Auch wenn ich nicht nicht mehr an meinen gestrigen Einkauf erinnern kann. Erinnere ich mich noch gründlich an den Tag, an dem ich einen gewissen blondhaarigen Zauberer kennengelernt habe. Scorpius Malfoy. Albus hatte sein erstes Jahr auf Hogwarts begonnen und die Winterferien waren gekommen. Ich machte meinen täglichen Gang in die Küche, um mir irgendetwas essbares mit in mein Zimmer zu schleichen, wurde aber erstreckt. Nämlich von einem fremden Jungen in unserer Küche. Aber das war noch nicht mal das Schlimmste. Dieser fremde Junge meinte nämlich, er hätte die Erlaubnis sich an MEINER SCHOKOLADE zu bedienen. Verständlicherweise habe ich mich dann hinter der Küchentheke versteckt, um erstmal die genaue Lage zu checken. Da war ein fremder Junge in unserer Küche, der meine Schokolade aß. Für einen kurzen Moment verstand ich die Welt nicht mehr. Wie konnte es nur so weit kommen? Ich hatte zwei Möglichkeiten. Zum einen hätte ich das ganze ignorieren können, um heraus zu finden, wer das war und den Feind dann zur Rede stellen. Zum anderen hätte ich mich mit lauten Gebrüll auf ihn stürzen können, sodass er zu Boden fällt, sich eine Platzwunde holt und ins Sankt Mungo muss. Hmm, welche Entscheidung wäre da wohl klüger?
Zehn Minuten später saß ich im Wartezimmer des Sankt Mungo und fand endlich seinen Namen heraus. Scorpius Malfoy. Wie man auf den Namen Scorpius kam, war mir noch immer ein Rätsel. Ich meine, jetzt mal ehrlich, wer nennt sein Kind denn Scorpius?? Obwohl. Mein Bruder heißt Albus... Gut vergiss diesen Gedanken ich werde keine Namensgebung mehr hinterfragen. Auf jeden Fall saßen wir da so und ich war ziemlich glücklich, dass ich den Feind so schnell zu Fall gebracht hatte. Dad hingegen war ziemlich wütend, denn meine Attacke führte dazu, dass er zwei Stunden lang mit Draco Malfoy diskutieren musste, wie so etwas denn passieren konnte. Denn natürlich hat nie jemand herausgefunden, dass ich die Verrückte war, die den besten Freund ihres Bruders umgetackelt hat. Denn jedes Mal, wenn Scorpius meinte, er wäre umgeschubst worden, redet ihm jeder ein, er wäre bestimmt gegen den Schrank gestoßen und kann sich aufgrund der Kopfverletzung nur nicht mehr genau erinnern. Aber er behauptet immernoch, dass ein rotes Etwas daran Schuld war. Vielleicht wird er es irgendwann doch kapieren und mich dafür beschuldigen. Aber vielleicht war dieser Zwischenfall ja gut für unsere Beziehung. Ich weiß zwar nicht, was passiert wäre, wenn ich rational gehandelt hätte, aber es steht fest, dass Scorpius' Unfall Schicksal war und ich das Geheimnis, dass ich dahinter stecke, mit ins Grab nehmen werde.
Wir sehen uns morgen,
deine Lily