⁻ + 𝐤𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑 : 𝐞𝐢𝐧𝐞 𝐥𝐚̈𝐧𝐠𝐞𝐫𝐞 𝐠𝐞𝐬𝐜𝐡𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞 + ⁻
"Sie muss hier irgendwo sein", sagte Lucy plötzlich, ihre Stimme voller Entschlossenheit. Sie rannte los und begann, nach der geheimen Tür zu suchen. Die anderen folgten ihr und bald hatten sie sie gefunden. Sie begannen, das Efeu von der Wand zu reißen, während Peter die Tür aufbrach und sich einen Stock nahm. Er riss ein Stück seines Hemdes ab und fragte: "Hast du zufällig Streichhölzer dabei?"
"Nein, aber vielleicht kann ich helfen", antwortete Ed und holte eine silberne Taschenlampe aus seiner Tasche. "Damit hättest du wirklich früher kommen können, Ed!", sagte der blonde Pevensie und die Rothaarige musste kichern.
"Pass auf, die Ruine ist sehr alt", warnte Ed, als er vor Jane die Treppe hinunterlief. Jane stolperte, aber zum Glück drehte sich der schwarzhaarige Pevensie in diesem Moment um und fing sie auf. "Was hatte ich gerade gesagt?", kommentierte er und schaute ihr tief in die Augen. Verlegen sah Jane zu ihm auf und strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr, nachdem sie wieder auf ihren eigenen Füßen stand. "J, ähm danke", stotterte sie nur und spürte, wie das Blut in ihren Kopf schoss.
"Okay, ihr beiden, ich werde das mit den Turteltauben nie zurücknehmen, aber wir sollten allmählich weitergehen. Oder wollt ihr euch bis in alle Ewigkeit anstarren?", sagte Peter und die beiden fuhren auseinander. "Halt die Klappe, Peter", entgegneten die beiden schnippisch und liefen weiter.
Die Gruppe setzte ihren Weg fort, die Taschenlampe erhellte den dunklen Weg vor ihnen. Sie gingen durch enge Gänge und kamen schließlich in eine große Halle, in der sich eine Tür befand. "Das muss sie sein", sagte Lucy aufgeregt und rannte zur Tür. Sie versuchte sie zu öffnen, aber sie war verschlossen. "Ich denke, ich kann sie aufbrechen", sagte Peter und nahm seinen Stock. Er begann, auf die Tür einzuschlagen, bis sie endlich nachgab und sich öffnete.
Als sie in den Raum traten, fiel ihnen sofort auf, dass ihre Königstruhen sowie eine weitere, fremde Truhe in der Ecke des Raumes standen. "Ich glaub das einfach nicht, es ist alles noch da", murmelte Peter, als er seine Truhe öffnete. Jeder ging zu seiner Truhe und begutachtete seine persönlichen Schätze.
"So groß war ich?", fragte Lucy, als sie in ihre Truhe schaute, und ihre ältere Schwester antwortete: "Ja, du warst älter." Edmund hatte einen viel zu großen Helm auf dem Kopf, was die Rothaarige zum Lachen brachte. "Und jetzt ein paar hundert Jahre später bist du wieder jünger", kommentierte Edmund.
Die Rothaarige erspähte dann einen Brief in seiner Truhe, diesen schnappte sie sich und verstaute ihn in ihrer Tasche. "Was ist denn mit Susan?", fragte die jüngste Pevensie ihre ältere Schwester, die besorgt zu Boden sah. "Mein Horn, es war wahrscheinlich noch an meinem Sattel als wir gegangen sind", antwortete Susan traurig.
Peter holte sein Schwert aus seiner Truhe und begann zu zitieren: "Wenn Aslan seine Zähne zeigt, ist der Winter dem Tod geweiht." Lucy und Jane vollendeten dann den Vers lächelnd: "Und schüttelt seine Mähne weit bricht wieder an die Frühlingszeit."
"Alle unsere Freunde, Mr. Tumnus und die Biber... keiner ist mehr da", sagte Lucy traurig, und Jane nahm ihre Freundin in den Arm. "Es ist Zeit herauszufinden, was hier passiert ist, und zwar alles", ordnete Peter an. Die Gruppe nahm ihre Waffen und zog sich um. Es war eindeutig praktischer, in ihren narnianischen Kleidern durch Narnia zu spazieren als in ihren Schuluniformen.
