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Kreativität

„Wahnsinn, was du so zustande bringst!"

„Ich wünschte ich wäre so kreativ wie du."

Ja klar. Einfach super. Die Frau saß reglos an ihrem Schreibtisch in einem Glaskasten, der von allen Seiten belagert wurde mit Leuten, die ihre Nasen an die Scheiben pressten.

„Richtig faszinierend dabei zuzusehen, wie solche Werke entstehen", sagte einer.

„Aber sie soll mal hin machen, sie muss doch nur aufschreiben, was sie grade im Kopf hat", meinte ein anderer.

„Selbsterkenntnis, sie soll was über Selbsterkenntnis schreiben!", rief jemand über die Menge hinweg. Die Tür, die in einer der Glaswände eingelassen war, erbebte von der anstürmenden Menge. Die Frau im Inneren betete, dass ihr Riegel halten würde, oder dass nur eine Person hineinschlüpfen würde und sie gleich wieder hinter sich zuzog, bevor noch jemand in die geschützte Kammer eindringen konnte. Aber sie wusste, dass die Tür nicht sehr stabil war. Zu oft war sie schon aus den Angeln gebrochen.

Vielleicht, dachte die Frau, wenn ich etwas Ordnung in das Chaos bringe, vielleicht kann ich sie dann dazu bewegen, ihre Anliegen etwas langsamer vorzutragen. Entschlossen erhob sie sich und blickte sich um. Von allen Seiten klopfte und pochte es an die Scheiben, eine Mauer an dunklen, sich windenden Leibern schloss sie ein. Beklemmung machte sich in ihr breit, aber sie riss sich zusammen.

„Der, dessen Botschaft besonders wichtig ist, soll sich melden!", rief sie in den Lärm hinein. „Wo soll ich anfangen?"

Das Geschrei flaute ab, als alle zu überlegen begannen. Schließlich sagte jemand, fast in normaler Lautstärke: „Gefühle. Gefühle sind wichtig. Man muss immer durch sie hindurch, um sie hinter sich zu lassen. Außerdem kennt jeder Gefühle, die Resonanzwahrscheinlichkeit ist also hoch."

Die Frau regte sich nicht, erwartete, dass jeden Moment wieder ein Tumult losbrechen würde. Aber er blieb aus. Erleichtert trat sie auf die Tür zu, um den Sprecher einzulassen. Sie hatte sie fast wieder geschlossen, da schob jemand seinen Fuß in den Spalt.

„Nicht so schnell!", ereiferte er sich. „Was ist hiermit?" Er zwängte seinen Arm durch den Spalt und fuchtelte mit einigen losen Blättern vor ihrem Gesicht herum. „Das sind alles unausgereifte Ideen, die dringender Überarbeitung bedürfen!"

„Ja, genau!", rief jemand dahinter. „Und was ist mit diesen zehn angefangenen Gedichten?"

Oh nein, dachte die Frau noch. Dann erhob sich ein Geschrei von allen Seiten und einige warfen sich beherzt gegen die Tür. Sie hatte keine Kraft dem Ansturm standzuhalten. Ungebremst quollen sie in den kleinen Raum, entrissen ihr Stift und Papier und begannen zu schreiben. Aber sobald einer einen Strich gesetzt hatte, war bereits ein anderer heran, um seinerseits etwas aufzuschreiben.

Die Frau war in eine Ecke gedrängt worden, wo sie kauerte und sich die Ohren zuhielt. Es war hoffnungslos. Einen Moment verharrte sie noch dort, zusammengerollt und hilflos. Dann öffnete sie eine Luke im Boden und verließ die Kammer. Vielleicht würde sie wiederkommen, wenn sich die Menge beruhigt hatte.

Die Frau schlug die Augen auf. Draußen hatte es zu dämmern begonnen. Vorhin, als sie sich hingesetzt hatte, war es noch hell gewesen. Ihr Blick senkte sich auf das Papier vor ihr. Es strahlte ihr nach wie vor leer entgegen.

Seufzend streckte sie sich und angelte ihr Handy vom Regal. Bis wieder Ruhe herrschte, würde eben YouTube den Lärm übertönen müssen. Sie stand auf, ging zu ihrem Bett und ließ sich darauf fallen. Last Week Tonight hatte ein neues Video hochgeladen. Und während John Oliver sich zur Unterhaltung des Publikums lautstark über die amerikanische Politik ausließ, wurde es in ihr endlich etwas leiser.

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