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Monologe: Gesundheit und Krankheit

Durch meine Ausbildung im Gesundheitswesen bin ich häufig mit dem Thema Gesundheit und Krankheit konfrontiert. Sei es durch den Umgang mit meinen Patienten, Gespräche mit Kollegen oder Diskussionen im Unterricht.

Gesundheit wird in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger. Der Trend geht in Richtung ausgewogener Ernährung, man versucht regelmäßig Sport zu treiben und bemüht sich, schädigende Einflüsse zu vermeiden. Zumindest scheint das häufig so.

Die Motivation dahinter ist jedoch nicht immer die Selbstachtung und Wertschätzung des persönlichen Wohlbefindens, sondern eher die Tatsache, dass krank sein sozial wenig akzeptiert wird, zumindest wenn es einen gewissen Rahmen an Schwere oder Dauer der Erkrankung übersteigt.

Krank sein heißt, nicht zu funktionieren. Es heißt, nicht den Ansprüchen gerecht zu werden, die andere oder man selbst an einen stellen. Deshalb ist es besser, so selten wie möglich krank zu sein.

Krankheit ist jedoch, wie auch Gesundheit, ein sehr dehnbarer Begriff. Sehen wir uns also eine der populärsten Definitionen dazu an.
Laut der WHO ist Gesundheit: "...ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen."

Gleich auf den ersten Blick fällt auf, dass sich Gesundheit lange nicht mehr nur auf die körperliche Unversehrtheit bezieht, sondern auch psychische und soziale Aspekte mit aufgenommen wurden.
Ein großer Fortschritt, wenn man bedenkt, dass psychische Erkrankungen lange als Einbildung oder Drang im Mittelpunkt zu stehen interpretiert wurden.

Andererseits - ist diese Definition nicht etwas zu locker gefasst?

Nehmen wir einmal an, jemand ist gerade dabei sich in einem neuen Arbeitsumfeld zurechtzufinden und kommt noch nicht mit allen Kollegen gut zurecht. Das soziale Wohlbefinden ist also gestört. Kann man diese Person dann als krank bezeichnen?

Ist es wirklich nötig, den sozialen Aspekt in die Definition mit aufzunehmen?
Meiner Meinung nach bedingen sich soziales und psychisches Wohlbefinden gegenseitig. Habe ich Probleme in Familie, Beruf oder Beziehung wird sich das auch negativ auf meine Psyche auswirken.

Soziale Spannungen mögen zwar Unwohlsein verursachen, sind allerdings von psychischen Problemen meist noch weit entfernt.
Streichen kann man diesen Aspekt aus der Definition also nicht, da sonst ein wichtiger Teil fehlen würde, der nicht in der Psyche abgedeckt ist.

Ist jemand also krank, dessen Sozialleben nicht vollkommen intakt ist? Ist es überhautpt möglich, immer völlig frei von Sorgen und Konflikten zu sein?

Ich würde die erste Frage mit einem klaren Nein beantworten, auf die zweite würde ich ebenfalls eher dazu neigen, jedoch mag es durchaus Menschen geben, denen dieses Kunststück gelingt.

Ich bin mir darüber hinaus sicher, dass man nicht immer alle Voraussetzungen erfüllen kann, die einen laut der WHO gesund machen.
Krank ist man deshalb jedoch noch nicht, oder?

Haben wir überhaupt ein Wort für den Zustand zwischen gesund und krank? Ich nenne ihn mal den "Normalzustand". Das mag etwas befremdlich sein, da wir uns ja meistens als gesund bezeichnen würden, aber wenn wir uns ehrlich fragen, wie häufig wir alle von der WHO genannten Aspekte für "Gesundheit" erfüllen, so werden die meisten wohl mit "selten" antworten.
Denn irgendetwas scheint immer zu sein.

In vielen Fällen wird der Begriff "Krankheit" als eine Abweichung von  der Norm definiert. Ist diede "Norm", von der abgewichen wird, nun identisch mit dem von mir beschriebenen Normalzustand? Ich denke schon.

Die Problematik die so nun entsteht ist aber folgende: keiner der drei Zustände lässt sich genau definieren, da jeder eine eigene Auffassung von Gesundheit, Krankheit oder dem Normalzustand hat. Der eine bezeichnet sich als gesund, obwohl er unter chronischen Rückenschmerzen leidet, da die anhaltenden Beschwerden mittlerweile zu seinem Normalzustand geworden sind. Ein anderer wiederum fühlt sich bereits  krank, wenn er einen anstrengenden Tag hinter sich hat. Kein Empfinden ist richtiger als das andere, denn beide sind begründet und stellen für die jeweilige Person eine Belastung dar, oder eben nicht.

Dadurch dass jeder bestimmte Beschwerden anders gewichtet und Gesundheit und Krankheit anders wahrnimmt, entstehen Situationen in denen der eine als krank und der andere als nicht krank genug gilt. Denn die wenigsten setzten sich mit den Perspektiven anderer auseinander, sondern schließen aufgrund ihre eigenen Schmerzgrenze auf das, was andere vermeintlich aushalten müssen, oder eben nicht.

