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Canac-a-toloth ◇ Mellonyn Iaur

Alte Freunde

»Mir gefällt dieser Nebel nicht«, ließ ich meinem Frust freien Lauf und versuchte, nach vorne zu sehen, »Es ist wie ein Weg ins Ungewisse, doch ich mag das Ungewisse nicht. Ich mag auch den Gedanken nicht, dass dies alles Sarumans Werk sein könnte.«
»Du magst das Ungewisse nicht und mir gefällt es nicht, dass wir einem Zauberer einen Besuch abstatten, der uns gestern noch umbringen hat wollen«, stieg Gimli in meine Laune mit ein.
Legolas seufzte. »Du hättest auch, mit deiner Verletzung, in der Hornburg bleiben können. Niemand hätte es dir übelgenommen, doch jetzt herumzunerven, bringt uns nicht weiter.«
»Lithil hat sich auch beschwert!«
»Nein, ich habe die Lage analysiert, mein Lieber«, stellte ich richtig und nickte bekräftigend.
»Uh, was für ein Unterschied. Dann spekuliere ich einmal, dass Saruman eine böse Absicht haben und uns angreifen könnte«, verbesserte der Zwerg seine Worte.
Aragorn schüttelte amüsiert seinen Kopf. Er ritt neben mir und Hasufel ging neben Maiden. Im Auge des Menschen waren Gimli und ich immer noch seine Lieblingsattraktion. Auch die anderen Reiter schienen über diese Ablenkung erfreut zu sein. Elben, welche mit einem Zwerg diskutierten, sah man eben nicht alle Tage, und dazu ritt man auch nicht mitten in des Feindes Territorium. Es wirkte viel zu surreal.
Es war offensichtlich, das Mittelerde sich in den letzten Monaten verändert hatte. Nun herrschte Krieg, und als im Sommer noch die größte Sorge des Düsterwaldes die vermehrten Ork- und Spinnensichtungen gewesen waren, war nun unsere größte Sorge, ob wir jemals wieder in unsere Heimat zurückkehren würden.
Darüber dachte ich aber nicht nach, erst, wenn es dazu kommen würde. Ich wollte mich nicht mit einem möglichen Untergang Mittelerdes auseinandersetzen; klammerte mich lieber an die Hoffnung, die Frodo Beutling hieß. Natürlich trug auch Sam seinen Anteil und an die Hobbits denkend, wurde mir bewusst, dass ich sie vermisste.

Zwar sind sie nervig, doch dies ist Gimli auch.

»Ja, diese Worte klingen besser«, lachte Legolas und auch er versuchte, durch den Nebel zu sehen. Einer, der dicker als normaler Nebel erschien.
Nun da Gandalf der Graue zu Gandalf dem Weißen geworden war, wollte ich den eigentlichen Saruman den Weißen lieber aus dem Weg gehen. Wenn man jemandem etwas nahm, wurden die meisten gefährlich.
»Freut mich, dass meine Worte nun der Elben Standard entsprechen«, grummelte der Zwerg, wollte seine Arme vor seiner Brust verschränken, jedoch schien er Pferde noch mehr zu hassen, und so hielt er sich weiter an seinem Vordermann fest. Ein zuckersüßes Bild. Beinahe hätte ich eifersüchtig werden können.
»Schön, dass du zivilisierter sein willst; diese Bemühungen schätze ich sehr«, spottete ich und nahm Bezug auf die Schroffheit der Zwerge. Gimli schenkte mir die kalte Schulter.
Schulterzuckend sahen Legolas und ich uns an. Lachend blickte ich wieder nach vorne, in den feuchten Nebel.
Je tiefer wir ins Tal des Zauberers ritten, desto mehr zweifelte ich, dass all dies Sarumans Werk war. Immer noch musste ich an die seltsame Dunkelheit denken.
Ich blickte aufs Tal des Zauberers. Viel sah man nicht, doch ich wusste, dass die Festung Isengards am Fuße der Bergkette seit ungezählten Jahren existierte. Zum Teil war sie so alt wie das Gebirge selbst, aber auch wusste man, dass die Menschen von Westernis dort viele Bauten errichtet hatten. Ebenfalls der Zauberer Saruman, als er am Höhepunkt seiner Macht gewesen war, hatte nicht untätig herumgesessen.
Ein großer Ringwall kam wie eine hohe Felswand vom Hang des Berges vor und formte einen weiten Bogen zurück zum Boden. Nur ein großes Tor auf der Südseite gewährte Einlass.
Wir ritten darauf zu und ich wusste, dass normalerweise die Tür versperrt war, aber die Torflügel lagen verbogen und mit großen Beulen durchzogen auf dem Boden.

