt, mir ein Schaumbad hergerichtet, während er Essen vorbereitete und ich die Musik genoss.

Das Schlafzimmer wirkte leer und gefühlslos ohne der Lichterkette, die James aufhing, als wir uns das erste Mal liebten, und ich fragte mich, wie ein Raum, der einmal gefüllt voller Liebe war, einen derart gleichgültigen Eindruck machen konnte.

Es fiel mir schwer loszulassen, doch ich versuchte genug Mut aufzubringen und ging schließlich zur Wohnungstür. Einen letzten Blick auf den Ort, an dem James und ich die vergangen schönen Momente teilten, zu werfen, konnte ich nicht verhindern. Als ich die Tür schloss, fühlte es sich so an, als würde ich all das Schöne verlassen, und das für immer.

Die Busfahrt war nicht angenehmer oder entspannender. James ließ seine Hand dauerhaft auf meinem Oberschenkel liegen und streichelte diesen, während sein Kopf an meiner Schulter lehnte. Er weinte viele, stille Tränen aus den schwarz funkelnden Augen, die ich so sehr liebte.

Wieso dachte ich, dass das jemals ein happy end hätte haben können?

---

Es läutete an der Tür.

Ich war zuhause angekommen und war dabei zu packen für meine kommende Reise.

Das Läuten kam überraschend, denn ich erwartete niemanden. Ich ging ins Vorzimmer, sah durch den Spion und entdeckte meine Mutter. Was macht sie hier?

Sobald ich die Tür geöffnet hatte, dauerte es keine Sekunde, bis sie mir weinend um den Hals fiel. »Es tut mir so leid, Darling. Ich wollte nie, dass du das Gefühl hast, nicht mit mir reden zu können.«

Der Brief. Sie hat ihn gelesen.

Und als ich ihre Worte realisierte, fiel eine Last von meinem Herzen, denn sie nahm meine Probleme ernst und machte sich nicht darüber lustig. Ich begann erleichtert zu weinen und erwiderte ihre Umarmung.

Wir umarmten uns minutenlang.

Endlich konnte ich merken, dass wir Mutter und Tochter waren.

»Sobald wir in Amerika angekommen sind, suchen wir dir Hilfe, versprochen. Ich habe deinen Dad darüber informiert, dass ich von der Firma etwas Auszeit brauche«, erklärte sie. »Dann habe ich mehr Zeit für dich.«

»Weiß er vom Brief, Mom?«

»Nein, du kannst es ihm sagen, wenn du das möchtest.«

Es fühlte sich so gut an, zu wissen, dass sie jetzt für mich da sein würde. In den letzten Stunden zweifelte ich an allem. Ich dachte, alles würde schlecht ausgehen, doch jetzt konnte ich ein wenig Hoffnung in meinem dunklen Leben sehen. Schwaches Licht am Ende des finsteren Raumes.

»Mom?«, fragte ich mit zitternder Stimme.

»Ja?«

»Ich habe dich lieb.«

»Ich liebe dich auch, mein Schätzchen.«

---

Es war Mittwoch vier Uhr morgens. Von James keine Spur. Keine Nachricht. Kein Anruf. Kein Aufeinandertreffen.

Ich saß im Auto auf den Weg zum Flughaufen. Meine Kopfhörer steckten im Ohr, während ich das Lied Someone to stay von Vancouver sleep clinic in Dauerschleife hörte.

Ich werde James nie wieder sehen. Sobald ich diese Worte im Kopf hatte, floss die erste Träne über meine Wange. Ich würde ihn nie wieder festhalten dürfen. Weder würde ich die Chance bekommen sein Lachen ein letztes Mal zu hören noch ihm wieder in seine dunklen, liebevollen Augen schauen zu dürfen. Seine Lippen würden meine nie wieder berühren.

Ich würde nie wieder jemanden so lieben wie ihn.

Diese Gedanken schmerzten und führten dazu, dass ich nur noch Schmerz und Leere empfand. Ich konnte und wollte mir nicht vorstellen, wie mein Leben werden würde, wenn James nicht mehr Teil davon war. Wie düster und dunkel es werden würde.

