Perfekter Geburtstag ♡
Jassys POV
„Ich hab extra für dich gekocht", emfing Ross mich, nachdem ich das Telefonat mit meinen Eltern beendet hatte.
Sprachlos blickte ich zwischen Ross und dem gedeckten Tisch hin und her. Das war so ziemlich das Süßeste, das je ein Junge für mich getan hatte, obwohl Ross schon viele süße Dinge getan hatte.
„Oh Ross, du bist echt der Beste!" Ich umarmte ihn fest und drückte dem strahlenden Blondie einen Kuss auf die Wange. „Naja, das wäre ich, wenn es auch schmecken würde." Er zuckte entschuldigend mit den Achseln, hatte aber offenbar noch nicht probiert.
Bisher hatte er noch nie für mich gekocht, ich konnte also wahrlich nicht einschätzen, wie gut er war. „Das schmeckt bestimmt!", beruhigte ich ihn überzeugt und setzte mich an den Tisch.
Der erste Biss, den ich nahm, überzeugte mich allerdings rasch vom Gegenteil. „Und?" Er schaute mich erwartungsvoll an.
Obwohl das Essen tatsächlich ungenießbar war, hatte er sich doch große Mühe gegeben und ich wollte ihm nicht die Wahrheit sagen.
Ins Gesicht lügen wollte ich ihm allerdings auch nicht: „Sehr... Außergewöhnlich." Lügen war noch nie meine größte Stärke gewesen. Es tat mir ja leid, aber unter solchen Bedingungen hatte ich dann doch eher weniger Hunger.
„Wirklich?", fragte er hoffnungsvoll und probierte nun ebenfalls. Mich wunderte es ein Wenig, dass er den Wink mit dem Außergewöhnlich nicht verstand, aber vielleicht war es auch besser so. Einige Sekunden lang, sagte er gar nichts, dann sprang er auf und sein Gesicht verzog sich zu einer angewiderten Grimasse: „Das ist ja Ekelhaft! Außergewöhnlich ist die Übertreibung des Jahrzehnts!"
Anscheinend war es doch nicht besser so. Ich musste lachen, als er zum Waschbecken stürzte und sich die Zunge wusch. So schlimm war es dann auch wieder nicht gewesen, obwohl mir nicht ganz klar war, was das überhaupt sein sollte.
„Wie konntest du das nur schlucken?", fragte er erstaunt und wischte sich den Mund mit einer Serviette ab. „Ich hab versucht, an etwas Schönes zu denken", antwortete ich. Er nutzte die Steilvorlage: „Also an mich?“
„Wäre möglich“, antwortete ich lachend. „Vielleicht sollten wir ins Krankenhaus, mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftung.“
„So schlecht war es dann auch wieder nicht, aber ich denke es wäre nicht gerade ratsam, noch mehr davon zu essen“, beruhigt ich ihn, wenngleich ich mir nicht sicher war, ob er nicht doch enttäuscht von seinen Kochkünsten war.
„Gott sei Dank habe ich in weiser Voraussicht eine Pizza bestellt. Sie müsste in etwa einer halben Stunde hier sein.“ Ich fiel ihm um den Hals und küsste ihn sanft. Seine „weise Voraussicht" machte ihn irgendwie auf intelligente Weise süß.
„Das nächste Mal mache ich mir nicht die Mühe, etwas zu kochen, sondern bestelle direkt die Pizza!“
„Du Badboy!“, sagte ich kichernd, als wir uns kurz voneinander lösten, um diese nicht gerade lange Konversation zu führen. Er lächelte wissend: „Ich hab übrigens noch ein Geschenk für dich." „Noch eins? Womit hab ich das denn verdient?", fragte ich erstaunt, da ich fand, dass seine bisherigen Geschenke schon mehr als genug gewesen waren.
„Komm mit, dann wirst du es sehen." Er griff nach meiner Hand und zog mich nach oben in Richtung seines Zimmers. Was es wohl war? Ich ärgerte mich ein Wenig darüber, dass ich so schrecklich neugierig war, aber mir blieb nicht viel Zeit, um darüber nachzudenken.
Als ich das Zimmer betrat, war ich so gerührt, dass mir Tränen in die Augen traten. Überall lagen Rosenblätter und rote Kissen waren im ganzen Zimmer verteilt.
Es roch nach Minze, Lavendel und Rosen und das Zimmer war in ein orangerotes Licht getaucht, das den Effekt der Raumgestaltung noch verstärkte. Staunend hatte ich mich im ganzen Raum umgesehen und jetzt fehlten mir die Worte.
„Ich liebe dich", flüsterte ich. Alles hier war der pure Kitsch, aber mir gefiel es. Sonst mochte ich ja keinen Kitsch, allerdings war mit ihm ja ohnehin alles anders. „Ich dich auch", kam kurz darauf seine Antwort. Er führte mich in die Mitte des Raumes und drehte mich einmal im Kreis.
Ich kam mir vor, wie auf einem Ball, auf dem ich das Glück hatte, mit dem Prinzen tanzen zu dürfen. „Für dich“, flüsterte er, als er mir ein kleines Kästchen in die Hände drückte und mich noch einmal herumwirbelt und zu sich heranzog.
Ich drehte mich noch ein Wenig weiter, um das Kästchen öffnen zu können. Ein Paar wunderschöne, silberne Ohrringe glitzerten mir entgegen und sie ähnelten verdächtig der Kette, die Rydel mir geschenkt hatte.
„Kannst du mir helfen, sie anzuziehen?“, fragte ich ehrfürchtig. „Sie gefallen dir?“ „Was heißt denn hier gefallen? Ich liebe sie!“ Er lachte leise und nahm mir einen der Ohrringe ab.
Ich spürte seine warmen Arme an meinem Nacken, als er versuchte den Ohrring anzulegen. Es kitzelte ein Wenig, doch schließlich trug ich den ersten Ohrstecker. Schweigend nahm er auch den Zweiten aus dem Kästchen und machte sich daran, ihn an meinem Ohr zu befestigen.
„Danke“, sagte ich, nachdem er fertig war. „Für was?“, fragte er mit hochgezogener Augenbraue. „Für was wohl?“, erwiderte ich mit meinem schönsten Lächeln und küsste ihn.
„Dafür, dass ich das schönste Mädchen auf Erden zum Lächeln gebracht habe?“ „Und das sogar mehrfach“, lobte ich ihn spielerisch. Er lächelte mich nun auch an. „Mein Prinz kann ja auch lächeln!“, stellte ich mit einem noch breiteren Grinsen fest.
„Aber nicht so hübsch, wie du, Prinzessin.“
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