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94. Kapitel - Letzte Tage, letzte Reise

Die nächsten Tage verliefen wie die vorherigen davor und schon bald kam die Stunde näher, als König Éomer von Rohan nach Minas Tirith kam. Er hatte alles in seinem Reich erledigt und wollte nun König Théoden in seine Heimat bringen, um ihn die letzte Ehre zu erweisen. Für uns Gefährten und viele anderen bedeutete dies, dass wir mit dem König Rohans nach Edoras reiten und von dort aus unsere letzte Reise antreten würden. Es war an der Zeit, nach Hause zurückzukehren, und vor allem Frodo verspürte bereits Heimweh. Er wollte Bilbo in Bruchtal besuchen und auch spürte ich, dass unsere Zeit zusammen als Gefährten langsam ein Ende fand. Im Laufe des Lebens der Gefährten würden wir uns gewiss noch das ein oder andere Mal über den Weg laufen, doch alle beisammen, würden wir nie wieder sein. So genossen wir die letzten Tage, bevor wir abreisten, doch heute, am 18. Juli, war es so weit. Éomer aus Rohan erreichte die Weiße Stadt und Aragorn würde ihn und sein Geleit in der Festhalle empfangen, um ihnen Speis und Trank zu geben, wie es das Gastrecht verlangte.
Aus diesen Gründen schlenderte ich die Treppe des Hauses, welches wir uns Gefährten teilten, hinab, wobei mein Kleid ein raschelndes Geräusch klingen ließ. Im Salon des Hauses fand ich die anderen Gefährten herausgeputzt, was in der letzten Zeit öfters der Fall gewesen war. Es hatte viel zum Feiern gegeben, doch bald könnte ich wieder meine Reitkleidung anziehen, worauf ich mich freute. Natürlich würde unsere Reise, die wir Gefährten noch zusammen erleben würden, über einen Monat, mit vielen Rasten eingerechnet, dauern, bis sich unsere Wege trennten. Am längsten würden Legolas und ich mit Gimli wandern, da Thranduils Hallen und der Erebor sich am nächsten waren. Schon jetzt wusste ich, dass es schwer sein würde, sich von allen zu verabschieden und deswegen dachte ich nicht mehr länger darüber nach.
Im nächsten Moment erreichte ich den Salon, der prunkvoll war. In einem U standen drei große Sofas und wieder dominierte der weiße Marmorboden den Raum, wie die vielen großen Fenster, aus denen Lichtstrahlen in den Raum fielen. Golden schimmerte die Abendsonne hinein, doch meine Aufmerksamkeit galt den Anwesenden, die mich alle ansahen. Das Rascheln meines Kleides hatte mich angekündigt und jetzt blickten mir sieben Augenpaare entgegen.
»Was?«, fragte ich, obwohl ich wusste, warum sie mich alle ansahen. Ich hatte am längsten von ihnen gebraucht und sie schienen schon eine Weile auf mich zu warten.
»Nichts«, grummelte Gimli, »Wir dachten schon, dass wir hier die ganze Nacht auf Mylady warten müssen.«, während er noch sprach, rollte ich mit meinen Augen und seufzte.
Ich kann ja nichts dafür, dass der werte Herr Zwerg nur ein Paar Kleidung für festliche Anlässe hat, wie alle anderen, murmelte ich in Gedanken, da ich keine Diskussion starten wollte. Leider hatte Gimli nämlich recht, denn Éomer würde bald die Weiße Stadt erreichen, und so musste es bei meinem Augenrollen bleiben. Mehr Zeit gab es nicht.
