01 |Partyzeit (+Avengers)
Sanft und lautlos hielt die Limousine vor dem bunt beleuchteten Eingang des Gebäudes. Ohne auf den Fahrer zu warten, öffnete ich eigenständig die Tür und wurde von dem Anblick eines modernen Hauses, fast vollständig aus Glas, überwältigt. Es wurde von allen Seiten bunt beleuchtet, so dass sich ein spektakuläres Lichtspiel beobachten ließ.
Da sich im Hintergrund keine weiteren Häuser, sondern nur der schwarze, sternenklare Himmel erblicken ließ, war die Wirkung noch stärker. Im Hintergrund war schon die unbekümmerte Partymusik zu hören, begleitet von den fröhlichen Unterhaltungen der Gäste.
„Mylady", hörte ich auf einmal einen Mann neben mir sprechen.
Ich sah in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte gleich das strahlende Lächeln, welches ich gesucht hatte. Da war er, Loki, Gott des Schabernacks, meine heutige Verabredung. In dem Schein der Festbeleuchtung funkelten seine klaren, blauen Augen wie kleine Brillianten.
„Mylord", begrüßte ich ihn ebenfalls scherzend, woraufhin er schmunzelte. Schließlich hob er seinen Arm und ich hakte mich selbstbewusst bei ihm ein. Gemeinsam gingen wir eine lange Treppe hinauf zur Feier. Die Lobby war mit Eisskulpturen aller Art, sowie vielen zarten Orchideen dekoriert. In der Luft hing der Geruch von Champagner und neuen Möbeln.
Ohne lange aufgehalten zu werden, ließ uns der Türsteher hinein in den Hauptteil des Gebäudes: Eine große Partyhalle mit hoher Decke aus Glas, so dass man den Himmel erkennen konnte, einer Getränkebar in der einen und einem großen Buffet an der anderen Ecke. In der Mitte standen viele weiße, runde Stehtische mit jeweils einer Orchidee drauf.
Die Gäste standen an den Tischen, unterhielten sich ausgelassen über Gott und die Welt und tranken vermutlich Champagner aus ihren Gläsern.
„Y/N, möchtest du etwas zu trinken?", fragte Loki mich und holte mich so aus meinem Starren heraus.
„Lass uns später etwas holen und erstmal zu den anderen gehen", schlug ich vor.
Er war einverstanden und nickte.
Die anderen, das waren Tony, Steve, Natasha, Thor, Clint und Bucky, wenn ich mich nicht täuschte auch Fury, also ein kleiner Teil der Avengers, die mit uns zu der Party eingeladen waren. Der Rest von ihnen hatte für heute abgesagt, was ich ehrlich gesagt nachvollziehen konnte... Diese Ach-So-Offen-Und-Modern-Partys, die die Verbundenheit zwischen den Völkern Asgards und Midgards feiern sollten, hingen mit langsam zum Hals heraus.
Aber als offizielle Partnerin von Loki Laufeyson, Prinz von Asgard, durfte ich natürlich nicht fehlen und musste leider mit zu den Veranstaltungen. Was tat man nicht alles für den Frieden. Naja... Immerhin war ich nicht ganz alleine.
Zusammen schoben Loki und ich uns durch die Menge, direkt in die Mitte, wo schon alle bis auf Tony anwesend waren. So wie ich ihn kannte, besorgte er gerade wahrscheinlich Alkohol.
„Y/N! Loki! Da seid ihr ja endlich", begrüßte uns Thor als erstes, wie immer mit seinem strahlendsten Lächeln.
„Hey Thor", grüßte ich zurück und umarmte ihn kurz. Loki nickte ihm kurz zu und murmelte nur ein knappes „Bruder". Auch die anderen wandten sich uns zu und wir begrüßten uns, Steve, Bucky und Natasha mit einem Händeschütteln und Fury mit einem knappen Nicken.
Sofort gehen die Gespräche weiter, Steve und Bucky erzählten Nat und Fury irgendetwas über das alte Militär oder so, auf jeden Fall nichts, was mich interessiert hätte. Währenddessen fragte Loki Thor, wo denn der „Mann in der Blechbüchse" sei.
Nachdem Thor ihn mit einem mahnenden Blick bedacht hatte, der nur ein leichtes Augenrollen bei Loki auslöste, bestätigte er meine Vermutung:
„Tony meinte, er würde sich bei der Bar nach Bier oder Whisky umsehen wollen, da ihm der Cham- Chamnanner..." „Champagner", half ich ihm kurz auf die Sprünge.
„Richtig, da der Champagner ihm hier zu schwach war"
„Hast du deinen Flachmann etwa nicht dabei?", fragte Loki gespielt abschätzend.
Thor schlug sich mit der Hand vor die Stirn, mit einer Wucht, die einen gewöhnlichen Menschen wahrscheinlich umgebracht hätte.
„Daran habe ich gar nicht gedacht. Aber jetzt wo du es sagst..."
Er streckte seine Hand irgendwo in die Untiefen seiner Rüstung und zog schließlich einen kleinen, silbernen Flachmann heraus.
„Zum Wohl!", rief er, so dass auch einige andere Gäste in der Nähe ihre Gläser kurz erhoben und mit ihm einen Schluck tranken.
In der Zwischenzeit hatte man auch Loki und mir ein Glas Champagner hingestellt. Ich nahm einen kleinen Schluck... Und hätte die Flüssigkeit fast wieder ausgespuckt. Bah! Das schmeckte wirklich abartig, kein Wunder, dass Tony sich lieber etwas eigenes besorgen wollte. Aber was sollˋs, ich hatte eh nicht vor, mich zu betrinken.
