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Göttlicher Zorn |4|


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»Haben Sie sich schon gut eingefunden, Miss Nuray?« Der Rektor schob seine Akten zur Seite und legte alle Dokumente, die er über Lita hatte vor sich.

Lita musterte den Rektor eingehend. Er hatte weiß- graue kurze Locken und hinter seinen runden Lesebrillen verbargen sich zwei strahlend, blaue Augen. »Ja, ein wenig, Rektor...« Der Blick des Mädchens fiel auf das Namensschild des Rektors. »Jax- Skandar«, schoss es verwundert aus ihr heraus. Valerius' Vater war der Rektor?

Der Mann lachte erheitert auf. »Das ist schön zu hören. Mein Sohn gibt sich immer besonders viel Mühe den Neuzugängen einen guten Einstieg zu ermöglichen.«

Und wie er das macht, dachte sich Lita bloß, während in ihrem Kopf Bilder von Valerius auftauchten. Valerius war der erste Junge, bei dem sie ein leichtes Prickeln verspürte, wenn sie ihn sah. Angesichts der Tatsache, dass sie sich noch nie in jemanden verguckt, geschweige denn verliebt hatte, war das schon etwas Außergewöhnliches. Doch sollte Valerius der Typ Junge sein, der jeder neuen Schülerin Avancen machte, dann konnte sie sich ihn gleich aus dem Kopf schlagen.

»Es ist zwar noch ein bisschen Zeit, bis die Schule offiziell beginnt, allerdings würde ich Ihnen empfehlen sich schon jetzt alle nötigen Schulbücher zurechtzulegen.« Der Rektor zog ein Blatt Papier aus einer Klarsichtfolie und überreichte diese der Schülerin.

Es handelte sich um eine Liste, auf der alle zu tätigen Schulbesorgungen aufgeschrieben wurden. Außerdem klebte an dem Papier eine bronzefarbige, quadratische Aluminiumkarte, die einer Bankomatkarte gar nicht so unähnlich sah.

»Das ist eine ganz normale Bankkarte mit der Sie auf den von Ihren Eltern eingerichteten Treuhandfond zugreifen können«, erklärte der Rektor, während Lita die Bankkarte genauer inspizierte.

»Gibt es Geschäfte in der Schule oder muss ich dafür woanders hingehen?«, erkundigte sich Lita schließlich und sah fragend auf. Immerhin würde sie wohl kaum Dinge wie Zauberbücher in der Menschenwelt kaufen können.

»Wenn man der Rut-For durch den Wald folgt, gelangt man direkt in die dritte der vier großen Städte der Zauberwelt. Valerius hat ein Auto. Vielleicht bitten Sie ihn um Hilfe. Dann kann er Ihnen auch gleich eine Führung durch unsere kleine Stadt geben.« Der Rektor rückte seine Brille zurecht und fuhr sich seufzend durch seine Haare, während sein Blick über die ganzen Akten auf seinem Schreibtisch wanderten. Schließlich wandte er seinen Blick ab und kam hinter dem Tisch hervor, um Lita die Hand zu geben.

Sie stand ebenfalls von dem Stuhl auf und nahm die Hand des Rektors an. »Ich möchte Sie noch einmal ganz offiziell in Catalane Willkommen heißen, Miss Nuray. Ihre Eltern waren beide sehr engagierte und begabte Zauberkünstler- Schüler. Von Ihnen erwarte ich nicht weniger. Enttäuschen Sie mich nicht!«

Der Rektor schüttelte die Hand des Mädchens so kräftig, dass sie glaubte, sie würde ihr jeden Moment abfallen. Lita sah es ihm an seinem Gesichtsausdruck an, dass er jedes Wort ernst meinte.

Schon als sie die Privatschule das erste Mal mit ihrem Vater betreten hatte, wusste sie, dass hier Leistung das höchste Gut sein würde. Doch genauso wenig wie sie ihre Eltern enttäuschen wollte, wollte sie den Rektor enttäuschen. Ihr Ziel war es sich gleich von Anfang an von ihrer allerbesten Seite zu zeigen und ihrem Namen alle Ehre zu machen.

»Ich werde mein bestes geben, Sir«, erwiderte Lita, woraufhin sie der Rektor anlächelte und ihre Hand losließ.

»Daran zweifle ich keinen Moment. Gehen Sie nun und vergessen Sie Ihre Liste nicht«, erwiderte dieser und deutete mit dem Zeigefinger auf seinen Schreibtisch, auf dem Litas Liste und ihre Bankkarte lagen. Sie nickte und verließ anschließend das Direktorium.