Seltsam...

Es zeigte sich uns ein langer Tunnel dahinter. Dieser war in den Fels gehauen und die ins natürliche Gestein versenkten Stahlpfosten hatten ihre Begleiter, die Türen, verloren. Auf der anderen Seite des Tunnels sah man eine weitere Tür und dahinter lag Isengard.
Der große Toreingang hatte die Zerstörung jedoch überlebt, obwohl sein Dach zu fehlen schien. Der Tunnel dahinter war bloßgelegt und in die Felswälle zu beiden Seiten waren große Spalte und Breschen geschlagen. Türme, die einst Wachtürme sein sollten, waren zertrümmert worden.
Eine fremde Kraft schien sich aufgetan zu haben, und wenn sich das Meer über Isengard erhoben hätte, hätte es mich nicht gewundert.

Was bei den Valar ist hier geschehen?

Ohne zu zögern, ritt Gandalf hindurch. Wir anderen folgten.
Ich ließ den Nebel zurück und verschwand in den Schatten des hallenden Tunnels. Die Pferdehufe hallten von den Wänden in meinen Ohren wider, doch Rohans Pferde konnte so schnell nichts erschrecken. Stolz folgten sie dem König und Gandalf auf ihren weißen Rössern und zeigten keine Scheu.
Der Tunnel war dunkel, doch da beide Seiten offenstanden, schien für meine Elbenaugen genug Licht hinein. Bei jedem Schritt von Maiden wurde ich nervöser, denn ich fragte mich, ob Saruman uns erwartete. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass der Zauberer, nach einer verheerenden Schlacht seinerseits, sein Tor unbewacht lassen würde.
Um mich abzulenken, rief ich mir in Erinnerung, was ich über Isengard wusste. Mir war bekannt, dass nach diesem Tunnel eine große kreisrunde Ebene kommen würde. Innen war sie vertieft und deswegen wurde sie häufig mit einem großen, flachen Teller gleichgesetzt. Eine Meile weit, von Rand zu Rand gemessen.
Isengard war einst dafür bekannt gewesen, dass es viele grüne Flächen gegeben hatte. Obstgärten, die von Bergbächen bewässert wurden und zu einem See zusammenflossen. Doch als wir aus dem Tunnel kamen, sah ich nichts von alledem.
Seit Sarumans späteren Tagen schien dies Land einen Wandel durchlebt zu haben. Es war düster geworden, so wie der Verstand des Zauberers selbst. Nichts Lebendiges war zu sehen. Kein Baum oder sonst eine Pflanze.
Wo die prächtigen Bäume einst am Rand gestanden hatten, sah man bloß ihre abgehakten Stämme, von Nebel umfangen. Nur kahle, dunkle Steinplatten bedeckten den Boden und an ihren Rändern standen lange Reihen von Säulen.
Ich entdeckte welche aus Marmor, Kupfer und Stein. Sie waren mit schweren Ketten verbunden und sofort wurde mir mulmig zumute. Man konnte sich immer ein Bild von des Besitzers Hauses über den Besitzer selbst machen, und was ich sah, ließ mich nichts Gutes in Saruman finden. Er erschien kalt und Isengard schien mit noch kälterer Macht zu protzen.
Zauberer sollten meiner Meinung nach nicht so sein. Eine Stadt ohne Bäume und mit diesen Säulen stimmte kein Gemüt glücklich.