»Jetzt bin da, also gehen wir«, sprach ich ganz normal weiter, schlenderte zur Tür. Es war eine große Tür aus Eisen und ebenso weiß und reich verziert. Von zwei Mägden wurde sie geöffnet. Die beiden Frauen bekamen von mir ein Lächeln, dann ging ich über die Terrasse und die paar Treppen nach unten. Ich hielt das Kleid ein wenig nach oben und unten im Vorderhof angekommen, ließ ich es wieder los. Mein heutiges Kleid glich mehr einem, welches die Menschen trugen, doch es gefiel mir. Es war von einem dunklen Türkis und an meiner Brust hatte es menschengerecht weißen Stoff, der die Form von einem umgedrehten Trapez, oder einem Rechteck, mit einer kürzeren unteren Seite. Vor dem weißen Stoff waren rote Schnüre und über meinem Dekolleté leichte Rüschen. Seitlich des weißen Stoffes verlief ein Streifen Verzierung, der Blumenranken abzeichnete, und dieses Muster war bis zu meinen Schultern zu sehen. Ab der Mitte meiner Oberarme gingen die Ärmel in einen weißen Stoff über, wie es bei dieser Art von Kleidern üblich war. Die Ärmel waren luftig, wurden beim Handgelenk jedoch wieder eng und auch der Unterrock des Kleides war weiß. Darüber lag der türkise Stoff und fiel glatt nach unten. Über meiner Hüfte saß ein Gürtel aus Teilen von rotem Leder und goldenen Ketten, der von einer runden, goldenen Schnalle zusammengehalten wurde. Ähnlich sah der Anhänger meiner Perlenkette aus und auch trug ich Perlenohrringe.
An die Geschichte, wie ich mir Ohrlöcher stechen hatte lassen, wollte ich nicht denken, da sie einer Idee an einem Trinkabend mit Legolas entstanden war. Es war eine dumme Idee gewesen, sie sich von einem betrunkenen Elben stechen zu lassen, anstatt zu einem Juwelier zu gehen, die es meistens konnten. Doch es hatte funktioniert und in diesem Moment spielte ich mit einem Ohrring herum, anschließend strich ich mir eine Haarsträhne hinter mein Ohr. Meine Haare waren heute offen, wobei ich einen hohen Zopf hatte und jeweils eine geflochtene Strähne hinter meinen Ohren.
Ich wartete, bis die anderen bei mir waren, und als Legolas neben mir stand, schritten wir aus dem Tor auf die Straße. Zusammen mit Aragorn, Arwen und anderen hohen Leuten, zu denen auch die Fürsten Imrahil und Faramir zählten, würden wir König Éomer und sein Geleit vom Stadttor bis zur Festhalle geleiten. Ich musste zugeben, dass ich mich freute, den Menschen wiederzusehen, doch die folgende Stimme trübte diese Stimmung: »Und jetzt hat sie es eilig«, spottete Gimli und mit einem Blick über meine Schulter stellte ich fest, dass die anderen hinter Legolas und mir lagen. Mit ihren kurzen Beinen gingen sie neben Gandalf, der gemütlich einen Fuß vor den anderen setzte und Gimli einen heiteren Blick zuwarf. Ja, Gandalf der Weiße war in der letzten Zeit ruhiger geworden. Auch lachte er mehr als früher.
»Ich hab' es nicht eilig, ich habe nur auf deine kurzen Beine vergessen«, erwiderte ich trocken und wartete, bis die anderen aufholten. Sie schritten an uns vorbei, wobei der Zwerg irgendwas in seiner Sprache murmelte, sodass Gandalf kurz, laut auflachte und nach der Einlage Gimlis gingen Legolas und ich hinter ihnen unseren Weg.
»Du magst zwar länger als wir anderen gebraucht haben, doch ich finde, dass es die Mühe wert war. Du siehst wunderschön aus, Lithil«, vernahm ich Legolas' Stimme von rechts. Als ich ihm in seine blauen Augen blickte, musste ich lächeln und bedankte mich.
