Ich habe mich verloren.
Wann genau es passiert ist, kann ich jetzt nicht mehr sagen. Es ist beinahe so, als hätte ich eine Mütze (oder etwas ähnlich banales) verlegt, deren Verschwinden einem erst auffällt, wenn man sie nach einem langen Sommer wieder braucht.

Nun, ich habe in letzter Zeit immer wieder gemerkt, dass es durchaus positiv sein kann, mich zu haben. Also habe ich die Hand ausgestreckt um in den Tiefen meines Bewusstseins nach mir zu suchen.
Leider habe ich dabei festgestellt, dass sich dort so viele Gedankenfetzen, Standpunkte und Ansichten angesammelt haben, alle ganz grau und angestaubt, sodass ich mich zwischen ihnen nicht mehr finden kann.

Immer wenn das Wetter meines Lebens umschlägt, und das tut es in letzter Zeit häufig, greife ich in den Schrank, in der Hoffnung etwas passendes darin zu finden.
Doch die Stücke die ich zutage fördere gleichen sich alle so sehr, dass ich nicht sagen kann, welches ich bin.

Mehr noch, ich war so lange versteckt, so lange vergessen, dass ich gar nicht mehr genau sagen kann, wie ich eigentlich genau aussieht. Ist es von einer fröhlichen Farbe? Gelb vielleicht? Oder trägt es eher eine aggressives Rot?

Ist es mit verspielten Blumenstickereien besetzt? Oder zieren es klassische Streifen?
Ist es noch das gleiche, an das ich mich zu erinnern glaube? Hat es sich mit der Zeit verändert, so wie mein Leben sich verändert hat?

Ich weiß es nicht. Viel mehr bin ich ratlos und wühle mich weiterhin durch meinen Kopf.
Sollte ich also einmal nicht ganz aufmerksam sein oder nicht ganz angemessen gekleidet und gerüstet eine Situation betreten, so bin ich wohl noch immer auf der Suche. Nehmt bitte derweil, was ich gerade bieten kann. Das würde mir sehr helfen. Es wird auch nicht für immer sein.
Ich habe mich sicher bald wiedergefunden