Es waren wenige Tage vergangen, seitdem ich ihn das letzte Mal gesehen hatte, doch ich hielt den Schmerz bereits jetzt nicht mehr aus.

Ich vermisste seine Hände, die meine Haut berührten. Ich vermisste es, wie er mich anschaute, als wäre ich das Wichtigste in seinem Leben. Als gäbe es nichts, dass er mehr liebt als mich. Ich vermisste es, wie süß er mit Kleinkindern umging. Wie sehr er sich um die Leute kümmerte, die ihm wichtig waren.

Ich vermisste alles, was ihn ausmachte.

Und wollte noch nicht loslassen.

Wenn ich nicht loslasse, kann es noch nicht das Ende sein, richtig? Doch das sagte ich mir nur, um es ein wenig hinauszuzögern, weil ich wusste, dass es das Ende unserer Geschichte war, auch wenn sie gerade erst begonnen hatte und noch so viel Schönes hätte passieren können.

Der Gedanke an James fühlte sich verloren an.

Ich war der kleine Punkt mitten im Ozean, der nach Liebe suchte, nach ihr strebte und sie schließlich fand. Doch ich war zerbrechlich, sensibel, geriet in einen Sturm und wurde meiner unbeschreiblichen Liebe entrissen.

Ich war dabei zu ertrinken in der Strömung und konnte nicht mehr gerettet werden, dafür war der Punkt der Hoffnung zu weit entfernt, den ich durch die Wucht der Wellen verlor.

Das Wasser war es, das uns zusammenbrachte und uns verband, doch es konnte auch erbarmungslos sein. Das bewies es mir, indem es uns für die Ewigkeit trennte und uns ertrinken ließ.

Doch die Liebe war stark.

Gefühle, wie die Liebe ließen sich, auch nicht mit unendlich viel Wasser, ertränken.

---

»Madison!«

Meine Mutter machte ein Nickerchen, während mein Gepäck bereits eingecheckt war, weshalb ich am Flughafen stand und einfach wartete, bis meine Gedanken durch das Rufen meines Namens unterbrochen wurden.

Ich brauchte keine Sekunde, um zu erkennen, dass es nicht James' Stimme war, drehte mich aber trotzdem um.

Lukas und Ryan.

Mir klappte der Mund auf, als ich das Pärchen erblickte. Auch wenn ich spürte, dass meine Brust zu stechen begann, weil ich sah, dass James nicht hier war, versuchte ich mich über den Besuch der Zwei zu freuen.

Ich lief sofort zu ihnen und fragte überrascht: »Was macht ihr hier?«

»Hast du ernsthaft geglaubt, dass wir uns nicht verabschieden?«, fragte Lukas beleidigt.

Ich umarmte die Beiden und fragte dann: »James hat euch mit Sicherheit gesagt, wann der Flug ist, oder? Er ist der Einzige, der wusste, dass ich so früh da sein würde.«

»Ja«, meinte Ryan. »Er ist auch gekommen. Jetzt gerade ist er auf dem WC. Ich bin mir sicher, dass er gleich herkommt.«

»James ist da?«, fragte ich überrascht.

»Ja, natürlich. Er redet seit Tagen nur noch über dich«, erklärte Lukas. »Wo bleibt er eigentlich so lange?«

Der Blonde wollte sich gerade auf den Weg zu den WCs machen, als wir von der Weite sehen konnten, dass der Gemeinte bereits auf uns zu kam.

Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden, versuchte den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken und atmete tief ein, um mich zu beruhigen. Mein Puls stieg und mir wurde furchtbar heiß.

»Ich glaube, wir sollten die Zwei allein lassen. Madisons Flug geht sowieso erst in vier Stunden«, meinte Ryan zu Lukas. »Lasst euch Zeit, Leute.«

Mit diesen Worten ließen die Jungs mich alleinstehen. Ich drehte mich zu ihnen und zuckte zusammen, als James plötzlich nahe vor mir stand.

Ich nahm den Duft seines Parfüms und den der Haarcreme, die er benutzt hatte, wahr. Er sah umwerfend aus, doch die dunklen Augenringe in seinem Gesicht brachen mir das Herz. Seine Augen widerspiegelten, wie tief die Traurigkeit in ihm saß und ich musste wegschauen, um nicht direkt in Tränen auszubrechen.

