Kapitel 18
Kurz vor dem Restaurant kommen wir zum stehen, steigen aus und machen uns auf den Weg rein. Jayden wieder auf meinem Arm.
Kaum drinne hören wir eine weibliche Stimme.
"COLE!!!!" und eine etwas ältere Frau, die in unsere Richtung läuft und ihre Arme um meinen Boss schlingt.
Dieser sieht leicht überfordert aus, aber umarmt die Frau dennoch.
"Es ist auch schön, dich wiederzusehen Mutter."
An seiner Stimme kann man erkennen, wie glücklich er ist.
Nach einigen Sekunden lässt sie ihn los und nimmt auch gleich Jayden in den Arm. Dieser strahlt natürlich wieder über beide Ohren.
"Oma!!!!"
"Endlich bist du wieder in meinen Armen mein kleiner Jayjay."
Bevor sie ihn loslassen kann, sehe ich, wie ein älterer Herr auf uns zukommt und Cole ebenfalls umarmt. Aber diesmal eher kurz und klopf ihm auf die Schulter.
"Es ist lange her, mein Sohn."
"Das ist es wirklich."
Bei diesem Anblick kann man nur lächeln.
Jedoch erlischt dieses schnell wieder.
Während sich alle umarmen und freuen kann ich nicht anders, als an meine Eltern zu denken.
Die haben nie wirklich ihre Gefühle gezeigt, wenn es nicht gerade Hass und Abscheu gewesen ist.
Eh ich mich in diesen hässlichen Gedanken verlieren kann, schüttle ich leicht meinen Kopf und sehe wieder zu dieser glücklichen Familie vor mir.
Und natürlich schauen mich alle an. Cole sieht sogar etwas besorgt aus.
"Alles Ok?" fragt die mir noch namenlose Frau mich.
"Ja. Ich habe nur an etwas gedacht." lächle ich leicht.
"Na dann ist ja gut." grinst sie.
"Ich bin übrigens Cindy Enders. Cole's Mutter."
"Saphira Greendale. Freut mich sehr, Sie kennenzulernen Frau Enders. "
Eh ich ihr die Hand reichen kann, drückt sie mich in eine fester Umarmung.
"Ach Blödsinn, nenn mich einfach Cindy. Du gehörst ja immerhin schon fast zur Familie." dabei drückt sie mich noch etwas mehr an sich.
Leicht überfordert schaue ich zu Cole, welcher mich nur lächelnd ansieht.
Ein paar Sekunden später löst Cindy sich lächelnd von mir und hält mich auf armeslänge von sich entfernt, um mich noch einmal zu betrachten.
"Du siehst echt bezaubernd aus, Darling."
Total verlegen über dieses Kompliment merke ich, wie sich meine backen leicht erhitzen.
"Danke."
"Ach, nichts zu danken. Ich sag nur die Wahrheit."
"Och Schatz., jetzt lass das arme Ding doch erstmal ankommen." höre ich eine tiefe Stimme und drehe meinen Kopf sogleich in diese Richtung.
Dort steht der Mann, der eben erst Cole in eine väterliche Umarmung gezogen hat und lächelt.
"Freut mich sehr, dich kennenzulernen, Saphira." dabei reicht er mir die Hand
"Ich bin Cole's Vater, Richard"
"Freut mich ebenfalls Sie kennenzulernen, Herr Enders." schüttle ich seine Hand.
"Bitte, nenn mich Richard. Du gehörst ja schon fast zur Familie." lächelt er mich warmherzig an.
"Wie du möchtest, Richard."
"Na dann. Wollen wir zu unserem Tisch?"
"Das ist eine gute Idee Schatz." stimmt Richard seiner Frau zu.
Zurück an ihrem Tisch werde ich sogleich zwischen Cole und seine Mutter gesetzt, während Jayden auf seiner anderen Seite sitzt und Richard zwischen seiner Frau und Jayden.
"Es ist zwar nicht mehr so ganz morgen, aber wie wär's, wenn wir uns alle Pfannkuchen bestellen? Dafür ist dieses Restaurant ja berühmt." empfiehlt uns Cindy.
