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Jeffrey Clark




Ich wachte mit dem Gefühl vollkommener Orientierungslosigkeit auf.

Mein Kopf schmerzte höllisch, mein Hals kratzte und mein Magen war so leer, als hätte ich tagelang nichts zu mir genommen.
Doch am schlimmsten waren weder die Schmerzen, noch der Hunger, sondern die Leere, die in meinem Kopf herrschte.
Ganz gleich, wie sehr ich mich darauf konzentrierte, ich wusste weder, wo ich war, noch was bisher geschehen war. Da war nichts. Ich wusste nicht mal mehr meinen eigenen Namen.

Dafür war mir schrecklich übel. Ich kämpfte mit dem Würgreiz, während ich mich langsam aufrichtete und mich dabei an der kalten, weißgekachelten Wand abstützte.

Schwarze Flecken schoben sich in mein Sichtfeld, einen Moment wurde mir schwindelig. Ohne etwas zu sehen taumelte ich nach vorne, während die Übelkeit mich beinahe übermannte.
Mein Magen rumorte heftig, brennende Magensäure kroch meine Speiseröhre hoch und hinterließ einen bitteren Nachgeschmack auf der Zunge.

Langsam klang das Schwindelgefühl ab und ich konnte wieder klar sehen. Ich befand mich im stickigen Vorraum einer Tankstellentoilette, mit einem winzigen Waschbecken auf der einen und einer schmalen Tür auf der anderen Seite, sowie einer Reihe Graffiti besprühter Kabinentüren.

Ich stolperte auf den Ausgang zu und rüttelte heftig am feuchten Türknauf.

Für einen Moment klemmte die Tür, dann sprang sie auf und ich taumelte erleichtert nach draußen.

Eiskalter Wind schlug mir entgegen, Regen peitschte mein Gesicht, innerhalb von Sekunden war ich bis auf die Haut durchnässt und meine klatschnassen Haare hingen mir über die Augen.

Ich schleppte mich durch den strömenden Regen hinüber zum Tankstellengebäude, welches sich auf der gegenüberliegenden Seite des leeren Parkplatzes befand und betrat erleichtert den warmen, trockenen Ladenbereich.

Ich hastete zwischen den Regalen hindurch zur Kasse.
Dem irritierten Blick des Kassierers nach zu urteilen, schien ich ein seltsames Bild abzugeben.

"Entschuldigung..."
Meine Stimme war so rau, als würde ich sie nach Jahren des Schweigens zum ersten Mal wieder benutzen.
"Könnten Sie mir sagen, wie weit die nächste Stadt entfernt ist?"
Die Worte kratzten in meiner staubtrockenen Kehle. Ich unterdrückte den heftigen Hustenanfall, der sich anbahnte und versuchte, mich so normal wie möglich zu geben, was schwierig war, da ich nicht einmal wusste, wie ich im Moment aussah.

Er runzelte die Stirn. "Du willst da aber nicht hinlaufen, oder, Junge?"
"Ähm...", stammelte ich.
Unschlüssig schob ich die klammen Hände in die Hosentaschen, als ich in der linken Tasche plötzlich ein Stück Papier ertastete.
Ich zog es heraus und zum Vorschein kam ein abgegriffener Fünf-Euro-Schein.

Zwei Minuten später stand ich mit einer Energy Dose in der Hand und dem Wissen, dreieinhalb Fahrstunden von der nächsten Ortschaft entfernt zu sein, wieder draußen im Regen und betrachtete mein verschwommenes Spiegelbild in der regennassen Schaufensterscheibe.

Ich trug ausschließlich schwarze Kleidung und meine dunklen Haare waren halblang und extrem gestuft.
Aus einem schmalen, blassen Gesicht blinzelten mich zwei tieftraurige Augen an, die rechte Gesichtshälfte war leicht geschwollen und ich hatte eine Schramme unter dem rechten Auge. Die Verletzungen schienen schon ein paar Tage alt zu sein.

Ich nahm einen großen Schluck aus der Dose und das süßliche Getränk rann meine Kehle hinunter. Die eisgekühlte Flüssigkeit tat unglaublich gut und langsam kehrten meine Lebensgeister zurück, nur meine Erinnerungen leider nicht.

