28.Ash
Dort war sie. Sie saß auf meinem Bett und sah mich unschuldig an. Mein Wolf winselte. Er wollte sie. Hier und jetzt. Doch ich war mir nicht sicher, warum sie gerade jetzt von mir markiert werden wollte.
Lag es an der Söldnerin?
Ich freute mich über ihre Bitte. Nichts sehnlicher hatte ich mir gewünscht. Doch wollte ich nicht, dass sie es danach bereute.
Mit Schrecken dachte ich an den Vorfall bei der Klippe. Es war knapp. Ich wäre fast gestorben, denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass wir beide abstürzten.
Ich wollte sie auch nicht töten, denn das war nie meine Absicht. Klar, ich war wütend. Sie wollte mir Selina wegnehmen. Meine Mate und Logans Schwester. Das musste ich verhindern.
Jetzt lag sie auf der Krankenstation und kämpfte sich hoffentlich zurück ins Leben. Ich hätte niemals vermutet, dass sie diesen Sturz überlebte. Sie tat mir leid. Aber ich war ihr auch dankbar. Ich hätte mich mit meinen Pfoten niemals festhalten können.
Sie hatte mich gerettet. Aus welchen Gründen auch immer. Ich stellte mir die ganze Zeit die Frage, warum sie das getan hatte. Sie hätte sich retten können, denn Sie wäre mit Sicherheit wieder hochgekommen. Ich schüttelte den Kopf. Als mich eine Stimme wieder ins hier und jetzt holte.
"Ash! Ist alles in Ordnung?": fragte mich eine wunderschöne Stimme. Ich sah zu ihr hinunter und lächelte sie an. Ich trat vor sie und stellte mich zwischen ihre Beine. Langsam beugte ich mich zu ihr runter und gab ihr einen Kuss.
Langsam drängte ich sie weiter auf das Bett, bis sie ganz unter mir lag. Meine Hand berührte ihren ganzen Körper. Sie wurde ungeduldig und griff nach meinem Nacken.
Es war eine schöne Nacht. Ich glaube, ich war noch nie so zärtlich zu einer Frau, wie heute. Ich vermutete das Selina Jungfrau war und wollte ihr das erste Mal so schön wie möglich machen und ich lag richtig. Sanft küsste ich meine Markierung und ließ meine Zunge darüber gleiten. Selina schnurrte unter dieser Berührung und kuschelte sich noch näher an mich ran. Wir waren eins. Jeder wusste nun, das sie zu mir gehörte. Ich würde alles für Selina tun, selbst wenn ich dabei sterben sollte. Ich liebte sie über alles.
Ich zog Selina noch näher an meinen Körper. Es würde nicht mal mehr ein Blatt Papier zwischen uns passen. Ich wollte sie einfach nur spüren.
Sie schlief. Die Markierung hatte sie doch ein wenig Kraft gekostet. Ich würde bei ihr bleiben und ihren Schlaf überwachen. Langsam begann auch ich einzudösen. Doch was kurz davor noch so schön war, wandelte sich in einen Albtraum.
Ich sah eine Familie auf Selina und mich zukommen. Sie hatten alle hässliche Fratzen und Dolche in den Händen. Als ich mir die Dolche genauer ansah, tropfte Blut an ihnen herunter. Erst jetzt sah ich im Hintergrund Wölfe liegen. Ich geriet in eine Schockstarre.Dort lagen Logan, Jasper, Nathan und Tyler. Sie hatten ihnen die Kehle aufgeschlitzt. Ich fing an zu schreien.
Vor Wut!
Vor Trauer!
Vor Schmerz!
Vor Sorge um Selina, die sich ängstlich an mich klammerte. Mir kam plötzlich ein verbrannter Geruch in die Nase.
Wo war Brendan?Dort wo der Geruch herkam, brannte ein Baum. Bis mir die Erkenntnis kam, fing Selina an zu schreien. Es lagen Seile um den Baum, die nicht ganz verbrannt waren.
Ich schluckte. Sie hatten es getan.
Sie hatten Brendan verbrannt! Ich ballte die Fäuste und bereitete mich auf den Kampf vor, den wir nicht gewinnen konnten. Sie hatten alle getötet, die ich liebte. Wir hatten also nichts zu verlieren, außer unser Leben.
