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*7*

Das Piepen des Weckers riss mich aus meinem traumlosen Schlaf. Es war Freitag. Das bedeutete, bald war Wochenende. So richtig motivierte mich das aber doch nicht. Verschlafen zwang ich mich, aufzustehen, da ich sonst wahrscheinlich wieder eingeschlafen wäre. Betten waren aber auch so bequem...

Das Display meines Handys machte auf eine neue Nachricht aufmerksam. Und ich wusste schon, dass es keine nette war..

Tobias: Hey Nerd. Was bringt es dir eigentlich noch, jeden Tag aufzustehen, wenn dein Leben doch sowieso nicht lebenswert ist?

Er hatte schon Recht und das machte die ganze Sache nicht besser.. Ich hatte mir diese Frage schon oft gestellt und keine wirklich überzeugende Antwort gefunden.. Ich wusste es ja selbst nicht.. Ja klar, da waren einzelne Gründe, die mich davon abhielten, aufzugeben.. Zum Beispiel würde ich sie mit meinem Tod einfach gewinnen lassen. Und das durfte ich nicht zulassen. Sie durften nicht gewinnen..Nicht nach alldem, was sie mir angetan haben.. Ich würde nicht aufgeben. Nicht jetzt! Aber ich wusste nicht, wie lange mich dieser eine Grund noch am Aufgeben hindern würde..

Ich lief nach unten und steckte mir ein Brot in den Toaster. Morgens konnte ich sowieso nicht viel essen. Auf dem Tisch lag ein kleiner Zettel von meiner Mutter. Sie war bis nächste Woche Freitag auf einer Geschäftsreise.. Das meine Mutter so lange weg blieb war nichts besonderes. Ich nahm mir mein Brot und aß es pur, da ich keine Motivation hatte, irgendetwas aufwendiges zu machen. Da mein Mund von dem Brot so trocken war, trank ich noch etwas Milch und ging anschließend wieder nach oben. Dort zog ich mir wieder x-beliebige Sachen an, putzte meine Zähne und kämmte meine Haare. Ich hatte Glück, dass es nicht regnete, denn so konnte ich beruhigt mit dem Fahrrad fahren. Normalerweise fuhr ich nie Fahrrad, da meine Mutter meinte es wäre zu gefährlich alleine zu fahren, aber meine Mutter war ja nicht da und würde somit nichts davon erfahren. Es hatte also doch Vorteile, wenn die Eltern nie da waren...

Während ich zur Schule fuhr, hörte ich wieder Musik. Sie sollte meine Gedanken betäuben, was erstaunlicherweise auch einigermaßen gut klappte.. Ich liebte Fahrrad fahren, da man sich dabei so frei fühlte. An der Schule angekommen, schloss ich mein Fahrrad fest. Ich bemerkte, dass mich immer noch einige Schüler anguckten, aber es waren schon weniger als noch gestern. Das war doch schon mal etwas. Erneut stellte ich mich abseits der ganzen Schülergruppen. Wenn das so weiterging, hätte die Schule das mit meinem Vater schon in einer Woche vergessen. Jedenfalls hoffte ich das. Vielleicht haben sie das vergessen, aber sie könnten doch noch viele andere Dinge erfahren.. Nein, dass würde er nicht wagen. Wenigstens das würde er für sich behalten.. Aber ich wusste selber, wie verzweifelt und unlogisch das klang. Und eigentlich sollte es mir doch egal sein, was sie über mich wussten. Wenn er es unbedingt erzählen wollte, dann soll er doch. Wenn ich es ignorierte, würden sie irgendwann alle den Spaß verlieren. Hoffte ich zumindest. Und auf dieser kleinen Hoffnung baute ich ab sofort mein ganzes Leben auf.

Da es klingelte begab ich mich in den Klassenraum. Ich achtete nur auf mich und den Weg unmittelbar vor mir, während einige direkt Gestalten auf mich zu kamen. Sie blockierten den Weg zum Klassenraum , sodass ich ihnen nicht ausweichen konnte und ehe ich mir auch nur ansatzweise irgendeine Vorgehensweise überlegt hatte, stand eine Gruppe von fünf Mädchen vor mir. Ich drehte mich um, um mögliche Fluchtwege auszumachen, aber dort stand auch eine Gruppe, vier Mädchen. Sie waren alle aus meiner Klasse. In diesem Moment wusste ich nicht, was ich machten sollte, also machte ich einfach gar nichts. Und in solchen Situationen gar nichts zu tun, war wohl das schlimmste, was man machen konnte.. Aber das wusste ich zu der Zeit leider noch nicht..