Als die Holztüren hinter ihr zugefallen waren und sie die Treppen hinunter zum Hauptgang schlenderte, fiel ihr auf, dass am Ende des steinernen Treppengeländers bereits jemand auf sie wartete. Der blonde Lockenkopf lehnte am Geländer und sah Lita mit leuchtenden an.

»Es tut mir so leid«, kam es schuldbewusst von ihm, kurz nachdem Lita vor dem Schüler angehalten hatte und nahm ihre Hände.

»Was tut dir leid?« Lita zog ihre Augenbrauen zusammen. Sie konnte sich nicht entsinnen, dass sich Valerius ihr gegenüber in irgendeiner Weise falsch verhalten hatte.

»Gabriel... er ist einfach so... ich habe Schüler reden gehört. Sie meinten ihr hattet ein sehr hitziges Gespräch? Hat er dich etwa bedroht? Ist er dir zu nahe gekommen? Ich schwöre dir, wenn ich ihn das nächste Mal zu-«, begann Valerius wie ein Wasserfall zu sprechen und ärgerte sich fürchterlich über seinen Freund. Er kannte ihn lange genug, um zu wissen, wie Gabriel tickte. Er war gefährlich.

Lita erbleichte bei deinen Worten. In dieser Schule blieb auch wirklich nichts ungesehen. Wie sollte sie ihm bloß erklären, dass er dieses „hitzige Gespräch" ganz anders zu interpretieren hatte.

»Nein, gar nicht. Anscheinend hat da jemand etwas missverstanden. Es ist alles bestens, das kann ich dir versichern«, erklärte Lita in einem ruhigen Ton, woraufhin sich auch Valerius' Gemüt beruhigte.

»Bist du dir sicher?« Der Junge legte den Kopf schief.

»Ich bin mir sicher«, wiederholte sie. Valerius sah Litas Augen an und wusste sofort was sich zugetragen haben musste. Gabriels Warnung war nur zu deutlich gewesen. Er nickte kenntnisreich.

»Verstehe«, seufzte er und begleitete Lita den Gang entlang.

»Du musst wissen, ich war etwas besorgt, weil Gabriels Elternverhältnisse sehr schwer waren. Er ist nicht wirklich gut auf Menschen zu sprechen.«

Lita runzelte ihre Stirn. »Wieso das?«

»Seine Eltern waren beide menschlich. Während seine Mutter bei seiner Geburt gestorben ist, hatte sein Vater große Probleme damit Gabriel zu versorgen. Und ihm ein Leben in der Zauberwelt zu ermöglichen war unmöglich, da er ein Mensch war und Gabriel deswegen nicht in die Zauberwelt begleiten durfte. Darum wuchs er bei meiner Familie auf. Wir waren wie Brüder... jedenfalls eine Zeit lang«, gab Valerius nachdenklich von sich und schwelgte in Erinnerungen.

Vielleicht wollte sich Gabriel aber auch nur seinem menschlichen Vater näher fühlen, indem er Lita, die in der Menschenwelt aufgewachsen ist, über diese ausfragte.

Es war bestimmt nicht leicht, nie eine echte Mutter gehabt zu haben und den Vater schon so früh verlassen zu müssen. Wäre sie an seiner Stelle würde Lita all jene aus abgrundtiefer Seele hassen, die für dieses dumme Gesetz verantwortlich waren.

»Wieso ist er aber mit dir aufgewachsen? Ich dachte das Zauberergen offenbart sich erst mit der Vollendung des 16. Lebensjahres? Außerdem hast du gerade gesagt, seine Eltern waren beide menschlich. Wie hat er dieses Gen dann überhaupt bekommen können?« Lita war sichtlich verwirrt. Sie hatte geglaubt die ganzen Regeln und Beschaffenheiten der Zauberer langsam zu verstehen, doch nun hatte sie das Gefühl wieder ganz am Anfang zu stehen.

Valerius ließ seinen Blick über den Innenhof im Zentrum des Zaubererinstituts schweifen. Die Bäume rankten hoch in den Himmel und boten einige Schattenplätze bei den Steinbänken im kleinen Garten.

Da sein Vater der Rektor war, hatte sich Valerius schon als Kind sehr oft in den Gemäuern von Catalane herumgetrieben. Gabriel und er hatten das gesamte Schloss erkundet und einige der zahlreichen Geheimnisse gelüftet. Doch neben den geheimen Gängen und Räumen, liebte er es stets am meisten inmitten der Pfirsichbäume auf einer der Gartenbänke zu sitzen und die herrliche Friedlichkeit zu genießen.

