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Canad ◇ Megilo na lanchen

Seine Klinge an meiner Kehle

Ich verließ die Halle, verabschiedete die Palastwachen vor dem großen Tor, dann setzte ich meinen Weg fort. Meine Füße trugen mich zurück in das Stockwerk, in dem sich mein Gemach befand. Kurz musste ich mich davon abhalten, in die Bibliothek zu gehen; dort wäre ich nicht mehr herausgekommen. Ebenso würde ich kein Buch auf eine Reise mitnehmen, da diese kostbar waren.
Wenig später öffnete ich daher die Türe meines Gemachs, und weil ich nicht wusste, was ich mit mir anfangen sollte, beschloss ich, zu trainieren. Ich schritt an mein Bett heran, wo meine Waffen auf mich warteten. Ich schnallte mir mein Schwert und die zwei Dolche um meine Hüfte, griff ebenfalls nach meinem Bogen und Köcher. Zuvor flocht ich mir meine Haare zu einem einzelnen Zopf, da offene Haare unpraktisch zum Trainieren waren. Bewaffnet verließ ich mein Gemach, dann schritt ich nach draußen.
Vor dem Palast entdeckte ich ein paar Elbinnen, die an Bildern malte. Andere Elben kümmerten sich um die Pflanzen, die neben dem Palast wuchsen. Trotz, dass wir Waldelben in einem großen unterirdischen Komplex lebten, der in einen Berg hinein gebaut worden war, hieß das nicht, dass das Elbenvolk seiner Liebe zur Natur und Kunst keinen freien Lauf ließ.
So verweilte ich eine kurze Zeit neben den Frauen, sah zu, wie sich die Pinsel geschmeidig über die Leinwände bewegten. Ich lobte ihre Werke und war neidisch. In der Kunst hatte ich noch nie eine Begabung meinerseits feststellen können, wenn man die Kampfkunst nicht in Betracht zog.
Ich spazierte ein paar Augenblicke später an der inneren Mauer entlang, entschloss, den Wachen einen Besuch abzustatten. Gewiss hatte ich neben Legolas noch andere Bekanntschaften im Palast und oben auf der Mauer erblickte ich einen mir bekannten Elben. Fëanor war bereits seit meinem ersten Tag im Palast immer auf den Mauern zu finden. Er war ein großer Krieger. Neben mir war er ebenso ein Kommandant einer Truppe, und ich verstand mich gut mit dem Elben.
»Ein wahrlich schöner Tag«, grüßte ich den Elben, als ich zu ihm herangetreten war. Er nahm den Blick vom Norden und wandte sich mir zu. Seine dunklen Haare waren der elbischen Art gerecht geflochten. Seine braungelben Augen hielten viele Geheimnisse in sich. Wie alle Elben hatte er ein zeitloses Gesicht und man konnte ihm sein wahres Alter nicht ansehen.
»Die Wahrheit sprichst du, Lithil. In den Bäumen scheint heute noch ein letzter Hauch des Sommers wieder erwacht zu sein.«
Ich stützte meine Ellenbogen auf der Mauer ab, sah hin nach Norden, wo in der Ferne eine zweite Mauer war. In der Mitte dieser Mauern befanden sich kleine Siedlungen vom Elbenvolk und ebenso die Weiden für unsere Pferde. Diese Gegend hielt weniger Bäume in sich, trotzdem standen wahrliche Giganten auf der Ebene.
»Und deswegen ist es ein herrlicher Tag, um zu trainieren«, sagte ich nach der kurzen Stille, wandte mich dem Elben zu, »Gibt es sonst Neuigkeiten?«
»Nun« fing er an, »gestern haben Posten wieder ein Spinnennest entdeckt. Diese Kreaturen werden immer aggressiver. Dunkle Zeiten drohen, uns zu überschwemmen. Aber abgesehen davon, ja, ein guter Trainingstag. Du könntest jedoch auch eine Wache abhalten, wenn dich der deine Weg bereits hierhergeführt hat.«
»An meinem freien Tag?«, fragte ich lachend, »Morgen steht eine wichtige Reise an. Trainieren muss ich für diese, um der Dunkelheit zu trotzen.«
Ich richtete mich auf. Eine Windböe fuhr über die Mauer, dann setzte ich fort: »Aus diesem Grund wird dies nun zu einem Abschied. Viel steht an und ins entfernte Imladris reist man nicht alle Tage!«
Nach diesen Worten verließ ich die Mauer wieder. Ich konnte spüren, wie Fëanor seinen Kopf schüttelte, doch dass dies das letzte Gespräch mit dem Elben für eine lange Zeit sein würde, wusste ich in diesem Augenblick nicht.