»Gimli ist sicher schon ganz hibbelig, weil er die hohe Frau Galadriel bald wiedersieht«, scherzte Legolas und sein Blick ging nach vorne. Meiner folgte und ich erkannte Gimli, der, nun, eben wie ein Zwerg, einen Fuß vor den anderen setzte, also breitbeinig. Zwerge waren in keinem Aspekt elegant, wenn man von ihren Schmiedekünsten absah. Sie waren eigenartige Wesen und noch eigenartiger war es, dass wir Elben den Umgang mit einem Zwerg pflegten.
»Wahrlich erstaunlich, dass wir mit einem Zwerg befreundet sind, wenn man bedenkt, wie, vor allem du, sie verachtet hast, mein Lieber«, sagte ich, mit dem Blick auf Gimli, und Legolas wog seinen Kopf hin und her.
»Hm, ich bin mir noch immer nicht sicher, ob ich nur Gimli mag und mir die anderen Zwerge immer noch zuwider sind«, antwortete er wahrheitsgemäß, »Gewiss wird uns die Zukunft noch den Kontakt zu seinem Volk bringen, denn spätestens in Minas Tirith werden Zwerge und Elben aufeinandertreffen.«
»Ich freue mich schon darauf, dies mit eigenen Augen zu sehen, wird bestimmt lustig«, lachte ich und dachte daran, wie die beiden Völker in Zukunft miteinander umzugehen vermochten, dann sprach ich weiter: »Man sollte vielleicht nur Elben aus dem Düsterwald schicken, die Zwerge nicht abgrundtief hassen.«
»Ja, diesen Gedanken pflege auch ich, doch auch nimmt es die Würze«, der Elb klang schadenfroh und auch für mich klangen Diskussion mit dem Zwergenvolk unterhaltsam. Leider musste ich zugeben, dass im Groll zwischen Elben und Zwergen die Elben meistens diejenigen waren, die gerne stichelten, wobei man sagen musste, dass die Zwerge diejenigen waren, welche zuerst den Respekt verloren und sich aufs untere Niveau hinabsetzten. Dass die Elben diesem Niveau meistens folgten, hatte in der Geschichte zwischen Elben und Zwergen für viel Hass gesorgt.
»Nun, vielleicht bringt das Vierte Zeitalter neue Bündnisse zwischen Zwergen und Elben«, sagte ich nachdenklich und im nächsten Moment erreichten wir den letzten Ring.
»Ein Gedanke, den nur die Zeit beantworten kann«, war Legolas' Antwort und wir erreichten das Stadttor. Es war immer noch zertrümmert, doch provisorisch durch ein hölzernes ersetzt, bis es die Zwerge reparieren würden. Neben dem Tor außerhalb standen ganz vorne der König und seine Königin. Die Halbelbin Arwen trug ihren wundervollen Stirnreifen, der durch die wundervolle Schmiedekunst einer Krone gerecht war. Ebenso war König Elessars Krone silbern und beide von ihnen trugen einen weißen Mantel, mit einer silbernen Stickerei des Baumes und den Sternen. Viele hohe Gäste waren anwesend und als sich über dem Horizont der Pelennor-Felder schwarze Gestalten abhoben, die näherkamen, wurde in die Hörner und Trompeten geblasen. Der Ruf wurde von den sich nähernden Reitern erwidert, weshalb ich von der Seite aus Aragorn grinsen sehen konnte. Ich wusste, dass er in Éomer einen Freund gefunden hatte, und im nächsten Augenblick kamen die Reiter näher.
Nun erklangen Glocken in der Weißen Stadt und in der Front der Gruppe erkannte man Éomer, ein Großer seines Volkes. Sein goldenes Haar schimmerte in der Abendsonne und hinter ihm ritt ein Pferdeherr mit dem Banner Rohans, das im Wind wehte. Neben Éomer ritt eine Éored der edelsten Ritter der Mark. Eine Éored umfasste hundertzwanzig Ritter, den Hauptmann miteingeschlossen, und als sich die Reiter näherten, sah man die edlen Rosse Rohans, die ich immer wieder aufs Neue bestaunen könnte.
