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2. Du bist Mein (Fantasy)

Liam

Ich bin gerade in meiner Wolfsgestalt im Wald unterwegs, als mir ein herrlicher Duft in die Nase steigt. Mein Nackenfell sträubt sich und mein Herz fängt an zu Rasen. Noch nie in meinem Leben habe ich etwas so köstliches gerochen. Wie ferngesteuert folge ich der Duftspur. Leise pirsche ich mich durchs Unterholz, bis der Weg in Sicht kommt.

Dort erblicke ich die Quelle des Duftes. Ein junger Mann mit karamellfarbenen, verwuschelten Haaren läuft langsam den Weg entlang. Ich spüre, dass er traurig ist und als ich näher komme, höre ich, dass er leise schnieft. Sein Geruch zieht mich magisch an und lässt mich unvorsichtig werden. Beim nächsten Schritt trete ich auf einen Ast, der mit einem lauten Knacken zerbricht. Sofort bleibt er stehen und schaut sich aufmerksam um.

"Hallo? Ist da jemand?", ruft er und seine Stimme klingt in mir nach.

Schauer laufen mir über den Rücken, ich mache noch einen Schritt auf ihn zu, bevor mein Verstand mich dazu zwingt, stehenzubleiben. Er darf mich nicht sehen, ich will ihn schließlich nicht erschrecken. Am liebsten würde ich zu ihm gehen, ihn in den Arm nehmen und ihm sagen, dass alles gut wird. Denn eines ist mir gerade klar geworden, nämlich, dass der Mann vor mir, mein Gefährte ist.

Noch einmal dreht er sich um die eigene Achse, um sich aufmerksam umzusehen. Dabei erkenne ich, dass er ozeanblaue Augen hat. Sein Gesicht ist das schönste, dass ich je gesehen habe, auch wenn ihm noch immer Tränen über die Wangen laufen.

"Ich glaube, ich habe schon Halluzinationen", murmelt er vor sich hin, schüttelt den Kopf und geht langsam weiter.

Leise folge ich ihm, ich habe nicht vor, ihn aus den Augen zu lassen. Er steht jetzt unter meinem Schutz und ich werde alles dafür tun, dass er in Sicherheit ist. Ich begleite ihn im Verborgenen bis zu dem kleinen Haus am Waldrand, das etwas abseits vom Dorf steht. Im Schutz der Bäume bleibe ich stehen und sehe ihm zu, wie er ins Haus geht. Erst als ich ganz sicher bin, dass er die Tür hinter sich abgeschlossen hat, drehe ich mich um und mache mich auf den Weg zurück zum Rudel.

"Wo warst du?", fragt Harry aufgeregt, als ich mein Haus betrete.

"Hast du kein Zuhause?", stelle ich die Gegenfrage.

"Doch, aber ich muss dir unbedingt etwas erzählen."

"Hat das nicht Zeit bis später?"

"Nein." Aufgeregt tanzt er um mich herum, seine grünen Augen funkeln und die braunen Locken fallen ihm ins Gesicht.

"Setz dich hin, entspann dich und dann erzähl mir ganz in Ruhe, was los ist."

"Ich habe ihn getroffen", flüstert er und ich kann die Ehrfurcht in seiner Stimme hören.

"Wen hast du getroffen?"

"Meinen Gefährten. Er heißt Zayn und ist der tollste Mann, den ich je gesehen habe."

"Ein Mensch?"

Er wird rot und senkt den Kopf. "Ja, ein Mensch. Stört es dich?"

"Natürlich nicht. Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst. Du bist mein Beta und solltest stolz darauf sein, deinen Gefährten gefunden zu haben."

Harry hebt den Kopf und lächelt mich strahlend an. "Danke, Li."

Louis

Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass mir jemand folgt. Kaum bin ich im Haus, greife ich nach dem Fernglas und suche den Waldrand ab. Allerdings erfolglos, es ist nichts zu sehen. Schon lange habe ich den Verdacht, dass es mehr zwischen Himmel und Erde gibt, das uns Menschen meist verborgen bleibt. Seufzend lasse ich das Fernglas sinken und gehe in die Küche, um einen Schluck Wasser zu trinken. Mein Blick fällt auf das Bild an der Wand, das meine Mutter zeigt.