Wenn man vom Teufel sprach...
„Ey Blondie, wo hast du das Wässerchen her!", meldete sich Tony lautstark zu Wort, während er auf uns zulief. Oh ja, er hatte definitiv Alkohol gefunden.
„Das ist aus Asgard", antwortete Thor stolz, „Das beste weit und breit. Und das stärkste! Nichts für Männchen wie dich"
Oh nein. Fordere nie einen betrunkenen Milliardär heraus.
„Was soll das denn heißen?", meinte Tony herausfordernd.
„Verdammt Tony", zischte jetzt auch Steve. „Du bist betrunken. Halt dich ruhig, wir dürfen nicht negativ auffallen"
Theatralisch wandte sich Tony jetzt auch zu ihm um.
„Hey hey hey, Großer, alles locker. Ich wollte doch nur etwas abhaben"
„Ich glaube, ihr Jungs hattet für heute genug Alkohol", mischte sich nun auch Natasha ein. Dem konnte ich nur zustimmen. Auf einmal spürte ich ein Tippen auf meiner Schulter.
„Lass uns hier lieber verschwinden, bis es richtig losgeht", flüsterte mir Loki ins Ohr. Ich sah ihn überrascht an. Seine Augen funkelten vielversprechend und er hatte die Mundwinkel herausfordern gehoben. Auch ich musste lächeln und nickte schließlich.
So zogen wir uns möglichst unauffällig zurück, sollten die Helden den Streit doch unter sich klären.
Eigentlich hatte ich beabsichtigt, wie gewöhnlich in eine ruhigere Ecke zu gehen, doch Loki ging zielstrebig in Richtung einer größeren Menschenmenge. Auch die Musik wurde immer lauter, ebenso wie die Lichter bunter wurden. Wollte er etwa... Tanzen?
„Verzeihung... Darf ich mal... Entschuldigung... Ja ich müsste hier mal durch"
Geduldiger als sonst zwängte sich Loki durch die Menge, während ich seine Hand hielt und ihm folgte. Schließlich hatten wir es geschafft und standen am Rand der erwarteten Tanzfläche.
„Darf ich bitten?", fragte er gespielt vornehm und nahm auch meine zweite Hand.
„Mit Vergnügen", stimmte ich schmunzelnd zu, woraufhin er meine Hand an seiner Schulter platzierte und die seine an meine Taille legte. Wir begannen, leicht im Takt zu wippen, da wir beide eh keine großartigen Tänzer waren.
„Darf ich anmerken, dass du in diesem Kleid einfach atemberaubend aussiehst", sagte Loki mit festem Blick in meine Augen. Ich löste den meinen kurz von seinen kristallklaren Augen und sah an mir herunter. An mir trug ich ein schwarzes Kleid, welches mit Pallietten überzogen war, die nach unten hin immer mehr wurden. Es war schulterfrei, zeigte aber sonst nicht viel Haut, doch ich fühlte mich sehr wohl drin.
„Darfst du", erwiderte ich und entlockte ihm ein Schmunzeln.
„Ist es mir dann auch erlaubt, zu bemerken, dass dir diese vollkommen schwarzen Anzüge einfach stehen?", fragte ich herausfordernd zurück.
„Und ob. Freut mich, dass du das so siehst. Thor meinte, ich sähe aus wie eine Hexe", gab er schmollend zu. Ich lachte leise.
Mit der Zeit begannen wir, uns immer mehr tanzend zu bewegen. Je länger ich in seine Augen sah, desto mehr verlor ich mich in ihnen. Die Welt um uns herum verschwamm und ich wollte nichts mehr außer ihm wahrnehmen.
Auch Loki schien konzentriert, er sah mich intensiv an, als hätte er... Ja, als hätte er Angst, mich zu verlieren. Ich versank in seinem warmen Blick. Wir kamen uns beim Tanzen immer näher, ich klebte förmlich an seiner Brust. Mein Herz hüpfte jedes Mal, wenn wir uns näher kamen. Die Musik änderte sich und wurde plötzlich langsamer und weicher.
Man konnte es fast schon knistern hören. Obwohl ich Loki so nah war, reichte es nicht mehr.
Ich flüsterte leise seinen Namen. Er flüsterte meinen.
Sanft berührten seine Lippen meine. Der Kuss war zuerst hauchzart, wurde dann aber immer fester. Unsere Hände verschränkten sich fester ineinander und ich bewegte meine Hand von seiner Schulter zu seinem Nacken, wo ich mich wie eine Katze festkrallte. Loki küsste mich sanft, aber voller Leidenschaft - und raunte mir somit den Atem.
Meine Gefühle fuhren plötzlich wieder Achterbahn, am liebsten wäre ich gleich mit ihm verschwunden und hätte ganz andere Dinge gemacht, als ruhig zu tanzen. Doch für den Moment gab ich mich damit vollkommen zufrieden. Das hatte ich gebraucht.
Als sich unsere Lippen voneinander lösten, schnappte ich leise nach Luft. Loki bemerkte, dass er mir mal wieder den Atem geraubt hatte und grinste. Wie ich dieses Grinsen liebte.
Wir blieben noch eine Weile zusammen auf der Tanzfläche, so dass ich mich wieder einigermaßen beruhigte. Es schien doch ein guter Abend geworden zu sein.
„Jetzt etwas zu trinken, Y/N?"
„Ja", meinte ich lächelnd. „Jetzt etwas zu trinken."
So gingen wir wieder zurück zu den anderen und ließen den Rest des Abends über uns ergehen.
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