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~26~

Mycroft und Greg hatten es sich gerade im Wohnzimmer gemütlich gemacht und entspannt ihre Pasta genossen, als es  plötzlich ungeheuer hell blitzte und ein tiefer Schrei zu hören war, kurz vor einem dumpfen Knall. Ungläubig sah sich das Ehepaar einen Moment an, dann stürzte Greg in seiner Gewohnheit als Polizist umgehend aus dem Wohnzimmer und die Treppe hinunter zur Haustür. Ihm fiel nur eine logische Erklärung für diese seltsame Situation ein: irgendwer, wahrscheinlich ein Reporter, war ihnen in der Hoffnung auf ein gutes Foto hierher gefolgt, hatte aber nicht mit ihrer morschen Eiche gerechnet, die schon mal nachgab, wenn man da drauf herum kletterte. Hoffnung und Angst flackerten kurz in ihm auf. Was wenn die Person, die gerade verletzt in ihrem Vorgarten lag, doch die Person war, die eingebrochen war und Kameras installiert hatte? Oder die Person, die das Video an die Presse geleakt hatte. Dann würde er endlich erfahren, wer ihn hintergangen hatte … Allerdings waren beide Theorien irgendwie unlogisch, denn für ersteren Täter gab es wahrscheinlich keinen Grund, sich so leichtsinnig in Gefahr zu begeben, um eventuell geschnappt zu werden, und zweiterer hatte eigentlich schon alles bekommen, was er haben wollte, nämlich wahrscheinlich viel Geld. Keiner von beiden wüsste wohl den Lohn eines zweitklassigen Fotos für die Klatsch-Presse zu schätzen, was Männer in Jogginghosen beim Essen zeigte, dachte er enttäuscht, aber auch irgendwie erleichert, als er in den Garten trat. Ihr Vorgarten lag ruhig und idyllisch in der Dunkelheit, nirgendwo ein anderes Haus oder gar ein parkendes Auto in Sicht, was nicht Greg oder Mycroft gehörte. Einen Moment blieb er stehen und atmete beruhigend die kühle Nachtluft ein, ehe er gewappnez um die Ecke bog und gleichzeitig ein gequältes Stöhnen vernahm. Da hatte er seinen Übeltater. Schemenhaft zeichnete sich im Lichte des Wohnzimmerfensters eine korpulente Gestalt mit braunem Trenchcoat ab, die gekrümmt auf dem Boden lag. Greg wollte schon seine Dienstwaffe ziehen, als ihm einfiel, dass diese sicher verwahrt mit seinen Tagesklamotten im Schlafzimmer lag. Dann musste er mit diesem Typen eben so fertig werden, der sah auf den ersten Blick eh noch um einiges unsportlicher aus als er selbst.
»Hey, was tun Sie hier? Das ist ein Privatgrundstück«, sagte er deshalb mit so viel Autorität, wie in seiner Stimme Platz hatte, und näherte sich vorsichtig weiter der Person auf dem Boden.
»Scheiße, verdammt«, fluchte diese und drehte sich unter Schmerzen in Gregs Richtung, so dass jener die Umrisse seines Gesichts ausmachen konnte. Etwas speckige, ansonsten ebenmäßige Züge, er war weiß und hatte dunkelbraune, fransige Haare, die ungefähr zu seinem Kinn reichten. Der Polizist erinnerte sich, ihn heute schon mal gesehen zu haben.
»Sind Sie einer der Reporter, die heute vorm Polizeigebäude herumgelungert haben?«, schloss er also und sah den Fremden aufmerksam an, auch wenn der nicht so aussah, als könne er überhaupt weglaufen.
»Scheiße, ja, und ich habe nicht herumgelungert, sondern meinen Job gemacht. Damit mein Chef mich nicht feuert«, presste der Reporter zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er wirkte nicht gerade gefährlich, sondern eher wie der übliche verbitterte Loser, so dass Greg sich leicht entspannte. Nur war jetzt die Frage, was er mit dem Kerl machen sollte, immerhin war er mehr oder weniger hier eingebrochen oder zumindest tief in ihre Privatsphäre eingedrungen. Aber darüber musste er sich anscheinend doch keine Sorgen machen, denn jetzt kam auch endlich Mycroft aus dem Haus gelaufen - und umklammerte dabei fest eine Bratpfanne, als wäre er jederzeit bereit, damit jemanden zu erschlagen.
»Greg«, sagte er etwas unsicher und kam langsam näher, »was ist los? Sollte ich diesen Typen da … vorübergehend ausschalten?«
»Entschuldigung?!«
Der Reporter, dem es inzwischen besser zu gehen schien, schnappte entrüst nach Luft. Greg seufzte.