Als die Gruppe zurück zum Strand lief, fiel Edmund's Blick auf die Rothaarige. Sie stand am Rand und zog ihre Kleidung zurecht, bevor sie sich bückte, um ihre Stiefel zu schnüren. Edmund beobachtete sie schon immer gerne, seit den Tagen im goldenen Zeitalter. Der blonde Pevensie drängte ihn, endlich den Mut zu finden und ihr das Geschenk zu geben. Also trat er schließlich zu ihr und flüsterte ihren Namen: "Jane". Sie blickte zu ihm auf und ihre Augen trafen sich. Seine braunen Augen mit den goldenen Sprenkeln hatten etwas Geheimnisvolles an sich, das sie immer wieder faszinierten.
Dann hielt er etwas vor sie - einen Dolch mit einem Rubin in Form einer Rose am Griff. Jane sah ihn fragend an, und Edmund erklärte: "Ich wollte dir das zum Geburtstag schenken." Sie nahm den Dolch in die Hand und betrachtete ihn ausgiebig. "Er ist wunderschön, das schönste Geburtstagsgeschenk, das ich je bekommen habe", sagte sie schließlich und versprach, ihn immer bei sich zu tragen. Sie bedankte sich bei ihm und fiel ihm um den Hals, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. Edmund spürte, wie sein Herz schneller schlug und er fühlte sich glücklich, dass er ihr mit diesem Geschenk eine Freude machen konnte. Er hatte schon im goldenen Zeitalter gewusst, dass sie Rosen liebte und sich für einzigartige Waffen begeisterte. Dieser Dolch war das perfekte Geschenk für sie.
Als sie sich voneinander lösten, bemerkte Jane, wie sehr sich Edmund verändert hatte. Er war nicht mehr der eigensinnige Junge von damals, sondern hatte sich zu einem mutigen und verantwortungsvollen Mann entwickelt. Jane Lion Hood interessierte sich nicht für Konventionen oder Etikette - sie liebte Waffen und war eine begabte Kämpferin.
Die Stimmung war schwer und bedrückend, als plötzlich die kleine Lucy den Moment der beiden unterbrach und auf den Fluss deutete. Ein Brot schwamm darauf, begleitet von einem kleinen Boot mit zwei Soldaten und einem gefangenen Mann. Susan reagierte sofort und schoss einen Pfeil auf das Boot, als sie sah, dass die Soldaten den Mann ertränken wollten. "Lass ihn fallen", forderte sie, während Jane darauf hinwies, dass es vielleicht nicht der beste Befehl war.
Edmund und Peter waren schnell zur Stelle und sprangen ins Wasser, um den Zwerg zu retten. Jane überwand ihre Angst und half ebenfalls, indem sie nach dem Seil griff. Als ihre Hand die von Peter berührte, spürte sie ein Kribbeln, das auch bei ihm eine Gänsehaut auslöste. Lucy konnte schwimmen und hatte es von Edmund gelernt, als sie das letzte Mal in Narnia gewesen waren. Aber das war nun Vergangenheit.
Nachdem sie den Zwerg gerettet hatten, schnitt Lucy seine Fesseln durch und er schimpfte: "Lass ihn fallen! Was Besseres ist euch nicht eingefallen?" Susan konnte es nicht lassen und fügte hinzu: "Ein einfaches Dankeschön würde uns genügen!" Jane mischte sich ein, um einen Streit zu verhindern, und fragte den Zwerg nach seinem Namen. "Trumpkin und du?", fragte er zurück und Jane antwortete schlicht: "Jane, Jane Lion Hood."
Peter wollte wissen, wer die Telmarer waren, und Jane erklärte emotionslos, dass sie vor langer Zeit in Narnia eingefallen waren, als sie das Land verlassen hatte. Trumpkin zeigte sich genervt von der Unwissenheit der vier Pevensie-Geschwister und fragte: "Wo wart ihr vier Spaßvögel denn die letzten paar hundert Jahre?" Lucy antwortete daraufhin: "Das ist eine längere Geschichte."
Als Susan Peter sein Schwert zurückgab, staunte Trumpkin nicht schlecht und fluchte: "Bart und Butterkorn, wenn das ein Traum ist, will ich nie wieder aufwachen! Ihr seid es? Ihr seid die Könige und Königinnen des goldenen Zeitalters, das heißt ja, ihr seid die Jane Lion Hood." Die Worte des Zwerges waren gefüllt mit Ehrfurcht und Bewunderung für die vier Geschwister, die einst Narnia regiert hatten.
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