Ein Gebet an alle verstorbenen Bäume.

Dennoch erblickte ich viele Häuser an der Innenseite des Walls. Auch Hallen, Kammern und Gänge waren in den Wall selbst eingelassen und wo sie hinführten, wussten bloß die Gänge selbst. Durch die Bauten waren viele Fenster sowie Türen an der Innenseite in den Wall eingelassen. Isengards Größe wurde nur allzu deutlich bewusst, denn Tausende könnten hier unterkommen. Wären es Arbeiter, Diener, Sklaven oder Krieger.
Ich wusste, dass die Stadt des Zauberers große Waffenlager und unterirdische Ställe besaß, in denen Wölfe gehalten wurden. Trotzdem sah es so aus, als ob Riesenhunde die Ebene persönlich unterwühlt hätten. Schächte waren tief in den Boden hineingetrieben und am Einstieg mit flachen Hügeln oder steinernen Kuppeln bedeckt worden.
Alles wirkte auf eine komische Art und Weise wie eine geplante Zerstörung.
Die Schächte führten über Stollen und Wendeltreppen in Tiefe hinab. Ich vermuetet, dass Saruman dort Verliese, Schatzkammern und sonstiges erbaut hatte. Wahrscheinlich auch eine Produktionsstätte für Waffen, Schmieden und Schmelzöfen.
Meine Augen entdeckten Abzugsschächte, von denen normalerweise Dampf aufsteigen sollte, doch nun standen sie still. Saruman schien tatsächlich den Isen für seine Zwecke benutzt zu haben. Was auch immer den Fluss wieder in sein altes Flussbett gelenkt hatte, hatte dafür gesorgt, dass hier die Produktion stillstand.

Ganz Isengard verwüstet ist.

Die runde Ebene hinter dem Tor, auf der wir uns befanden, stand unter dampfendem Wasser. Balken, Sparren, Kisten, Fässer und zerbrochene Gerätschaften schwammen herum. Verborgene und schiefe Stümpfe von zersplitterten Säulen ragten über die Flut hinaus. Die Straßen waren überschwemmt worden und meine Theorie mit dem sich erhobenen Meer ergab für mich immer mehr Sinn.
Von den überschwemmten Schächten verliefen überschwemmte Straßen zwischen Ketten auf die Mitte zu, wo ein mächtiger Turm stand.
Ein Raunen ging durch die Reihen der Reiter, da Orthanc ein Bauwerk von herrlicher Gestalt war. Der Turm war von den alten Baumeistern geschaffen worden, die den Ring von Isengard eingeebnet hatten.
Trotz dass Menschen diesen Turm gebaut hatten, sah er nicht wie von Menschenhand gebildet aus, sondern wie ein urzeitliches Wesen der Berge. Als hätte man einen Turm von den Göttern entwendet und ihn hier hingestellt.
Er erinnerte an einen gezackten Berggipfel sowie an eine Insel aus Fels. Umgeben von keinem Meer und nur mehr ein Bote aus vergessener Zeit. Schwarz und glänzend stand er da und vier mächtige Pfeiler aus vielkantigem Stein waren zu einem einzigen zusammengeschweißt worden. Kurz bevor sie die Spitze des Turmes erreichten, trennten sie sich wieder auf und liefen in vier Zacken auseinander. Dies ließ die Zinnen des Turms spitz wie Speere und die Kanten so scharf wie die Schneide eines Schwertes aussehen.
Der Turm war fünfhundert Fuß hoch. Auf einer Plattform aus geschliffenem Stein, die mit seltsamen Zeichen beschriftet war, konnte man aus dieser Höhe über die Ebene blicken. Atemberaubend wäre diese Aussicht und die Bezeichnung Orthanc hatte eine zweifache Bedeutung, denn im Elbischen bedeutet Orthanc »Gabelberg«, in der alten Sprache der Mark dagegen »listiger Sinn«, was mir Éomer heute Morgen erzählt hatte.
Der Mensch wusste viel über dies Land und deswegen war auch mein Respekt zu ihm gewachsen. Dass Männer kämpfen konnten, war das eine, doch wenn ein Mann dazu noch viel über die Geschichte seines Volkes wusste und seine Mitmenschen mit Güte und Respekt behandelte, dann wurde ihm Ansehen zuteil.
Ich glaubte, dass ich mich nicht weit aus dem Fenster lehnte, wenn ich behauptete, dass der Mensch bei den Damen beliebt war. Wahrscheinlich gab es viele Frauen, die für ihn schwärmten.