Ich schob Selina hinter mich, obwohl ich wusste, dass es nichts bringen würde.Der erste stand vor mir er holte aus und schlug mir auf die Brust. Immer und immer wieder. Das einzige, was ich daran seltsam fand, war, dass der Kerl eine Frauenstimme hatte.
"Ash! Verdammt nochmal! Wach endlich auf!": brüllte Selina und schlug mir abermals auf die Brust. Erst jetzt realisierte ich das es nur ein Albtraum war. Er war so real, dass ich sogar geweint hatte, denn Selina trocknete mir mein Gesicht mit einem Tuch.
Sie lag jetzt auf mir. Sie umklammerte mich fest und seufzte. Ihr Herz schlug genauso schnell wie meins und nur langsam beruhigten sie sich, als wir uns küssten und kuschelten.
"Willst du mir von deinem Albtraum erzählen? Er muss echt schlimm gewesen sein! Du hast geweint und geschrien!": flüsterte Selina leise.
"Sie haben in meinem Traum alle getötet, die ich liebte! Wir zwei, waren die einzigen, die noch gelebt hatten! Ich weiß nicht, wie es ausgegangen wäre, wenn du mich nicht geweckt hättest!": sagte ich mit zitternder Stimme.
Es klopfte und die Tür öffnete sich. Ich zog die Decke weiter über Selina, als Logan den Kopf durch den Spalt steckte.
"Ash! Ist alles in Ordnung bei dir!": fragte er leise. Er musste mich gehört haben. Ich setzte mich auf und lächelte ihn schwach an.
"Ja! Jetzt wieder! Es war nur ein sehr realer Albtraum! Aber es ist alles in Ordnung!": antwortete ich ihm und lächelte ihn an.
Er grinste frech.
"Glückwunsch kleine Schwester! Ich freue mich für euch": sagte er lachend als er hörte was Selina aus lauter Peinlichkeit Töne von sich gab. Er verschwand und ließ uns wieder alleine. Ich legte mich wieder hin und nahm Selina wieder in die Arme.
Die Nacht war ruhig. Wir sind gar nicht mehr aufgestanden. Am nächsten Morgen trafen wir in der Küche auf Logan und Jasper. Er nickte mir zu und ich fühlte mich so gut, wie schon lange nicht mehr. Selina gehörte zu mir.
"Was wollt ihr heute anstellen?": fragte Logan und biss in seine Semmel.
Ich sah Selina an. Sie sah immer noch müde aus und deshalb beschloss ich mit ihr zum See zu fahren und ein Picknick zu machen.
"Ich wollte mit Selina zum See picknicken! Natürlich, wenn sie es möchte! Mir kam die Idee gerade spontan!": erklärte ich und sah Selina an. Sie sah von Logan zu mir und wieder zu Logan.
"Was hast du gesagt?": fragte sie und sah jetzt noch schlimmer aus als vorher.
"Geht es dir nicht gut?": fragte ich sie besorgt und griff an ihre Stirn. Sie glühte. Ich sah Jasper an, der sofort kam und ihre Stirn fühlte.
"Ok! Das gefällt mir nicht! Bring sie auf die Krankenstation! Das Picknick ist gestrichen!": sagte er und ging zur Tür raus.
Ich hob Selina hoch und folgte ihm. Sie legte ihren Kopf an meine Brust. Selbst durch mein Shirt konnte ich ihre Wärme spüren und machte mir jetzt doch wirklich Sorgen. Ich legte Selina auf den Untersuchungstisch und bemerkte, dass sie das Bewusstsein verloren hatte.
Panisch sah ich Jasper an, der ihr Blut abnahm.
"Gehst du bitte raus! Du kannst dir gleich Logan schnappen und mich meine Arbeit machen lassen! Vertrau mir, ich melde mich sofort, wenn ich dich brauche!": sagte er und schob mich aus dem Zimmer.
Ich ließ mich an der gegenüber liegenden Wand nieder und wartete das Logan kam. Gemeinsam warteten wir auf Jasper und hofften, dass er keine schlechten Neuigkeiten für uns hatte.
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