"Jaaaa!!!! Pfannkuchen!!!!!" Da ist Jayden auf einmal Feuer und Flammen.
"Na dann wäre das ja auch geklärt."
Lächelt Cole.
Während wir alle auf die Speisekarten schauen, die schon auf dem Tisch lagen, bemerke ich den Kellner erst, nachdem er uns gefragt hat, was wir gerne hätten.
"Guten Tag und willkommen im Restaurant La Ribote. Haben Sie sich schon für etwas entschieden?" dabei hat er seinen Notizblock und einen Stift schon bereit, um unsere Bestellungen aufzunehmen.
"Ich hätte gerne einen Kaffee und eine Portion Pfannkuchen Royale" antwortet Cindy sofort. (Royale: frische Erdbeeren, Kouign-Aman-Eis, Schlagsahne)
"Für mich bitte ebenfalls einen Kaffee und einmal Pfannkuchen Marquise." bestellt Richard direkt nach seiner Frau. (Marquise: schmelzende Äpfel, geröstete Mandeln, Vanilleeis, Schlagsahne und gesalzene Butter Karamell)
"Bestell du ruhig zuerst Saphira." spricht mich Cole an.
Schweigend nicke ich.
"Für mich bitte einen Milchkaffee und Nougatine Pfannkuchen bitte." (Nougatine: Heiße Schokolade, Nougat-Eis und Himbeer-Coulis)
"Für meinen Sohn bitte einen Kakao und eine Kinderportion Pfannkuchen Ty-Plouz und für mich einen Kaffee und auch für mich einmal Nougatine." (Ty-Plouz: Banane, Nutella und Speculoos Eiscreme)
"Darf es sonst noch etwas sein?" fragt der Kellner höflich, nachdem er unsere Bestellungen aufgeschrieben hat.
"Nein. Das ist alles." sagt Cole.
Nickend geht der Kellner wieder.
Nach dem recht späten Frühstück machen wir uns auf dem weg ins Hotel.
Es ist mittlerweile 14 Uhr, denn wir haben viel geredet. Aber hauptsächlich über die Gala, dir morgen statt findet.
Cindy und Richard müssen uns leider vor dem Hotel alleine lassen, da wohl etwas wichtiges wegen der Gala dazwischen gekommen ist.
Wieder in unserem Zimmer angekommen,ziehen wir unsere Schuhe aus und Cole bringt seinen Sohn ins Bett, denn dieser sieht so müde aus, dass man denken könnte, er würde jeden Moment einschlafen.
Während Cole bei Jayden ist, lasse ich mich auf die Couch fallen und schließe für einen Moment meine Augen.
"Wenn du müde bist, kannst du dich ja noch etwas hinlegen. Heute wird eh nichts mehr gemacht."
Zur Verneinung schüttle ich nur meinen Kopf und öffne meine Augen.
"Findest du es nicht auch komisch, dass sie uns nicht auf diese sogenannte Verlobungssache angesprochen haben?" frage ich ihn gerade heraus.
Statt mir zu antworten, setzt er sich direkt neben mir auf die Couch und dreht sich leicht zu mir.
"Was das angeht habe ich wohl ein bisschen geflunkert." verlegen schaut er leicht zur Seite.
"Was genau meinst du damit?"
"Eigentlich wissen sie, dass wir nicht verlobt sind. Zum mindest nicht richtig."
"Könntest du mal aufhören in Rätseln zu reden und mir stattdessen erklären, was du meinst?" seufze ich frustriert.
"Es ist so. Ich habe ihnen gesagt, dass die Gerüchte um unsere angebliche Verlobung nicht stimmen, aber sie haben mir nicht wirklich geglaubt. Also hab ich dann einfach gesagt, dass wir ein paar sind und nichts überstürzen wollen. Erst Damm haben sie ruhe gegeben. Die anderen jedoch denken, dass wir verlobt sind. Und das ist auch gut so, denn dann kann ich mir wenigstens diese geldgeilen Weiber besser vom Leib halten."