Ich muss ihn dies einmal fragen, entschloss ich. Natürlich in einer passenden Situation, denn ein solches Interesse am Verhalten der Menschen, könnte man falsch auffassen.

Bevor ich meine Gedanken noch laut aussprechen würde, wandte ich meine Aufmerksamkeit zur Festung Isengards.
Ich wusste, dass in früheren Zeiten dort große Fürsten der Menschen gewohnt hatten und kluge Männer, die die Sterne beobachtet hatten. Nun jedoch hatte Saruman den Turm für seine düsteren Absichten benutzt.
Man vermutete, dass er von dem Dunkeln Turm inspiriert worden war. Saruman war jedoch im Vergleich zu Sauron bloß ein Tropfen auf einem heißen Stein.
Nichtsdestotrotz wirkten seine Schmieden beeindruckend. Es graute mich, mir vorzustellen, wie es im Dunklen Turm aussah, denn schon bald würden wir auch gegen Sauron in den Krieg ziehen. Derweil gaben wir uns mit seinen Handlangern zufrieden, aber der Dunkle Herrscher hatte eine Armee, die unsere überbieten würde.
Indessen standen wir vor der Festung des Handlangers. Seit einer langen Zeit hatten Menschen – ausgenommen vielleicht einige wenige wie Schlangenzunge – diese Festung nicht mehr betreten.
Dies spiegelten die Gesichter der Männer Rohans wider. Viele hatten runde Augen, einige Münder standen offen.
Gandalf ritt an einer großen Säule, die eine Hand zeigte, vorüber. Die Hand war nicht mehr zur Gänze weiß; sie schien mit Blut befleckt zu sein.
Doch der Zauberer schenkte diesem Anblick keine Beachtung und ritt weiter in den Nebel hinein. Wir folgten mit leichtem Bedenken.
Ich wechselte einen Blick mit Legolas. Auch er schien besorgt zu sein, aber nach einem Schulterzucken meinerseits trieb ich mein Pferd vorwärts.

Gandalf wird uns nicht in den Ruin führen, zumindest nicht mit so viel Selbstvertrauen, dachte ich, und verdrängte die aufkommende Erinnerung an Moria.

Wir folgten dem Zauberer, infolgedessen erblickten wir immer Seltsameres.
Am Straßenrand sah es so aus, als hätte es eine noch größere Überschwemmung gegeben; überall sah man Wasserlachen, welche die Senken ausfüllen.
Kurz darauf hielt der Zauberer, spähte durch den Nebel zu uns nach hinten. Er winkte uns zu sich heran und ich sah, dass sich der Nebel vor Gandalf gelichtet hatte. Etwas Sonnenschein fiel nach unten und man erkannte, dass der Mittag längst vorüber war.
Wir standen vor dem Turm Isengards. Rundherum lagen Steine verteilt und große Trümmerhaufen waren überall zu sehen. Die ganze Zerstörung war nun der endgültige Beweis, dass irgendwas geschehen war.
Zwar würde ich weiterhin auf der Hut bleiben, doch einstweilen schien es so, als ob Saruman mit einem Feind konfrontiert worden war, der ihm zu groß gewesen war.
Ich dachte sofort an die Dunkelheit und wünschte mir, dass sie nicht von Sauron persönlich entsandt worden war.
Hier in der Nähe vom Turm sah man die zuvor zu erahnende Verwüstung nun genau. Alles stand unter Wasser, selbst um Orthanc herum schwappte trübes Wasser.
All dies erstaunte uns. Der König blieb schweigend in seinem Sattel sitzen und musterte alles mit Unglauben. Was hier am Werk gewesen sein mochte, konnten wir nicht erraten.

