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76. Kapitel - Das widerliche Grinsen

990 Jahre später:

Ich wusste nicht, wie lange ich geschlafen hatte, doch als ich meine Augen öffnete, war es bereits hell im Zelt. Auch war Legolas anwesend, der mich liebreizend weckte. Liebreizend, indem er mich mit seinem Fuß die ganze Zeit anstupste, und zwar genau in meine Seite, wo ich es am meisten hasste. Mir war klar, dass ich seinen Fuß zu spüren bekam, da wir uns gestern angezickt hatten. Aus diesem Grund bekam ich kein nettes Aufwecken mit seinen sachten Berührungen.
»Was?«, giftete ich, schlug mit meiner Faust gegen sein Schienbein. Dass mir danach meine linke Hand wehtat, war zu erwarten gewesen, aber zumindest hatte er von mir abgelassen.
»Ich wollte mich nur vergewissern, dass du noch lebst und deine Wunde, die dir ja gestern so egal gewesen ist, nicht vergiftet ist«, begann er und schien immer noch eingeschnapptes Prinzchen spielen zu wollen, »Und es ist Mittag, also 'mal nebenbei, vielleicht interessiert dich wenigstens das«, endete er und ich unterdrückte den Drang, mit meinen Augen zu rollen.
»Mhm«, machte ich stattdessen. Legolas stand mit verschränkten Armen neben mir und seine blauen Augen sahen mich an. Über ihnen waren zwei erhobene blonde Augenbrauen zu sehen, die perfekt zu seinen Haaren passten, die ihm über seine Schultern hingen. Er trug nur eine braune Tunika und seine Messer. Sein Kettenhemd und seinen Bogen schien er im Zelt gelassen zu haben, da er beides heute nicht brauchen würde, wenn alles gut lief.
Nachdem ich ihn bereits zu lange angestarrt hatte, setzte ich mich schlussendlich auf und meine Haare mussten ein roter Haufen sein. Ich fuhr mir müde durch mein Gesicht und eigentlich hätte mein Körper noch gerne länger geschlafen. Da mich aber ein gewisser Elb unbedingt wecken hatte müssen, musste ich nun damit leben, dass ich in der Welt der Wachen wandelte. Mich weiter darüber aufzuregen, wäre zu anstrengend gewesen, weil ich zusätzlich noch die von Legolas ausgehende Provokation aufrechterhalten musste.
»Sieh, ich lebe noch«, witzelte ich und stand auf, natürlich nicht elegant. Mein rechter Fuß verhängte sich in der Decke und im Stand schüttelte ich sie ab. Danach richtete ich mich komplett auf, blickte in ein dezent amüsiertes Gesicht. Legolas versuchte, weiterhin eine ernste Miene zu bewahren, doch meine ganze Person machte dies schwer für ihn.
Ich kann manchmal echt unterhaltsam sein, dachte ich und klopfte mir selbstlobend innerlich auf meine Schulter, gesunde Schulter.
Ich dürfte aber nicht vergessen, dass ich den Elben vor mir immer noch mit ansehen müsste, und somit konzentrierte ich mich auf dieses Vorhaben. Unsere Gesichter waren sich nahe und mit zu Schlitzen verengten Augen sah ich ihn an. Auch er hatte seinen Ernst wiedergefunden und seine Augen musterten mich von weiter oben.
In diesem Moment bemerkte ich, dass wir uns nahe waren, doch ich schob diesen Gedanken beiseite, da meine Aufmerksamkeit ganz seinen Augen gehörte. Ich konnte die Muster von verschiedenen Blautönen, von seiner Pupille ausgehend, bestaunen und war in seinem Blick gefangen. Ich vergaß, dass ich mich in einem Zelt auf den Pelennor-Feldern vor Minas Tirith in Gondor befand, denn all dies trat in den Hintergrund. In diesem Augenblick vergaß ich sogar kurz mein Ego, doch Legolas schien es nicht anders zu ergehen. Seine Augen erforschten mein Gesicht, was mich nervös machte.
