Alte Freunde
Emilys POV
„Danke Mum!", schrie ich und warf mich ihr mit voller Wucht an den Hals. „Nicht so stürmisch, Kleine!" Nicht so stürmisch? Wollte die mich verarschen? Sie hatte mir gerade Flugtickets in die USA und damit Flugtickets zu meiner besten Freundin geschenkt, die ich seit einem Monat nicht mehr wirklich gesehen hatte!
Natürlich hatten wir ab und an gechattet, aber sie redete ja immer nur von ihrem ach so tollen Freund. Ich hatte ihn bisher weder zu Gesicht bekommen, noch hatte sie mir seinen Namen verraten. Das ganze Heimlichgetue ging mir ziemlich auf den Geist, trotzdem konnte ich es kaum erwarten, ihn endlich persönlich kennen zu lernen. (Ja, ihr habt richtig gehört, ich war schrecklich neugierig auf ihn!)
Wenn jemand Jassy so zum Schwärmen brachte, dann musste dieser jemand entweder perfekt, oder reines Wunschdenken sein. Grinsend und mit meiner Stereoanlage auf voller Lautstärke packte ich meinen Koffer. Ich würde zwei Wochen dort bleiben und in einem Hotel wohnen, das gar nicht weit von Jassys neuer Adresse lag.
Gewundert hatte es mich nicht, dass sie eine Art Gastfamilie gefunden hatte, aber sie weigerte sich strickt mir zu sagen, ob ihre neuen Mitbewohner auch gut aussahen. Typisch, sie wollte sie alle für sich behalten. Manchmal hatte ich so das Gefühl, sie vermisste uns gar nicht, aber wenn sie dort glücklich war, dann war ich auch glücklich.
Obwohl es mich traurig machte. Aber ändern konnte ich es nicht, ich hatte damit gerechnet, dass eine so weite Distanz alles verändern würde. Wir kannten uns seit acht Jahren, aber es kam mir noch viel länger vor. Wir waren Krawallschwestern und gingen zusammen durch dick und dünn, wobei sie immer behauptete, sie wäre dick und ich wäre dünn, was überhaupt nicht stimmte.
Wenn ich nur an all die Sachen dachte, die wir zusammen erlebt hatten, musste ich grinsen. In zwei Monaten würde das erste Semester an der Uni anfangen und ich fand es echt schade, dass Jassy noch fast ein ganzes Jahr in den USA blieb, anstatt mit mir zu studieren.
Aber auch ansonsten hatte sich unsere Clique relativ weit im Land verteilt. Wir versuchten zwar bisher erfolgreich, den Kontakt zu halten, aber noch war auch niemand weggezogen, was demnächst der Fall werden würde. Dann könnte es durchaus passieren, dass ich meine Freunde verlieren wollte und darauf hatte ich keine Lust. Sie waren mir allesamt viel zu wichtig.
*~*~*~*
Ich war jetzt schon gespannt, Jassys Gesicht zu sehen, wenn ich an der Tür klingeln und sie mich erkennen würde. Gerade hatte ich noch mein Gepäck im Hotelzimmer abgeliefert und trotz der Müdigkeit hatte ich mich sofort auf den Weg zu Jassy gemacht, ich konnte es einfach nicht abwarten. Ich sagte dem Taxifahrer die Adresse und ließ mich auf den Rücksitz fallen.
Die Fahrt war noch kürzer, als ich erwartet hatte und bereits fünf Minuten später stand ich vor einem riesigen Haus. Zuerst konnte ich es nicht glauben, doch es war definitiv die richtige Adresse. Als ich durch den Garten lief, wurde ich total neidisch: Nicht nur das Haus war gigantisch groß, nein, es gab auch noch einen Pool!
Ich fasste mir ein Herz und drückte auf die Klingel. Fast erwartete ich, dass ein Butler mir öffnen würde, doch stattdessen stand da ein etwa gleichaltriger Junge vor mir und ich bekam fast einen Herzinfarkt! Als er mich fragte, wer ich sei und was ich wolle, musste ich meine ganze Konzentration aufbringen um ihm antworten zu können: „Ich bin Emily, eine Freundin von Jasmin, die angeblich hier wohnt."
Er lächelte mich an: „Ich sehe schon, komm doch rein, aber sie ist im Moment leider nicht da. Wie du dir sicher vorstellen kannst macht sie irgendetwas mit Ross. Du weißt ja sicher, dass sie zusammen sind, oder?" Mir blieb der Mund offen stehen und ich war nicht wirklich in der Lage, ihm zu antworten. Sie war mit Ross Shor Lynch zusammen und wagte es, mir nichts davon zu erzählen? Ich schüttelte aufgeregt den Kopf.
„Sie hat dir nichts davon erzählt? Komisch." Mit großen Augen nickte ich. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich sicher nicht so verschlafen hier aufgekreuzt. Ach du scheiße, warum hatte sie mir denn nicht gesagt, dass sie bei unserer Lieblingsband eingezogen war? Wie hatte sie das denn nur schon wieder angestellt?
Ich räusperte mich, um meine Stimme wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. „Wie habt ihr Jassy denn kennengelernt? Und warum weiß ich nichts davon?" Ein Hauch von Verzweiflung schwang in meiner Stimme mit, aber vielleicht war es auch nur die Hysterie. Wenn sie hier auftauchen würde, konnte sie etwas erleben! Sie hätte mir so was ja wohl erzählen können!
------------------------------------------------------------------------------------------------------Wie ihr vielleicht bemerkt habt, ist Emily das Mädchen, dass ganz am Anfang schonmal da war :) Die Kapitel werden ab jetzt vielleicht etwas kürzer, aber ich werde trotzdem so of wie möglich hochladen :) Wenn ihr Verbesserungsvorschläge habt, dann sagt es mir einfach, ich werde dann mein Möglichstes tun ;)
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