Er räusperte sich und meinte dann: »Du siehst gut aus.«

»Sagt der Typ mit Krawatte zum Mädchen in Jogginghose und Hoodie.«

Er lachte. Ich habe dieses Lachen so sehr vermisst, James.

Uns beiden war bewusst, dass wir nicht mehr viel Zeit hatten, weshalb wir versuchten zu lächeln, um die Stimmung möglichst gut zu halten, auch wenn uns klar war, dass sie sowieso irgendwann kippen würde.

James kam einen Schritt auf mich zu und umarmte mich fest. Einen Arm legte er um meinen Rücken und mit dem anderen drückte er meinen Kopf an seine Brust.

Ich wollte nicht weinen, doch ich gab es schnell auf, ließ es einfach geschehen und sah auch, dass James seine Gefühle nicht mehr zurückhielt.

»Wollen wir uns hinsetzen und einfach kuscheln? Wäre das eine gute Idee?«, fragte er leise.

Ich war nicht dazu fähig etwas zu sagen, da meine Stimme aussetzte, doch ein Nicken reichte ihm als Antwort. Nachdem ich mich langsam von ihm gelöst hatte, spazierten wir zu einem Sitzplatz. Wir gingen gelassene, entspannte Schritte und ich versuchte es zu genießen, dass seine Arme um meine Taille platziert waren, doch mich ließ der Gedanke, dass es das letzte Mal war, dass er mich auf diese Art und Weise eine Strecke begleitete, nicht los.

Als wir bei den Sitzen ankamen, setzte sich James zuerst hin und zog mich dann auf seinen Schoß, auf welchem ich es mir seitlich gemütlich machte und meinen Oberkörper an seinen lehnte.

Über James' Wangen floss eine Träne nach der anderen, doch das hielt ihn nicht davon ab, mich so fest wie möglich an sich zu drücken. Ich schlang meine Arme um ihn, schloss meine Augen und genoss seine Nähe. Während James meinen Hinterkopf kraulte, blieb ich stillsitzen, konzentrierte mich auf das positive Denken, bis mich die Erschöpfung der Traurigkeit einholte und ich einschlief.

---

»Madison, aufwachen!«

Ein leichtes Rütteln und die Stimme, der Person, die ich liebte, weckten mich auf.

Das Erste, das ich sehen konnte, war meine Mutter, die neben mir stand, und Lukas und Ryan.

»Muss ich schon gehen?«

»Ja«, beantwortete James meine Frage zögerlich.

Ich fühlte ausschließlich bestaubenden Schmerz.

Es war das letzte Mal gewesen, dass ich in seinen Armen eingeschlafen war und allein der Gedanke daran, tat weh, aber es gab so viel, dass ich zum letzten Mal mit ihm erlebt hatte, ohne darüber nachzudenken, dass es das letzte Mal sein konnte.

Es gab viele Dinge, die wir nur einmal machten und dann nie wieder.

Wir saßen nur einmal betrunken in einer Badewanne.

Wir fuhren nur einmal zu James' Lieblingsort.

Wir machten nur einmal miteinander Liebe.

Daran zu denken, schmerzte, doch es gab Dinge, die ich gerne mit ihm erlebt hätte, die wir nie machen würden, und das nur, weil ich umziehen musste. Weil sich meine Eltern scheiden ließen.

Wir werden uns nie zu Silvester küssen.

Wir werden nie gemeinsam auf einem Schulball tanzen.

Wir werden nie gemeinsam durch die Welt reisen.

Wir werden nie unter freiem Himmel schlafen.

Wir werden nie im warmen Sommerregen tanzen.

Wir werden nie zu einem Fotoshooting gehen.

Es gab noch so viel mehr Dinge, die ich gern mit ihm unternommen hätte.

Schweigend stand ich auf und umarmte Ryan. Ich würde ihn vermissen – wahrscheinlich mehr als zuerst erwartet. Es verletzte mich, zu wissen, dass ich ihm nicht mehr helfen konnte, falls die Trauer um seine Mutter zu stark werden sollte, und bei diesem Gedanken schaffte ich es kaum, ihn loszulassen.

