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23 - guesswork

Nach diesem Streit, so wie meine Mutter und ich auseinander gegangen waren, wollte ich mich ihr am Montag schon fast gar nicht stellen. Ich hatte viele Stunden mit Zayn darüber gesprochen, geweint, geschwiegen, doch am Ende hatte er Recht, meine Mutter brauchte meine Hilfe, ich konnte sie also nicht im Stich lassen und musste mich wohl bei ihr entschuldigen, damit wir zum Arzt gehen könnten. Zusätzlich hatte Zayn, nur aufgrund der Tatsache, das Gemma bei ihm im Atelier momentan ihr Zimmer hatte, einem möglichen Kunden abgesagt, dabei brauchte er das Geld dringend und dementsprechend war für mich klar, dass wir bald, wahrscheinlich am besten schon heute nach dem Arzttermin, wieder nach Hause gehen sollten. Fast eine Woche hatten wir bei Zayn gelebt, ihn von der Arbeit und seinem eigenen Leben abgehalten und das tat mir unendlich leid. Irgendwie wollte ich das irgendwann alles wieder gut machen.

Müde und ausgelaugt vom Schultag, unser Mathelehrer hatte es sehr lustig gefunden, jetzt noch kurz vor den Weihnachtsferien einen Überraschungstest zu schreiben, begab ich mich auf den Weg nach Hause. Der Schnee, der auf den Straßen lag, war mittlerweile ein fester Bestandteil der Natur und trotzdem hatte Gemma Angst, dass er noch vor Weihnachten wieder schmelzen würde, was ich ziemlich süß fand. Ich versicherte ihr, dass das mit Sicherheit nicht passieren würde, da der Weihnachtsmann den Schnee für seinen Schlitten ja auch bräuchte und das war für Gemma zum Glück genug Erklärung, um mir zu glauben. Aus jedem Geschäft, dass ich passierte, dröhnte weihnachtliche Musik, egal ob Jingle Bells oder Rudolph The Red Nose Reindeer. So ziemlich jeder war in Weihnachtsstimmung, außer ich. Durch den Verkehrsunfall meiner Mutter hatte ich eine ganze Woche verloren, in der ich Geschenke für Gemma besorgen wollte, dementsprechend müsste ich gleich morgen wahrscheinlich schon etwas mehr riskieren, um die gesamte Liste erfüllen zu können.

Zuhause angekommen klopfte ich vor der Wohnungstür meine Schuhe aus, um den Schnee draußen zu lassen und ging dann hinein, wo mich eine wohlige Wärme empfing. Wie letztes Mal fand ich meine Mutter in der Küche vor, wieder trank sie einen Tee und ich hoffte, dass es dieses Mal wirklich nur eine Tasse Tee war und wir nüchtern zum Arzt gehen würden. ,,Hallo Mum", begrüßte ich sie und bevor sie irgendwas erwidern konnte, fuhr ich gleich mit meiner Entschuldigung fort. ,,Es tut mir leid, was ich Donnerstag zu dir gesagt hatte, das war nicht nett. Ich war einfach gereizt und ich hoffe, wir können jetzt in Frieden zum Arzt gehen, damit du wieder gesund wirst." Meine Mutter stand auf, stellte die Tasse Tee in die Spüle und blieb dann vor mir stehen.

,,Mir tut es auch leid, ich weiß ja, dass du deinen Vater vermisst und es war nicht in Ordnung von mir, dir das Gegenteil zu unterstellen." Mir war klar, dass meine Mutter sich nur dafür entschuldigen würde und nicht für den Rest ihrer Fantasiewelt, doch dann tat sie etwas, was mich ziemlich überraschte und aus der Bahn warf. Sie umarmte mich. Sie schloss ihre Arme um meinen Körper, legte ihren Kopf auf meine Schulter und drückte mich an sich. Ich konnte ihre Haare an meinem Hals fühlen, die ihn kitzelten und ihren Duft einatmen, was so ziemlich die gesamte Situation ruinierte. Meine Mutter hatte geduscht, sich die Haare gewaschen, sich vernünftig angezogen und doch entging mir neben dem Duschgel die Fahne des Alkohols nicht. Es war keine große Menge, aber sie überstand keinen Tag mehr, wenn sie nicht zumindest einen kleinen Tropfen Alkohol im Blut hatte, was für mich die Substanz nur noch abstoßender machte.

Ich hatte aber keine Kraft, mich wieder mit ihr darüber zu streiten und auch gar keine Lust, das alles erneut durchzukauen, denn es würde ja doch nichts ändern. Nun konnte ich einfach nur darauf hoffen, dass dem Arzt nichts auffallen würde und er meine Mutter nach einem kurzen Check der Verletzungen auch schon wieder gehen lassen würde. Ich löste mich aus der Umarmung, die sich auch im Allgemeinen sehr fremd und anders angefühlt hatte als früher und versuchte mir nichts anmerken zu lassen, als ich meine Mutter wieder ansah. ,,Wollen wir dann los zum Arzt?", fragte ich, woraufhin wir uns auf den Weg machten und nach zehn Minuten zu Fuß bei der Praxis ankamen. Dadurch, dass der Unfall jetzt schon eine Woche her war, war meine Mutter zum Glück nicht mehr so wackelig auf den Beinen und auch sonst schien es ihr in diesem Sinne wirklich besser zu gehen.