»Nein, er ist ungefährlich.«
»Aha. Und wer ist er?«
»Na ja … Einer der Reporter, die heute vor dem Revier standen. Er muss mir gefolgt sein.«
»Was allein ein Grund wäre, ihm eins überzubraten«, stellte Mycroft trocken fest und warf dem Fremden einen misstrauischen, bösen Blick zu.
»Es würde mir wohl jeder verzeihen, wenn ich einen Einbrecher K.O. schlage, der versucht hat, bei uns einzudringen.«
»Mycroft! Klar ist das echt mies, aber sieht er für dich wirklich gefährlich genug aus, um ihn mit der Bratpfanne zu bedrohen? Er ist offensichtlich ein ziemlicher … Versager.«
»Hey«, beschwerte sich der Reporter da abermals, aber keiner achtete auf ihn. Stattdessen sah Greg seinen Ehemann eindringlich an, bis jener seufzte und die Bratpfanne sinken ließ. Dann holte er unvermittelt sein Handy heraus und schoss mit nicht ganz so hellem Blitzlicht wie vorhin ein Foto von dem Mann.
»Nun, ich sollte ihm vielleicht nicht mit einem Küchenutensil drohen, aber mit einer Anzeige wegen Einbruchs. Ich habe ihn auf frischer tat erwischt und fotografiert, außerdem wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit private Aufnahmen von uns finden, wenn man die Speicherkarte der Kamera durchsucht, die er da um den Hals trägt.«
Ein triumphierendes Lächeln stahl sich auf Mycrofts Gesicht.
»Weshalb er jetzt besser mit rein kommen und uns alles erzählen sollte, was er weiß, bevor ich die Polizei rufe.«

Ein paar Minuten später hatte Greg die unangetastete Pasta zurück in die Küche gestellt und Tee für alle gemacht, auch wenn Mycroft es mit einem grimmigen Blick quittierte, dass der Polizist dem Reporter auch eine dampfende Tasse ihres teuren Porzellanservices vor die Nase stellte. Die beiden hatten es sich wieder auf der Couch bequem gemacht und dem Fremden einen kleinen Plüschhocker hingestellt, der unter seinem Gewicht beachtlich knarzte und hoffentlich nicht so wie der Ast ihrer Eiche irgendwann heute Abend nachgab.
»Also«, begann Mycroft schließlich, während er ein paar Zuckerwürfel in seinem Tee verrührte, »erzählen Sie uns doch erstmal, wer Sie sind und was Sie hier tun, bevor wir zu pikanteren Details kommen.«
Der Brünette seufzte geschlagen.
»Ich heiße Bryan. Bryan Cunningham und ich wollte einfach ein gutes Foto machen, damit der Boss mich nicht rausschmeißt. Ich arbeite für das Red Star Magazine
»Deshalb haben Sie mich also bis nach Hause verfolgt«, schlussfolgerte Greg.
»Ihnen hat mein Statement vorm Revier nicht gereicht.«
Bryan schnaubte verächtlich.
»Das kann man kaum ein Statement nennen, so wenig haben Sie gesagt. Mit so mageren Informationen brauche ich mich gar nicht zu meinem Chefredakteur zurück trauen. Wir sind nur eine kleine Klatschzeitschrift und die Branche ist hart. Wer nicht abliefert, fliegt.«
»Tjah, aber es ist ja bestimmt nicht gerade so als müssten Sie eine Familie ernähren oder?«, konnte sich Mycroft den kleinen Hieb nicht verkneifen, mit dem er unverkennbar auf Cunninghams mangelnde Attraktivität anspielte, die ihm im Leben gewiss noch nicht zu einem langfristigen Partner verholfen hatte. Die britische Regierung zumindest hielt den Reporter für äußerst ungehobelt und sein Aussehen verbesserte den Eindruck nicht unbedingt. Aber wer stand schon auf Schweißflecken und einen aus der Form geratenen Haarschnitt? Außerdem war er für Greg und ihn gerade äußerst unnütz geworden, denn er arbeitete nicht beim Daily Sun, wo das Video geleakt worden war und wo die Mitarbeiter vielleicht auch wussten, woher es stammte. Er musste sich also einen anderen Weg überlegen, an die Zeitung ranzukommen, allerdings bestünde die große Möglichkeit, dass es publik werden würde, sollte er einen Reporter von dort für Informationen schmieren oder bedrohen. Diesem Reporter-Volk war wirklich alles zuzutrauen, wenn sie dafür eine gute Story bekamen.
»Ich schätze also, da Sie für ein anderes Magazin arbeiten, wissen Sie nicht zufällig, wer das Video dem Daily Sun zugespielt hat, oder?«, fiel es in diesem Moment auch dem Polizisten auf, der davon noch weniger erfreut wirkte als Mycroft. Klar, schließlich ging es für ihn bei der Sache um so viel. Ein Verräter auf dem Revier bot eine potentielle Gefahr für alle Fälle, die gerade bearbeitet wurden. Wenn Informationen eines Mordes an die Presse gelangten, konnte man den Täter nicht mehr einfach festnageln, nur wenn er die genauen Umstände der Tötung versehentlich im Verhör bekannt gab.
