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Α | Der Geruch von Apfelkuchen



Es regnete Sand und Gesteinsbrocken. Instinktiv schloss er seine Augen, drückte sich fester an die kühle, feuchte Wand, betete schon lange nicht mehr um ihren Schutz. Zu dem Dröhnen seiner Ohren gesellte sich ein hohes Fiepen, abwehrend schüttelte er seinen Kopf, versuchte es wie eine nervende Fliege zu verjagen. Seine Hände hatten zu zittern begonnen, nervös klapperte der Gurt seines Sturmgewehrs gegen Metall; er bemerkte es kaum, es gehörte zu ihm, wie das durchgehende Zucken seines rechten Auges.

Seit Tagen breitete sich der schwere Umhang der Feuchtigkeit über sie aus, er vermochte nicht mehr zu unterscheiden, ob nur die Uniform oder auch seine Haut vom Regen durchnässt war. Er war mit dem Stoff, dessen ursprüngliche Farbe er vergessen hatte, verwachsen; seine Marschstiefel schmiegten sich hauteng an seine geschundenen Füße, stützten diese, waren bereits eins mit seiner schwarzen Sohle geworden. Jeder um ihn herum schien grau zu tragen; grau wie der Schlamm, der die Welt überrollt hatte.

Unweit entfernt war eine Granate eingeschlagen, er konnte die schmerzerfüllten Schreie der Verwundeten hören; schmeckte den Geruch von Eisen auf der Zunge, gemischt mit dem lauten Knirschen kleinerer Steinchen. Er spürte, wie das Adrenalin durch seinen Körper schoss, doch die Dosis war nicht mehr ausreichend, brachte ihn längst nicht mehr aus der Fassung, machte ihn längst nicht mehr high und ließ ihn sich längst nicht mehr unbesiegbar fühlen. Zu lange schon, lebte er in diesem Graben.

Für einen kurzen Moment flüchtete er sich nach Hause, lag wieder unter dem schützenden Apfelbaum, im Garten seiner Eltern. Fühlte den Wind mit seinen Haaren spielen, hörte den Ruf des Kuckucks und genoss die wärmenden Strahlen der Sonne, die ihren Weg durch das dichte Laubdach fanden. Es roch nach frisch gebackenem Kuchen, verführerisch umgarnte ihn der Duft nach Zimt und süßem Apfel, versuchte ihn zum Haus zu locken. Gleich würde seine Mutter rufen, würde alle um den großen Tisch versammeln, jedem zu viel auf den Teller packen, jedem einen liebevollen Blick schenken.

Grob schlug ihm sein älterer Bruder auf die Schulter, rief ihm etwas zu, verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Dumpf drangen die Wortfetzen zu ihm durch, wurden durcheinander gerüttelt, ließen seine Zähne hart aufeinanderschlagen. Plötzlich brannte seine Wange. Erschrocken riss er seine Augen auf, in das wutverzerrte Gesicht seines Offiziers blickend. Er musste eingeschlafen sein, hatte sich zu sehr in seinen Erinnerungen verloren.

Mittlerweile waren die Schreie verstummt und er fühlte den beißenden Wind mit seinem Helm spielen, hörte den Ruf eines Maschinengewehrs und genoss die Stille, die den Sturm ankündigte. Seine Hände zitterten nicht mehr, wussten was von ihnen verlangt wurde, ließen ihre Finger flink über seine Waffe tanzen. Ruhig pulsierte sein Herz im Takt seines rechten Auges; übertönte das warnende Pochen der roten Linie, die sich bereits auf dem Marsch zu seinem Zentrum befand. Die Feuchtigkeit legte ihm zum Abschied liebevoll ihren kühlenden Umhang über die Schultern, wischte die verräterischen Perlen von seiner Stirn, schenkte ihm Ruhe und Gelassenheit.

Um ihn herum erhob sich nun ein graues Meer, bereit die Welt zu überrollen. Ein schriller Pfiff entfesselte die ersten Wellen, ließ sie über den Strand wogen, alles niederreißen, bis sie hart gegen den Deich brandeten - es gab keine Ebbe, die Flut schien unendlich.

Seine Marschstiefel übernahmen die Führung, dirigierten ihn über seltsam geformte Hindernisse, ließen ihm keine Zeit zu zögern. Und mit einem Mal hatte er das Gefühl fliegen zu können, eine Leichtigkeit überkam ihn, er war sich sicher, schon bald vom Boden abheben zu können; sein Herz flatterte bereits, wie das eines jungen Vogels. Er musste schon fast zuhause angekommen sein. Seine Nase fing den süßen Geruch von Apfelkuchen ein und seine Augen sahen den Schatten des großen Apfelbaumes, der sich schützend über ihn ausbreitete. Aus der Ferne vernahm er einen lockenden Ruf.


Fasziniert starrte ich auf das schwarz-weiße Porträt eines gutaussehenden Mannes. Seine Uniform schien er mit Stolz zu tragen, die Augen strahlten mir voller Zuversicht entgegen. Könnte er mir doch seine Geschichte erzählen. Was wäre sein Rat an mich?

Der Geruch von warmen Apfelkuchen riss mich aus meinen Gedanken und lockte mich davon.



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