"Mit anderen Worten könnte man sagen, dass deine Eltern trotzdem denken, dass wir verlobt sind?"
"Kann sein."
"Das würde dann wenigstens noch Sinn ergeben, denn warum sonst würden sie deine Buchung mit dem Zimmer ändern. Ausserdem haben sie auch ein paar Andeutungen gemacht."
"Was für Andeutungen?" sieht er mich etwas verwirrt an.
"Dass ich ja schon fast zur Familie gehöre."
"Da hast du recht." danach ist es einige Sekunden still und wir sehen uns einfach nur an.
Schnell wende ich aber meinen Blick von ihm ab und schaue zum Fernseher.
"Lust was zu gucken?"
"Ähm... Klar."
"Ich komme sofort wieder. Ich ziehe mir nur etwas bequemeres an."
Bevor Cole was erwidern kann, verschwinde ich schnell mit den Klamotten, die ich am morgen getragen habe ins bad und ziehe mich um. In einem Kleid gemütlich auf der Couch zu sitzen und einen Film anzuschauen ist dann doch nicht so ganz mein Fall.
Zurück im Wohnzimmer sehe ich, dass Cole den Fernseher schon angemacht hat und muss sofort staunen. Hier gibt es einfach mal Netflix.
Nachdem wir uns einen Film angesehen haben, kommt Jayden noch etwas verschlafen zu uns und quetscht sich zwischen uns auf die Couch.
"Na kleiner? Möchtest du auch einen Film gucken?" frage ich ihn.
Sofort nickt er wie wild.
"Möchte Cars sehen!"
"Na dann schauen wir mal, ob es den Film gibt."
Während des Films beschließen wir, etwas zu essen aufs Zimmer bringen zu lassen und rufen deswegen den Zimmerservice an.
Den Rest des Abends passiert nicht großartig viel. Nachdem wir Jayden wieder ins Bett gebracht haben, schauen wir uns noch 2 Filme an, bevor wir uns ebenfalls bettfertig machen.
Cole war so nett und hat mir zuerst das Bad überlassen.
Also krame ich meinen sagen wir mal dezenteren Schlafanzug raus und gehe mit diesem und meinen pflegeprodukten ins bad. Mit pflegeprodukten meine ich natürlich meine Zahnbürste und Zahnpasta und mache mich bettfertig.
Nachdem ich mit allem fertig bin nehme ich meiner schmutzige Wäsche und packe sie in eine Tüte, die ich in meinem Koffer habe.
Kaum bin ich aus dem Bad raus, verschwindet Cole mit seinen Sachen darin.
Schnell gehe ich zum Bett und lege mich auf die Seite, die am Fenster ist.
Ein paar Minuten später kommt mein Boss aus dem Bad und schaut mich erst mal an.
"Ich hoffe, es ist ok, dass ich diese Seite genommen habe."
"Natürlich. Ich schlafe so wie so nicht so gerne direkt am Fenster."
Erleichterung macht sich in mit breit und ich kann mich etwas entspannen. Aber nur so lange, bis Cole ebenfalls ins Bett steigt.
Er dreht sich zu mir rum, schaut mich kurz an und wünscht mir dann eine gute Nacht, ehe er sich zur anderen Seite dreht, um das Licht auszumachen.
Auch ich wünsche ihm eine gute Nacht und drehe mich rum.
Trotz dass ich so nervös bin, schlafe ich recht schnell ein.
Mitten in der Nacht werde ich abgetippt und öffne verschlafen meine Augen.
Ein verschlafener Jayden steht vor mir.
"Darf ich bei euch schlafen?"
Ohne etwas zu sagen hebe ich die Decke hoch und er krabbelt ohne zu zögern darunter. Sofort kuschelt er sich an mich und ich lege meinen Arm um ihn. Was aber etwas schwer ist, denn irgendwas ist um meine Hüfte geschlungen und schränkt meine Bewegungen etwas ein. Aber ich bin zu müde um nachzusehen, was es ist. Und so schlafe ich mit einem nun schlafenden Jayden in meinen Armen wieder ein.
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