Ich verlor ein wenig von meiner Stärke in meinem Gesicht und ignorierte das komische Gefühl in meinem Körper. Irgendwie glich es einer inneren Unruhe, die nicht weichen wollte. Sie verstärkte sich noch mehr, als Legolas' Blick kurz auf meinen Lippen verweilte. Als er mir wieder in meine Augen sah, tauchte ein kleines Grinsen auf seinen Lippen auf, das mich irritierte. Generell irritierte mich diese ganze Situation, denn sie erinnerte mich an die Momente, in welchen ich, ja ich, normalerweise meinen Charme der Elbinnen benutzte, um Legolas zu nerven. Nun fühlte es sich so an, als ob ich auf der anderen Seite wäre und das schien auch Legolas zu bemerken. Warum er dies jedoch in diesem Moment tat, wusste ich nicht, doch es störte mich, dass es so gut funktionierte. Nur sein Blick hatte gereicht, um mich zu verwirren, und das nervte mich.
Es bekam mir nicht, dass mein Inneres in letzter Zeit zu schwach für einen einfachen Blickaustausch war. Die Schuld an alledem trugen die letzten Wochen und ihre Ereignisse. Der Moment in der Schlacht von Helms Klamm, nach der Trinkwette, wo mein betrunkenes Ich versucht hatte, den Elben zu verführen, und natürlich das Gespräch, das ich mit Aragorn geführt hatte. Ich hatte gedacht, dass ich stärker wäre und mir so etwas nichts anhaben könnte, doch Legolas' intensiver Blick, der mir einen warmen Schauer den Rücken hinab bescherte, erzählte eine andere Geschichte.
Zu meinem Glück wurde ich aus meinem Leiden erlöst, denn ein immer noch grinsender Legolas erhob im nächsten Atemzug seine Stimme: »Fertig?«, fragte er mich und bezog sich somit auf die anfänglichen giftigen Blicke, die ich ihm zugeworfen hatte, welche aber nun verflogen waren. Ich war mir selbstverständlich bewusst, dass das Grinsen des Elbs darauf zurückzuführen war, dass er den Blickkampf gewonnen hatte, auf eine fiese Art und Weise gewonnen hatte.
»Ja, fertig, danke der Nachfrage«, gab ich eingeschnappt von mir und brachte Abstand zwischen uns. Legolas hingegen blieb auf der Stelle stehen und wendete nur seinen Oberkörper, während er mich beobachtete, wie ich mich fertig machte.
Schnell schlüpfte ich in meine Stiefel, die neben meinen frisch geputzten Waffen standen, danach zog ich den ledernen Harnisch an, in dem ich meine Wurfmesser verstaute. Bei jeder meiner Bewegung lag Legolas' Blick auf mir, welcher sich komisch stechend anfühlte. Warum der Elb plötzlich so nervig geworden war, oder welche Erkenntnis ihn ereilt hatte, wusste ich nicht.
Ich legte stillschweigend meine Waffen an, wobei ich meinen Bogen und Köcher im Zelt ließ, da ich ihn sowieso in den nächsten Wochen nicht gebrauchen sollte. Wenn wir überhaupt noch in einer Woche am Leben wären, denn schon bald müsste der nächste Schlag gegen Sauron stattfinden. Seine größten Streitkräfte waren zerstört worden und nun war der beste Zeitpunkt, gegen ihn vorzugehen.