Ich setzte meinen Weg fort, ging durch die erste Mauer und ein paar Wege entlang. Wenig später bog ich den Wald am Rand ein. Sofort spürte ich die Kühle der Schatten auf mir. Auch roch die Luft frischer und ich füllte meine Lunge mit dieser Herrlichkeit. In einer Baumkrone entdeckte ich ein Eichhörnchen. Mit einem Lächeln beobachtete ich, wie es von Ast zu Ast sprang, bis es aus meiner Sicht verschwand.
Ich setzte mich nach dieser wunderbaren Begegnung wieder in Bewegung, folgte den natürlichen Pfaden des Waldes. Immer tiefer drang ich in den Wald ein und bald kam ich zu einer der Quellen des Düsterwaldes. Neben mir vernahm ich das Rauschen eines Wasserfalls. Kurz verweilte ich auf einem Hang und blickte hinunter in einen kleinen See. Das Wasser war glasklar. Einige rote Blätter schwammen auf der Wasseroberfläche. Wäre es wärmer gewesen, hätte ich mit dem Gedanken gespielt, im See zu baden, aber so verblieb es bloß bei einem Blick.
Eine Zeit stand ich an Ort und Stelle, verlor mich im Anblick von Mutter Natur. In solchen Momenten war ich meiner elbischen Seite ganz nahe, auch wurde das Flüstern der Bäume lauter. Sie luden mich ein, ihren Geschichten zu lauschen, doch ich hatte bereits ein Ziel.
Ich riss meinen Blick vom Wasserfall und wanderte zu meinem ganz persönlichen Übungsplatz, gut, nicht ganz so persönlich, denn eigentlich hatte ich einmal keine Ahnung gehabt, dass es diesen überhaupt gab. Legolas hatte mir ihn gezeigt und mir nebenbei Selbstverteidigung gelehrt, denn, als ich das erste Mal einen Fuß über die Grenzen des Waldlandreiches gesetzt hatte, war ich noch eine naive, junge Elbin gewesen, der der Umgang mit Waffen wie ein Fremdwort erschienen war. Zwar hatte ich mich schon immer danach gesehnt, selbstständiger zu werden und niemandem mehr am Rockzipfel zu hängen, doch erst im Palast hatte ich diese Freiheiten bekommen.
Legolas war mir eine große Hilfe gewesen. Ich hatte mir den dichten Schatten von der Seele geworfen und mich zur Kampfausbildung gemeldet. Es war der erste große Schritt in ein neues Leben gewesen.
Ja, der Anfang des Weges war hart und steinig gewesen, aber all dies hatte sich gelohnt. Nun stand ich hier und morgen würde ich als Vertreterin meines Volkes nach Imladris mit dem Prinzen des Düsterwaldes reisen.

Viel hat sich in den letzten tausend Jahren verändert, dachte ich.

Während ich vor mich hinlächelte und in Erinnerung schwelgte, erreichte ich den Übungsplatz. Er war nicht groß. Es befanden sich nur viele Zielscheiben in den Bäumen. Aufgrund dessen nahm ich meinen Bogen in die Hand, griff nach einem Pfeil in meinem Köcher, der an meinem Rücken angebracht war. Die anderen Pfeile klirrten als ich einen Pfeil entnahm, den ich in der Sehne einspannte.
Im nächsten Moment spannte ich meine Schultern an, richtete den Bogen auf die Zielscheiben vor mir. Es waren um die zehn Scheiben in meiner Nähe und ich fokussierte mich auf die genau vor mir.
Ich spannte die Bogensehne, sodass diese unter meinem Kinn war, sah in die Mitte der Scheibe, dann ließ ich die Sehne los und der Pfeil schwirrte durch die Luft. Die Sehne machte ein schnalzendes Geräusch. Mit einem dumpfen Aufprall traf der braun-gefiederte Pfeil genau die Mitte der Scheibe.
Ich lächelte leicht. Sofort holte ich den nächsten Pfeil. Ich legte ihn auf die Bogensehne und hatte den rechten vor den linken Fuß gestellt, da ich den Bogen in meiner rechten Hand hielt. Viele hielten ihn in der linken Hand, doch für mich war es immer andersrum natürlich gewesen, da ich mein Schwert mit der linken Hand führte, und somit meine Schwerthand immer einsatzbereit wäre.
