Jeffrey Clark
"Und dieser Mr. Franklin? Wie genau stehst du zu ihm?"
"Woher soll ich das denn wissen? Nochmal: Ich kann mich an nichts erinnern!"
"Aber eben sagtest du doch, du könntest dich an sein Auto erinnern", gab Dr. Brown zu bedenken.
"Das war eine Ausnahme!"
Ich musste mir mittlerweile Mühe geben, eine normale Lautstärke beizubehalten.
Ich unterhielt mich schon seit fast zwei Stunden mit dem Arzt und hatte das Gefühl, noch überhaupt nicht weitergekommen zu sein.
"Soso." Dr. Brown erhob sich langsam vom Sofa. "Ich fürchte, Jeffrey, wir müssen für heute Schluss machen."
Ich wusste nicht, ob ich erleichtert oder frustriert sein sollte.
"Sag deiner Mutter bitte, sie soll so bald wie möglich einen neuen Termin ausmachen", trug er mir auf und schob mich sanft, aber bestimmt in Richtung Tür.
Alles in mir sträubte sich dagegen, zurück zur Frau in Grün zu gehen. So sehr Dr. Brown mich nervte, seine Gesellschaft war mir tausendmal lieber als die meiner Mutter.
Ich wusste nicht, ob es das Adrenalin war, das plötzlich durch meinen Körper gepumpt wurde, oder einfach meine Psyche, die durch ständige Angst und Stresssituationen ausgereizt war, aber gerade als der Arzt die Tür zum Wartezimmer öffnete und ich dem kalten Blick meiner Mutter begegnete, brach ich zusammen.
Meine Sicht verschwamm, mein Körper krampfte sich zusammen, ich stolperte nach vorn.
Jegliches Gefühl wich aus meinem Körper, stattdessen breitete sich lähmende Taubheit in mir aus.
Ich stürzte und landete mitten zwischen all den Leuten auf dem Boden des Wartezimmers.
Das letzte was ich bewusst wahrnahm, war, dass ich, obwohl mein Kopf mit einem dumpfen Schlag auf den Boden knallte, überhaupt keinen Schmerz spürte. Um mich herum wurde alles schwarz und ich hatte das beängstigende Gefühl, in einem wilden Strudel nach unten gezogen zu werden, dann verabschiedete sich mein Bewusstsein.
***
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***
Flimmern.
Vor meinen Augen tanzen bunte Pixel, dann kristallisiert sich langsam ein Bild heraus.
Gesichter.
Besorgte Blicke.
Grau. Weiß. Beige.
Beige.
Schluchzen.
Langsam bekomme ich wieder ein Gefühl in den tauben Gliedern. Spüre den kalten Boden unter mir.
Den pochenden Schmerz an meinem Hinterkopf.
Die zitternden Hände an meinen Wangen.
Hände mit dünnen Fingern und langen Nägeln.
Ich bäume mich auf. Huste, würge.
Dann übergebe ich mich auf sandfarbene Schuhe und gleite wieder in die Dunkelheit ab.
***
Connection unstable.
Reconnecting...
***
Sirenen.
Huschende Lichter.
Mir ist schwindelig.
***
Piep Piep Piep Piiieep.
"...ey? Jeffrey? Jeff..."
Als ich meine Augen öffnete, blickte ich in das lächelnde Gesicht einer jungen Frau.
Ich versuchte etwas zu sagen, doch ich brachte nur ein schwaches Husten zustande und verschluckte mich beinahe an meinem eigenen Speichel.
"Ganz ruhig."
Die Frau hatte eine sanfte, beruhigende Stimme, die mich sofort wieder schläfrig machte.
"Jeffrey? Jeffrey!"
"Mrs. Clark, bitte. Sie befinden sich in einem Krankenhaus und ihr Sohn braucht Ruhe", mahnte sie.
Meine Mutter war hier?
Die Frau mit der beruhigenden Stimme reichte mir ein Glas Wasser und ich leerte es dankbar bis auf den letzten Tropfen.
Dann kippte das Bild und alles wurde schwarz.
Eine Weile lag ich einfach nur da. Gefangen in der Dunkelheit. Bei vollem Bewusstsein, aber außerstande mich zu bewegen.
Dann erschien vor mir plötzlich ein seltsames Bild.
Eine Reihe von Punkten, die sich, in einem Kreis angeordnet, um sich selber drehten.
Kurz darauf wurde es noch bizarrer: Das Schwarz um mich herum wurde zu Weiß und in der Mitte flimmerten folgende Worte auf: please enter your username and password.
Darunter erschien ein weißes Eingabefeld.
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