Nach einer Weile meinte Rosalie: „Guten Morgen Emily .. Wird ein langer Tag. Gib mir mal dein Essen und deine Schulsachen, die hast du dann einfach zu Hause vergessen." Wie eine Maschine gab ich ihr mein Essen und alle Schulsachen, denn erstens brachte Wehren nichts, zweitens fehlte mir die Energie dazu und drittens wär ich haushoch unterlegen. Sie waren schließlich zu zehnt.. Ich tat so als wäre ich von der Aktion gelangweilt, aber in Wahrheit machte es mir sehr wohl etwas aus... Ich fühlte mich einfach nur allein und einsam.. Und in einer Weise betrogen. Nicht von einer bestimmten Person, sondern von meinem Leben... „Na also, Dankeschön. Ach ja, wenn hiervon irgendjemand erfährt, bist du tot. Und das meine ich genauso wie ich es gerade gesagt habe. Verstanden?", stellte sie klar. Ich gab mir Mühe, meine Stimme fest klingen zu lassen, als ich ein einfaches Ja entgegnete. Anschließend liefen die Mädchen gemeinsam weg, und ich blieb zurück. Zurück mit einem Haufen Problemen. Wieso hatte ich mit so etwas nicht gerechnet? Andererseits, was hätte ich auch tun können? Bevor ich jetzt aber aufgab oder anfing zu weinen, überlegte ich eine Lösung. Ich fühlte mich leer. Erschreckend leer... So leer wie lang nicht mehr..

Während ich schnell in Richtung Klasse lief, konzentrierte ich mich auf meine Wut, denn dies hinderte die Trauer daran, mich endgültig zu überwältigen. Wut war leichter zu kontrollieren als Trauer... Und auch weniger gefährlich.. Denn ich durfte mir nicht erlauben, zu weinen.. Nicht hier, unter all den Leuten, die nur darauf warten, dass ich endlich nachgab. Aber ich würde ihnen diese Genugtuung nicht geben.. Irgendwann würde vielleicht ja auch meine Zeit kommen. Wohl kaum..

Schließlich folgte ich den Mädchen, mit meinem leeren Rucksack an einen Ort mit Leuten, die mich alle hassten. Aber was hatte ich für eine andere Wahl? Keine. Als ich durch die Tür ging, guckten mich alle Leute an wie ein Alien, aber damit hatte ich kein Problem mehr - ich fand es schon fast amüsant. Und von diesem Augenblick an würde ich versuchen, alles an mir abprallen zu lassen. Ich konnte ja nicht ahnen wie viel das war..

Ich setzte mich auf meinen Platz, ich hatte ja kein Material das ich rausholen könnte, also überlegte ich mir schon mal eine Ausrede dafür. Als die Lehrerin endlich hereinkam, beruhigte ich mich ein wenig. Vielleicht würde der Unterricht der Faktor sein, der mich vorm Durchdrehen bewahrte. Hier vor den Lehrern würden sie es doch nicht wagen, oder? Da wäre ich mir aber nicht so sicher.. Als die Lehrerin tadelnd auf meinen leeren Tisch blickte, entschuldigte ich meine fehlenden Sachen mit der Ausrede, meine Mutter hätte sie mitgenommen und würde selbstverständlich eine Entschuldigung nachreichen. Ich hörte, wie Rosalie und ihre Untertarnen anfingen zu kichern, aber die Lehrerin bemerkte nichts, oder was wahrscheinlicher war, sie wollte nichts bemerken.. Meine Ausrede war zwar alles andere als überzeugend, musste aber genügen. Vorerst. Wie ich das ganze Material wieder kriegen sollte, das war eine ganz andere Sache. Ich könnte mir alle Bücher erneut kaufen, nur um sie dann am nächsten Tag wieder zu kaufen. Aber das wäre sinnlos. Womöglich musste ich ihr Spiel also mitspielen- so gut es eben nur ging. Das Problem war nur, dass sie alle, Rosalie aber auch die Jungs, erfahrene Spieler waren und ich nicht einmal die Spielregeln kannte. Wobei, wahrscheinlich gab es nicht einmal Spielregeln, ich meine sie alle schienen nicht allzu viel Wert auf Vorschriften zu legen..