Im nächsten Atemzug spannte die Sehne, zielte mit dem Pfeil etwas nach oben und traf die nächste Scheibe über der ersten Scheibe, ebenso in die Mitte. So ging es weiter und gegen Ende beschleunigte ich mein Schusstempo, sodass die Pfeile in geringen Abständen auf unterschiedliche Zielscheiben trafen. Ein paar Pfeile verschwanden nach oben hin in die Baumkronen, wo es noch mehr Zielscheiben gab. Auch konnte man auf dem Übungsplatz in den Bäumen seine Bogenkünste verbessern, doch ich entschied, heute nur vom Boden aus zu schießen.
Als ich abermals in meinen Köcher greifen wollte, bemerkte ich, dass er leer war. Mürrisch blickte ich auf die vielen Pfeile in den Scheiben. Bereits jetzt hatte ich keine Lust, sie wieder einzusammeln, weswegen ich beschloss, mit dem Schwert zu trainieren. Ich legte den Bogen und Köcher beiseite und entfernte mich von den Zielscheiben.
Auf einer kleinen baumlosen Fläche blieb ich stehen, im Anschluss nahm ich eine Kampfhaltung ein. Standfest, um das Gleichgewicht zu bewahren, und die Beine in einem genügenden Abstand zueinander, zog ich meine Klinge. Ein klirrendes Geräusch durchströmte meine Ohren. Die Klinge glitzerte im Sonnenschein. Die Bäume, der Himmel und die Lichtstrahlen wurden im massiven Stahl reflektiert. Mein Schwert schwirrte durch die Luft, zerschnitt diese förmlich. Die Klinge war leichter als andere und schien nur mir zu gehorchen.
Ich übte verschiedene Stellungen sowie den Wechsel zwischen ihnen, sodass in einem Kampf alles reibungsfrei funktionieren würde. Meine Füße bewegten sich flink und geschmeidig über den Waldboden. Jede einzelne Faser meines Körpers wusste, wie diese sich in einem Kampf zu verhalten hatte, und so wirkten die Abläufe von Stellungen wie ein Tanz. Ich schloss sogar meine Augen. Wie ich zuvor angekündigt hatte, genoss ich meinen freien und letzten Tag unter den mir so bekannten Bäumen.

Als ich meine Aufwärmübungen beendet hatte, fühlte ich einen Blick auf mir ruhen und öffnete meine Augen, gewährte ihnen den Anblick auf meine Umgebung. Ich blickte über meine linke Schulter und konnte Legolas, welcher an einem Baum lehnte, erblicken. Er musterte mich, lächelte dabei leicht. Ich schob meine Klinge zurück in die Schwertscheide, wandte mich dem Prinzen zu. Ob er mich wohl die ganze Zeit über beobachtete hatte, fragte ich mich.
Als Legolas bemerkte, dass ich ihn entdeckt hatte, stieß er sich elegant vom Baum ab und kam langsam in meine Richtung. Mit einem Lächeln auf den Lippen blieb er vor mir stehen und sah mir tief in die Augen.
»Ich habe dich überall gesucht, doch hätte ich mir denken können, dass du hier bist, Lithil. Mein Vater sagte, dass wir morgen, wenn die Sonne noch nicht sichtbar ist, aufbrechen werden«, erzählte er und ich nickte, um ihm zu symbolisieren, dass ich verstanden hatte.
»Gut zu wissen und so wird es auch geschehen.«
Ich musterte meinen Freund, stellte fest, dass der Elb seine Waffen trug, und musste deswegen lächeln. Als Legolas klargeworden sein musste, vielleicht hatte es ihm auch Fëanor erzählt, dass ich am Übungsplatz war, schien er seine Waffen geholt zu haben.
»Lange scheinst du mich jedoch nicht gesucht zu haben, aber wenn du schon hier bist, mein Freund«, meinte ich mit einem schelmischen Unterton in meiner Stimme und zeigte auf seine zwei langen Dolche, welche an seinem Rücken befestigt waren, »Was hältst du von einer kleinen Herausforderung?«
Als meine Worte in ihm Gehör fanden, tauchte ein Grinsen auf seinen Lippen auf. Seine Augen glitzerten kindlich, als er seine Antwort sprach: »Dagegen hätte ich nichts einzuwenden, aber nur, wenn du bereit bist, zu verlieren, denn dies wirst du ganz gewiss tun.«
Legolas blickte mich provozierend, herausfordernd an. Nun wurde das Grinsen widerlicher Natur und ich hätte fast mit meinen Augen rollen können, da der Elb gelegentlich überaus eingebildet war.
