38 - new year
Falls ihr das letzte Kapitel noch nicht gelesen habt, schaut doch gerne noch einmal rein und wenn es gefällt, würde ich mich wie immer über Votes und Kommentare freuen! x
Die Tage bis Silvester vergingen wie im Flug, Gemma war traurig, dass das Jahr schon wieder vorüber war, sie fand es doof, das ihr Geburtstag und Weihnachten jetzt wieder in so weiter Ferne lagen, aber ich versprach ihr, dass die Zeit schnell umgehen würde. Dabei erinnerte sie sich auch daran, dass bald mein Geburtstag sein würde und dies wiederum brachte sie zum Lächeln, was ich unheimlich süß fand. Für mich würde das wahrscheinlich ein Tag wie jeder andere sein, Gemma und ich werden wahrscheinlich zu Zayn gehen, dort vielleicht ein Stück Kuchen essen und das war es dann auch schon wieder. Und davor mussten wir sowieso erst einmal ins neue Jahr starten und der Todestag meines Vaters stand auch noch an.
Von Weihnachten bis zum Start ins neue Jahr hatte ich meine Mutter nur einmal gesehen. Sie war kurz nach Hause gekommen, um sich zu duschen, war total betrunken gewesen, hatte zu mir gesagt, dass sie sich total auf Weihnachten mit Gemma und mir freuen würde und war dann auch schon wieder verschwunden, um in die Bar zu gehen. Dies war vier Tage nach Weihnachten gewesen, mir war klar, das sie in ihrer eigenen Welt lebte, aber es wurde tatsächlich immer schlimmer und schlimmer. Oder es kam mir einfach schlimmer vor, weil ich dabei nun permanent an Louis denken musste und darüber nachdachte, ob er vielleicht wirklich mehr Lösung als Bedrohung sein könnte.
Es machte mich wahnsinnig, ich hatte nicht vorgehabt, über Louis nachzudenken und für kurze Zeit, nachdem ich mit Zayn über ihn gesprochen hatte, hatte das auch geklappt, aber viel zu schnell hatte er sich wieder in meinen Kopf geschlichen. Wie ein kleiner Parasit versuchte eine Stimme in meinem Kopf mich davon zu überzeugen, das ich mich mit Louis treffen sollte, das ich das nicht als unmöglich erachten sollte, sondern dem ganzen eine Chance geben sollte. Wie ich schon zu Zayn gesagt hatte, sprachen nun auch meine Gedanken zu mir, das ich ohne ein Treffen mit Louis nichts weiter als Vermutung hatte. Er hatte bisher all meine bisherigen Erwartungen und Vorstellungen von Polizisten gesprengt, das musste einen Grund haben und der könnte sowohl gut als auch schlecht sein, aber solange ich den Grund nicht kannte, konnte ich nicht wissen, wie das für mich und meine Familie ausgehen würde.
Gerade aufgrund der Begegnung mit meiner Mutter, bei der Gemma zum Glück nicht dabei gewesen war, hielt ich es für besser, die Tage bis Silvester bei Zayn zu verbringen und vielleicht sogar noch die Tage bis zum zehnten Januar, dem Todestag meines Vaters, der sich zum sechsten Mal jähren würde. Jedes Jahr wurde zu diesem Zeitpunkt das Trinkverhalten meiner Mutter schlimmer und schlimmer, ich wollte mir also nicht ausmalen, wie sehr es dieses Jahr ausarten würde, ich wollte das auch gar nicht miterleben und hielt es für besser, vor allem für Gemma, uns hier bei Zayn davor geschützt zu wissen.
Gemma, Zayn und ich spielten mit ihren Weihnachtsgeschenken, wir probierten das Brettspiel aus, bauten die Sachen von Playmobil auf, entdeckten Fantasiewelten, in denen alles so viel leichter und schöner war, als in der Welt, in der wir uns tatsächlich befanden und Gemma und ich lasen gemeinsam ihre Bücher, wodurch sie immer besser wurde und sehr viel lernte. Zum Einschlafen hörte sie dann eins von den Hörspielen, die sie von Zayn geschenkt bekommen hatte und am nächsten Tag überlegten Zayn und ich uns wieder etwas, um Gemmas Tag eine Freude werden zu lassen. An einem Tag war sie bei einer Freundin gewesen, sie hatten einander ihre Weihnachtsgeschenke zeigen wollen und währenddessen waren Zayn und ich wieder unterwegs gewesen, ich hatte ihn bei seiner Straßenmusik begleitet und danach hatten wir von dem Geld ein paar Lebensmittel kaufen können, um uns bis Neujahr durchschlagen zu können.
Auch kamen wir nicht drumherum, zumindest eine kleine Packung Raketen und Silvesterknaller zu kaufen. Ich würde es nicht ertragen, wenn Gemma mich um Mitternacht mit traurigen Augen ansehen würde, weil wir keine eigenen Raketen hatten, die wir in den Himmel schossen. Und dann war der Tag auch schon gekommen, Silvester, Gemma war total aufgeregt, sie hatte sich damit abgefunden, dass das Jahr schon wieder sein Ende fand und auch wenn sie es noch ein wenig doof fand, sie konnte zumindest wieder lächeln. Bis Mitternacht zu warten ist meiner Meinung nach an diesem Tag immer eine Qual, alles vergeht noch viel langsamer, als würde die Uhr stehen bleiben und das Jahr einfach nicht enden. Dabei wollte ich, dass das Jahr endlich vorbei ist.