Ich warf meine Gedanken an den Dunklen Herrscher jedoch beiseite, wollte mich nicht mit dem Unvermeidlichen beschäftigen und befestigte mein Schwert an meiner Hüfte. Meine beiden Dolche folgten, danach entwirrte ich meine Haare, also, so weit ich es mit einer Hand konnte. Schlussendlich legte ich sie offen auf eine Seite über meine Schulter und in leichten Wellen fielen sie hinab. Im nächsten Moment öffnete ich die Plane des Zeltes und während ich in den hellen Himmel blickte, vernahm ich des Elben Stimme neben meinem Ohr, sehr nahe neben meinem Ohr: »Interessant, dass du deinen Bogen zurücklässt und deine Haare offen trägst, nicht?«, der Elb war lautlos an mich herangetreten und erinnerte mich natürlich daran, dass meine Schulter verletzt war. Gestern hatte ich noch mit dem Gedanken gespielt, dass ich Legolas mit meinen Haaren um Hilfe bitten könnte, doch jetzt schloss ich es komplett aus. Nicht nur, weil mir seine Nähe gerade zu viel war.
Er schien diese Nacht all seine Quellen der Nervigkeit aufgefüllt zu haben und sie nun an mir herauszulassen. Durch seinen Atem, der mein Ohr kitzelte, bekam ich eine Gänsehaut und ich spürte ganz deutlich seine Brust in meinem Rücken. Folglich legte er sein Kinn auf meinem Kopf, wobei er seinen Hals etwas recken musste. Anschließend sah ich seine Hand, die eine komische Handgeste machte vor meinem Gesicht, dann griff sie nach einer Haarsträhne und er musterte sie.
»Ich mein' nur, sonst nimmst du dir ja immer Zeit, um deine Haare zu flechten. Tut dir deine Schulter vielleicht doch weh und ich hatte recht, dich zu einem Heiler zu bringen?«, stichelte er weiter. Der Unterton in seiner Stimme gefiel mir nicht. Auch nicht sein widerliches Grinsen, welches ich erblickte, als er an mir vorbeischritt, da ich immer noch erstarrt die Zeltplane in der linken Hand hielt. Mit den Händen hinter seinem Rücken verschränkt, blickte er mich an und ich konnte nur entnervt aufstöhnen. Ich trat neben ihn vorbei, schmiss die Zeltplane mit Schwung zu und ließ meine unterdrückten Aggressionen heraus. Ich wusste, dass ich gestern falsch gehandelt hatte und Legolas im Recht gewesen war, doch ich hasste es, dies zuzugeben.
»Das nenne ich 'mal ein kräftiges Ja«, kommentierte der Elb meine Aktion und ich funkelte ihn an.
»Mhm!«, knurrte ich, schritt an ihm vorbei. Ich ließ ihn hinter mir zurück, was natürlich nicht lange anhielt und bald darauf spazierten wir zusammen durch die Reihen der Zelte, die am Tag farbenfroher aussahen. Überall konnte ich Krieger sehen, die sich ausruhten oder sich um ihre Ausrüstung kümmerten, und als mein Blick zur Menschenstadt ging, sah ich ein auf einem Turm das Banner von Dol Amroth wehen. Es zeigte ein weißes schwanengleiches Schiff auf blauem Wasser und der Wind rüttelte am Stoff. Auch war es ein weitaus besserer Anblick als der Elb, der mir immer noch auf Schritt und Tritt folgte. Er schien meinen Schatten imitieren zu wollen und war so nervig wie seit langem nicht mehr.
»Wo hast du eigentlich Gimli gelassen?«, fragte ich versucht neutral, obwohl man sicher meinen Wunsch heraushörte, dass ich hoffte, dass Legolas auf Gimli vergessen hätte, ihn anschließend suchen gehen und mich somit in Ruhe lassen würde. Wie es das Schicksal aber wollte, stellte es mir gerne ein Bein, und so befriedigten mich Legolas' Worte nicht: »Er hat einen Schmied aufsuchen wollen, der ihm mit seinem verbeulten Helm und einer Kante in seiner Axt helfen soll. Ich vermute aber, dass er eher bloß eine Schmiede sucht und die Arbeit selbst machen will, so wie die Zwerge sind. Éomer und ein paar seiner Männer haben ihn, mit Aragorn begleitet, als ich dich wecken gegangen bin«, erklärte er mir und ich verdammte das Schicksal, dass es nicht Legolas bei Gimli gelassen hatte. So schnell würde ich meinen Freund nicht mehr losbekommen und dies schien auch er zu bemerken, da er mich fragte, wo ich hinging.
