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~22~

Noch bevor Greg überhaupt die Stufen zum Polizeigebäude erklommen hatte, wusste er, dass es die falsche Idee gewesen war, auf den Haupteingang zuzusteuern. Und der simple Grund dafür war eine nicht zu übersehende Gruppe von Reportern, die dort stand wie ein Haufen Aasgeier, der nur noch auf seine Beute wartete. Augenblicklich spannte der Polizist sich wieder an und die unwohlen Gefühle, die er bereits zuvor, aber durch Mycrofts süße Nachricht nur vermindert, gespürt hatte, kehrten zurück. Er hatte sich von diesen Gefühlen und allgemein dem Ganzen Chaos mit Sheridan und dann auch noch dem Anruf seiner Mutter ablenken lassen, so dass er für einen Moment vergessen hatte, wie seine Lage wirklich aussah; er war ein weitestgehend namenloser Polizist, bisher nur durch die Verbindung zum umschrienen Meisterdetektiv Sherlock Holmes überhaupt aufgefallen, der plötzlich mit einem hochrangigen Politiker eine Affäre hatte und das mit wasserdichten Beweisen, die sich nicht abwimmeln ließen. Er war jetzt quasi fast so berühmt wie die Queen, alle Klatschzeitschriften waren voll von ihm und jeder wollte weitere exklusive und brandheise Infos über Mycroft und ihn erhaschen. Nur weil das eben im Krankenhaus nicht danach ausgesehen hatte, war die Sache noch lange nicht überstanden. Verdammt, er hatte wirklich einen Fehler gemacht und dann auch noch einen, der so leicht zu verhindern gewesen wäre. Greg spürte Verzweiflung und Scham in sich aufkommen, während er seine Schritte beschleunigte und versuchte, möglichst unbeteiligt an der Menschentraube vorbei zu kommen. Wenn sie ihn jetzt erkannten, war er geliefert, denn er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte. Er hatte ja nichtmal die Zeit gehabt, sich etwas zu überlegen oder überhaupt mit Mycroft über ihr Vorgehen zu sprechen. Na ja, eigentlich war ja auch geplant gewesen, dass er sich den Rest des Tages frei nahm und nach Hause fuhr, zumindest soweit er es mit Sally abgesprochen hatte. Wer außer ihm hätte auch ahnen können, dass er sich umentschied.
»Mister Lestrade! Hier drüben, ich bin von der DailyMail. Wie stehen Sie zu den handfesten Beweisen ihrer Affäre mit Mycroft Holmes? Wie lange geht das schon mit Ihnen. Wie verhält sich der Eismann ganz privat?«, tönte es auf einmal wenige Meter entfernt und ein junger Mann kam ihm entgegen gelaufen,  sofort gefolgt vom Rest seiner Gleichgesinnten.
Der Polizist konnte gar nicht reagieren, so schnell war er von allen Seiten umstellt. Neugierige Gesichter blickten ihm entgegen, Kameras knippsten und es prasselten unglaublich schnell unglaublich viele Fragen auf ihn ein.
»Mister Lestrade, was sagen Sie zu den Vorwürfen, dass Holmes Sie möglicherweise erpresst hat, um Sie in eine Beziehung zu zwängen? Haben deshalb Sie das Video veröffentlicht?«, fragte eine junge Frau in türkisem Trenchcoat, die ihm ein Diktiergerät unter die Nase hielt.
