Γ | Überwältigt von Liebe und Lust
Dieses Kapitel kommt ursprünglich aus meiner Supernatural FanFiktion "Loving a Hunter". Es handelt von der Angst des Abschieds und den Genuss der letzten gemeinsamen Augenblicke.
Mit geschlossenen Augen drehte ich meinen Kopf in Richtung Sonne. Warme, orangefarbene Töne vermischten sich vor meinen geschlossenen Lidern zu einem prächtigen Meer aus Farben, welches alle paar Sekunden von einem vorbeihuschenden Schatten geteilt wurde. Um mich herum veranstalteten die Vögel ein Privatkonzert, dessen Publikum einzig aus mir zu bestehen schien. Ihr freudiges Zwitschern versetzte mich in einen Zustand innerer Zufriedenheit, meine Gedanken rückten mehr und mehr in den Hintergrund. Ich genoss die letzten Strahlen der untergehenden Sonne, in die sie ihre letzte Kraft gelegt zu haben schien.
Ein kühler Luftzug strich sacht über die nackte Haut meiner Arme, hinterließ ein erfrischendes Prickeln, woraufhin sich feine Härchen aufrichteten und mir eine Gänsehaut schenkte. Man konnte den Herbst bereits riechen. Die Luft war klarer, es haftete ihr kein durchdringender Geruch nach Blumen oder frisch gemähtem Rasen mehr an, sie war durchsetzt von einem Hauch an feuchter Erde und Gras, welches ich auch zunehmend durch die dünne Decke zu spüren bekam.
Vom angrenzenden Feld wehten nun Fetzen vom körnigen Duft des frisch geernteten Getreides zu mir herüber. Bei Sonnenaufgang hatte ich noch das Farbenspiel der Ähren im Wind bewundert, wie vereinzelnd goldfarbene Wellen durch den Weizen wogten und ihre Facetten spielerisch der Sonne anpassten. Ich liebte es früh aufzustehen, um der Welt beim Aufwachen zuschauen zu können. In meiner Erinnerung sah ich noch einzelne Nebelfetzen über dem Gras wabern, spürte den kühlen Tau unter meinen nackten Füßen, Fußspuren auf der Wiese hinterlassend, bis die Sonne stark genug war, sie trocknete und jeden Beweis meiner Anwesenheit löschte.
Es war in den letzten Wochen zu meinem Ritual geworden, den Morgen für ein ausgiebiges Kampftraining zu nutzen, ungestört und mit meinen Gedanken alleingelassen. Lange hielt ich es im Bett zurzeit kaum aus, da es mir ohne Dean groß und kalt vorkam. Die Brüder waren bereits im letzten Monat aufgebrochen, nachdem sie ein beunruhigender Notruf eines alten Bekannten ihres Vaters erreicht hatte. Jegliches Betteln, dass sie mich mitnehmen sollten, stieß auf taube Ohren. Dean wollte mich in Sicherheit wissen, solange nicht geklärt war, wer oder was ihr Gegner sein würde. Diese Ungewissheit bereitete mir Bauchschmerzen. Mir gefiel die Vorstellung nicht, dass beide mehr oder weniger unvorbereitet auf Jagd gingen, nur mit wagen Informationen bestückt, die sie von diesem ominösen Freund erhalten hatten.
Als ich meine Bedenken äußerte, hatte Dean mir sanft eine Hand an die Wange gelegt und mir ein atemberaubendes Lächeln geschenkt. Sofort war ich verstummt, um mich in seinen grünen Augen zu verlieren, die im Gegenlicht vereinzelnde Sprenkel aufwiesen. Ein Hauch von Parfum umgab ihn und sein Haar glänzte dunkel von Feuchtigkeit; er musste kurz zuvor duschen gewesen sein, war nun bereit mich zu verlassen. Die Luft tief inhalierend, versuchte ich seinen Geruch zu bewahren, hoffte mich mit der Erinnerung daran über die einsamen Tage bringen zu können, in denen ich mich einzig mit Fotos auf dem Handy zufrieden geben musste.
Ein amüsierter Laut holte mich zurück in die Realität. Ungläubig registrierte ich seine triumphierende Miene und den zufriedenen Blick, den er mir zuwarf. „Bin ich so berechenbar, dass es dich kaum noch Mühe kostet, mich zum Schweigen zu bringen?" Spitzbübisch fingen seine Augen an zu leuchten und sein Kopf bewegte sich auf meinen zu, bis er meine Stirn berührte. Sein Atem strich sacht über meine Wangen und mein Puls beschleunigte sich. Dieser Mann schaffte es immer wieder aufs Neue, meinen Körper aus dem Gleichgewicht zu bringen, Millionen Schmetterlinge durch meinen Bauch fliegen zu lassen und mich vollständig aus der Bahn zu werfen. Ich spürte seine Hand an meinem Rücken, registrierte, wie er mich langsam zu sich zog. „Um dich zum Schweigen zu bringen, fällt mir noch eine bessere Methode ein!", raunte er mir zu. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, fühlte ich seine weichen Lippen auf meinen. Zärtlich umgarnend, öffnete ich ihm meinen Mund und ließ mich auf der Welle der Leidenschaft davontragen.