»Ich gehe Maiden und Halbarad einen Besuch abstatten«, erklärte ich mein Vorhaben und sah aus dem Augenwinkel, dass er nickte, infolgedessen ging er seiner vorherigen Tätigkeit wieder nach, und zwar pfiff er irgendein Lied. Immer noch stolzierte er neben mir her und schien überhaupt kein Problem mit meinem Vorhaben zu haben und schloss sich mir einfach an. Er pfiff fröhlich vor sich her, bis ich mir nicht mehr sicher war, ob er es zu seiner eigenen Unterhaltung tat, oder um mich damit zu nerven. Beides hätte ich ihm in diesem Moment zugetraut, da Legolas sehr gerne Lieder summte, wenn er allein war oder irgendwo den Tag ausklingen ließ. Ich entschied mich jedoch dazu, nichts dagegen zu sagen, da er lieber pfeifen oder summen sollte, bevor er wieder nervig wurde.

Kurz darauf erreichten wir die Pferde, die außerhalb des Heerlagers standen und sich von der Schlacht erholten. Generell sahen die Pelennor-Felder zwar schon etwas besser aus, doch es würde gewiss noch ein paar Tage brauchen, bis alle Toten begraben waren und noch länger, bis die Leichen der Feinde alle verbrannt oder ebenso vergraben waren. Ich wusste nicht genau, wie man sich um ein so großes Schlachtfeld kümmerte, doch mir war bewusst, dass es enorm viel Zeit in Anspruch nehmen würde, bis keine Spur vom Kampf mehr zu sehen wäre. Zumindest waren um das ganze Lager bereits die ganzen Toten fortgeschafft worden und ich entdeckte einige Männer, die Massengräber aushoben. Nur die größten Krieger würden ein eigenes Grab bekommen und vielleicht sogar in ihre Heimaten zurückgebracht werden, so wie es mit König Théoden geschehen würde. Sein Leichnam wurde in der Zitadelle aufgebahrt und auf sein Begräbnis in Edoras vorbereitet. Er würde neben seinen Verwandten für den Rest seines Lebens ruhen und immer noch fühlte es sich seltsam an, zu wissen, dass er tot war. Ich hatte nicht viel mit ihm zu tun gehabt, doch er war vielen anderen am Herzen gelegen und der Verlust tat mir für sie leid.
Bei den Pferden stellte ich erleichtert fest, dass es Maiden gut ging. Sie reckte sogar ihren Kopf in die Höhe, als sie uns beide sah und ich lächelte. Ich ging auf sie zu, um sie zu begrüßen. Meine linke Hand streichelte ihren Hals und ich stellte fest, dass sie komplett unverletzt war.
»Ich behaupte stark, dass wir im Düsterwald eine neue Box brauchen, wenn wir zurückkehren«, witzelte Legolas und schien zu verstehen, dass ich die Stute bereits in mein Herz geschlossen hatte. Eine Eigenschaft von mir, die ich schon immer gehabt hatte.
»Und?«, fragte ich schulterzuckend, »Auf irgendeinem Pferd muss ich zurückreiten, und eine graue Stute hatten wir schon lange nicht mehr«, erklärte ich und Legolas trat kopfschüttelnd näher, dann streichelte er Maiden ebenfalls. Auch Arod hatten wir zuvor gesehen und im nächsten Moment sprach Legolas seine Antwort: »Natürlich müsste man es mit dem neuen König Éomer klären, aber die Pferde Rohans sind schöne Tiere.«, danach ließ er von der Stute ab und ich tat es ihm nach. Kurz verweilte ich an Ort und Stelle und als niemand von uns beiden etwas sprach, setzte ich meinen Weg fort. Legolas folgte mir wieder und wenn er sich auf meine Schultern gesetzt hätte, um mir so besser folgen zu können, hätte es mich nicht gewundert. Natürlich kannte ich ihn schon lange genug, sodass ich mit seinen nervigen Phasen umgehen konnte, und auch musste er viel öfters mich ertragen, sodass ich darüber hinwegsah. Hinwegsehen bedeutete natürlich nicht, dass ich ihn nicht nervig fand, aber ich versuchte, ihn zu ignorieren.