Etwas Undenkbares?

Auf einem großen Schutthaufen bemerkten wir plötzlich zwei kleine Gestalten, die es sich bequem gemacht hatten. Sie waren in Grau gekleidet und zwischen den Steinen wirkten sie beinahe unsichtbar. Neben ihnen standen Flaschen, Teller und Schüsseln, die ein Indiz dafür waren, dass die zwei es sich gutgehen hatten lassen.
Einer der beiden schlief, der zweite saß mit übergeschlagenen Beinen und hinterm Kopf verschränkten Armen an einen Trümmerbrocken gelehnt und ließ aus seinem Mund lange Fäden und kleine Ringe von blauem Rauch aufsteigen.
Théoden, Éomer und ihre Begleiter machten große Augen. Für sie schien der Anblick der Gestalten weitaus verwirrender zu sein, als die Stürmung Isengards.
Die Gestalt bemerkte die Reiter, stand auf und machte eine schiefe Verbeugung. Natürlich wusste ich zu diesem Augenblick schon, dass es sich um Merry und Pippin handelte. 
Jedoch tat der Hobbit so, als ob er uns Gefährten noch nicht gesehen hätte.
Mit der Hand auf seiner Brust, wandte er sich an den König und sein Gefolge: »Willkommen in Isengard, meine Herren! Wir sind hier die Türhüter. Meriadoc, Saradocs Sohn, ist mein Name, und mein Kamerad, den leider die Müdigkeit übermannt hat«, er unterbrach sich, um den Hobbit neben ihm mit dem Fuß zu treten.
Die Menschen machten dumme Gesichter. Hobbits hatten sie nämlich noch nie gesehen, und nun stand einer vor ihnen. Ein Halbling, der wie ein kleiner Mann aussah.

Zudem überaus nervig ist.