»Nein, ich habe keinen Kontakt zu Reportern dieser Zeitschrift, sonst hätte ich schon versucht, den ausnutzen«, grummelte Bryan, der inzwischen sehr genervt aussah.
»Und das ist wirklich alles, was ich zu der Sache weiß. Kann ich jetzt bitte nach Hause gehen?«
»Nein, so leicht lasse ich Sie nicht vom Harken.«
Mycroft nahm genüsslich einen Schluck Tee, ehe er fortfuhr.
»Wer weiß, vielleicht ergibt sich ja doch noch etwas und Sie kommen unverhofft an Informationen. Außerdem ist es immer gut, einen Freund im feindlichen Quartier zu haben.«
»Das heißt, Sie erpressen mich!«, stieß Bryan aufgebracht hervor.
»Nein, so würde ich das nicht nennen. Sagen wir, ich werde auf Ihre Dienste zurückgreifen, sollte es nötig sein. Und dafür bekommen Sie von uns beiden ein exklusives Interview, wenn wir ein offizielles Statement abgeben.«
Der Reporter knirschte missmutig mit den Zähnen. Das war mal ein wirklich gutes Geschäft, das ihm viel einbringen konnte, außerdem hatte er sowieso keine Wahl, wenn er nicht verhaftet werden wollte.
»Einverstanden. Aber ich kann nicht mit leeren Händen zu meinem Boss zurück kommen. Nicht, wenn ich meinen Job behalten will.«
Mycroft seufzte.
»Gut, in diesem Fall: Wussten Sie schon von der Affäre unseres Handelsministers mit der Frau vom Wirtschaftsminister? Irgendwo auf meiner Datenbank dürfte ich da noch ein paar schöne Fotos haben …«

Der Kaffee schmeckte inzwischen kalt und abgestanden, weshalb Lilly die Tasse angeekelt wegstellte. Sie arbeitete schon seit Stunden daran, die Person zu entlarven, die Holmes' Sex-Video an die Daily Sun geleakt hatte, während sie immer wieder Anrufe und Nachrichten ihres verschmähten Verehrers Sheridan wegdrückte, der es mit den untergeschobenen Beweisen wohl leider doch nicht in den Knast geschafft hatte.  Und dazu gab es leider nur eine Möglichkeit: das Internet erst nach den Mailadressen aller Reporter der Zeitschrift durchforsten und diese dann Stück für Stück zu hacken, um quälend langsam alle Mails durchzusehen, selbst die im Papierkorb. Bisher hatte sie allerdings nur von der Affäre einer gewissen Hannah mit irgendeinem Douglas erfahren und dass der Redakteur der Sportabteilung heimlich mit einem gutaussehenden, berümten Fußballspieler zusammen war, der ihm zu seinen täglichen Liebesbotschaften auch ein paar heiße Nacktbilder schickte, wenn er unterwegs zu Auswärtsspielen war. Aber mit sowas sollte man nicht leichtfertig umgehen, das wurde dem Fußballspieler durch den Holmes-Skandal hoffentlich klar. Seufzend hackte sie sich in den Account eines anderes Redakteurs. Es war wirklich aussichtslos, zumal sie ja nichtmal die Garantie hatte, dass das Video überhaupt per Mail verschickt worden war. Was, wenn der Täter dauerhafte Kontaktperson einer der Reporter war und die Datei als Whatsapp-Nachricht oder SMS geschickt hatte? Dann bräuchte sie sogar die Handys der Reporter, um zu einem Ergebnis zu kommen … Aber nein, sie musste optimistisch bleiben, denn für den unwahrscheinlich Fall, dass Holmes und Lestrade sie erwischten, brauchte sie eine Absicherung. Also scrollte sie systematisch durch die Mails eines gewissen Nicholas Grey, der nicht wirklich mit vielen Leuten schrieb. Hier und da eine Nachricht vom Big Boss, ein paar Zahlungsbestätigungen bei PayPal … Doch dann viel ihre eine Mail ohne Betreff ins Auge, von einem Account namens gh_gzhkmd@gmail.com. Angeheftet war eine Video-Datei. Das musste ihr Mann sein. Gebannt klickte sie auf die Mail. Sie enthielt keinen Text, lediglich die Datei, die sie mit einem verheißungsvollen Standbild begrüßte. Bingo. Jetzt musste sie nur diesen Account hacken und die IP-Adresse auswendig machen, dann hatte sie nichts mehr zu befürchten. Zufrieden lehnte sie sich auf ihrer Couch zurück und seufzte. Wenn die Liebe doch nur ebenso leicht wäre wie das Knacken menschlicher Geheimnisse.

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