Als die Reiter beim Stadttor ankamen, das Glockenläuten verhallt war, stiegen die Reiter ab und Pferdeknappen nahmen die Pferde entgegen. Aus der Mitte schritt Éomer heraus und Aragorn kam ihm entgegen, dann reichten sie sich die Hände und König Elessar erhob seine Stimme: »Willkommen zurück, Freund Éomer, König von Rohan und Pferdeherren Rohans in der Weißen Stadt Gondors!«, er neigte höflich seinen Kopf, »Viel und doch so wenig ist seit der euren Abwesenheit geschehen, denn gibt es neben einem König auch eine Königin. Arwen Abendstern, aus dem Hause Bruchtal, westlich des Nebelgebirges, wo das schöne Volk Heimat gefunden hat!«, Arwen gesellte sich bei diesen Worten zu Aragorn und Éomer musste kurz ihre Erscheinung verarbeiten. Schon für mich als Elbin strahlte Arwen hell und höflich neigte sie ihren Kopf. Als Mensch, wie Éomer einer war, erwiderte er diese Geste, dann schienen die ersten Ritter die Anwesenheit der anderen Elben zu bemerken. Alle von ihnen waren einstweilen nur mit Legolas und mir als Gefährten konfrontiert worden. Zwei Waldelbenkrieger, doch in diesem Moment strahlten die vielen Elben Hochachtung gegenüber der ehrfürchtigen Menschen aus. Lange war es her gewesen, dass Menschen und Elben sich unter normalen Umständen begegnet waren und die Pferdeherren schienen sich zu fragen, womit sie eine solche Begrüßung verdient hatten.

Nach der Begrüßung des Königs von Rohans gingen wir nach oben in den Festsaal, dem Merethrond, und nahmen Speis und Trank zu uns. Die beiden Könige der Menschen besprachen einige Abläufe, doch größtenteils wurde Éomers Wiederkunft gefeiert. Schon morgen würden wir Gefährten und alle anderen, die Gondor nicht als Heimat hatten, mit dem Geleit Rohans nach Edoras aufbrechen. Auch Arwen Abendstern würde mit uns reiten, da sie noch eine letzte Reise mit ihrem Vater und ihren Brüdern machen wollte. Die Zwillinge Elladan und Elrohir würden mit ihrem Vater zurück nach Imladris reiten, doch ihre Schwester hatte ihre Entscheidung getroffen. Gondor hatte in Arwen eine stolze Königin gefunden, auch wenn das Elbenvolk sich von ihr verabschieden müsste. Als Halbelbin hatte sie das Los der Liebe gewählt, auch wenn es den bitteren Beigeschmack eines sterblichen Lebens für sie bedeutete.
Lange saßen wir zusammen bei Tisch und Éomer musterte das schöne Volk mit tiefer Bewunderung. Nach dem Essen und bevor die Pferdeherren zu Ruhe gingen, standen Legolas, Gimli und ich draußen an der Mauer und blickten über die Pelennor-Felder. Der Himmel wirkte schwarz, viele Wolken bedeckten die Sterne. Nur der Mond beleuchtete die dicke Wolkendecke, doch sein Licht durchdrang jene nicht. An der ganzen Mauer, aber auch in der Stadt, waren große, breite Fackeln aufgestellt worden, und so erstrahlte der Eingang des Festsaals in einem orangen Licht. Wir standen rechts vom Merethrond und es war eine schöne Sommernacht. Die Luft war angenehm kühl und der Sprössling des Weißen Baumes im Hof des Springbrunnens gedieh prächtig.
