Ich wollte mich erstmal für dieses Fanedit bedanken! Doch ich finde nicht mehr die Person, die es gemacht hat! BITTE MELDE DICH UND VIELEN VIELEN DANK! ❤️

"Und du bist sicher, dass du ok bist? Tut dir irgendetwas weh? Ava, wenn du mich anlügst, dann-"

"Zoey! Mir geht es gut, ok? Zum einhundertundfünfzigsten Mal in einer halben Stunde! Es.ist.alles.ok."

Seufzend lasse ich mich nach hinten, auf ihr Bett fallen und versuche mich auf den Lavendelgeruch zu konzentrieren, nach dem Zoey immer riecht.

Früher rochen meine Sachen und mein Zimmer auch so. Aber nachdem meine Eltern verstorben sind, habe ich angefangen Mum's Duft aufzutragen.

Rosé.

"Aber deine Handgelenke sehen nicht nach gut aus. Ich verstehe gar nicht, wie das passieren konnte!"

Sie betrachtet skeptisch meine Handgelenke und ich lege sie hinter meinen Kopf, damit sie sie nicht weiter studieren kann.

"Ich habe dir ja gesagt, ich habe keine Ahnung, was so wirklich passiert ist. Das ging alles viel zu schnell."

Ich lächele sie an, damit sie endlich aufhört sich Sorgen zu machen und seufzend gibt sie sich geschlagen.

Ich will Zoey nicht anlügen.

Sie ist im Moment die Einzige, die ich so wirklich habe. Dennoch wollte ich ihr nichts von den Geschehnissen erzählen.

Ich weiß selber nicht ganz genau warum. Vielleicht, weil ich es im Moment einfach nur verdrängen will.

Ich meine, selbst nachdem Harry gegangen ist und ich alleine im Flur die Scherben aufgesammelt habe, konnte ich das Gefühl in mir nicht beschreiben.

Wie soll ich es dann Zoey erklären?

Es ist einfach so viel passiert. Und ich habe keine Antwort. Keine Antwort auf meine Fragen.

Und mein Zimmernachbar erschwert mir alles nur.

Er hasst mich. Er ist gemein zu mir. Er ist ständig schlecht gelaunt und scheint das Wort Lachen nicht zu kennen. Nicht mal lächeln kann er anscheinend.

Ich sollte mich von ihm fernhalten. Ihm aus dem Weg gehen. Ihn vielleicht sogar hassen, so wie er mich und komplett ignorieren.

Und dennoch kann ich nicht leugnen, dass dieses Gefühl, als er mir so nahe war, mir gefallen hat. Ich meine, ich habe daran gedacht, meine Lippen auf seine zu pressen. Und ich weiß, dass er dieses Bauchkribbeln in mir auslöst, was eigentlich völlig absurd ist.

Nachdem er in seinem Zimmer verschwunden ist, habe ich ihn nicht mehr gesehen. Er hat es nicht verlassen und auch keine einzigsten Geräusche konnte ich vernehmen, weswegen ich, nachdem ich alles beseitigt habe, einfach zu Zoey gegangen bin.

Dave war wieder mal nicht in seinem Zimmer.

Auch jetzt schwirrt er in meinen Gedanken. Und zwar mit dieser dummen eingebildeten blöden Kuh.

"Na schön. Wenn dann alles ok ist, können wir ja endlich beginnen!"

"Beginnen?"

Fragend sehe ich sie an und sie hält vier Nagellackflaschen hoch.

"Wir wollen uns doch die Nägel lackieren!"

"Also ich will gar nichts!"

"Ach komm schon, Ava. Du darfst dir auch eine Farbe aussuchen. Wie wär's mit-"

"Kein rosa. Auf keinen Fall!"

Schmollend sieht sie mich an und ich stöhne. Das darf doch wohl nicht wahr sein.

Ich steige vom Bett und setze mich im Schneidersitz neben sie, auf ihren rosanen flauschigen Teppich.

Ich glaube, ich brauche nicht erwähnen, dass ihr ganzes Zimmer rosa ist. Neben ihr fühle ich mich, wie Aschenputtel, während sie die Prinzessin höchstpersönlich ist.