Nach endlos langer Zeit im Wartezimmer ging es endlich ins Behandlungszimmer. Auch wenn meine Mutter natürlich alt genug war, da allein hineinzugehen, ich kam trotzdem mit, wollte aufpassen, dass sie nichts sagte oder tat, was alles offenlegen könnte. Auch dadurch, dass wir uns vertragen hatten, fühlte ich mich nicht wirklich besser, denn am Ende fühlte es sich doch wie ein endlos langer Streit an zwischen meiner Mutter, dem Alkohol und mir. Der Arzt untersuchte die Platzwunde, die bisher gut verheilt war und sah sich die Prellungen an, von denen die meisten schon fast vollständig verschwunden waren. Trotz oder wahrscheinlich gerade wegen des Alkohols verhielt meine Mutter sich relativ normal, antwortete vernünftig und ohne viel Gestotter auf die Fragen des Arztes und nach einer halben Stunde konnten wir die Praxis verlassen, ohne das jemandem etwas aufgefallen war.

Die ganze Anspannung, die im Gebäude auf mir gelastet hatte, fiel von mir ab, ich atmete tief durch und ließ die frische Luft meine Lungen füllen. In diesem Moment dachte ich gar nicht daran das meine Mutter nun, wo sie die Erlaubnis vom Arzt hatte, wieder arbeiten gehen zu dürfen, höchstwahrscheinlich schon bald in ihr altes Muster zurück verfallen würde. Ich dachte nur daran, dass ich mit dem Unfall und allem was dazu gehört, endlich abschließen konnte und keine Folgen erwarten müsste. Vielleicht war das egoistisch, aber ich glaubte daran, nach allem was passiert war, dass das das beste für die Familie ist.

,,Mum, schaffst du es allein nach Hause? Dann würde ich Gemma bei Zayn abholen und mit ihr nach Hause kommen." ,,Natürlich, bis gleich", sagte sie, als wäre das selbstverständlich und trat dann den Heimweg an, während ich in die entgegengesetzte Richtung zu Zayn lief. Auch wenn es nicht wirklich so war, gerade hatte ich kurz das Gefühl, als würde es bergauf gehen, einfach nur, weil alles mit der Polizei geregelt war, weil es meiner Mutter gesundheitlich wieder besser ging und ich Zayn nun auch wieder seinen Freiraum geben konnte, doch das positive Gefühl hielt nur so lange an, bis ich eine Stimme hörte, die alles wieder zu nichte machte und zu jemandem gehörte, den ich eigentlich gar nicht sehen wollte.

,,Hey Harry, alles okay?", Louis trug seine Polizeiuniform, Liam war aber nirgends zu sehen, was mir in der Situation immerhin ein bisschen Erleichterung verschaffte. Eigentlich war auch Louis der letzte den ich sehen wollte, gerade wo ich das Gefühl hatte, das alles bergauf ging, aber ich hoffte einfach darauf, ihn schnell wieder loswerden zu können. ,,Hallo Louis", antwortete ich nur, ,,was gibt es?" ,,Liam und ich sind gerade zu Fuß auf Streife unterwegs, naja er kauft sich gerade was zu trinken", Louis zeigte auf den Supermarkt, in dem ich den Polizisten erstmals begegnet war, ,,und dann habe ich dich hier laufen sehen und da du einfach letzte Woche von der Unfallstelle verschwunden bist, wollte ich einfach mal fragen, ob bei dir und deiner Mutter alles okay ist."

Es war ja ganz nett von Louis, dass er sich so kümmerte und sorgte, aber das er ein Polizist war, ließ so eine große Blockade in meinem Kopf aufbauen, weshalb ich mich einfach nicht so richtig auf ihn einlassen konnte. ,,Ja, es ist alles okay. Ich war gerade nochmal mit meiner Mutter beim Arzt und ihre Verletzungen sind zum Glück fast vollständig verheilt." ,,Das freut mich zu hören und wie geht es dir?", fragte Louis, weshalb ich etwas verwundert die Augenbrauen zusammenzog. ,,Gut, wie soll es mir auch sonst gehen?" ,,Ich weiß nicht, offengestanden hab ich von dem Bluttest deiner Mutter gehört und den Ergebnissen und weil es jetzt ja schon der zweite Vorfall mit Alkohol ist, wenn irgendwas los sein sollte, sollst du wissen, dass du nicht allein bist Harry."

Auch wenn Louis mit seiner unausgesprochenen Vermutung genau ins schwarze traf, konnte ich nicht fassen, dass er sich überhaupt das Recht herausnahm, über uns zu urteilen. ,,Was willst du meiner Mutter damit jetzt unterstellen? Ich fasse es nicht, ihr Polizisten seid doch alle gleich", zischte ich und schüttelte fassunglos den Kopf. ,,Harry, es tut mir leid, das wollte ich damit nicht ausdrücken. Ich wollte deiner Mutter auch nichts unterstellen, aber was meinst du damit, wir Polizisten sind alle gleich?", verzweifelt sah Louis mich an und fuhr sich nervös durch die Haare. ,,Weißt du was? Lass mich einfach in Ruhe. Auf dich kann ich gut verzichten", gab ich zurück, kehrte ihm den Rücken zu und stürmte davon. Gerade als ich gedacht hatte, dass jetzt alles wieder besser wurde, wurde es wieder schlimmer und das wollte ich wirklich nicht ertragen.

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Da ging der Arztbesuch ja noch einmal glimpflich aus..doch nun scheint Louis etwas zu ahnen, oder? Wird er locker lassen oder weiter hartnäckig bleiben? :( Und wie wird die Besorgung von Gemmas Geschenken wohl weitergehen?
All the love xx

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