Chapter 8
Da Hyunjin arbeiten musste, schlug ich vor, dass er mich heute einfach für ein paar Stunden einsperrte, bevor er wieder kam um mich herauszulassen. Dieses Mal hatte er keine Einwände. Nur dass ich Zugriff auf die anderen Räume hatte, falls ich auf die Toilette gehen muss oder falls ich Hunger hatte mir etwas kochen konnte. Ich hab mir dafür ein bisschen eingekauft und es in der Küche verstaut. „Okay, dann in ein paar Stunden", meinte Hyunjin und lies mich alleine. Nur noch das Umdrehen des Schlüssels hörte ich, dann war er weg.
Was machte ich jetzt am besten? Irgendwie war mir langweilig. Zu gerne würde ich jetzt schon schreiben, aber meine Langweile aufzuschreiben, kam nicht nicht authentisch rüber. Gefangene waren in einem katatonischen Zustand, in dem die Zeit keine Bedeutung mehr fand. Ich würde nicht zu dem Zustand kommen, also musste ich mich anders beschäftigen. Wie wäre es mit einem kleinen Schläfchen? Gefangene schliefen sicher viel, damit sie so viel wie nur möglich der Realität entfliehen konnten. Ich legte mich also ins Bett im Gästezimmer und wartete auf den Schlaf, doch er kam mir nicht. Zu aufgeweckt und aufgeregt war ich. Also stand ich wieder und tigerte im Raum herum. So langsam fühle ich mich wie ein Gefangener. Ohne Laptop, ohne Handy. Mein Handy hatte Hyunjin an sich genommen. Ich sollte von nichts abgelenkt werden. Außerdem hatten Gefangene kein Handy. Okay, was kann ich noch machen? Fernsehen? Mein Onkel hat ihn wieder für mich eingeschaltet, also ab auf das Sofa.
Die nächsten Stunden verbrachte ich damit irgendwelchen Mist anzusehen. Der Tag gab mir wieder Stoff für mein Notizbuch. Heute Nacht würde ich schon anfangen zu schreiben. Hyunjin wird sicher freuen, dass ich heute mit dem Buch anfangen wollte. Apropos Hyunjin, der müsste bald kommen, laut der großen Wanduhr, die im Wohnzimmer meines Onkels hing. Bald würde ich von der Langweile gelöst werden.
Ein Schlüsselumdrehen an der Tür und ich war sofort aufgesprungen, um an die Tür zu gehen. Hyunjin trat rein und schloss die Tür hinter ihm zu. „Hey, Kihoon!" Hyunjin gab mir mein Handy und die Schlüssel wieder. „Hey, Jiseok. Hast du auf mich gewartet?"
„Ja, das hab ich!"
Hyunjin beugte sich zu mir und küsste mich. Es war zärtlicher als gestern, liebevoller. Sanft legte er die Arme um mich und zog mich zu sich. „Ich habe dich vermisst." Das war also Kihoons sanfte Seite. Die Seite, die Jiseok so wahnsinnig liebte. Das konnte ich mir wieder notieren. Mein Notizbuch füllte sich immer mehr und ich bekam immer mehr Eindrücke von meinem ganzen Experiment. Hyunjin wurde auch langsam besser darin. „Jiseok? Ab heute küsst du mich zum Abschied und auch zur Begrüßung", meinte Hyunjin bestimmt und schaute tief in meine Augen. Ich schluckte schwer und nickte. So intensiv hatte Hyunjin mich noch nie angeschaut. Er ging wirklich in der Rolle von Kihoon auf. Das freute mich sehr. Zur Belohnung, weil ich ihm gehorchte, tätschelte er meinen Kopf. „Hast du Hunger? Ich kann uns was machen." Gemeinsam mit Hyunjin ging ich in die Küche, weil ich darauf bestand ihm zu helfen. Ich hab etwas Gemüse und Reis gekauft. „Du kannst ja das Gemüse waschen. Ich schneide es dann. Denk ja nicht, dass ich dich in der Nähe eines Messers lasse. Du würdest mich nur töten wollen, hm?" Ich grinste. Wow, Hyunjin wurde ja immer besser. Ich bekam etwas Gänsehaut, weil Hyunjn sich so ernst anhörte. „Ja, verstehe." Er gab mir das Gemüse, welches ich wusch und ihm gab. Konzentriert schnitt er es und briet es mit dem fertigen Reis an. Danach füllte er zwei Teller und setzte sich neben mir an den Tisch. „Wenn du dich beschwerst, dass es nicht schmeckt, dann bekommst du nur noch mein Sperma", erwiderte Hyunjin und aß etwas von seinem Essen. „Kihoon! Du hast was perverses gesagt!!!", meinte ich begeistert und aß ebenfalls was. Es schmeckte gut. Kurz überlegte ich mir, ob ich es aus Trotz nicht essen soll, weil ich wissen will, wie weit Hyunjin ging, ob er wirklich mich mit seinen Sperma füttern wollte, aber ich wollte ihm nicht zu viel auf einmal von ihm fordern. Das hier alleine war schon ein großer Fortschritt.
„Ist wirklich gut geworden", meinte ich und aß alles auf. Hyunjin lächelte und wurde leicht rot. „Ich glaube ich habe es langsam raus", meinte er und aß weiter. Ich erwiderte sein Lächeln. Das hatte Hyunjin. Er hatte mich heute sehr überrascht und ich war stolz auf ihn. „Meinst du du kannst mich morgen über Nacht hier einsperren?", fragte ich ihn. „Nur unter einer Bedingung. Ich übernachte auch hier. Also im Wohnzimmer... oder warte, gab es nicht noch ein anderes Schlafzimmer? Darin würde ich schlafen."
„Natürlich! Unsere erste Nacht hier!! Wow, da werde ich so viel schreiben können! Ich werde heute mit dem Buch anfangen. Ich danke für deine Hilfe!"
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