»Haben Sie Holmes absichtlich verführt und in eine Falle gelockt?«, spekulierte ein junger Mann mit roten Haaren und Brille, noch bevor Greg etwas geschockt antworten konnte, dann schon weiter. Abgesehen von diesen platten Vorwürfen prasselten aber nur die üblichen Fragen auf ihn ein; wie lange ihre Beziehung schon ging, wie ernst sie war, wie Mycroft sich privat verhielt, wie es zur angeblichen Affäre gekommen war und was er selbst von der Öffentlichmachung hielt. Dabei fielen sich die Reporter nicht weniger als einmal harsch ins Wort und alle versuchten, um jeden Preis seine Aufmerksamkeit zu erlangen und irgendeine Reaktion zu bekommen. Kurz wenn Greg jetzt falsch reagierte oder irgendetwas sagte, lieferte er sich ans Messer. Er merkte wie er dadurch leicht panisch wurde, schließlich gehörte es nicht gerade auf seine ToDo-Liste, alles noch schlimmer zu gestalten. Und wie unglaublich er in diesem Moment durch einfache Kleinigkeiten versagen konnte, schnürrte ihm fast die Luft ab. Doch zum Glück schien der Polizist in ihm stärker zu sein als diese Angst, denn er ermahnte ihn, ruhig zu bleiben und die Leute mit präziser Höflichkeit zu vertreiben, ohne dabei etwas preiszugeben. Es war wie auf einer dieser Pressekonferenzen, die er hielt, wenn einer seiner Mordfälle besonders hohe Aufmerksamkeit erreichte. Es war alles gut und nur er hatte die Kontrolle, er musste sie nur richtig einsetzen. Für Mycroft und um ihm die Peinlichkeit zu ersparen, dass sein ausgewählter Geliebter als schwaches Blatt im Wind und ohne Verstand abgestempelt wurde, dass sich so leicht hätte von der Boulevardpresse einschüchtern lassen. Obwohl der Politiker wahrscheinlich ohne zu zögern jeden ins Exil schicken würde, der es auch nur wagte, einen Satz darüber zu schreiben. Aber besser, wenn er das nicht musste, die Leute machten schließlich auch nur ihren Job. 
»Bitte«, sagte er endlich laut, aber ohne dass es sich feindselig anhörte und unterbrach damit einen älteren Mann mit fast kinnlagen, ungepflegten braunen Haaren und Dreitagebart, der eher etwas uninteressiert dabei gewesen war, ihm eine Frage zu stellen. Außerdem stank er leicht nach Schweiß, weshalb Greg sich unoffensichtlich etwas von ihm abwandte, während er sprach.
»Ich weiß, dass Sie alle darauf warten, mehr zu erfahren, jedoch muss ich Sie darum bitten, Ihre Fragen nicht vor meiner Arbeitsstelle zu stellen. Denn hier arbeiten den ganzen Tag hochkonzentrierte Teams in den verschiedensten Bereichen, um ein ordentliches und sicheres öffentliches Zusammenleben für uns alle zu ermöglichen und ich kann nicht zulassen, dass Sie dies durch Ihre Anwesenheit beeinträchtigen. Daher muss ich Sie jetzt leider bitten zu gehen.«
Mit Erleichterung vernahm der Polizist, wie einige Reporter nickten und sich räumlich etwas von ihm distanzierten, immerhin war seine Antwort tadellos respektvoll und logisch gewesen. Bevor der andere Teil von ihnen, dem seine Abfertigung nicht genug gewesen zu sein schien, weitere Fragen auf ihn einprasseln lassen konnte, nutzte er also den schnell seine Möglichkeit zur Flucht und stapfte aus der Masse heraus mit hoch erhobenem Haupt die Treppen zum Eingang hinauf.

Lilly Cooper konnte nicht recht fassen, was sie hörte, als sie sich zum Abschluss ihrer Schicht im Schwesternzimmer einen Tee machte. Mit einer simplen Klatschzeitschrift saß sie dort gut gelaunt am Tisch, während das heiße Wasser in ihrer Tasse sich mit dem Inhalt eines Teebeutels vermischte, und freute sich immer noch darüber, endlich Sheridan los zu sein und die schwierige Situation gelöst zu haben, in der sie seit ihrer unheilvollen Erkenntnis gesteckt hatte. Aber wer hätte auch ahnen können, dass ihr schnuckeliger Polizist schon was mit diesem eher unterkühlt wirkenden Politiker hatte, der so berühmt war? Na ja, obwohl, so Zuhause in seiner Küche hatte Holmes eher andere als kalt gewirkt, also musste auch er eigentlich eine erträglichere Seite haben. Ob sie den beiden mit ihrer kleinen Aktion das Outing vorm inneren Kreis ihrer Bekannten wohl erleichtert hatte? Gedankenverloren rührte sie mit einem Löffel in ihrer Teetasse, als zwei andere Schwestern, Shirley und Maggie, herein kamen, sie grüßten und sich mit einer Packung Schokokekse zu ihr setzten. Egal, jedenfalls wünschte sie Lestrade und Holmes alles Gute für Zukunft, aus der sie selbst sich jedoch besser fern hielt.