Merry setzte fort: »Ist Peregrin, Paladins Sohn, aus dem Hause Tuk. Weit im Norden liegt unsere Heimat. Herr Saruman ist zu Hause, im Moment aber in einer Besprechung mit einem Herrn Schlangenzunge. Sonst wäre er sicherlich hier, um Euch zu sagen, wie sehr er sich durch Euren Besuch geehrt fühlt, König Théoden«, tat er immer noch so, als ob er der Hüter des Turms wäre.
»Sicherlich!«, lachte Gandalf auf, »Und war es Herr Saruman, der euch aufgetragen hat, seine beschädigten Türen zu hüten und eintreffende Gäste zu begrüßen, soweit eure Beschäftigung mit Tellern und Flaschen es gestattet?«
»Nein, werter Herr, die Angelegenheit muss ihm entgangen sein«, Merrys Antwort war würdevoll und beinahe hätte ich aufgelacht, da er dieses Schauspiel wirklich gut konnte.
»Herr Saruman war sehr beschäftigt und hatte andere Sachen, die er für wichtiger hielt. Unsere Anweisungen erhielten wir von einem Herrn Baumbart, der die Verwaltung von Isengard übernommen hat. Er hat mir aufgetragen, den König von Rohan mit geziemenden Worten zu begrüßen. Ich habe mein Bestes getan.«
»Und was sagst du zu uns, deinen Freunden? Was sagst du zu Legolas, Lithil, Aragorn und mir?«, rief Gimli, mit wedelnden Armen hinter dem Elben, »Ihr krausköpfigen Halunken, ihr Diebe vieler Tage! Eine schöne Hetzjagd habt ihr uns eingebrockt! Zweihundert Wegstunden durch Sumpf und Wald. Hauen und Stechen, um euch zu retten! Und hier finden wir euch gesättigt und faulenzend und rauchend! Rauchend! Wo habt ihr das Kraut her? Hammer und Zange, es zerreißt mich zwischen Wut und Freude! Ich könnte platzen!«
»Gimli spricht mir aus der Seele!«, sagte Legolas lachend.
Ich hob beide Brauen. Als Merry keck zu mir schaute, schüttelte ich meinen Kopf. Der kleine Hobbit kratzte sich verlegen am Hinterkopf und schien sich zu freuen, uns zu sehen, doch nun war Pippin erwacht, der seine Stimme erhob: »Was den Verstand angeht, habt ihr bei eurer Hetzjagd wohl keine Fortschritte gemacht. Da findet ihr uns auf einem Schlachtfeld inmitten der Siegesbeute und wundert euch, dass wir uns ein paar wohlverdiente Annehmlichkeiten gönnen!«
»Wohlverdient?«, Lachen verließ meine Kehle, »Wie soll man euch das glauben? Diese Türen wurden sicher nicht von euren Fäusten zerbeult!«, rief ich und einige der Reiter lachten.
»Kein Zweifel, das hier ist ein Wiedersehen zwischen guten Freunden«, meinte Théoden, »Das sind also deine vermissten Gefährten, Gandalf? Es geschehen wahrhaftig Wunder. Einige habe ich schon erlebt, seit ich mein Haus verließ und nun erblicken meine Augen noch ein anderes Volk aus den alten Sagen und Geschichten. Sind dies nicht die Halblinge, die man bei uns manchmal auch die Holbytlan nennt?«
»Hobbits, wenn es Euch nichts ausmacht, Herr König«, verbesserte Pippin.
»Hobbits? Eure Zunge klingt ein wenig fremd, doch der Name scheint mir mundgerecht. Hobbits! Nichts, was ich je von euch hörte, kommt der Wahrheit nahe«, bemerkte der König an.
Merry verneigte sich. Pippin verbeugt sich ebenso und erhob seine Stimme: »Ich fasse Eure Worte als gütig auf, Herr König. Doch auch ich muss sagen, dass ich ein Wunder erlebe. Noch nie habe ich nämlich Leute getroffen, die Geschichten über Hobbits zu kennen scheinen.«
»Ich muss dich leider enttäuschen, denn viele Geschichten kennen wir nicht. Es ist uns nur bekannt, dass sie in einem fernen Land hinter vielen Bergen und Flüssen leben. In Höhlen und Sanddünen wohnen, doch Sagen von ihren Taten kennen wir nicht. Es heißt vielmehr, sie täten wenig und entzögen sich menschlichen Blicken dank ihrer Fähigkeit, im Nu verschwinden zu können, und außerdem sollen sie in der Lage sein, ihre Stimmen so verstellen zu können, dass sie wie das Zwitschern der Vögel klingen. Doch nun glaube ich, dass es viel mehr über Hobbit zu sagen gibt.«
