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Aschekinder (1)

Ein Tanz in der Küche

Der Gang war schummrig und die schmale Treppe im Dämmerlicht kaum zu erkennen, als ich, voll beladen mit einem Tablett auf dem sich schmutziges Geschirr stapelte, vorsichtig die ausgetretenen Stufen zum Keller des großen Herrschaftshauses hinabstieg.

Ein deutlicher, aber nicht aufdringlicher Geruch nach Erde, Kräutern und Feuerholz lag in der Luft und bereitete mich bereits vor Betreten des Raumes auf das vor, was ich darin vorfinden würde: hohe Regale, die bis an die Decke reichten und mit allerlei Kübeln, Körben und Säckchen, gefüllt mit Nahrungsmittel vollgestopft waren. Darum herum baumelten Pflanzen, die man zum Trocknen an die niedrige, gewölbte Decke gehängt hatte. Was mir meine Nase aber nicht verraten hatte, das war die Anwesenheit einer Person, die dort unten leise mit Tellern und Besteck klapperte und so einen Kontrast zu der Tanzmusik bildete, die aus dem Festsaal die Treppe hinab bis zum Grund des Hauses stolperte.

Als ich aus dem Gang in den Keller trat, machten meine Augen das Mosaik aus Eindrücken vollständig, das sich zuvor in meinem Kopf zusammengesetzt hatte. Staub flog um die Regale und tanzte verspielt im Sonnenlicht, das durch die schmalen Kellerfenster in das alte Gewölbe drang. Rechts von mir, an der Seite des Raumes die ich gerade ansteuerte, erstreckte sich eine große Arbeitsfläche, in die ein Wasserbecken und ein Steinofen integriert waren.

Eine junge Frau in einem schmutzigen, bräunlichen Kleid stand davor und schickte sich an, die Berge an dreckigen Tassen, Tellern und Weinkelchen zu säubern, die sich neben ihr stapelten. Aus dem Knoten, zu dem sie ihr braunes Haar gedreht hatte, hatten sich einige Strähnen gelöst und tanzen nun übermütig im Fluss ihrer Bewegungen um das hübsche Gesicht. Als sie meine leisen Schritte gehört hatte, sah sie auf und ich beobachtete verzaubert, wie sich in dem Moment, in dem sie mich erkannte, ein Lächeln auf ihren Mund schlich, das aber nicht über die müden Augen und die ernste Falte zwischen ihren Brauen hinwegtäuschen konnte.

Behutsam stellte ich meine Last auf das blank gescheuerte Holz, bevor ich mich zu ihr drehte.
Fragend hob ich eine Augenbraue.
Sie wandte den Blick jedoch ab und griff sich den nächsten Teller von der Kommode.

„Nichts. Nur das Übliche", meinte sie, sehr darum bemüht, gleichgültig zu klingen. Der Tonfall gelang ihr aber zu gut und ich merkte sofort, dass das nicht Alles war und sie maßlos untertrieb. Also fasste ich sie vorsichtig an den Schultern und drehte sie so zu mir herum, dass sie mir direkt in die Augen schauen musste. Sie wand sich unter meinem durchdringenden Blick, bis es schließlich aus ihr herausbrach.

„Cinderella! Meine Schwestern haben mich Cinderella genannt!" Sie klang unendlich verletzt, aber ich verstand nicht sofort, was sie meinte. Kurz darauf fuhr sie jedoch fort, die Stimme voll Trauer und Ohnmacht.

„Sie haben Papas Buch gefunden, das Einzige, was mir noch von ihm geblieben ist. Und weil sie sich nicht einigen konnten, welcher von ihnen es eher zusteht, haben sie sich darum gestritten. Und dann..." Ein schluchzen drang aus ihrer Kehle.

„Dann haben sie es zerrissen. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist ihnen auch noch aufgefallen, dass die Gedichte darin auf Französisch sind. Und dann..." Sie musste tief Luft, ehe sie weitersprechen konnte.

„Sie haben sich erinnert, was "Asche" auf Französisch heißt. Du kannst dir denken, was sie getan haben" Gegen Ende ihrer Erzählung klang ihre Stimme immer müder und sie ließ die schmalen Schultern hängen.
„Warum hat mein Vater nur diese Frau geheiratet und ihre Töchter wie seine eigenen aufgenommen? Ich verstehe das einfach nicht!"
Frustriert und aufgewühlt fuhr sie  sich mit der Hand durchs Haar.
Es gab mir einen Stich, sie so niedergeschlagen zu sehen. Sie, das Mädchen, das für jeden ein gutes Wort übrig hatte un immer strahlte, egal, was sie tat.