Nicht, dass ich ihr das nicht gönnen würde. Nur ist es eben manchmal etwas zu viel.

"Weinrot", schnaube ich und sie klatscht sich in die Hände.

"Her mit deinen Nägelchen!"

Für eine Weile ist es still und ich weiß, dass Zoey angestrengt versucht, nicht auf meine Rötungen an den Handgelenken zu sehen und sich auf meine Nägel zu konzentrieren.

Ich studiere sie selbst genau und spüre immernoch die Kälte, dank Harry's Ringen auf meinem Körper. Auch die Wärme. Nur den Schmerz scheine ich verdrängt zu haben, da er erst später aufgetaucht ist und ich könnte Harry vielleicht sogar anzeigen, doch das würde nichts bringen.

Onkel Isaac würde es mir sowieso nicht glauben.

"Zoey?", unterbreche ich die Stille und sie sieht nicht auf, als sie mir, mit einem "Mmmmh", antwortet, um mir zu zeigen, dass sie mir zuhört.

"Ich habe heute jemand Neues gesehen."

Ich höre sie kichern.

"Ava, du bist neu! Natürlich siehst du immer jemand Neues, sogar ich kenne nicht alle."

Ich verdrehe die Augen.
Na darauf wäre ich nie im Leben gekommen.

"Nein, es war eine junge Frau! Vielleicht so alt, wie wir oder ein Jahr älter. Sie hatte schwarze Haare und so ein Gürtel, wie, ähmm, Harry und Niall an. So hieß er doch, oder?", tue ich auf ganz unschuldig und als Zoey ihren Kopf hebt und ihre Nase rüpft, weiß ich, dass sie mir Glauben schenkt.

Und für einen Moment fühle ich mich schuldig. Schuldig, dass ich sie so anlüge.

"Ja, ich weiß, wen du meinst. Und ich hasse sie. Genauso, wie die anderen beiden Holzköpfe."

Ich hebe amüsiert eine Augenbraue und als sie meinen Blick sieht, zuckt sie mit den Schultern.

"Sie heißt Stella und hängt manchmal mit Harry und Niall ab. Oder klebt Harry eben am Arsch. So kann man's auch nennen. Ich sag nur, da haben sich zwei gefunden. Arrogant, hochnäsig und kalt. Frag mich nicht, wie Dad sie einstellen konnte."

Sie steckt den Pinsel wieder in die weinrote Nagellackflasche und schaut zufrieden auf ihr Werk, bis sie mich wieder ansieht.

"Ich sage dir, Ava, halte dich einfach von ihnen fern."

Ich nicke als Antwort und tue so, als würde ich meine lackierten Nägel bestaunen. In Wirklichkeit denke ich über ihre Worte nach.

Es stört mich.
Es stört mich, dass diese Stella und Harry sich so gut verstehen.

Den Rest des Abends verbringen wir im
Wohnzimmer mit Popcorn und Filme ansehen. Zoey bietet mir an, mich morgen im College zu entschuldigen, doch ich will nicht für Gerüchte sorgen.

Zwar hat es Onkel Isaac irgendwie geschafft, dass man in der Zeitung keine Namen nennt und nur von der Explosion berichtet, weswegen ich ihm wirklich dankbar bin, dennoch bin ich mir sicher, dass die Studenten über mich reden werden.

Und das is ja ein guter Start mitten im Semester auf einer hohen Schule.

Langsam steige ich die Treppen hinunter und biege in den beleuchteten Flur des zweiten Stocks. Ich bleibe kurz stehen, als ich Dave vor meiner Zimmertür sehe.

Er hat wohl nach mir geschaut.

"Ava-"

"Was willst du? Schön, dass du Zeit für mich gefunden hast", fauche ich ihn an und er fährt sich gestresst durch die Haare.

Ihn ignorierend gehe ich an ihm vorbei.

"Ava, ich musste arbeiten. Es tut mir Leid. Ich-"

Abrupt drehe ich mich um und schaue ihm wütend in seine blauen Augen.