Auf meinem weiteren Weg begegneten wir den Elbenbrüdern Elladan und Elrohir, die beide die Schlacht ebenso unverletzt überstanden hatten, sowie ihre Pferde. Sie waren große Krieger und kümmerten sich mit ein paar Dúnedain um die Einteilung der Männer für allerlei Arbeiten, was ein kompliziertes Unterfangen war. Man konnte nämlich nur die Unverletzten einsetzen und die leicht verletzten Männer mussten leichte Arbeiten erledigen. Ebenso musste man einen guten Ausgleich finden, um allen Ruhe zu ermöglichen. Elrohir und Elladan schienen solche Aufgaben gut zu meistern, da sie in Bruchtal viel zu organisieren hatten. Wir redeten zusammen etwas und Elladan erkundigte sich nach meinem Befinden, wobei wir folglich über Halbarad und seine Männer zu sprechen kamen. Von den dreißig Männern hatte bereits einer sein Leben gelassen und mit Halbarad kämpften zwei weitere um ihr Leben im Lazarett. Die anderen Recken der Waldläufer waren leicht verletzt oder komplett unverletzt davongekommen und wieder spiegelte dies ihr Ansehen wider. Ich hatte sie am Schlachtfeld kämpfen sehen und wie sie viele Feinde niedergestreckt hatten. Die Dúnedain waren ein stolzes Volk, welches dem der Elben in wenigem nachstand und dies sah man ganz allein an ihrer Größe und Gesichter. Im Gegensatz zu den Männern der Elben trugen sie Bärte, doch weiter dachte ich nicht mehr über sie nach, als wir uns von den beiden Elben aus Imladris verabschiedeten.
Wir kamen der Mauer von Minas Tirith näher und somit auch dem Lazarett, das dort aufgeschlagen worden war. Meine Füße bewegten sich über die Ebene hinweg und kurz vorm Lazarett spähte Legolas nach vorne. Er erhob seine Stimme: »Wenn mich meine Augen nicht trügen, sehe ich von Osten her eine kleine Gestalt, mit roten Haaren«, meinte er, dann sah ich sie auch. Gimli kam von der Ostseite der Mauer zu uns spaziert und schien uns entdeckt zu haben. Mit kurzen Schritten kam er näher und ich entdeckte, dass er einen neuen Helm trug. Die Mittagssonne wurde zwar von ein paar Wolken bedeckt, doch ihre wenigen Strahlen wurden von seinem Helm reflektiert. Der Zwerg ging ganz allein und alle Menschen, die den Zwerg noch nicht gesehen hatten, warfen ihm neugierige Blicke zu. Er hingegen stampfte seinen Weg weiter vor sich hin und Legolas und ich warteten auf seine Ankunft.
»Erinnert mich, dass ich nie mehr eine Menschenschmiede aufsuchen werde!«, giftete er schon im selben Moment, als er in Hörweite war und war sarkastisch gut gelaunt. Bei uns stehend, spuckte er appetitlich auf den Boden, dass sogar Legolas sein Gesicht verzog. Im Anschluss darauf verschränkte der Zwerg die Arme vor seiner Brust. Kurz war ich am Überlegen, ob ich ihn einfach nicht darauf ansprechen sollte und so tun sollte, als ob es mir egal wäre, doch dann erhob Legolas bereits seine Stimme: »Was ist denn geschehen?«, fragte er und gleich darauf ging es los. Gimli warf seine Arme in die Höhe und erwiderte: »Du meinst wohl eher, was nicht geschehen ist!«, wütete er und ich meinte trocken: »Und dann sag' noch einmal, dass ich herumzicke.«, sofort schnellte sein Blick zu mir. Seine dunklen Augen funkelten mich an.