Zu dritt genossen wir gegenwärtig die Ruhe, bevor wir uns schlafen legen würden. Im nächsten Moment vernahm ich Schritte hinter uns. Éomer gesellte sich zu uns und lehnte sich mit dem Rücken an die Mauer neben Gimli. Auch der Zwerg hatte die Mauer im Rücken. Er hatte die ganze Zeit über in die Flammen geschaut. Der Pferdeherr tat es ihm nach und man spürte klar und deutlich, dass ihm etwas auf der Zunge lag. Er hatte seine Hände vor seiner Brust verschränkt und mit dem Blick nach vorne, klärte er seine Stimme: »Gimli Glóinssohn, hast du deine Axt bereit?«, fragte er, weswegen ich aufsah. Auch Legolas war verwirrt, doch Gimli antwortete in einem normalen Ton: »Nein, Herr Éomer«, meinte er, »aber ich kann sie jederzeit holen, wenn nötig. Dies kommt auf den Grund deiner Worte an.«
Nachdem er geendet hatte, wandte sich Éomer dem Zwerg zu, wobei seine rechte Gesichtshälfte vom Feuerschein beleuchtet wurde. In seinen hellen Augen spiegelten sich die Flammen wider und Gimli sah hinauf zum Menschen, der weitersprach: »Nun denn, urteile selbst. Du erinnerst dich bestimmt, dass zwischen uns noch einige unbedachte Worte stehen, die ich einst über die Herrin des Goldenen Waldes sagte, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind, und du mich Besseres belehrt hast. Nun habe ich sie mit eigenen Augen gesehen«, erklärte sich der Mensch und ich beobachtete die beiden amüsiert, da Éomer sich bis an den heutigen Tag an dieses Gespräch erinnerte. Doch wie hätte er es vergessen können, da ihn Gimli im Laufe dieser Reise immer wieder daran erinnert hatte.
»Und?«, fragte Gimli neugierig, »Was sagst du jetzt?«
»Ach, ich sage, dass sie nicht die schönste aller Lebenden ist. Ich stimme deinen Worten nicht zu.«
»Dann muss ich meine Axt holen.«
»Gut, aber höre zuerst meine Entschuldigung an«, sagte Éomer und Gimli beäugte ihn skeptisch, »Hätte ich sie in anderer Gesellschaft gesehen, ich hätte alles von ihr gesagt, was du nur wünschen kannst. Doch nun nenne ich die Königin Arwen Abendstern als Erste und bin meinerseits bereit, mich mit jedem zu schlagen, der mir widerspricht. Soll ich mein Schwert holen lassen?«, fragte Éomer und Gimli stellte sich ihm gegenüber. Kurz bedachte er ihn mit einem nicht zu deutenden Blick, doch dann verbeugte sich der Zwerg tief und erklärte sich: »Nein, für mich bist du entschuldigt, Herr Éomer. Du hast den Abend gewählt; meine Liebe gilt dem Morgen.«, die beiden sahen sich an und ein Lächeln umrundete ihre Lippen. Folglich fiel Gimlis Blick auf mich und Legolas, infolgedessen sprach er fort: »Und Legolas hat die Abend- und Morgenröte gewählt.«
»Weise Worte sprichst du da, Gimli Glóinssohn«, bestätigte Éomer und zusammen verweilten wir noch eine Weile, gingen dann aber zur Ruhe. König Théodens Trauergeleit würde morgen aufbrechen und somit war dies hier noch kein Abschied.

Ich warf einen letzten Blick zur Weißen Stadt, musterte das Banner des Baumes von Gondor. Zum letzten Mal würde ich es nicht sehen, trotzdem fühlte es sich seltsam an, zu wissen, dass unsere Reise bald ein Ende nehmen würde. Viel war in dem letzten Jahr geschehen und seit dem Fall Saurons fühlte sich alles friedvoller an. Vor einem Jahr hatte ich noch gedacht, dass wir in Frieden lebten, doch ich hatte mich geirrt. Das hier war Frieden und so sehr ich alle Gefährten vermissen würde, freute ich mich auf den Düsterwald. Ich wollte wissen, wie sich mein Zuhause, von der Dunkelheit befreit, anfühlte und auch wollte ich die Bewohner wiedersehen. Was danach geschehen würde, wusste ich nicht, doch auch war es mir egal. Solange ich Legolas an meiner Seite hatte, würde ich jeden Weg gehen und so blickte ich der Menschenstadt entgegen.