"Ach Mama, ich könnte wirklich deinen Rat brauchen", flüstere ich.

Ich dränge die Tränen zurück, werfe noch einen Blick aus dem Fenster und mache es mir dann mit einem Buch auf dem Sofa bequem. Doch ich kann mich einfach nicht darauf konzentrieren, meine Gedanken schweifen zu dem Geräusch, dass ich in Wald gehört habe. Entschlossen lege ich das Buch zur Seite, schlüpfe in Flur wieder in Schuhe und Jacke, bevor ich mich erneut auf den Weg in den Wald mache.

Langsam gehe den Weg entlang und versuche, mich nicht dauernd umzusehen. Schließlich will ich keine Aufmerksamkeit erregen. Das hört sich selbst in meinen Ohren dumm an, aber ich weiß genau, dass irgendwas oder irgendwer im Wald unterwegs ist. Ich bin total angespannt und achte deshalb nicht darauf, wohin ich laufe. Mein Fuß bleibt an einer Wurzel hängen, ich stolpere und mache mit dem Waldboden Bekanntschaft.

"Au, so ein Mist", zische ich unter Schmerzen.

Als ich den Kopf hebe und mich aufrappeln will, erstarre ich in der Bewegung. Vor mir steht ein dunkelbrauner Wolf und mustert mich aufmerksam. Ich traue mich nicht, auch nur einen Muskel zu rühren. Mein Herz rast wie verrückt und ich kann kaum mehr atmen.

Er kommt ganz langsam auf mich zu und ich schließe die Augen. Ich will nicht sehen, wenn er mich angreift. Doch was dann passiert, habe ich nicht erwartet. Eine kalte Nase drückt sich an meine Wange und ich reiße erschrocken die Augen wieder auf.

"Du hast nicht vor, mich zu fressen?", frage ich mit zitternder Stimme.

Ein leises Schnauben entkommt dem Tier, blaue Augen funkeln amüsiert. Können Wölfe lachen? Oh Gott, was denke ich denn da. Bin ich auf den Kopf gefallen? Sanft stupst er mich an, als wolle er mich auffordern, aufzustehen. Vorsichtig versuche ich mich aufzurappeln, aber ein glühender Schmerz schießt durch mein Bein. Stöhnend lasse ich mich zurücksinken, ein paar Tränen laufen mir über die Wangen.

"Lass mich einfach hier liegen", sage ich.

Er geht einen Schritt zurück, legt den Kopf in den Nacken und heult los. Dann setzt er sich ganz nah neben mich und ich kann seine Wärme spüren. Ein leises Rascheln ertönt wenig später, dann kommt ein Mann aus dem Wald, streichelt dem Wolf über den Kopf und kniet sich vor mich. Mit sanften Fingern tastet er mein Bein ab und ich wimmere erneut vor Schmerzen.

"Ich bin Liam. Niall hat mich gerufen, um dir zu helfen. Du musst keine Angst vor uns haben. Wir wollen dir nichts böses. Darf ich dich hochheben und mit zu mir nehmen? Dein Bein muss behandelt werden."

"Ja, ist in Ordnung", sage ich leise.

Liam hebt mich vorsichtig auf seine Arme, ich lege die Arme um seinen Nacken und lehne den Kopf an seine Schulter. Sofort fühle ich mich geborgen, mein Herzschlag beruhigt sich und ich kann wieder durchatmen.

Liam

Endlich halte ich meinen Gefährten im Arm und spüre, dass er sich langsam beruhigt. Seufzend kuschelt er sich an mich und ich bin so glücklich wie noch nie zuvor in meinem Leben.

"Wie heißt du?"

Er sieht mich an und ich versinke schier in den blauen Augen. "Louis", sagt er leise.

"Louis. Was für ein schöner Name. Ich hoffe, Niall hat dich nicht zu sehr erschreckt."

"Ich dachte, er würde mich fressen."

Der Wolf neben mir schnaubt leise und bringt mich damit zum Lachen. "Keine Sorge, Ni mag lieber Burger und Pommes."