Als mich Lukas im Arm hielt, konnte ich das entsetzliche Weinen nicht mehr zurückhalten. Er war es gewesen, der mir klarmachen wollte, dass sich der Schmerz lohnt, doch mittlerweile zweifelte ich daran.

»Es ist in Ordnung, Maddie«, meinte er und löste sich vorsichtig.

Es fehlte nur noch James, doch ich wollte ihn nicht umarmen. Ich wollte ihn nicht einmal anschauen. Ich wollte nicht das Gefühl bekommen, dass unsere Geschichte zu Ende war. Wieso muss dieser Abschied so sehr schmerzen?

»Bekomme ich keine Umarmung, Prinzessin?«

Das letzte Mal, dass er mich Prinzessin nannte.

Ich antwortete nicht, ging auf ihn zu und gab ihm Anstelle von einer Umarmung einen Kuss.

Den letzten Kuss.

Ich wollte nicht, dass es der letzte war. Ich wollte das Kribbeln, welches er in mir auslöste nicht zum letzten Mal spüren, doch jeder Kuss hatte ein Ende. Nachdem ich mich von ihm löste, gehörte mein Blick dem Boden, weil ich mich nicht traute aufzusehen, bis James mein Kinn anhob.

Er lächelte.

Er lächelte, während ihm eine Träne über die Wange lief.

»Ich habe eine Überraschung für dich.« Er nahm Lukas eine Tasche ab und holte etwas heraus.

Die Rose.

Die Rose, die er mir bei unserem ersten Treffen geben wollte, ich aber ablehnte.

Er drückte sie mir in die Hand und meinte: »Damit du mich nicht vergisst, Prinzessin.«

»Jeder verlässt mich«, flüsterte ich.

»Ich verlasse dich nicht, Madison.« Sag es nicht, James. »Du verlässt mich.«

Ich schloss meine Augen, weil ich wusste, dass ich es nicht geschafft hätte, loszulassen, wenn ich ihn anschaute und drehte mich schließlich um. Zögernd ließ ich mein Flugticket scannen und ging über die Schranke, bis mir schließlich auffiel, dass meine Mutter nicht mehr neben mir stand.

Es irritierte mich, dass sie nicht da war, weshalb ich mich erneut umdrehte, um sie zu suchen, auch wenn ich wusste, dass James' Anblick schmerzen würde, bis ich schließlich merkte, dass der Junge, den ich liebte, ebenso verschwunden war.

Madison, du hast endlich losgelassen.

Realisier endlich, dass du ihn gehen lassen musst.

Er war nie da.

Mein Körper rührte sich keinen Zentimeter. Ich merkte, dass die Security-Frau mich ansprach, blendete ihre Stimme jedoch aus und starrte ins Leere.

Er hat nie existiert, Madison.

Deine Mutter ist nicht da, weil sie bereits auf dich wartet in Amerika.

Mein Blick fiel auf die Rose, die ich weiterhin in der Hand hielt. Die Rose, die du dir selbst gekauft hast, um der Einsamkeit zu entkommen.

An diesem Tag realisierte ich, dass ich niemanden hatte. Ich spürte es einfach. Ich spürte, dass es weder Amanda noch Scarlett und Louisa noch Lukas und Ryan gegeben hatte.

Ich wusste es einfach.

Die Einsamkeit war Tag für Tag schlimmer geworden und brachte mich um, bis es dazu kam, dass ich mir Dinge einbildete, um in irgendeiner Form sozial integriert zu werden.

Bis mich mein Gehirn denken ließ, dass ich sexuell missbraucht wurde. Doch es erleichterte mich nicht, dass es nicht real war. Es machte es nur schlimmer. Es hatte sich echt angefühlt, war grausam und ich fühlte mich danach wertloser denn je.

Ich war verzweifelt und versuchte mir selbst durch Streit mit Personen wie Scarlett und Louisa zu helfen. All die Partys, bei denen ich war, waren nicht echt.

Amanda war nur da, damit ich mir einbilden konnte, wenigstens eine Freundin zu haben.