»Unwirklich, nicht wahr?«, vernahm ich die Stimme von Legolas, dann spürte ich seine Arme um meinen Schultern. Ich lehnte mich gegen ihn. So konnte er seinen Kopf auf meinen legen. Zusammen sahen wir Minas Tirith entgegen, folgend antwortete ich: »Ja, es ist unwirklich, aber auch fühlt es sich richtig an.«
»Gewiss tut es dies. Ohne Anfang gibt es kein Ende und umgekehrt. Alles kommt zu einem Ende, doch in meinem Inneren spüre ich, dass ich Minas Tirith in den nächsten Jahren noch oft sehen werde«, antwortete Legolas und ich konnte ihm nur zustimmen. In meinem Inneren hatte ich zwar das Gefühl, als ob ich ein paar der Gefährten nach dieser letzten Reise nicht mehr wiedersehen würde, doch bei Aragorn war das nicht der Fall. Das Vierte Zeitalter schien den Plan zu haben, Menschen und Elben und auch die Zwerge wieder zusammenzuführen, und aufgrund dieses Gedankens konnte ich mich vom Anblick der Stadt lösen. Ich drehte mich um, blickte in die Augen von Legolas und lächelte. Dieses wurde erwidert, dann wandten wir uns wieder der Gesellschaft zu, die sich für den Aufbruch fertigmachte, aus der Stadt nach Norden zu reiten.
Als alle auf ihren Pferden saßen, fehlten noch die beiden Könige. Sie waren zu den Heiligtümern und den Grabkammern in der Rath Dínen gegangen und trugen König Théoden auf einer goldenen Bahre hinaus aus der Stadt. Ich blickte hin zum Stadttor, bis ich die beiden erblickte. Sie gingen zu einem großen Wagen und legten den gefallenen König hinauf. Danach gingen die zwei Männer zu ihren Reittieren und das Trauergeleit setzte sich in Bewegung.
Reiter von Rohan umgaben den toten König, trugen ihm sein Banner voran. Merry, der Théodens Knappe gewesen war, saß auf dem Wagen und hielt die Waffen des Königs fest, wobei ein eiserner Ausdruck sein Gesicht zierte. Ihm war Théoden teuer gewesen und nun erwies er ihm die letzte Ehre. Hinter dem Wagen ritt Éomer, dann wir anderen. Für Frodo und Sam waren Reittiere, die ihrem Wuchs gemäß waren, vorbeireitet worden und die beiden ritten an Aragorns Seite. Gandalf ritt auf Schattenfell, Pippin mit den Rittern von Gondor und Legolas und Gimli wie immer zusammen auf Arod. Ich saß auf Maiden und auch hatte ich wieder meine normale Kleidung und Waffen an. Zweiteres würden wir nicht benötigen, und so ritten wir unseren Weg nach Edoras. Begleitete wurde das Trauergeleit von Königin Arwen, Celeborn und Galadriel mit ihrem Volk, Elrond und seine Söhne mit ihrem Hausvolk, die Fürsten Imrahil und Faramir von Dol Amroth und von Ithilien und viele Hauptleute und Ritter, wie ein paar der Dúnedain. Niemals noch hatte ein König der Mark solche Weggefährten gehabt wie die Schar, die Théoden die letzte Ehre erwies und ihn zurück in seine Heimat brachte.
Wir hatten vor, gemächlich unseren Weg zu reiten und ohne Zwischenfälle erreichten wir Anórien und kamen zum grauen Wald zu Füßen des Amon Dîn. Die letzte Reise hatte begonnen, und zwar nicht nur für den gefallenen Théoden. Ein König, an den sich sein Volk noch lange erinnern würde.

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