27. April 2019 ~ Der Austausch
Inzwischen habe ich mich seit drei Monaten nicht mehr hier gemeldet, was die bis jetzt längste Pause in diesem Buch überhaupt war. In diesen drei Monaten ist auch extrem viel passiert, was ich allerdings in mehrere Kapitel aufteilen werde. Beginnen werde ich jetzt mit dem naheliegendsten Thema, von dem ich schließlich auch in meinem letzten Kapitel berichtet habe.
Inzwischen bin ich schon fast seit zwei Monaten wieder zu Hause und könnte darüber nicht glücklicher sein. Denn so schön war mein Austausch wie im Kapitel vom Januar berichtet habe leider sehr bald nicht mehr.
Ich habe ja schon im vorigen Kapitel geschrieben gehabt, dass meine Austauschschülerin und ihre Freundin jeden Tag gegenseitig fast "aufgefressen" haben, was ehrlich gesagt von Tag zu Tag immer extremer und unertragbarer wurde. Ich habe eine sehr hohe Toleranzgrenze, aber das wurde selbst für mich zu viel. Dazu kam, dass meine Austauschpartnerin sich rein gar nicht um mich gekümmert hat, was sich auch mit dem Fortschreiten der Zeit immer mehr gesteigert hat, sodass ich eigentlich komplett auf mich selbst gestellt war. Deswegen habe ich mir dann erstmal neue Bezugspersonen gesucht, bei denen ich dann auch immer zum Glück im Unterricht sitzen durfte, da ich sonst immer alleine hätte sitzen müssen (meine Austauschpartnerin saß natürlich immer neben ihrer Freundin, da "sie sich ja immer ein Buch teilen mussten").
Insgesamt habe ich mich mit meiner Gastfamilie gut verstanden, auch wenn ich zu meiner Gastschwester so gut wie gar keinen Kontakt hatte und sie mir im Bezug auf Französisch rein gar nichts zugetraut haben, was vor allem nach vier/fünf Wochen, in denen ich mich doch sehr verbessert hatte, einfach nur nervig wurde. Als ich sie mit Hilfe meiner Mutter mal auf die Sachen, die mich stören darauf angesprochen habe (mir ging es zur Hälfte des Austausches wirklich einfach nur scheiße, sodass ich tatsächlich überlegt hatte, abzubrechen), haben sie mein Problem nicht wirklich verstanden gehabt, beziehungsweise haben sich im Bezug der Sachen, die meine Austauschschülerin gemacht hat, rausgeredet. Diese ist sogar soweit gegangen, dass sie ihren Eltern Lügen über mein Verhalten im Unterricht und über die Reaktionen der Lehrer darauf erzählt hat. Ihre Eltern haben ihr natürlich geglaubt, haben sie in Schutz genommen und mich teilweise (ich denke allerdings unbewusst) deswegen auch etwas nieder gemacht.
Was ich auch sehr extrem fand, war wie anders ich mich (verglichen mit meiner Austauschpartnerin) ins Familienleben eingebracht habe.
Ein paar Beispiele wo ich mich eingebracht habe und wo sie sich eingebracht hat:
Meine Austauschpartnerin:
- ist zum Essen erschienen
- hat ansonsten durchgängig mit ihrer Freundin telefoniert
Ich:
- habe bei jedem Essen beim Tischdecken - und abräumen geholfen
- habe die Spülmaschiene ausgeräumt
- habe mein Zimmer immer aufgeräumt
- habe den Abfall rausgebracht
- habe am öftesten von allen Wasser gemacht
Das ist ein dezenter Unterschied, würde ich sagen...
Was aber echt schön war, war dass meine Gastfamilie Rücksicht darauf genommen hat, dass ich sehr gerne fotografiere und deswegen fast jedes Wochenende mit mir deswegen einen Ausflug gemacht hat, damit ich meinem Hobby auch gut nachgehen konnte, was ich echt nett von ihnen fand.
Zusammenfassend war der Austausch zwar von der Situation her extrem scheiße, allerdings bin ich ehrlich gesagt stolz darauf, sagen zu können, dass ich es geschafft habe, das beste daraus zu machen und an all dem nur gewachsen bin und mich nicht habe niedermachen und runterziehen habe lassen.
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