Ich seufzte stattdessen auf. Mit einem Ruck drehte ich mich um, doch ich rief ihm noch ein: »Das werden wir sehen, mein Lieber!«, über die Schulter zu.
So bewegten wir uns voneinander fort. Schon jetzt spürte ich die Aufregung in meinem Bauch kribbeln. Ich hörte, wie Legolas seine zwei Klingen zog, und ich zog die meine ebenfalls. Mit einer Hand umfasste ich den ledernen Griff, welcher von einem dunklen Blau war, und ging in Angriffshaltung, drehte mich geschwind um.
Ich wirbelte mein Schwert einmal im Kreis. Mein Blick ging nach vorne. Legolas sah starr zu mir, wobei durch sein Haar eine Windböe fuhr und sich die Sonne in den frisch geschliffenen Elbenklingen widerspiegelte. Unsere Blicke trafen sich und jeder meiner Herzschläge galt einer Ewigkeit. Trotz dieser vielen Ewigkeiten, kam der Angriff plötzlich.
Blitzschnell griff Legolas an. Seine Klingen rasten durch die Luft. Meine Reaktion war präzise und ich war ihm ausgewichen, bevor er mir hätte zu nahekommen können. Unsere Klingen prallten kraftvoll aufeinander, klirrten. Bei diesem Laut gingen meine Mundwinkel unwillkürlich nach oben.
Seitlich standen wir uns gegenüber. Wir waren uns nahe, aber bevor Legolas sich dies zu Nutzen machen konnte, handelte ich. Ich sprang zwei Schritte rückwärts, konnte so seinem nächsten Angriff widerstehen. Seine rechte Klinge raste von oben nach unten auf mein Schwert, doch die Klingen berührten sich nur sachte. Abermals entstand dieses Klirren. Ich sprang einen Schritt zur Seite. Ich war flinker als Legolas und das konnte ich als meinen Vorteil nutzen.
Unsere Angriffe waren zuerst ein leichtes Herantasten, um uns gegenseitig auszutesten, aber bald wurde es ernst. Die weiteren Schläge wurden immer schneller, und doch achteten wir darauf, dass wir uns mit den geschliffenen Klingen nicht verletzten.
So ging es ein paar Abtauschschläge weiter, bis wir uns abermals gegenüberstanden. Wir gingen im Kreis, sahen uns an, wobei meine Füße leicht in den Waldboden einsackten. Als sich mir eine Gelegenheit bot, ließ ich meine Klinge von unten nach oben gleiten und traf die linke meines Gegners. Eine Welle der Kraft durchfuhr meine Arme und ich blickte in das Gesicht meines Freundes, welches verwirrt war. Er hatte damit wohl nicht gerechnet und der Dolch drohte, aus seiner Hand zu fallen. Nur durch seinen guten Reflex fasste er sich und abermals gingen wir auf Abstand.
Ich sah ihn jedoch triumphierend an, doch das Glück war nicht von langer Dauer. Legolas überraschte mich blitzschnell und wirbelte seinen Dolch, den er in der rechten Hand hielt, auf mein Schwert nieder. Er hatte so getan, als ob er einen Schritt zur Seite sprang, aber war stattdessen einen nach vorne gesprungen. Seine rechte Hand hielt sein langes Messer gegen mein Schwert, sodass ich die Spiegelung unserer Umgebung im Stahl erkannte.
Der Elb besaß jedoch zwei lange Messer und dies spürte ich im nächsten Moment. Schnell drückte er mit seinem rechten Dolch nach unten, lenkte mich ab, danach kam er rasch zu mir herüber und hielt mir seinen linken Dolch an die Kehle. Das kühle Metall war nur wenige Millimeter von meinem Hals entfernt. Mein Atem kam mir schneller über die Lippen. Legolas stand seitlich hinter mir und ich konnte seine Präsenz deutlich spüren, wie ein zweiter Schatten.
Wahrscheinlich dachte er, dass der Sieg der seine wäre, doch da hatte er nicht mit mir gerechnet. Ich rammte ihm meinen Ellenbogen in den Magen, ohne jegliche Rücksicht zu nehmen. Ein Keuchen war seinerseits zu hören und ich konnte mich befreien, infolgedessen sah ich ihn an, konnte einen vorwurfsvollen Ausdruck auf seinem Gesicht finden.