Mein Verstand ließ mich denken, dass ich einen Freund hatte, der mich liebte, der für mich kochte, der meine Probleme nachvollziehen konnte, mich küsste, mir das Gefühl gab, das wertvollste der Welt zu sein, weil meine Eltern nie da waren und ich keine Freunde hatte, nur um dieser Einsamkeit zu entfliehen.

Ich führte Gespräche mit meiner Mutter über James, doch auch das bildete ich mir nur ein, damit ich das Gefühl bekam, dass wenigstens sie sich für mein Liebesleben interessierte, obwohl sie nie für mich dagewesen war. Sie las den Brief, den ich ihr schickte nie, da sie nicht mehr im Land war und hatte auch nie wirklich gemeint, dass sie mir versuchen würde zu helfen.

Es war der Moment, in dem ich merkte, dass James nie da gewesen war und mein Verstand mir nur versuchte, aus der Einsamkeit zu helfen. Ich versuchte diesem grauenhaften Gefühl zu entfliehen, realisierte wahrhaftig, dass ich einsam war und dass ich es erneut nicht geschafft hatte, dieses Alleinsein zu bewältigen.

Durch die Einsamkeit lernte ich James kennen, und das war etwas Wertvolles, doch jetzt, wo er weg war, schmerzten die Erinnerungen an ihn.

Die Einsamkeit half mir, nur um mich dann ertrinken zu lassen.

ENDE

***

Das war das letzte Kapitel...

Ich muss zugeben, dass mir dieses Buch wirklich wichtig geworden ist. Ich bin dankbar für jeden der es gelesen hat und hoffe, dass der Anfang sich doch nicht viel zu lange in die Länge gezogen hat.

Ich habe dieses Buch begonnen zu schreiben, ohne zu wissen, was daraus wird. Es war wirklich ziemlich random. Um genau zu sein, wollte ich meine Handschrift verbessern und habe einfach irgendetwas geschrieben. So ist das gesamte erste Kapitel entstanden. Mit der Hand geschrieben, sitzend in einem Klassenraum, in der Hoffnung, dass die Pause möglichst schnell vorbeigeht. Ich habe mich noch am selben Tag damit befasst, weiterzuschreiben und begonnen Notizen und ähnliches zu machen. Das ganze hat fast ein Jahr gedauert und ich habe später noch einmal alles komplett überarbeitet (wirklich jeden Satz).

Ich bin der Meinung, dass Einsamkeit viel zu sehr unterschätzt wird und viel mehr Aufmerksamkeit verdient, und selbst wenn dieses Buch es auch nur schafft, einer Person das Gefühl zu geben, verstanden zu werden, bedeutet mir das viel. Über Einsamkeit wird nie gesprochen, und selbst wenn man sie in einer vielleicht anderen Situation erlebt als die von Madison, schmerzt sie trotzdem unfassbar.

Ich kann es wirklich kaum glauben, dass dieses Buch zu Ende ist, und deshalb wollte ich mich bei ein paar Leuten bedanken, die mich motiviert haben.

Einmal bei Yuna, der besten Freundin der Welt. Ein großes Dankeschön.

Einmal bei  Lisa. Sie hat mich wirklich immer motiviert und auch alle Kapitel Probegelesen. Ohne ihr wären mir sonst viel mehr Fehler unterlaufen. 

Einmal ein großes Dankeschön an Blue. Er weiß hiervon nicht mal, aber er hat mir unbewusst echt viel geholfen. Dankeschön dafür.

Und das größte Dankeschön geht an alle Leser:innen. Ohne euch würde diese Geschichte nie richtig erhört worden sein.

Ich hoffe, euch hat "Lonely" gefallen. Eventuell gibt es eine Fortsetzung, aber ich bin da sehr unschlüssig, weil ich das Ende gerne so lassen würde. Ihr könnt euch aber schonmal auf etwas anderes freuen, denn ich werde bald (Juli oder August) beginnen "Kurzgeschichten" zu veröffentlichen.

Was war euer Lieblingsmoment? Wie fandet ihr das Buch im Allgemeinen? Ich heiße konstruktive Kritik immer gerne willkommen.

Eure Larisa

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro