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Aschekinder (3)

Die Einladung

Der Tag, an dem die Einladung kam, war wie jeder andere auch.
Morgens wurden wir von drei schlecht gelaunten Frauen beim Frühstück herumkommandiert.
Ella und ich ertrugen sie wie immer und gingen dann unserer Arbeit nach. Die mochte vielleicht anstrengend sein, aber wenigstens hatten wir so unseren Frieden. Dieser währte allerdings kürzer als gedacht, denn am frühen Nachmittag störte ein unerwarteter Besucher unsere Ruhe.

Ich war gerade dabei mit zwei schweren Wassereimern den Hof zu überqueren, als der Reiter eintraf.
Es war ein Gesandter des Königs, das sah man sofort an der schicken, fast lächerlich wirkenden Kleidung.
Ich beschleunigte meine Schritte, da ich keine Lust hatte, mich jemandem verständlich zu machen, der nicht wusste, dass ich stumm war.
So bekam ich auch nicht mit, was er zu verkünden hatte. Daran, dass Ellas Stiefschwesten wie aufgescheuchte Hühner durchs Haus jagten merkte ich aber, das es etwas wichtiges gewesen sein musste.
Doch erst als Ella und ich am Abend das Esszimmer aufräumten, erfuhr ich, was der Grund dafür war.

Sie war ungewöhnlich schweigsam und ich warf ihr immer wieder fragende Blicke zu, aber sie reagierte erst darauf, als wir bereits fast fertig waren.

Seufzend ließ sie sich auf einen Stuhl fallen, faltete die Unterarme auf der Rückenlehne und stütze das Kinn darauf. Aus dieser Position blickte sie auf mich hinab, während ich mit dem Rücken zur Wand auf dem Boden hockte.

"Es wird einen Ball geben", sagte sie schließlich.

"Der Prinz soll sich verloben und um ihm die Wahl zu erleichtern, sind alle jungen, unverheirateten Frauen eingeladen."
Sie machte eine Pause und blickte  nachdenklich an die Wand des Zimmers.
"Das schließt theoretisch auch mich ein", meinte sie.
Dann verfiel sie wieder in Schweigen.
Ich sah sie einfach nur an, nicht sicher, ob mir dir Richtung gefiel, in die dieses Gespräch ging.

"Ich war noch nie auf einem Ball", sinnierte sie. "Aber eigentlich ist das unwichtig. Wahrscheinlich lässt mich die schwarze Witwe sowieso nicht weg."

Ich musste grinsen als Ella den Spitznamen aussprach, den wir ihrer Stiefmutter gegeben hatten. Sie erhob sich mit einem Ruck und begann, die Kerzen zu löschen. Es wurde immer dunkler im Raum, aber ich rührte mich noch immer nicht von der Stelle. 
Als schließlich alle Kerzen aus waren, stand ich auf. Gemeinsam mit Ella verließ ich das Zimmer und trat auf den nur spärlich beleuchteten Flur hinaus. Eigentlich hätten wir jetzt in unsere Kammern gehen können, aber wir standen stumm nebeneinander und hingen unseren Gedanken nach.
Ich spürte, wie sich mein Herzschlag wieder beschleunigte, doch ich kämpfte das Gefühl nieder. Ella brauchte mich jetzt nicht so.
Stattdessen nahm ich ihre Hand und zog sie sanft die Treppe nach unten,  hinaus aus dem Haus in die kühle Nacht.

Wir setzten uns auf die Stufen vor dem Eingang und blickten hinauf in den sternenklaren Himmel.
Ich spürte Ellas Wärme neben mir. Sie wollte etwas sagen, das wusste ich, sie schien die Worte nur noch nicht formen zu können. Manchmal war sie ebenso stumm wie ich, vermochte ebenso wenig das zu sagen, was sie eigentlich sagen wollte.
Ich gab ihr Zeit.
Und schließlich, als mir langsam kalt wurde, ergriff sie das Wort.

"Manchmal frage ich mich, ob das hier alles ist", sagte sie leise.
"Ich frage mich, ob ich hier jemals wegkomme, jemals etwas anderes tun werde, als Hausarbeit für meine Stiefmutter zu erledigen." Sie blickte für einen Moment auf ihre Hände, die sie in ihrem Schoß verknotet hatte.
"Als Vater", sie stockte einen Moment, bemüht das Zittern ihrer Stimme unter Kontrolle zu bringen.
"Als Vater noch lebte, wollte er irgendwie einen Weg finden, dass ich studieren kann. Er wollte mir aus aller Welt Bücher mitbringen und mich zur Händlerin ausbilden, damit ich nicht auf einen Ehemann angewiesen bin. Und jetzt? Jetzt bin ich eine einfache Magd, die von der Gnade ihrer Stiefmutter abhängt." Sie schnaubte.

"Diese Einladung... irgendwie schenkt sie mir Hoffnung, dass ich doch eines Tages hier rauskommen werde. Ich werde mit Sicherheit niemals einen Prinzen heiraten, aber es wäre ein Abend, an dem ich einmal jemand anders sein kann, als die unerwünschte Stieftochter. Und vielleicht, wenn ich Glück habe, dann heiratet er eine meiner Stiefschwestern. Ich bin sicher, ihre Mutter wird ihr Möglichstes tun, damit das passiert. Und dann werde sie ins Schloss gehen und dieses Haus vergessen. Und ich hätte endlich meinen Frieden."
Sie seufzte und ich spürte, wie aufgewühlt sie war. Vorsichtig streckte ich eine Hand aus und streichelte sanft über ihre verschränkten Finger. Sie waren eiskalt.
Ella hob den Blick und sah mich an, die Ahnung eines Lächelns auf ihren Lippen, aber die Augen verdächtig glänzend.
"Du hast Recht. Wir hätten unseren Frieden."
Sie holte tief und zittrig Atem, bevor sie mit bebender Stimme flüsterte:
"Danke. Danke, dass du da bist. "

Ich legte ihr den Arm um die schmalen Schultern und zog sie näher zu mir, bis ihr Kopf auf meiner Schulter ruhte, ich ihren warmen Atem am Hals spürte und mein Hemd ihre Tränen verschluckte.





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