Etwas verloren stand ich nun auf dem Parkplatz, nippte an der Dose und überlegte, was nun zu tun war. Das Vernünftigste wäre vermutlich, einen Arzt aufzusuchen, doch wie sollte ich hier einen finden?

Wie konnte es sein, dass mir einfach so jegliche Erinnerungen fehlten? Hatte ich irgendetwas genommen, Drogen oder Alkohol? Fühlte sich so ein Filmriss an? Aber dann wären doch nur ein paar Stunden, höchstens ein Tag ausgelöscht und nicht gleich ein ganzes Leben.
Außerdem fühlte ich mich eigentlich vollkommen nüchtern.

Plötzlich schlitterte ein Auto mit quietschenden Reifen durch die riesigen Pfützen auf dem Parkplatz. Wasser spritzte auf. Erschrocken stolperte ich zurück.

Noch bevor der Wagen überhaupt zum Stehen gekommen war, durchzuckte mich die Erinnerung wie ein Blitz. Die Energy Dose fiel mir aus der Hand und rollte auf dem Asphalt davon. Scharfer Schmerz durchbohrte meine Schläfen, verzweifelt presste ich meine Handballen gegen den Kopf, in der Hoffnung, den brutalen Schmerz lindern zu können.

Ich kenne dieses Auto. Ich bin schon einmal damit gefahren. Und ich hasse es.

Blind vor Schmerz krümmte ich mich zusammen, mein Kopf hämmerte. Die Dunkelheit umschloss mich und hielt mich fest, während ich überwältigt zu Boden sank.

Und dann, plötzlich, so schnell wie der Schmerz gekommen war, klang er auch wieder ab. Zurück blieb nur ein leichtes Schwindelgefühl.
Ich blickte auf und sah in ein besorgtes Gesicht. Ein Mann, Mitte Vierzig. Nur verschwommen, wie durch Watte, nahm ich wahr, wie er den Mund öffnete und mich ansprach.

"Jeffrey?"

Der Name löste nichts in mir aus, er schien nicht zu mir zu gehören, als hätte man mich verwechselt. Dennoch schien der Mann, der über mir stand, mich zu kennen.

Er hielt mir eine Hand hin und ich ergriff sie zögerlich, zog mich daran hoch und ließ anschließend sofort los. Das war ein Fehler. Kaum stand ich wieder auf eigenen Füßen, knickten meine Knie ein und ich wäre erneut gestürzt, hätte er mich nicht rechtzeitig aufgefangen.

"Was in Gottes Namen tust du bei so einem Wetter und zu dieser Zeit hier draußen? Deine Mutter macht sich sicher Sorgen! Ich bringe dich nach Hause", versprach er, während er mich stützte und mich zu seinem Auto führte.

Ich wusste nicht wieso, doch in mir brodelte eine tiefe Abneigung gegen diesen Mann, weshalb ich mich verzweifelt dagegen sträubte, in sein Auto zu steigen.

"Was tust du denn?", fragte er verärgert und hielt mich fest.
Ich fand endlich meine Stimme wieder.

"Lassen Sie mich los!", krächzte ich und hoffte, der Kassierer würde drüben im Laden auf uns aufmerksam werden. "Ich... ich kenne Sie nicht mal, warum sollte ich in ihr Auto steigen?!"

Ich schaffte es, mich loszureißen und taumelte zurück.
Der Mann lachte ungläubig auf.
"Jeffrey Clark, rede keinen Unsinn. Natürlich kennst du mich, ich bin dein Klassenlehrer, also mach dich nicht lächerlich. Ich bringe dich jetzt zu deiner Mutter."

Klassenlehrer? Ich stutzte.
Er seufzte genervt und zog sein Handy aus der Tasche, tippte darauf herum und als es leise anfing, zu tuten, hielt er es sich ans Ohr.