Ich blieb den restlichen Tag immer unter den vielen Blicken. Manche waren neugierig, manche wütend, manche belustigt, manche angeekelt, es war alles dabei. Außer natürlich freundlich oder glücklich, aber das war ja selbstverständlich.. Ich wusste gar nicht mehr, wann mich zuletzt eine Person freundlich angesehen hatte...

Und während ich da nun stand oder saß, redete oder schwieg, las oder lief, da war immer diese bedrückende Leere. Diese dunkle Wolke, die immer an meiner Seite war.. Diese ewige Traurigkeit. Enttäuschung. Wut.. Viel zu viele Emotionen. Und sie alle waren gefährlich sowie schwer kontrollierbar. Aber ich musste durchhalten, denn etwas anderes stand nicht zur Wahl. Und etwas Gutes hatte dieser Tag ja, es war ein Freitag, und anschließend würde ein Wochenende kommen. Tage, na gut nur zwei, an denen ich zu Hause bleiben konnte und keine Angst vor niemandem haben musste. Dass nach jedem Wochenende ein neuer Montag kam, konnte ich ja einfach ignorieren.

Es stand nur noch eine Stunde Mathe an, ehe alle nach Hause gehen durften. Freitags die letzten beiden Stunden Mathe, früher hätte ich mich darüber aufgeregt, aber heute war es mir wirklich herzlich egal. Eigentlich war ich bereits an einem Punkt angekommen, an dem einem alles egal war. Und diese Einstellung machte das Leben wirklich deutlich einfacher... Als es gongte, blieb ich eine Weile draußen sitzen und genoss die Stille des leeren Schulhofes, ehe ich mich auch in den Klassenraum begab und überlegte, was mich wohl erwarten würde. Ich öffnete langsam die Tür und wollte direkt auf meinen Platz in der letzten Reihe gehen, als ich sah, wie meine Schulsachen durch die gesamte Klasse geworfen wurden. Ich beobachtete sie stumm und wartete darauf, dass sie mich durchließen, denn die Mädchen und Jungen, die nicht gerade Stifte und Hefte warfen, standen wie eine Mauer zwischen mir und meinem Platz. Rosalie stand ganz vorne und fragte: „ Hallo Emily, und, wie ist es so, in der Schule ohne seine Sachen zu sein?" Die Klasse brach in schallendes Gelächter aus und ich überlegte mir, einfach zu warten, bis unsere Mathe Lehrerin kommt, aber sie stocherten weiter: „Hallo, lebst du noch? Wie das ist, haben wir gefragt." Wiederwillig antwortete ich: „Ihr habt nichts gefragt, du hast etwas gefragt. Oder sprichst du von dir selbst schon in der 1.Pers. Plural, wie die Könige vor 1000 Jahren?." Vermutlich hatte Rosalie mit so einer Antwort nicht gerechnet, denn ihr Gesicht verzog sich wütend. Sie hatte sich aber schnell wieder gefasst, als sie entgegnete: „Du bist ganz schön frech unterwegs. Aber ich verspreche dir, dass dir das noch leid tun wird." Gelangweilt blickte ich auf die Tür, in der Hoffnung das mein Lehrer dieses ganze Theater beenden würde. Anscheinend hatte jemand meinen Blick bemerkt, denn mir wurde versichert:„ Auf Frau Mathe Lehrerin kannst du lange warten, die glaubt wir halten Klassenkonferenz... Die wird sich hier nicht so schnell blicken lassen." Das war natürlich ungünstig. Sehr ungünstig.. „Na schön, was wollt ihr?", fragte ich. Doch die Antwort hätte nicht schlimmer sein können, als ausgerechnet er antwortete: „Deinen Tod." Ich wünschte mir, ich hätte diese Frage nicht gestellt. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte, denn dass er mich nicht sonderlich mochte wusste ich schon immer. Aber dass er mich so sehr hasste machte mir Angst. Große Angst. Denn was hatte ich ihm nur getan? Bei jeder Person wäre es mir egal gewesen, ob sie mir den Tod wünschte oder nicht. Aber bei ihm war mir das nicht egal. Leider. Bevor es schellte, lief ich schnell aus dem Klassenraum. Ich achtete nicht auf die gehässigen Gesichter der Schüler. Mein ganzer Fokus galt meinen Augen. Ich musste um jeden Preis verhindern, dass ich weinte. Dann wäre ich schwach und es würden alle wissen. Ich versuchte verkrampft, die Tränen in meinen Augen am herunter rollen zu hindern.. Aber ich wusste nicht, wie man mit so etwas umgehen sollte, oder ob man mit so etwas überhaupt umgehen konnte... Wenn ich mich jetzt vor einen Zug am nächsten Bahnhof schmeißen würde, wäre dann irgendjemand traurig? Würde mich irgendeiner vermissen? Hätte meine Existenz irgendeinen Sinn ergeben und würde sich in fünfzig Jahren noch jemand an mich erinnern? Vermutlich nicht... Was hielt mich dann eigentlich davon ab? Verwirrt merkte ich, dass die letzte Stunde dieses Tages nun vorbei war. Da ich keine Schulsachen dabei hatte musste ich auch nichts mitnehmen. Generell musste ich nichts. Nicht mal Leben. Denn mit meinem Tod könnte ich wenigstens ein paar Personen glücklich machen. Ich fing an zu laufen, mir war egal wo hin. Auch, ob mir jemand folgen würde. Wenn sie freitags nichts Besseres zu tun hatten, sollten sie mir ruhig folgen. Ich beschleunigte meine Schritte und bog in einen Park ein. An einem anderen Tag wäre ich von dem See und der Anlage begeistert gewesen, aber heute nahm ich meine Umgebung nicht wahr. Ich hätte genauso gut auf eine Autobahn laufen können. Ich hätte es nicht einmal gemerkt.. Dann brach ich zusammen, fiel auf den harten Boden, aber spürte keinen Schmerz. Ich spürte gar nichts. Nicht einmal den kalten Wind, der meinen Körper zum Zittern brachte. Ein wenig später, ich wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, fing es an heftig zu regnen und der Sturm wurde stärker. Der Regen, der meine Kleidung durchnässte, fühlte sich angenehm auf meiner Haut an. Ich wusste nicht mehr wo ich war oder wie ich hier hergekommen war und irgendwann spürte ich nicht einmal mehr den Regen, der unnachgiebig auf den Boden fiel. Dann schlief ich ein... An meinen Augen zogen Bilder vorbei, von dem See und von Bäumen, die bedrohlich im Wind schaukelten. Ich wusste nicht, ob dies real war, oder ob ich träumte. Ich wusste gar nichts mehr. Dann schlief ich wieder ein.

Ich hörte Stimmen, die verzweifelt klangen, aber in meinem Kopf konnten sie zu keinen Wörtern gefasst werden. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber es passierte nichts. Da war weiter diese Dunkelheit. Ich wusste nicht wo ich war, oder wer mich versuchte anzusprechen. Mein Körper fühlte sich steif an und ich konnte mich nicht bewegen. Ich versuchte Worte zu formen, aber mein Mund öffnete sich nicht. Ich versuchte zu schreien, aber nichts passierte. Was war nur mit mir geschehen? War ich tot? War dies der Himmel? Oder war mein Platz schon immer in der Hölle gewesen? Dann hörte ich ein neues Geräusch. Einen schriller lauter Ton, der klang wie von einem Krankenwagen. Gab es so etwas in der Hölle? Dann hörte ich, dass der Wagen anhielt und Türen geöffnet wurden. Würde ich jetzt in eine Art höllisches Fegefeuer gebracht werden? Konnte ich mich überhaupt wehren? Vermutlich nicht. Schon wurde ich hochgehoben. Ich schrie, aber es kam kein Ton heraus. Ich versuchte mein Bein zu heben, aber es bewegte sich nicht. Ich hatte die Kontrolle verloren. Die Kontrolle über alles. Selbst meine Gedanken spielten verrückt und mein Kopf pochte. Was war nur los mit mir? Ich merkte nur wie ich auf einen harten Untergrund gelegt wurde und ein Motor ansprang. Panisch versuchte ich meine Augen zu öffnen, aber sie waren wie zugeklebt. Fühlte sich so der Tod an? Allein, schmerzvoll, verwirrend? War nun also alles vorbei? Dann verschwanden auch meine Gedanken.

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