„Komm"
Ich fasste sie an der schmalen Hand, die so perfekt in meine passte.

„Aber...", wollte sie widersprechen, doch da hatte ich sie bereits in meine Arme gezogen und ihre schmale Taille umfasst. Sie seufzte einmal, bevor sie sich geschlagen gab, sich erschöpft an meine Brust lehnte und zu mir hinaufblickte.

„Du hast dir eine Pause verdient. Oben essen alle. Die fünf Minuten werden sie nicht bemerken. Also, darf ich um diesen Tanz bitten?"

Ich trat einen Schritt zurück und deutete eine Verbeugung an, die sie nach kurzem Zögern mit einem eleganten Knicks erwiderte. Mit einem zaghaften Lächeln trat sie auf mich zu und legte eine Hand an meine Seite. Ich hielt einen kurzen Moment inne, vorgeblich, um in den Takt der Musik zu kommen, die noch immer fröhlich von oben zu uns herunterplätscherte. In Wahrheit aber, brachte mich diese kleine Berührung, ihre Wärme, die ich durch meine Kleidung hindurch spüren konnte, ihr leichter Geruch nach Sonne, Kräutern, Feuerholz und Blumen so aus dem Konzept, dass ich mich kurz sammeln musste.

Doch dann machte ich den ersten Schritt und nur wenige Sekunden später glitten wir zu einem langsamen Walzer über den ausgetretenen Boden der Küche.

Sie hatte die Augen geschlossen, sodass mir die Gelegenheit blieb, sie in aller Ruhe zu betrachten. Ich würde wohl niemals genug davon bekommen können. Von ihren Sommersprossen, die sich zaghaft über ihr weiches Gesicht mit der schmalen Nase zogen, von den langen Wimpern die am Ende etwas heller wurden und ihrem Mund, ihrem wundervollen, weichen Mund, den ich so gerne küssen würde.

Aber ich wagte es nicht. Stattdessen hielt ich sie einfach in meinen Armen und führte sie über das Parkett unseres imaginären Ballsaals. Jede Stelle, an der wir uns berührten, kribbelte und mein Herzschlag beschleunigte sich im Takt der Musik. Aber ich beherrschte mich und tanzte einfach weiter. Mit sanftem Druck führte ich sie von Schritt zu Schritt, während sie sich einfach mit geschlossenen Lidern tragen ließ. Irgendwann, ich hätte nicht sagen können, wie viel Zeit vergangen war, öffnete sie ihre Augen wider und blickte mich offen an. Das bräunliche Moosgrün ließ mich immer an den Wald denken, in dem sie so gerne umherstreifte.

„Ich bin jedes mal wieder überrascht, wie gut du tanzen kannst", meinte sie und lächelte mich an. Ich bemerkte erleichtert, dass ihre Augen wieder zu strahlen begonnen hatten und die Sorgenfalte von ihrer Stirn verschwunden war.

„Du kennst doch die Geschichte", meinte ich, bevor ich sie in einer raschen Drehung um mich herum wirbelte. Sie quietschte überrascht, doch im nächsten Moment lachte sie schon wieder.

Oben verklangen langsam die letzten Takte des Musikstücks, weshalb auch ich langsam stehenblieb und Anstalten machte, mich von ihr zu lösen. Sie ließ das aber nicht zu, sondern schlang die schlanken Arme fest um meinen Körper.

„Danke", flüsterte sie in mein Ohr. Ich wollte ihr sagen, dass ich es gerne getan hatte, dass ich es nicht ertragen konnte, sie traurig zu sehen, dass ich alles für sie tun würde und sie niemals im Stich lassen würde. Aber meine Kopf schien von all diesen Worten so zugestopft, dass ich keines davon zu formen vermochte. Und dann war der Augenblick auch schon wieder vorbei und sie eilte zurück an die Waschschüssel um das Geschirr zu spülen.
Ich blieb in der Mitte des Raumes zurück, den Kopf voller Worte, das Herz voller Gefühle, doch die Hände, mit denen ich gerade noch die wundervollste Person der Welt gehalten hatte, leer.

Das hier ist der erste Teil eine längeren Geschichte. Wie lang sie genau werden wird, weiß ich noch nicht genau, aber es wird auf jeden Fall mindestens drei Teile geben.
Inspiriert wurde sie von dem Song "Cinderella" von Steven Curtis Chapman. Ich habe mich nicht so sehr am Text orientiert, sondern lediglich an der Vorstellung, dass Cinderella mit jemandem tanzt, der ihr sehr nahe steht und zu ihr ein ganz besonderes Verhältnis hat.
Eure Meinungen und Gedanken interessieren mich wie immer sehr und ich freue mich über jede Rückmeldung!

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