»Auch schon wach?«, spottete er und ich rollte mit meinen Augen, folgend setzte er fort und sah spezifisch Legolas an, der so tat, als ob ihm das Gesprochene von Gimli interessierte: »Auf jeden Fall, dieser Schmied hat nur seine komische Sprache gesprochen und wollte mich nicht in seine Schmiede lassen. Dann musste ich draußen sitzen und Éomer hat übersetzt.«, danach nahm er seinen Helm ab und wollte Legolas bis ins kleinste Detail erklären, was der Schmied gemacht hatte, weshalb ich unterbrach: »Ziemlich interessant, wenn es mich doch nur interessieren würde«, danach deutete ich mit meinem Kopf aufs Lazarett, »aber ich bin nicht hier, um über Helme zu sprechen, sondern um mich nach Halbarad zu erkundigen, also«, ließ ich offen und begann, mich in Bewegung zu setzen.
»Ja, dann halte ich dich nicht mit Sachen auf, die die liebe Lithil nicht verstehen will«, meinte Gimli, »und Aragorn ist auch im Lazarett, wollte nach dem Rechten sehen.«, dann wandte er sich wieder Legolas zu, der mir einen Blick voller Verzweiflung schenkte, doch er war sein eigener Verhängnis' Schmied gewesen. So zuckte ich nur mit meinen Schultern und ließ die beiden zurück.

Im Lazarett angekommen, welches hauptsächlich aus offenen Zelten bestand, bahnte ich mir meinen Weg hindurch. Die Zelte waren so angeordnet, dass in der Mitte jeweils ein Gang war, und zu beiden Seiten befanden sich unzähligen Liegen. Mehrere Tausend Mann müssten verletzt sein und hier lagen all jene, die um ihr Leben kämpften. Ich ging an vielen vorbei, denen ganze Körperteile fehlten und einige schienen von Kopf bis Fuß in Verbände gehüllt zu sein. Die ganze Luft roch nach Blut und verbrannter Haut, da viele Wunden nur mehr durch heiße Eisen geschlossen werden konnten. Auch schienen nicht wenige in die Flammen geraten zu sein und demnach herrschte große Hektik unter den Heilern und freiwilligen Helfern. Durchgehend wurden Wassereimer durch die Gegend getragen und ich wäre bereits mit vielen zusammengestoßen, wenn ich nicht noch im letzten Moment ausgewichen wäre. In ihrer Hektik wollte ich niemanden fragen, wo ich Halbarad finden konnte, und so ging ich meinen Weg weiter, in der Hoffnung, dass ich einen nicht beschäftigen Heiler oder sogar Halbarad selbst finden würde.
Von fast allen Liegen erklang wehleidiges Seufzen und abermals wurde mir bewusst, dass Kriege nichts Schönes waren. Für die großen Krieger konnten sie durchaus Ruhm und Unterhaltung bieten, doch für die einfachen Soldaten war es bloßer Schrecken. Jeder von ihnen kannte mindestens einen Mann, der sein Leben verloren, vielleicht sogar seine Familie zurückgelassen hatte, weil er in einem unnötigen Krieg kämpfen hatte müssen. Der einzige Unterschied war aber nun, dass dieser Krieg nicht unnötig war. Gegen Sauron vorzugehen, war das, was wir alle tun mussten, und demnach war niemand umsonst gestorben. Alle Verwundeten mussten ihren Glauben aufrechterhalten, sich stetig in Erinnerung rufen, dass sie etwas geleistet hatten. Drei große Armeen Saurons waren vernichtet worden und die hier waren diejenigen, die später den nächsten Generationen davon erzählen konnten. Etwas, was die Menschen zu dem machte, was sie waren. Sie führten zwar ein vergleichbares kurzes Leben zu anderen Völkern, trotzdem behielten sie Erinnerungen bei, behüteten sie wie ihre größten Schätze.