»Hast du eigentlich auch schon mitbekommen, dass unser Doktor Sheridan heute von der Polizei aufs Revier gebracht wurde?«, fragte in diesem Moment Maggie und ließ Lilly aus ihren Gedanken schrecken. Sie versuchte, nicht zu glücklich auszusehen und nickte betreten.
»Ich glaube, er hat ganz schön Ärger, auch wenn ich nicht weiß, was genau passiert ist.«
»Das weiß keiner«, fiel Shirley ihr ins Wort und seufzte theatralisch.
»Nur dass dieser gewisse Polizist ihn verhaftet hat, der seit heute Vormittag die ganze Zeit in der Nachrichten ist, wegen seiner Affäre mit diesem Politiker. Er selbst sieht ja noch ganz okay aus, aber dieser Holmes … Na ja, auf jeden Topf scheint ein Deckel zu passen, auch wenn ich sicher bin, er ist mit ihm nur wegen des Geldes zusammen.«
Lilly hätte vor Schreck fast ihren Löffel fallen lassen und fragte so ruhig wie möglich:
»Meinst du etwa … diesen Lestrade?«
Maggie nickte eifrig und unterbrach ihre Freundin, bevor diese Lilly selbst mit dem neuesten Klatsch versorgen konnte;
»Ja, genau der, hast du es nicht gehört. Irgendwer hat ein Sextape der beiden an die Presse geschickt und jetzt rätseln alle,  was da genau passiert ist. Bisher hat sich, soweit ich weiß, keiner der beiden dazu geäußert, dass wird noch interessant werden.«
Lilly nickte und brachte ein dünnes Lächeln zu standen, doch in ihrem Inneren herrschte Chaos - was Maggie und Shirley nicht zu bemerken schienen, denn sie plauderten locker weiter, während sie den Inhalt der Kekspackung leerten. Offensichtlich hatte einer von Lestrades Kollegen dessen unfreiwilliges Outing nicht so toll aufgenommen. Oder besser, er hatte sich nicht um Gregorys Gefühle gekümmert und das Video lieber an die Presse vertickt. Was eigentlich ihre Schuld war und womit sie hätte rechnen müssen. Okay, vielleicht hatte sie die Situation doch nicht so toll gelöst zumindest nicht für alle Beteiligten. Aber was sollte sie tun? Der Drops war gelutscht und Holmes und Lestrade hatten einen ganzen Haufen neuer Probleme, wahrscheinlich wussten sie nichtmal genau, wer sie verraten hatte. Das hatten die beiden nicht verdient, auch wenn sie Lilly einige Scherereien beschehrt hatten. Nun etwas unwohl entfernte sie mit spitzen Fingern den Teebeutel aus ihrer Tasse und nahm einen Schluck, der ihr heiß und fruchtig die Kehle herunter rann. Es kümmerte sie nicht, dass sie sich die Zunge verbrannte, ihre Gedanken schweiften ab und ihr wurde klar, dass Holmes und Lestrade alles daran setzen würden, ihren richtigen Stalker zu fassen, immerhin war die Sache durch vorrangig sie so groß geworden. Sheridan würde ihnen jetzt auf keinen Fall mehr als Sündenbock ausreicuen und dann war da ja noch diese andere Person, die das Video geleakt hat. Sie überlegte und kam zu dem Schluss, dass es nicht reichen würde, einfach nur vorsichtig zu sein und abzuwarten. Nein, sie brauchte eine Absicherung, etwas, was sie verwenden konnte, falls die beiden ihr auf die Schliche kamen. Was konnte sie den beiden anbieten, um stattdessen nicht wohlmöglich in den Knast zu wandern? Sie nippte an ihrem Tee und da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen; wenn die beiden jemanden noch mehr wollten als sie, dann die Person, die sie verraten hatte und die ein viel größeres Risiko darstellte, weil sie sich vermutlich in ihren eigenen Reihen befand. Falls man sie also schnappte, konnte sie mit Holmes einen Deal aushandeln, den anderen Täter ans Messer liefern und nochmal mit einem blauen Auge davon kommen. Sie drehte die blaue Teetasse in ihren Händen, die vom heißen Inhalt leicht gewärmt wurden. Sie musste den anderen Täter fassen, aber trotzdem weiterhin in ihrer Deckung bleiben. Doch wie sollte sie das anstellen?

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