Verliebt bis über beide Ohren genoss ich seine Umarmung und das Gefühl seiner starken Arme um meiner Mitte, meinen Kopf schwer an seine Brust gedrückt. Hätte er mich in diesem Moment losgelassen, wäre ich mit Sicherheit zu Boden gegangen, meine Knie waren weich wie Butter und mein Herz flatterte aufgeregt, wie das eines jungen Vogels. „Du bist unmöglich!", tadelte ich ihn. „Davon werden meine Sorgen auch nicht kleiner!"
Ein tiefer Seufzer entfuhr ihm, der ihn nachdenklich werden ließ. Ein schneller Blick auf seine Uhr brachte ihm jedoch sein umwerfendes Lächeln zurück. „Mhm...", brummte er, „dann muss ich wohl auf eine andere Taktik zurückgreifen!" Blitzschnell umschlangen seine Arme meinen Körper und hoben mich hoch. Ich konnte ein überraschtes Quietschen nicht unterdrücken und umklammerte seinen Hals, während er mich mit großen Schritten in Richtung Schlafzimmers trug.
Ineinander verschlungen stolperten wir über die Schwelle der Tür. Meine Hände wanderten unkontrolliert über seinen Rücken, rissen wild an seinem Shirt, wollten seine Haut unter ihren Fingern spüren, jeden Zentimeter erkunden. Es war wie in einem Rausch, in meinen Ohren pulsierte das Blut, das durch meine Venen pumpte, schnell und rhythmisch, trieb mich an, blendete alles um mich herum aus.
Meine Zunge schmeckte den leicht salzigen Geschmack seines Halses, einem Impuls folgend biss ich in seine Schulter, meine Fingernägel gruben sich tief in das Fleisch seines Schulterblattes. Sein Griff umschloss fest meine Schenkel, kneten sie besitzergreifend, drückte mich enger an seinen erregten Körper. Rau kratzte es an meiner Wange, sein Atem ging schwer an meinem Ohr.
Rückwärts stolperten wir auf das Bett, begierig hob er meine Hüfte an, mich weiter nach oben schiebend, während unsere Blicke nicht voneinander lassen konnten. Die Luft war elektrisiert. Jede Stelle meines Körpers brannte unter seinen Berührungen, brachten mich zum Vibrieren, entlockten meinen Lippen selige Seufzer, ließen mich sich ihm vollkommen hingeben. Ich schloss meine Augen, wollte nur noch ihn spüren, vertrieb all meine ablenkenden Gedanken.
Mit einem Mal entschleunigten sich seine Bewegungen. Sanft fuhr sein Handrücken über meine Wange, wanderte langsam nach unten, hinterließ eine kribbelnde Schneise, die mich ihm lustvoll entgegenwölben ließ. Dann spürte ich seinen Mund an meinem Schlüsselbein, sich abwärts küssend, seine Hand strich zärtlich über die Innenseite meiner Schenkel - mein Verstand drohte auszusetzen. Ein leises Wimmern entwich mir, ich brannte vor Leidenschaft, heftig pulsierte meine Körpermitte, schrie nach ihm, wollte nicht mehr warten.
Er spürte meine Erregung, zufrieden brummte er von unten zu mir hoch. Meine Hände krallten sich in das Bettlaken, suchten Halt vor der anstehenden Explosion meines Körpers, mein Kopf fiel zurück, ich wölbte mich ihm stärker entgegen, ließ mich mitreißen und keuchte endlich laut auf. Ein Feuerwerk der Gefühle überkam mich, beraubte mich jeglicher Kontrolle, um mich anschließend erschöpft in die Kissen sinken zu lassen.
Triumphierend erschien sein Gesicht über mir. Überwältigt von Liebe und Lust, umschlossen meine Hände seine Wangen und ich schenkte ihm mit einem Blick all meine Zuneigung, die ich für ihn empfand. Sanft ließ ich meine Finger über seinen Rücken gleiten, spürte jeden Muskel, spürte seine Vorfreude und alles was ich mir in diesen Moment wünschte, war mit ihm zu verschmelzen, eins zu werden.
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