Ich zuckte nur mit meinen Schultern, da so etwas zu einem Kampf dazugehörte. Hätten Legolas und ich den Nahkampf geübt, wären gewiss mehrere Schläge und Tritte gefallen. Da wir jedoch den Schwertkampf übten, standen wir uns abermals gegenüber. In einem guten Abstand zueinander tanzten wir den Schwertkampf weiter. Legolas' vernichtende Blicke spürte ich weiterhin auf mir ruhen.
Der Kampf ging von vorne los und wir versuchten, die Verteidigung des jeweils anderen zu durchbrechen. Als wir uns abermals nahe waren und unsere Klingen aufeinander lagen, verlor ich ohne Vorwarnung den Boden unter meinen Füßen. Legolas hatte mir ernsthaft meinen Halt geraubt!
Kurz schrie ich erschrocken auf und landete unsanft sanft auf meinem Rücken. Die Luft entwich meiner Lunge, meine Hände hatten sich von meinem Schwert verabschiedet. Ich spürte einen stechenden Schmerz in meiner Hüfte und meine Beine fühlten immer noch, wo mich sein Tritt getroffen hatte. Lange darüber nachzudenken, vermochte ich nicht.
Legolas kniete sich schnell zu mir nieder, schnappte sich meine beiden Hände und hielt sie mit einer Hand über meinen Kopf fest, als ob er einen weiteren Angriff meinerseits befürchtete. Er hielt mir seine Klinge an die Kehle, blickte mir, nun endgültig des Sieges gewiss, entgegen.
»Ich habe dich gewarnt, Lithil, dass du verlieren wirst. Nichtsdestotrotz hast du tapfer gekämpft«, kam es und wie zu erwarten, tropfte seine Stimme vor Selbstzufriedenheit. Blaue Augen funkelten, meine wurden kleiner.
Aufgebracht antwortete ich: »Barad, Legolas! Du kannst mir doch nicht die Füße einfach so wegziehen, dies war nicht fair!« (Verdammt)
»Du hast gesehen, dass ich es kann, oder besser gesagt, selbst gefühlt. Jedoch, ein Kampf ist nie fair. Du hast mir doch auch deinen Ellenbogen in den Magen gerammt, oder täusche ich mich da?«, er zog eine blonde Braue nach oben. Ich biss mir schuldig bekennend auf meine Unterlippe.
»Das, mein lieber Legolas, war etwas ganz anderes...«
»Ja, sicher«, erwiderte mein Gegenüber ironisch, lachte mir entgegen. Es wurde darauf still und ich unterband meine tödlichen Blicke. Als ich bemerkte, dass wir immer noch am Boden verharrten, räusperte ich mich verlegen: »Könntest du mich vielleicht jetzt wieder loslassen?«
»Oh, ja, selbstverständlich. Entschuldigung.«, Legolas schüttelte irritiert seinen Kopf, als ob er aus seinen Gedanken zu sich zurückgekehrt wäre, und ließ meine Hände los. Er streckte mir seine Hand entgegen, half mir auf die Beine. Ein Fehler.
»Hannon le« (Vielen Dank), sprach ich und während er meine Hand festhielt, sich nach vorne beugte, warf ich mich mit meinem Gewicht nach hinten. Ein Bein schlang ich um seine Kniekehle und darauf landete Legolas neben mir am Boden. Schnell ließ ich jedoch seine Hand los und stand auf, bevor er noch realisierte, was geschehen war.
Beiläufig klopfte ich mir den Dreck von meiner Kleidung ab und meinte: »Du hast es selbst gesagt; ein Kampf ist niemals fair. Hilf keinem Feind.«
Nach diesen Worten bekam ich einen giftigen Blick, im Anschluss darauf hob ich mein Schwert vom Boden auf, verstaute es. Legolas murmelte am Boden Beleidigungen, kam dann aber auf seine Beine und gab mir einen Stoß gegen die Schulter. Ich stolperte zwei Schritte zur Seite. Ich hatte es verdient.
Auch Legolas verstaute seine Messer, folgend half er mir, meine Pfeile einzusammeln, und zusammen gingen wir schweigend zurück zum Palast. Mit einem letzten Blick in den Himmel, der nun ein paar Wolken aufwies, dachte ich an morgen. So verging der letzte Tag im Düsterwald, für eine ganz lange Zeit.

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