Kapitel 2
~Saphira's PoV~
Mein Chef scheint zwar ganz in Ordnung zu sein, aber er kann doch nicht bestimmen dass ich sofort anfange. Ich mein, was ist wenn ich einen anderen Termin gehabt hätte?
Aber da ich schon zugesagt habe, muss ich es jetzt hinter mich bringen.
"Nun denn. Dann würde ich sagen dass wir uns jetzt auf den weg machen."
Natürlich nehme ich den kleinen Jayden auf den Arm, da er mich einfach nicht los lassen will.
Herr Enders geht voraus aus seinem Büro in Richtung Aufzug. Natürlich Folge ich ihm.
"Wir werden jetzt ein Haus besichtigen gehen, dass renoviert werden muss."
Alles klar. Und warum muss ich dann mit? Ist ja nicht so, als ob er das nicht alleine machen könnte.
"Ich möchte Ihre Meinung zu diesem Haus hören." antwortet er auf meine unausgesproche Frage, ohne mich dabei anzusehen.
An den Aufzügen angekommen betätigt er den Aufzug ganz rechts. Komisch. Hier ist definitiv ein Aufzug mehr.
"Dieser Aufzug führt direkt zur Garage. Nur jemand mit dem Schlüssel hierzu kann diesen Aufzug von unten benutzen."
Stumm nicke ich. Mit einem pling öffnet sich der Fahrstuhl und wir steigen ein.
Nachdem wir unten ankommen, läuft er direkt auf eine Ecke zu, in der nur ein einziges Auto steht.
Ein Mazda CX 3 steht vor mir. Das ist mein absolutes Traumauto.
"Ein sehr schönes Auto, dass Sie da haben."
"Danke." Sagt er mit einem kleinen lächeln.
Während er auf der Fahrersitz einsteigt, gehe ich mit dem kleinen Jayden, der immer noch schläft auf die andere Seite und setze mich vorsichtig auf die Rückbank.
Bevor ich jedoch die Tür zumachen kann, sagt Herr Enders
"Setzen Sie sich bitte nach vorne."
"Das geht leider nicht. Ihr Sohn möchte mich nicht loslassen und ich wecke ihn nur ungern."
"Wenn Sie ihm über den Rücken streicheln, lässt er los."
Und so mache ich, was Herr Enders sagt und tatsächlich, Jayden lässt mich los. Ich schnalle ihn schnell an, steige wieder aus, mache leise die Tür zu und setze mich auf den Beifahrersitz.
Kaum dass ich mich angeschnallt habe, fahren wir los.
"Wie kommt es, dass Sie so kurz vor Weihnachten einen Job suchen?"
Diese Frage kommt recht überraschend, so dass ich erst mal realisieren muss, was er da gerade gefragt hat.
"Nun, bei meinem vorherigen Job wurde ich sehr schikaniert, so dass ich nach einem Jahr fristlos gekündigt habe." seufze ich.
Es ist zwar nicht die ganze Wahrheit, aber immerhin habe ich nicht gelogen.
"Ich kann es einfach nicht leiden, wenn andere für mich zahlen und komme lieber für mich selbst auf."
Kurz schaue ich zu ihm rüber, dann fängt er an zu reden.
"Da kann ich Sie gut verstehen, denn ich kann es auch nicht leiden, von anderen abhängig zu sein."
Gibt er schmunzelnd von sich.
Und damit ist das Gespräch beendet und es bleibt für den Rest der Fahrt ruhig. Jayden ist auch noch im Tiefschlaf.
Nach einer halben Stunde kommen wir an einem etwas älteren Haus an. Obwohl es recht alt aussieht, könnte man daraus ein sehr angenehm bewohnbares Haus machen.
Wir wollen gerade aussteigen, um zum Haus zu gehen, als plötzlich ein Handy klingelt.
Ich sehe zu meinem neuen Chef, der sich grummelnd das Handy aus seiner Hosentasche zieht.
"Was ist?!" antwortet er genervt.