So ging ich meinen Weg weiter und zu meinem Glück fand ich jemanden, der mir weiterhelfen konnte. Neben ein paar kräuterkundigen Frauen und Männern fand ich eine mir bekannte Person, die versuchte, Ordnung in ein bereits bestehendes Chaos zu schaffen. Aragorn stand zwar stolz da und erklärte den Menschen, wie sie besser arbeiteten könnten, doch hinter seiner steinernen Miene sah ich deutlich, wie erschöpft er war. Er schien gestern erst spät zu Bett gegangen zu sein und dieses auch bereits zeitig verlassen zu haben. Obwohl er noch ungekrönt war, sahen ihn bereits alle als ihren König an, erwarteten, dass er seinen Aufgaben gerecht wurde. Seine grauen Augen sahen umher und als er mich erblickte, taten es auch die anderen um ihn herum. Folglich gingen sie den Befehlen von Aragorn nach und der Mensch sah erleichtert aus, mich zu sehen. Ich kam auf ihn zu.
Auf meinem Weg wichen mir die Menschen eingeschüchtert aus. Ebenfalls fiel mir auf, dass mich viele verletzte Krieger eigenartig musterten. Wahrscheinlich aus den bekannten Gründen und ebenso schien nun dem Letzten klargeworden zu sein, dass ich keine einfache Waldelbin, sondern eine gute Kriegerin war. Sie schienen mich deswegen allein mit Aragorn reden lassen, wobei ich folglich meine Stimme erhob: »Noch nicht einmal König und bereits umgeben von Pflichten«, meinte ich und blieb stehen.
»Sag' es bitte nicht noch lauter, sonst fällt denjenigen, die ich noch nicht gesprochen habe, noch ein, dass ich hier bin«, witzelte er. Seine grauen Augen wirkten müde.
»Du scheinst aber gut zurechtzukommen«, gab ich als Antwort und sah die ganzen Verletzten an.
»Nun, ein Chaos in ein anderes Chaos zu verwandeln, ist nicht schwer. Wenigstens ist es jetzt eines, welches ich verstehe«, seufzte er und ich nickte.
»Viel Arbeit.«
»Wohl wahr, obwohl ich bezweifle, dass du hier bist, um Eimer Wasser durch die Gegend zu tragen, oder?«, er sah mich an und ich zog meine Mundwinkel nach oben.
»Nun, nein, obwohl ich gewiss den ein oder anderen Eimer tragen könnte.«, darauf nickte ich, aber Aragorn schüttelte lachend seinen Kopf.
»Bezweifle ich nicht, doch ich befürchte, dass ich dich deine Schulter nicht belasten lassen darf?«, scherzte er und ich seufzte, »Von Gimli weiß ich, dass wir sonst einen randalierenden Legolas bekommen würden.«
Er war amüsiert und der Zwerg schien ihn auf dem Weg zur Schmiede bereits von Legolas' und meiner kleinen Diskussion erzählt zu haben.
»Bitte, ich kann immer noch selbst entscheiden, wann ich Eimer tragen will«, ich sah ihm wehleidig entgegen, »doch einen aufgebrachten Legolas möchte ich Minas Tirith nicht zumuten. Er würde in wenigen Minuten das Ansehen des ganzen Elbenvolks ruinieren.«
»Das würde ich zu gern sehen, doch deine Schulter sollte wirklich geschont werden«, lachte der Mensch, »aber komm, wir können gemeinsam zu Halbarad gehen«, sprach er und setzte sich in Bewegung, dann sagte er: »Ich war heute bereits bei ihm, doch ihm wurde etwas zum Schlafen verabreicht. Sein Zustand ist so weit stabil, obwohl er Fieber hat, doch immer noch besser als tot«, er endete und nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir die Liege, auf der Halbarad lag. Sein ganzer Oberkörper war in einen Verband gewickelt und sein Gesicht wirkte verkrampft. Seine Stirn zeigte eine dünne Schicht Schweiß und ihn musternd stand ich vor ihm.
