5.
"Jimin. Komm schon. Werd wach mein Kleiner."
Hoseok streichelt mir immer und immer wieder über meinen Rücken.
"Noch ein bisschen streicheln."
Quängel ich schläfrig.
Endlich ist die bleierne Schwere von mir gewichen und die sanfe Streicheleinheit lässt mich wohlig seufzen.
"Nein, es gibt jetzt essen. Komm schon, mach deine Augen auf und steh auf."
Leichte Belustigung liegt in seiner Stimme, doch ich will mich einfach noch nicht bewegen. Das Bett ist so schön warm und weich.
"Yoongi wartet im Esszimmer auf uns."
Sofort fange ich an mit meinem Schwanz zu wedeln und schieße wie ein geölter Blitz under der Decke hervor.
Doch ich schaffe es noch nicht einmal bis zur Zimmertür, da mein Kreislauf nachgibt.
"Mach langsam!"
Versucht mich Hobi noch zu warnen, doch ich habe mich bereits einmal der Länge nach hingelegt.
"Aua!"
Grummel ich und reibe mir meine Hände.
"Ich hab dich noch versucht zu warnen, aber du wolltest ja nicht hören."
Der Ältere lacht leise und hebt mich hoch.
Sofort schlonge ich meine Beine um seine Hüfte, lege meine Arme um seinen Hals und lege mein Kinn auf seiner Schulter ab.
Wie ein Koalerbaby an seiner Mama hängend, trägt mich Hoseok ins Esszimmer.
Mein Schwanz wedelt wieder ungeduldig, als ich Yoongis frischen Duft in die Nase bekomme, vermischt mit dem herrlichen Geruch des frischen Essens.
"Na, du bist ja wieder wach."
Master nimmt mich vorsichtig von Hobis Armen und lässt mich sachte auf dem Kissen neben seinem Stuhl am Boden ab.
Sofort mache ich es mir darauf bequem und blicke neugierig nach oben.
Das geklimper von Geschirr ist zu hören.
Vermutlich füllt Hobi gerade die Teller.
"Denk bitte daran, für Jimin nicht so viel."
Ich freue mich so sehr darüber wieder bei Yoongi zu sein, dass es mir sogar egal ist, das ich nicht so viel bekomme.
Das ist ein Teil einer meiner vielen Strafen.
Vorallem in letzter Zeit hatte ich davon eine ganze Menge mal wieder gesammelt.
"Sieh es als kleiner Bonus, dass du wieder bei uns essen darfst, weil es dir nicht so gut geht."
Weist Master mich darauf hin und stellt einen Teller vor mir auf dem Boden ab.
Besteck liegt auch auf dem hellen Porzelan, ebenso wie ein Stückchen Fleisch, Brockolie und Kartoffeln.
Ich hasse Brockolie.
Aber ich sollte besser nichts sagen.
Einfach den grünen Kohl so schnell wie möglich runter kriegen und dann den Rest in aller Ruhe essen.
Hoseok und Yoongi unterhalten sich.
Das Geschirr klimpert leise und hin und wieder unterbrecken sie ihr Gespräch um zu essen.
Werenddessen sitze ich still danneben, blicke brav auf meine im Schoß gefalteten Hände nd warte auf die Erlaubnis auch essen zu dürfen.
"Das machst du gut. Siehst du? So schwer ist das doch garnicht. Du darfst jetzt auch anfangen."
Yoongi streicht mir lobend über meinen Kopf und lächelt mich sanft an.
Von der härte, welche bei seiner Ermahnung am Anfang in seiner Stimme lag, ist nun nichts mehr zu merken und ich kann mich endlich etwas entspannen.
Ich mag es nicht wenn er sauer auf mich ist oder ich etwas falsch gemacht habe.
Möglichst ruhig beginne auch ich nun endlich zu essen.
Es ist zwar schon ganz kalt, aber das bin ich ja selber schuld.
Natürlich sind die anderen beiden vor mir fertig, warten jedoch noch auf mich.
"Wenn du fertig bist, kannst du mir beim Abräumen helfen. Hobi geht nochmal etwas Arbeiten. Wir zwei machen in der Zweischenzeit den Abwasch, ok?"
Ich nickte eifrig, bleib jedoch brav auf meinem Kissen sitzen.
Als Yoongi mir erlaubt mich zu erheben, springe ich auf und bringe sofort unsere Teller in die Küche.
Meine Beine sind zwar noch ein wenig wacklig, doch ich schaffe den Weg ohne hinzufallen.
"Lass du schon einmal Wasser in das Spülbecken, damit wir spülen können. Ich hole in der Zwischenzeit den Rest."
Wie befohlen lasse ich Wasser in das große Porzellanbecken und gebe ein wenig Spülmittel hinzu.
Das Wasser scheint herrlich auf und ein leises, kindliches Lachen verlässt man Lippen.
Augenblicklich schlage ich meine Hände auf dem Mund, kann jedoch feststellen, dass der Ältere gerade nicht im Raum war und es damit vermutlich nicht gehört hat.
Erleichtern atme ich aus und lege bereits die Töpfe in das Becken.
Yoongi packt sämtliche Essensreste in Dosen und dann in den Kühlschrank.
In der Zwischenzeit schaffe ich es sogar einen Teil des Geschirrs bereits zu spülen.
Sobald er alles weggepackt hat, nimmt sich mein Master ein Geschirrtuch und fängt an alles ab zu trocknen.
Da ich relativ rasch jedoch mit spülen fertig bin, übernehme ich das Abtrocknen und er räumt das Geschirr zurück an seinem Platz in die Schränke und Schubladen.
Wieder einmal bin ich mit meiner kleinen Aufgabe schneller fertig als er, also Räume ich das Handtuch noch weg und setze mich dann in den eingang zur Küche.
Meine Beine lege ich unter meinen Körper und ich falte meine Hände in den Schoß.
Dabei richte ich meinen Blick statt auf meine Knie.
"Das machst du brav. Warum geht das nicht immer so Jimin?"
Yoongi hat sich vor mich hin gehockt und streicht mir sachte über den Kopf.
Vorsichtig hebe ich meinen Kopf und chille durch meine Ponyfransen hindurch zu ihm.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich ihm antworten darf.
Ob ich ehrlich sein soll?
Oder war es lediglich eine rhetorische Frage?
"Du darfst mir ruhig antworten."
Mein Master lächelt eben so sachte wie er mir über den Kopf streichelt.
"Ich will dich nicht enttäuschend oder da sauber machen. Aber manchmal... Aber manchmal da... da weiß ich auch nicht so recht..."
Stotternd verknotet ich meine Finger feste ineinander.
"Ich habe euch beide ganz ganz doll lieb. Aber manchmal da will ich auch mal selber entscheiden... Ich weiß, dass das nicht gut ist. Ich weiß, dass ich jedesmal Fehler mache! Ich weiß, dass ihr mich nur beschützen wollt. Vor allem du!"
Erschrocken zucke ich zusammen, als mein Master mir die Tränen von der Bahn erwischt.
Ich habe überhaupt nicht gemerkt, wie ich angefangen habe zu schluchzen.
Ja gar zu heulen.
Wie ein reudiger Schlosshund, schimpfe ich mit mir selber und kralle meine Hände in meine Knie.
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