In den Gärten war es so, als würde die Zeit stehen bleiben. Als wäre man nicht den ständigen Ränkekämpfen und der Missgunst der anderen ausgesetzt. Hier konnte man ganz für sich sein, vor sich hin grübeln und alles um sich herum vergessen.

»Seine Mutter hatte das Gen zwar nicht weitervererbt bekommen, doch ihr Vater entstammte einer der mächtigsten Zaubererlinien. Den Enesys'. Gabriel gilt dadurch als eine Art Wunderkind. Seine Kräfte haben sich zu erkennen gegeben, da war er gerade einmal sechs Jahre alt.«

Litas Mund klappte auf und sie blieb wie erstarrt stehen. Die Zaubererlinie seines Großvaters war also so machtvoll, dass das Gen weitergeben wurde, obwohl es eine Generation ausgesetzt hatte. Sie konnte sich nicht ausmalen wie viel Gabriel den anderen Zauberern voraus haben musste. Ihr Gesicht lief leichenblass an und plötzlich wurde ihr ganz schummrig zumute.

»Alles klar bei dir, Lita?«, fragte Valerius ein wenig besorgt und berührte Litas Oberarm. Sie war eiskalt. »Du bist ja richtig kalt. Kann ich irgendwas für dich tun? Willst du vielleicht meine Jacke anziehen?«

Lita lächelte den Jungen dankbar an, lehnte allerdings ab. »Nein danke, es geht schon. Allerdings könnte ich jemanden brauchen, der mich in die Stadt fährt. Der Rektor hat mir eine Liste mitgegeben, die ich abarbeiten sollte.« Das Mädchen hielt die Liste hoch und schwenkte sie in der Luft. Valerius grinste breit und nickte sofort.

»Nichts lieber als das! Dann folge mir mal, Lita Nuray.« Valerius marschierte enthusiastisch voraus und Lita folgte ihm so schnell sie konnte. Nach wenigen Minuten hatten sie den seitlichen Ausgang des Schlosses erreicht, auf dem sich ein Parkplatz mit einigen Autos befand. Valerius stieg die Treppen hinunter und überquerte den Kieselparkplatz. Er steuerte ein anthrazitgraues Mustang- Cabrio an.

»Voilà«, sagte er klangvoll und deutete auf sein geliebtes Gefährt, ehe er die Tür zum Fahrersitz öffnete. Er startete den Motor des Autos und parkte sich kurzerhand aus, bis er unmittelbar neben Lita stehen blieb und sie verschmitzt angrinste. »Würden Sie mir die Ehre erweisen und mich auf einen kleinen Roadtrip in die Altstadt begleiten, MyLady?«

Lita konnte nicht anders als in einem hoffnungslosen Gelächter auszubrechen, so dass ihr Bauch schon wehtat. Valerius hatte etwas an sich, dass sie ganz und gar in seinen Bann zog. Sie war verzaubert von ihm. Ja, genauso fühlte es sich an. Wie verzaubert. Es war ein wunderschönes Gefühl.

Sie stieg beim Beifahrersitz ein und ließ sich in den weichen Ledersitz sinken. Ihr Herz flatterte aufgeregt und ihre Wangen glühten. Als sich Valerius und ihr Blick trafen und sie sein einnehmendes Grinsen aus nächster Nähe betrachtete, tat sie es ihm gleich, während ihr Herz aus ihrer Brust zu springen schien, so stark schlug es.

Nachdem sie mit dem Auto das Schulgelände verlassen hatten und mit hoher Geschwindigkeit die Rut-For durch den Wald entlang düsten, durchstreifte der frische Wind Lita langes, braunes Haar und ließ sie den intensiven Duft des Waldes inhalieren. Dabei linste sie immer wieder zu Valerius hinüber, der die ganze Fahrt über ein breites Grinsen aufgesetzt hatte, das Lita Schmetterlinge in den Bauch zauberte und sie vollkommen aus der Fassung brachte.

Doch trotz der Aufregung, die sie in seiner Gegenwart spürte, genoss sie das Gefühl der Sicherheit und der Wertschätzung, das er ihr vermittelte. Zwar kannte sie Valerius noch nicht lange, doch sie wusste schon jetzt, dass er ihr bestimmt sehr wichtig werden würde. Darum freute sie sich umso mehr auf die folgenden Tage, Wochen und Monate in Catalane.

Lita seufzte tief. Dieses Jahr würde großartig werden. Das spürte sie.

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