»Das ist allerdings wahr, Herr König!«, meinte Merry.
»Zum Beispiel hatte ich nicht gehört, dass sie Rauch aus dem Munde blasen«, erklärte der König heiter.
»Das wundert mich nicht, denn dies ist eine Kunst, deren wir uns erst seit wenigen Generationen befleißigen. Es war Tobold Hornbläser aus Langgrund im Südviertel, der in seinen Gärten zuerst das echte Pfeifenkraut zog, etwa um das Jahr tausendundsiebzig unserer Zeitrechnung. Wie der alte Toby zu der Pflanze gekommen sein mag-«, begann Merry, wurde aber von Gandalf unterbrochen: »Ihr wisst nicht, in welcher Gefahr Ihr schwebt, König Théoden. Diese Hobbits können sich am Rand einer Katastrophe hinsetzen und die Freuden der Tafel erörtern oder von den kleinen Heldentaten ihrer Väter, Großväter und Urgroßväter sowie aller Vettern ersten bis neunten Grades erzählen, wenn Ihr sie durch unmäßige Geduld dazu ermutigt. Für die Geschichte des Rauchens ist auch ein andermal noch Zeit. Wo ist Baumbart, Merry?«
Ich musste daran denken, als ich mit Pippin und Merry über die Namen ihrer Vetter geredet hatte. Dass ich dafür die zwei Tage meines Lebens in Lórien nie wieder in zurückbekommen würde, war pure Realität.
Der Zauberer sah Merry an, der nach Norden zeigte und sprach: »Drüben an der Nordseite, glaube ich. Er ist einen Schluck, ähm, klares Wasser trinken gegangen. Die meisten anderen Ents sind bei ihm und immer noch an der Arbeit. Da drüben!«
Wo Merry hindeutete, war der dampfende See. Von dort hörte man ein Poltern. Es hörte sich so an, als ob ein Erdrutsch einen Abgang hinabrutschte und aus der Weite war ein komisches Huumm-hommm zu hören.
»Wird Orthanc denn bewacht?«, fragte Gandalf.
»Dort ist Wasser, doch Flinkbaum und einige andere passen auf. Flinkbaum steht, glaube ich, dort am Felsen, nahe beim Fuß der Treppe.«
Nicht viel ergab für mich einen Sinn. Nur dass die Ents für die Verwüstung Isengards verantwortlich waren. Auch entdeckte ich in der Ferne den großen grauen Ent, den Merry erwähnt hatte.
»Ja, da steht ein Ent, aber seine Arme hängen an den Seiten herab und er steht so still, dass man ihn beinahe nicht sieht«, bestätigte ich die Worte Merrys.
Gandalf der Weiße nickte. »Es ist schon Nachmittag und seit heute früh haben wir nichts mehr gegessen. Trotzdem möchte ich mit Baumbart so bald wie möglich sprechen. Hat er eine Nachricht hinterlassen, oder habt ihr sie vergessen?«
»Gewiss hat er eine Nachricht hinterlassen! Ich wollte auch gerade davon erzählen, wurde aber durch viele andere Fragen abgehalten. Ich soll sagen, dass der Herr der Mark und Gandalf, wenn Sie bitte zum Nordwall reiten wollen, Baumbart dort treffen und ihm herzlich willkommen sein werden. Ich darf hinzufügen, dass Sie dort auch einen Imbiss erster Güte vorfinden werden, beschafft und auserlesen von euren ergebensten Dienern.« Merry verbeugte sich.
Gandalf lachte. »Schon besser!«, dann sah er zum König, »Nun, Théoden, kommt Ihr mit mir zu Baumbart? Wir müssen außen herumreiten, aber es ist nicht weit. Wenn Ihr Baumbart seht, werdet Ihr vieles erfahren. Denn Baumbart ist Fangorn, der älteste und oberste der Ents, und wenn Ihr mit ihm sprecht, sprecht Ihr mit dem ältesten aller lebenden Geschöpfe.«
»Ich komme mit«, beschloss Théoden mit kräftiger Stimme, »Lebt wohl, liebe Hobbits! Mögen wir uns in meinem Hause wiedersehen! Dann sollt ihr mir zur Seite sitzen und mir von allem erzählen, was euch am Herzen liegt: Von den Taten eurer Ahnen, soweit eure Zählung zurückreicht und auch vom alten Tobold und seiner Kräuterkunde will ich dann hören. Lebt wohl!«
Dass der König gerade sein Schicksal unterzeichnet hatte, ahnte er nicht. Die Hobbits verbeugten sich grinsend, dann ritt der König los. Zurück blieben wir und ich freute mich, die zwei richtig begrüßen zu können.

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