Ich beobachte das immer wieder unter Beiträgen, in denen Betroffene über bestimmte Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen berichten. Fast immer lässt sich dort ein Kommentar lesen wie "Jetzt haben bald alle Depressionen" oder "Ach ja, jetzt ist es wieder "In" Depressionen zu haben", was ich als überaus problematisch empfinde.

Denn auf der einen Seite wird Menschen, die diesen Beitrag lesen und die den begründeten Verdacht haben unter dieser Erkrankung zu leiden, suggeriert, dass sie sich das nur einbilden, weil sie sich wichtig machen wollen. Mancher wird dadurch zögern, sich die Hilfe zu holen, die er braucht und verdient hat.

Auf der anderen Seite mag diese Annahme vielleicht zutreffen und jemand bildet sich nur ein, an einer Depression erkrankt zu sein, um sich wichtig zu machen und ein Gefühl von Einzigartigkeit oder Zugehörigkeit zu bekommen. Diese Person mag vielleicht keine Depression haben, sie hat jedoch offensichtlich ein Problem, da sie mit sich selbst so im Unreinen ist, dass sie eine Krankheit benötigt, um sich besonders zu fühlen. Auch diese Menschem verdienen Hilfe.

Ein weiteres Phänomen, das häufig bei chronischen Schmerzpatienten zu beobachten ist, ist das mangelnde Verständnis des Patienten durch sein Umfeld. Zu viele Patienten haben mir bereits von Arbeitskollegen, Freunden, Angehörigen und sogar Ärzten berichtet, die ihnen rieten "sich nicht so anzustellen" oder "sich nicht so hineinzusteigern".
Es mag stimmen, dass sich ein mancher Schmerzpatient so sehr an seinen Schmerz gewöhnt hat, dass er sich darüber zu identifizieren beginnt. Das ist höchst alamierend. Nicht, weil ein Patient sich dadurch profiliert, dass er leidet, sondern deshalb, weil es überhaupt soweit kommen komnte, dass der Schmerz Teil des Lebens geworden ist.

Ich denke ich spreche für (fast) jeden wenn ich sage, dass niemand sich chronischen Schmerz wünscht. Fast jeder Betroffene würde mit Freuden auf seine Beschwerden verzichten. Niemand leidet gerne Schmerzen.

Was viele sich auch nicht gut vorstellen können ist, was es überhaupt bedeutet einen chronischen Schmerz zu empfinden. Chronisch bedeutet in den meisten Zusammenhängen, dass die Beschwerden mehrmals pro Woche über einen Zeitraum von über 6 Monaten auftreten.

Man stelle sich das einmal am Beispiel von Kopfschmerzen vor. Ich denke jeder hat schon einmal darunter gelitten und sei es nur als Folge einer durchzechten Nacht. Und nun stellt euch vor, dass dieses Dröhnen, dieses Pochen, das meistens am Abend wieder verschwindet, am nächsten Tag immer noch da ist. Und auch den Tag darauf, die ganze folgende Woche und die nächsten 6 Monate.
Klingt anstrengend? Das ist es auch. Und es ist unglaublich zermürbend. Denn anders als beim akuten Schmerz, haben chronisch Schmerzen häufig keine klare Ursache und lassen sich nur schwer voraussagen und in den Griff kriegen.

Wir merken also: für viele Menschen können bestimmte Beschwerden eine Belastung darstellen, während sie für andere völlig unproblematisch sind.

Das "krank" des einen, ist das "gesund" des anderen.

Definitionen dieser Begriffe mögen schön und gut sein und eine Orientierungshilfe bieten, letztendendes müssen wir aber lernen jede Meinung zu akzeptieren, da es hier eben kein richtig und falsch gibt. Wir sollten uns vor vorschnellen Schlüssen hüten. Denn nur weil jemand sich als krank bezeichnet, bedeutet das nicht, dass er kein lebenswertes und angenehmes Leben führen kann oder das nur aus Geltungsdrang tut. Andererseits ist jemand, der sich gesund fühlt, nicht zwingend frei von Problemen und Beschwerden.

Das beste was man also machen kann: mit offem Herzen, offenen Ohren und Respekt auf Menschen zugehen und sie nicht sofort als unglaubwürdig abstempeln, nur weil die Geschichte des Gegenüber nicht zu den eigenen Vorstellungen passt.
Jeder hat es verdient gehört, wahrgenommen und so behandelt zu werden, dass sein Leben möglichst lebenswert verläuft.

Ist das naiv und idealistisch? Vielleicht.

Aber wenn man jemals etwas verändern möchte, muss man irgendwo anfangen. Und ich fange eben so an.


Meinungen und Perspektiven sind wie immer ausdrücklich erwünscht!
Ich freue mich auf eure Kommentare!

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