Für mich fühlte sich das immer wie ein Schlussstrich an, ein Schlussstrich von alldem negativen, was im letzten Jahr passiert war. Auch wenn es im nächsten Jahr wahrscheinlich genauso weitergehen würde, man konnte immerhin versuchen es besser zu machen und das tat ich, jeden Tag versuchte ich es für Gemma. Und da kam leider, auch wenn ich es ungern zugab, wieder Louis ins Spiel. Wenn er eine Bedrohung war, musste ich das wissen und wenn er, wie Zayn es sagte, eine Hilfe sein könnte, dann musste ich auch das wissen. Mein bester Freund hatte schließlich nicht Unrecht damit, dass Louis sich in dem einen Monat, in dem wir uns jetzt schon kannten, mehr Zeit für mich genommen hatte, als meine Mutter sich in den letzten sechs Jahre.
,,Harry, weckst du Gemma auf und kommst mit ihr nach draußen? Es sind nur noch fünf Minuten", mein bester Freund hielt drei Sektgläser gefüllt mit Orangensaft in seinen Händen und lächelte mich an. Ich erkannte die Aufregung in seinen Augen, was auch mich zum Lächeln brachte. ,,Ja, du kannst schon einmal runtergehen. Gemma und ich kommen sofort nach", antwortete ich Zayn und weckte kurz darauf das kleine Mädchen, das mit ihrem Kopf auf meinem Schoß eingeschlafen war. Sie hatte versucht wachzubleiben, aber gegen halb zehn konnte sie ihre müden Augen nicht mehr offen halten. Würde ich sie aber nicht wecken, würde sie den Start ins neue Jahr verpassen, wäre sie definitiv für eine lange Zeit sauer auf mich.
Jetzt war sie weder länger müde, noch sauer, sie war nur aufgeregt. Voller Spannung drückte sie meine Hand, während wir die Treppen hinab liefen und noch aufgeregter wurde sie, als wir nach draußen gingen, wo sich schon die Menschen sammelten, um gleich das Feuerwerk am Himmel betrachten zu können. Zayn gab uns jeweils das Glas mit dem O-Saft und während ich mich gerade noch beschwert hatte, dass die Zeit bis Mitternacht zu langsam lief, die fünf Minuten vergingen mir eindeutig zu schnell und bald darauf zählten wir schon von zehn abwärts. Zayn und ich knieten neben Gemma, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein und sobald der Punkt erreicht war, an dem die Menge Null schrie, zogen wir Gemma in eine dicke Umarmung. ,,Frohes neues Jahr", riefen wir einander zu, wir stießen mit unseren Sektgläsern an und nachdem der Orangensaft leer getrunken war, zündeten wir unsere Raketen, um ein Teil des Feuerwerks zu sein.
Mit jeder Rakete sandte ich einen Wunsch in den Himmel. Auch wenn ich nicht daran glaubte, dass eine höhere Macht existierte, ich hoffte dennoch, dass es mir helfen würde, im neuen Jahr einen kühleren Kopf zu bewahren. Auch wenn ich das nicht wahrhaben wollte, ich glaubte, die Sache mit Louis hatte gerade erst angefangen, ich glaubte, ihn auch im nächsten Jahr nicht so schnell loswerden zu können, dafür schien sein Durchhaltevermögen viel zu stark. Also hoffte ich zumindest auf einen kühleren Kopf, um bei dem ganzen Drama, bei alldem Stress und bei alldem Unbekannten, was noch auf mich zukommen würde, nicht auszuflippen.
,,Gemma, bei der nächsten Rakete, die Zayn in den Himmel schickt, müsst du dir etwas für das neue Jahr wünschen, okay? Und mit etwas Glück geht das auch in Erfüllung." ,,Okay! Das klingt toll, das werde ich machen", meine kleine Schwester ergriff meine Hand und beobachtete Zayn haargenau dabei, wie er sein Feuerzeug bereithielt und nach ihrem Zeichen die Lunte anzündete. Kurz darauf flog die Rakete mit einem Zischen in den Himmel, Gemma schloss die Augen und flüsterte leise ihren Wunsch. ,,Ich wünsche mir, das wir im neuen Jahr genauso glücklich und gesund sind, wie wir es in diesem Jahr waren." Gemmas Aussage brachte mich dazu ein paar Tränchen zu verdrücken, fest schloss ich sie in meine Arme und ich hoffte inständig, das ihr Wunsch in Erfüllung gehen wird.
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Wollen wir mal sehen, ob das neue Jahr so schön wird, wie Gemma es sich vorstellt oder so düster, wie Harry es befürchtet..zumindest kann er nicht aufhören, über Louis nachzudenken..🌝
Ich werde ab morgen studieren gehen, ich weiß noch nicht, wie regelmäßig ich dann zum schreiben kommen werde, die ersten Wochen werden sicher stressig und ich werde mein bestes versuchen, weiterhin so zu updaten, wie ich es bisher getan habe, aber es ist durchaus möglich, dass an einem Tag vielleicht auch mal kein Update kommt. Ich hoffe, ihr versteht das❤
All the love xx
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