"Mrs. Clark? Hier ist Mr Franklin, Jeffreys Klassenlehrer. Ja, ich weiß, wie spät es ist. Es tut mir leid, Sie zu dieser Zeit stören zu müssen, aber ich habe gerade Ihren Sohn an einer Tankstelle aufgesammelt. Ich wollte ihn nach Hause bringen, doch er wehrt sich und behauptet, mich nicht zu kennen. Wenn Sie vielleicht mal mit ihm sprechen könnten? Ja, natürlich. Nein, das ist in Ordnung. Aber sicher! Ich gebe ihn Ihnen mal kurz..."

Er hielt mir das Handy entgegen, ich nahm es und kaum hatte ich ein zaghaftes "Ja?" hinein gestammelt, keifte mir eine schrille Frauenstimme ins Ohr: "Jeffrey Benjamin Clark! Wo zum Teufel treibst du dich herum?! Du kommst sofort nach Hause und dann verlange ich eine Erklärung!"

Hilflos starrte ich das Handy an. Der Lehrer, Mr Franklin, musterte mich durchdringend.
"Ich... ich weiß ja selbst nicht, wie ich hierher...", murmelte ich, doch die Frau am anderen Ende der Leitung fuhr grob dazwischen:"Unsinn! Denk bloß nicht, dass du dich da irgendwie rausreden kannst! Du fährst jetzt mit Mr Franklin nach Hause und dann kannst du was erleben!"

Mein Kopf fing erneut an, schmerzhaft du pochen. Mr Franklin schien zu merken, dass etwas nicht stimmte und riss mir das Handy hastig aus der Hand. "Ich bringe ihn sicher heim, beruhigen Sie sich", versicherte er eilig und legte auf.
Dann drehte er sich zu mir.

"Komm mit!", verlangte er. "Es wird schon nicht so schlimm sein."

Ich unternahm einen letzten, verzweifelten Versuch, meine derzeitige Situation zu schildern, doch der Lehrer würgte genervt ab und schob mich auf den Rücksitz seines Autos.
Dann nahm er selbst hinter dem Steuer Platz, warf mir einen letzten warnenden Blick zu und fuhr los.

Ich glitt relativ schnell in einen unruhigen Schlaf über, ich träumte wirres Zeug. Irgendetwas mit viel Blut und Raben, hin und wieder tauchte das Auto meines Lehrers auf. Dann befand ich mich plötzlich im Zoo vor der geöffneten Tür eines Löwenkäfigs und hinter mir stand Mr Franklin und machte Anstalten, mich zu den Raubkatzen in den Käfig zu stoßen, als ich plötzlich von einem kalten Windstoß im Gesicht geweckt wurde.

Ich blinzelte, öffnete langsam die müden Augen und fand mich zusammengekrümmt auf dem Rücksitz liegend wieder, der Gurt schnitt mir tief in den Hals und vor mir stand mein Lehrer und hielt mir die Autotür auf.

Ich brauchte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich mich aufgerichtet und den Gurt gelöst hatte und umständlich aus dem Auto stieg.

Dann schleppte ich mich, gestützt von Mr Franklin, bis zur breiten, glänzenden Tür eines großen, cremefarbenen Hausen mit einem riesigen Garten voller sorgfältig in Form geschnittener Buchsbäume. Ich fühlte mich entsetzlich unwohl.

Während ich noch versuchte, mich zu orientieren, klingelte mein Lehrer an der Haustür und wechselte ein paar Worte mit der Frau in dem eleganten, flaschengrünen Kostüm, die geöffnet hatte.

Während des Gesprächs hielt er mich die ganze Zeit am Arm fest, bis er mich schließlich mit den Worten "Wir sehen uns dann morgen im Unterricht!" verabschiedete und mich der Frau in Grün überließ. Diese grub sofort ihre grün lackierten Nägel in den Kragen meiner Jacke. Ich fühlte mich wie ein Schwerverbrecher.

Kaum war die Tür hinter Mr Franklin zugefallen, beugte sich die Frau zu mir runter und keifte: "Wie erklärst du mir, dass dich dein Lehrer schon wieder mitten in der Nacht irgendwo aufgelesen hat und nach Hause bringen musste?!"

Ich konnte sie nur hilflos anschauen, als sie mit ihrer perfekt manikürten Hand ausholte.

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