⁻ + 𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟒 : 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐬𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐬𝐜𝐡𝐮𝐥𝐝 + ⁻
Die kleine Lucy nahm das Taschentuch, das ihr der Biber reichte, dankbar entgegen und presste es an ihre feuchten Augen. "Danke", flüsterte sie leise und betrachtete das Stoffstück, das Tumnus ihr gegeben hatte. Es war das einzige, was ihr von ihrem Freund geblieben war, bevor er von der geheimnisvollen Jadis, der Königin von Narnia, verhaftet worden war.
Doch dann unterbrach der Biber ihre Gedanken mit einer Frage an Jane, die das Mädchen aus ihren trüben Gedanken riss. "Wollt Ihr wirklich weiter die Hand dieses Jungen halten?", fragte er mit einem deutlichen Blick auf Edmund, der ebenfalls seine Hand aus Janes Griff löste.
Lucy wandte ihren Blick von dem Taschentuch ab und schaute zu Jane und Edmund. Die Geschwister hatten einen kurzen Moment der Unsicherheit, bevor sie sich entschieden, dem Biber zu folgen. "Geht es ihm gut?", fragte Lucy, während sie sich der Gruppe anschloss.
"Mr. Tumnus hat sich in große Gefahr gebracht, um dir zu helfen, Lucy", erklärte der Biber, während er schnell durch den Wald lief. "Wir müssen ihm helfen, bevor es zu spät ist." Die Gruppe folgte dem Biber durch den dichten Wald, während die Gedanken der Kinder um den gefangenen Faun kreisten.
Die anderen Kinder schienen zu diskutieren, aber Jane folgte still dem Biber, der sich vor ihr durch den Wald schlängelte. Schließlich wandte sich der Biber um und sagte: "Beeilt euch. Wir wollen nicht in der Dunkelheit erwischt werden." Jane nickte und folgte ihm weiter, während ihre Gedanken über die bevorstehende Rettungsmission rasten.
Nach einiger Zeit des Laufens durch den dichten Wald ergriff Herr Biber das Wort, "Sehr gut. Meine Frau hat den Kessel aufgesetzt. Es gibt eine schöne Tasse Tee." Jane lief Herrn Biber weiter hinterher und betrachtete die malerische Landschaft um sie herum. Sie konnte das leise Plätschern eines Flusses hören und als sie ihren Blick folgte, bemerkte sie einen kleinen Biberdamm am Ufer. "Wie schön", kommentierte die kleine Lucy und die Rothaarige nickte zustimmend, während sie ebenfalls zum Damm schaute. "Er ist noch nicht fertig. Es gibt noch eine Menge zu tun. Aber bald wird das Geschäft laufen", antwortete Herr Biber, bevor eine weibliche Stimme zu hören war, als die Kinder um eine Ecke bogen.
"Biber, bist du das? Ich habe mir schon Sorgen um dich gemacht. Wenn du wieder mit Dachs unterwegs warst...", begann die Biberfrau, aber brach ab, als sie die Kinder erblickte. "Das sind keine Dachse. Ich hätte nie gedacht, dass ich diesen Tag noch erleben würde. Sieh dir mein Fell an. Hättet ihr mich nicht vorwarnen können?" sagte sie dann und Jane musste schmunzeln. "Nein, das sind wir wirklich nicht, aber Sie sind wunderschön, ich glaube nicht, dass das viel genützt hätte", antwortete das rothaarige Mädchen und die Augen der Biberdame weiteten sich.
"Jane Lion Hood, die Tochter der Nymphe von Charn", murmelte sie und Jane sah sie verwirrt an. "Wie bitte?" fragte das rothaarige Mädchen sofort und blinzelte mehrmals. "Ich weiß nicht, wer Sie meinen könnten", sagte sie dann verwirrt.
"Kommt doch rein, ihr Lieben. Ich habe etwas Leckeres vorbereitet und auch etwas Anspruchsvolleres", sagte die Biberdame und wechselte geschickt das Thema, ohne Janes Frage zu beantworten. "Passt bitte auf, wo ihr hintretet. Es ist hier etwas unordentlich", fügte sie hinzu und Jane sah zu Edmund, der auf zwei Berge aus Zeug und Trödel starrte. "Ed, kommst du mit?", fragte das rothaarige Mädchen und stellte sich neben ihn. "Ist alles in Ordnung?", fragte sie weiter und Edmund blickte in ihre smaragdgrünen Augen. "Ja, alles ist gut. Und wie geht es dir? Als wir in Narnia ankamen, schienst du so glücklich, aber jetzt...", begann Edmund und Jane seufzte.
"Ich lächle nur innerlich. Mein Großvater hat mir immer von diesem magischen Land erzählt, wo meine Mutter sich verliebt hat... Er erzählte mir die Geschichten, um mir zu helfen, mit ihrem Tod fertig zu werden. Aber trotzdem hatte ich immer Albträume darüber... Jetzt weiß ich, dass diese Geschichten wahr sind. Ich glaube, hier werde ich endlich Antworten darauf finden, was wirklich mit meiner Mutter passiert ist. Und ich würde mich sehr freuen, wenn du mir dabei helfen würdest", erklärte Jane und legte ihren Kopf leicht schief, bevor sie Edmund anlächelte. "Natürlich werde ich dir helfen. Ich verspreche es dir. Aber lass uns jetzt reingehen, es ist kalt hier draußen", sagte Edmund und Jane nickte zustimmend, bevor die beiden zu den anderen liefen.