»Man merkt, dass du im Düsterwald eine Kommandantin bist«, erklang Aragorns Stimme und auch er musterte seinen Vetter, »Du willst wissen, wie es denen geht, mit denen du zusammen gekämpft hast.«, und er hatte recht. Auch im Düsterwald sorgte ich mich um meine Einheit und es bekümmerte mich, wenn jemand verletzt oder getötet wurde.
»Gewiss tue ich dies und ich werde auch zu den Valar beten, um ihm Kraft zu schenken. Vielleicht hat er den ein oder anderen, an den er denken kann, um die Sache durchzustehen?«, meinte ich und Aragorn begann stark zu nicken.
»Da gibt es eine gewisse Dame, die ihm gefällt, in einer Taverne im Norden. Doch durch seine Pflichten hat er immer eine Ausrede gesucht, um einer Konfrontation zu umgehen.«, sein Blick war immer noch auf seinem Freund und ich sah in seinen Augen, dass die beiden viel zusammen erlebt hatten.
»Wenn die Zeit der Dunkelheit zu Ende ist, sollten vielleicht mehr von deiner Sorte im Norden ihre Pflichten als Waldläufer ablegen und dem einfachen Leben nachgehen können. Jedoch, ihr seid schon recht eigensinnig und besessen, im Wald zu schlafen, wird wohl schwer«, witzelte ich und spielte auf die gemeinsame Reise mit Aragorn an. Er hatte es geschafft, in den ungemütlichsten Erdlöchern zu schlafen, und auch er schien von seiner Sippe so zu denken.
»Nun, ich wäre froh, wenn das Blut der Dúnedain noch länger in den Adern von welchen fließt, doch auch können wir bloß hoffen«, erwiderte er, »Von Sturheit solltest du aber ein Lied singen können, Lithil. Wie geht es denn deiner Schulter nun wirklich?«, fragte er mich, blickte mich mit erhobenen Brauen an, weshalb ich leise seufzte.
»Gut, danke der Nachfrage«, sagte ich und hasste es, dass der Mensch mich in dieser kurzen Zeit bereits so gut kannte.
»Habe ich mir gedacht. Auch hast du ja jemanden, der darauf achtet, dass es dir gut geht, obwohl dies gestern ein paar sehr tödliche Blicke waren, bevor Gimli mir heute alles erzählt hat«, trieb er es auf die Spitze. Aragorn hatte wahrlich eine fiese Seite in sich und so konnte ich bloß bestätigendes Grunzen von mir geben.
»Bitte, ich habe erst heute früh meine innere Unruhe unter Kontrolle gebracht, ich will nicht mehr darüber nachdenken. Legolas und Gimli warten sowieso draußen, da wir den Hobbits einen Besuch abstatten wollen«, ich klang bettelnd und entlockte dem Menschen ein leises Lachen.
»Heute möchte ich noch eine Beratung zusammenrufen, mit allen Heerführern. Ich habe Legolas und Gimli bereits darüber unterrichtet. Mit euch Gefährten möchte ich danach sprechen, wenn alle Informationen von den anderen eingeholt worden sind. Viel gibt es zu klären und am Ende möchte ich die Meinung der anderen Völker wissen. Ich möchte dich also nicht weiter aufhalten und-«, wollte er weitersprechen, als sein Blick neben meinem Kopf vorbeiging, »ich werde sowieso gerade wieder verlangt«, seufzte er.
»Dann noch gutes Gelingen!«, verabschiedete ich mich. Somit trennten sich unsere Wege. Ich schritt nach draußen, wo die zwei standen und immer noch über die Schmiedekunst der Menschen im Vergleich zu den Zwergen redeten. Ein Thema, von dem ich wusste, dass es Legolas nicht interessierte. Trotzdem schlug er sich tapfer, obwohl Erleichterung in seinem Blick zu finden war, als ich mich zu den beiden gesellte. Wir wechselten darauf das Thema und zusammen betraten wir die Stadt.

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