"Ja........nein.....geht jetzt nicht......schon gut.......ja ich komme......ok.....bis gleich...." und damit legt er wieder auf.
"Das mit der Besichtigung wird wohl nichts mehr. Ich werde Sie jetzt nach hause fahren."
"Das brauchen Sie nicht, Herr Enders. Es würde mir schon reichen, wenn Sie mich zur nächsten Bushaltestelle fahren."
"Ich bestehe aber darauf, Sie nach hause zu fahren."
"Müssen Sie denn nicht noch was wichtiges erledigen? Ausserdem muss ich selbst noch etwas erledigen, bevor ich nach hause kann"
Resigniert gibt er sich geschlagen und fährt mich zur nächsten Haltestelle.
Bevor ich jedoch aussteigen kann, hält er mich am Handgelenk fest.
"Seien Sie morgen pünktlich um 9 Uhr in meinem Büro. Dort klären wir dann alles und Sie können den Vertrag unterschreiben."
Ich nicke nur und verabschiede mich somit von meinem zukünftigen Arbeitgeber.
Kaum bin ich ausgestiegen und habe die Tür zugemacht, fährt er auch schon los.
Kopfschüttelnd sehe ich ihm hinterher. Der Typ ist schon echt komisch.
Es war zwar eine Lüge, dass ich noch was in der Stadt erledigen muss, aber ich will nicht, dass er direkt weiß, wo ich wohne - was ja ziemlich unlogisch ist wenn man bedenkt, dass es in meinen Unterlagen steht - dann würde er sicher nicht mehr wollen, dass ich in seiner Firma arbeite.
Jedenfalls mach ich mich jetzt auf den Weg nach Hause.
Eine Halbe Stunde und einen überfüllten Bus später komme ich endlich Zuhause an. Immer dieser Berufsverkehr.
Einfach zum kotzen.
Meine Wohnung ist recht klein, da ich nicht wirklich viel Geld habe und besitze auch nur das nötigste.
Die Wohnung besteht aus einem etwas kleinen Badezimmer mit Waschbecken, dusche, Toilette und einem kleinen Schränkchen - denn für mehr ist da sonst kein Platz -, einem Schlafzimmer - wo ein Doppelbett steht, so wie einen Nachttisch und einen Kleiderschrank -, die Küche - in der eine kleine Kochnische mit Ausblick ins Wohnzimmer, eine recht standardmäßige Kücheneinrichtung mit einem Esstisch für 4 Personen und natürlich passenden Stühlen steht -, das Wohnzimmer - in dem sich kleine Sofas, sprich 2 zweier und 1 dreier, so wie ein kleiner Fernseher mit Schrank zum draufstellen, ein Schreibtisch mit Stuhl, eine kleine Komode und einige Regale mit den verschiedensten Sachen befinden- und noch eine kleine Diele im eingangsbereich - mit Schuhschrank auf dem man auch Sachen ablegen kann, ein kleines Regal und einen extra Schrank in dem man Jacken hängt. Zum Schluss gibt es noch einen kleinen Balkon, auf dem ein paar Pflanzen - also ein Weihnachtsstern, eine Orchidee und eine Erdbeerpflanze stehen -, ein Tisch und zwei Stühle. Von dort aus kann man in einen kleinen Park sehen, der an diesen Wohnkomplex grenzt. Direkt dahinter ist auch ein Spielplatz. Das ist im großen und ganzen meine Wohnung, aber manches, so wie die Küche, die Komode und der Schrank für Jacken waren schon vorhanden, da der Vormieter sie nicht mehr brauchte und mir überlassen hat.
Müde lasse ich mich um 20 Uhr ins Bett fallen, nachdem ich noch etwas gegessen und mich geduscht habe und stelle den Wecker für 7:00 Uhr. Lieber habe ich genug Zeit mich fertig zu machen, als dass ich mich beeilen muss.
Dieser Tag hat mich echt geschafft, obwohl ich so wenig gemacht habe. Liegt wohl an der Aufregung, die nun weg ist.
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