"Und wie können wir Herrn Tumnus jetzt helfen?", fragte die kleine Lucy, während Frau Biber den Kindern eine Tasse Tee anbot. "Er ist im Schloss der Hexe gefangen", antwortete Herr Biber. "Die weiße Hexe, Jadis? Die, die einst Königin von Charn war?", warf Jane ein und kniete sich neben Lucy. "Ja, aber wie weißt du das?", wollte Herr Biber wissen, während alle anderen neugierig zu Jane schauten. "Ich kenne ihre Geschichte von meinem Großvater, Diggory Kirke. Er war hier, als Narnia erschaffen wurde. Er hat mir immer Geschichten über dieses magische, wunderschöne Land erzählt", erklärte Jane und schaute dann zu Frau Biber, die weiter erzählte: "Man sagt, nur wenige, die durch die Tore gehen, kommen wieder heraus." Um die Stimmung aufzulockern, servierte Frau Biber Fish and Chips und erklärte dann: "Es gibt noch Hoffnung. Große Hoffnung. Mehr als Hoffnung."
"Herr Tumnus hat uns gerettet, als wir hier ankamen. Wir müssen ihm helfen", betonte Lucy und Herr Biber fügte hinzu: "Aslan ist auf dem Weg." Edmund fragte daraufhin, wer Aslan sei, woraufhin Herr Biber lachte und fragte: "Du weißt es wirklich nicht?" "Mein Großvater hat immer gesagt, er sei ein prächtiger Löwe, und meine Mutter wusste, dass er der Herrscher von Narnia ist", erklärte Jane und lächelte bei der Erinnerung an die Geschichten, die sie als Kind gehört hatte.
"Das ist wahr. Und jetzt ist er nach langer Zeit wieder da. Er wartet am Steinernen Tisch auf euch", verkündete Herr Biber, und Lucy fragte ungläubig: "Er wartet auf uns?" "Ihr kennt nicht einmal die Prophezeiung", sagte Herr Biber amüsiert. "Wenn Adams Fleisch und Adams Blut auf dem Thron von Cair Paravel ruht, wird die Zeit des Bösen vorüber sein", erinnerte sich Jane plötzlich an die Prophezeiung, die ihr Großvater ihr oft erzählt hatte, und sie konnte spüren, wie sich ihre Aufregung und ihr Optimismus langsam steigerten.
"Jane, das klingt doch überhaupt nicht richtig", bemerkte Susan sanft und Herr Biber fing sofort an zu schimpfen: "Was spielt das für eine Rolle? Das ist doch vollkommen egal!"
Frau Biber schlug dann ein Thema auf, das die Aufmerksamkeit aller auf sich zog. "Vor langer Zeit wurde vorhergesagt, dass zwei Söhne von Adam und zwei Töchter von Eva die Weiße Hexe besiegen und Frieden nach Narnia bringen würden. Es hieß auch, dass sogar die Tochter von Aslan mit ihnen reisen würde", erzählte sie mit einer leicht gehauchten Stimme.
Peter warf einen ungläubigen Blick zu ihr hinüber. "Und ihr denkt, dass wir diese Prophezeiung sind?" fragte er skeptisch.
"Ich hoffe es sehr. Denn Aslan ist bereits damit beschäftigt, eure Armee aufzubauen", warf Herr Biber ein.
"Aber Mama hat uns weggeschickt, um uns vor einem Krieg zu schützen", wandte Susan mit Besorgnis ein.
"Ich denke, du irrst dich. Wir sind keine Helden", bemerkte Peter und die Rothaarige schien in Gedanken versunken zu sein. Während Peter und Susan mit den Bibern diskutierten, wandte sie sich an Edmund. Doch er war plötzlich verschwunden.
"Leute, Leute! Ed ist weg", rief sie aus, und drehte sich wieder zu den anderen um.
"Ich bringe ihn um", knurrte Peter wütend, aber Herr Biber sagte besänftigend: "Das wird nicht nötig sein, Peter."
"War Edmund schon einmal in Narnia?" fragte der Biber mit Sorge und die Lion Hood spürte ein unbehagliches Gefühl in ihrem Bauch. Sie blickte besorgt umher und machte sich ernsthafte Sorgen um ihren Bruder.
Als sie schließlich das Schloss der Weißen Hexe erreichten, sah Lucy, wie Edmund auf das Tor zuging. "Edmund", rief sie leise und Herr Biber zischte: "Seid leise, sie könnten uns hören."
Peter wollte sofort losrennen, um seinem Bruder zu folgen, aber Herr Biber hielt ihn zurück. "Lass ihn gehen. Wenn du in eine Falle gerätst, hilfst du weder Narnia noch ihm", warnte er eindringlich.
Während sie zurück zum Biberdamm liefen, machte Susan ihrem Bruder Vorwürfe und gab ihm die Schuld für alles. "Susan, das ist nicht seine Schuld. Wir sind alle miteinander schuldig", sagte die Rothaarige und hoffte inständig, dass es Edmund gut ging.
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