"Du was?! Weißt du, was heute alles passiert ist? Interessiert es dich überhaupt, dass ich heute vielleicht tot sein könnte? Wie mein erster Collegetag war? Ob es mir gut geht!? Oder bist du nun geblendet von deinem tollen Büro und deinem Anzug!"

Ich will mich wieder umdrehen, um in mein Zimmer zu flüchten, da sich Tränen in meinen Augen bilden. Doch Dave hält mich am Arm fest.

"Es tut mir Leid! Wirklich! Ich habe es erst später erfahren! Ich habe versucht, all das zu machen, was man von mir verlangt und ich bin neu darin, Ava. Ich hatte keine Zeit und das tut mir so Leid! Als ich es gehört habe, bin ich sofort hierhingekommen, mein Gott, weißt du, was für eine Angst ich hatte! Ich hätte dich verlieren können! Und du bist die Einzige, die ich noch habe."

Seine Stimme wird immer leiser und ich sehe, wie auch seine Augen, dank den Tränen, anfangen zu glitzern und schluchzend werfe ich mich ihm in die Arme.

Wir sagen nichts und umarmen uns nur.

"Erinnerst du dich? Wir haben uns etwas versprochen. Wir lassen uns nie allein."

Dave lächelt mich an, als er das sagt und ich wische mir die Tränen weg.

"Ja, nie."

"Nie. Und jetzt hör auf zu weinen, du kleines Baby."

Dave piekst mir in die Seite und ich schlage, gespielt böse, seine Hand weg.

"Alles gut?"

"Alles gut, Bruderherzchen. Du siehst aus, wie ein Monster."

Ich kichere und Dave verdreht die Augen. Seine Augenringe sind kaum zu übersehen und überhaupt sieht er erschöpft aus.

"Der Job ist cool. Zwar anstrengend, aber ok. Und außerdem hat mir heute Morgen Zoey gesagt, dass der Anzug mir gut steht, als ich sie nach ihrer Meinung gefragt habe."

Stolz grinst er mich an und am Liebsten würde ich ihm sagen, dass er, für sie, auch in einer Mülltüte gut aussehen würde, doch ich verkneife es mir.

"Jaja, du bist heiß in deinem neuen Anzug."

Ich verdrehe schmunzelnd meine Augen.

"Aber Dave, was machst du denn genau?"

Er zuckt mit den Schultern.

"Bürokram. Studiere halt die Einkommen der Kunden. Wieviel sie zahlen, ob sie genau in der vorgegebenen Zeit zahlen oder noch zahlen müssen. Die, die Schulden haben aussortieren..."

"Und was verkauft Onkel Isaac?"

Neugierig sehe ich ihn an und plötzlich fällt mir etwas ein.

"Ich weiß nicht so genau. Da steht nichts drin und er meinte, dass ich erstmal nur dies wissen bräuchte und außerdem es ist doch egal, was es ist?"

Ich ignoriere seine Frage und drehe mich um. Harry's Tür ist geschlossen und man hört keinen Mucks. Auch auf dem Flur ist keiner zu sehen.

"Dave, kannst du dich an die Namen der Kunden erinnern?", flüstere ich und verwirrt sieht er mich an.

"Ehm..ja, wenn ich sie höre, bestimmt. Warum? Was-"

Ich trete noch ein Schritt an ihn heran, sodass es keiner mitbekommen könnte, wenn jemand hier wäre.

"Steven Hadswill. Sagt dir dieser Name etwas?"

Ach, dieser Name..
Wann hört das Geheimnis auf?
Sehr bald (;

Ansonsten, die Leser, die Dark Forest gelesen haben, wissen bestimmt, dass ich meine Cover oft wechsele!
Das hat nichts damit zu tun, dass sie mir nicht gefallen. Nur kriege ich immer total viele ( UND VIELEN DANK ❤️ ) und ich möchte alle nutzen und zeigen!

Sie haben viel Mühe und Zeit gekostet, also wundert euch nicht, warum die Verrückte wieder das Cover geändert hat 😀

Ihr wisst, ich mag Veränderungen (:

UND JETZT;
Habt einen schönen Sundaaay! ;*