"Ein Wolf, der Burger und Pommes mag?" Überraschung spiegelt sich in seinen Augen.

"Lou, du weißt doch längst, das es mehr gibt als Menschen und Tiere. Wir sind beides, wir sind sowohl Mensch, als auch Wolf."

Jetzt wirft er Niall einen auffordernden Blick zu. "Zeigst du es mir?"

In Bruchteil von Sekunden steht statt des Wolfes ein junger Mann neben uns. Einen Wimpernschlag später ist er wieder ein Wolf und reibt den Kopf an meinem Bein.

"Danke, Ni. Du kannst jetzt deine Runde fortsetzen. Wir sehen uns dann später."

"Wow, ich habe noch nie sowas erlebt. Ist Niall dein Freund?"

"Niall ist einer meiner zwei Betas. Wird sind Freunde aber kein Liebespaar, wenn du das gemeint hast."

Da ich ihn auf keinen Fall überfordern will, sage ich Louis noch nicht, dass er mein Gefährte ist. Dass erfährt er noch früh genug. Zum Glück ist es nicht weit bis in das kleine Dorf, das versteckt im Wald liegt. Es ist durch einen Zauber vor neugierigen Blicken verborgen, nur ausgewählte Personen dürfen es sehen.

"Dein Beta. Dann bist du der Anführer des Rudels?"

"Ich bin mehr als das. Ich bin Berater, Beschützer, väterlicher Freund und vieles mehr."

"Das ist eine große Aufgabe."

"Deshalb habe ich ja auch Unterstützung. Niall und Harry sind meine Stellvertreter und machen ihre Aufgabe gut. Harry ist jünger als ich, aber ich habe ihm trotzdem den Vorzug vor älteren Wölfen gegeben, weil er ein kluger und weiser Ratgeber ist."

Die ersten Häuser kommen in Sicht und Louis sieht sich staunend um. Ich bringe ihn zu der Praxis unseres Arztes und wir dürfen gleich ins Sprechzimmer gehen. Dort setze ich ihn auf der Untersuchungsliege ab und will ihn alleine lassen. Doch er hält mich am Handgelenk fest und ein warmes Kribbeln breitet sich in meinem ganzen Körper aus.

"Kannst du bitte bleiben?", fragt er und lächelt mich schüchtern an.

Mit diesem Lächeln wickelt er mich mit Leichtigkeit um den Finger. Schon jetzt spielt der Wolf in mir verrückt und will unbedingt Anspruch auf unseren Gefährten erheben. Nur mit Mühe kann ich ihn im Zaum halten. Ich werde nicht wie ein Neandertaler über ihn herfallen und außerdem ist er verletzt.

"Wenn du das willst, dann bleibe ich natürlich bei dir", sage ich und setze mich zu ihm.

Sofort lehnt er sich an mich, als würde ein Magnet ihn anziehen. Ich lege den Arm um ihn und er seufzt leise.

Louis

Endlich kommt der Arzt herein und untersucht mein Bein. Während er mir einen festen Verband anlegt, erklärt er mir, was los ist.

"Der Knöchel ist verstaucht. Ein paar Tage Ruhe, dann ist er wieder wie neu. Liam wird sicher gut auf dich aufpassen. Ihr seid ein tolles Gefährtenpaar."

Bitte was? Gefährtenpaar? Wovon redet der gute Mann? Ich werfe dem Mann neben mir einen fragenden Blick zu. Er ist blass geworden und senkt den Kopf.

"Ich wollte dir das eigentlich in Ruhe erklären, Louis. Wir beide gehören zusammen, du bist ein Teil von mir."

"Bist du betrunken?", frage ich. "Wenn das ein Scherz sein soll, ist er nicht witzig."

"Das ist kein Scherz und tief in deinem Herzen weißt du das auch."

"Bring mich nach Hause", fordere ich ihn auf.

"Das geht nicht, Louis. Dort kann ich dich nicht beschützen."

"Ich brauche keinen Schutz", blaffe ich ihn an.

"Lou, ich..."

"Lass stecken. Ich will sofort nach Hause. Bring mich hin oder ich bitte jemand anderen darum."

Der Arzt legt mir die Hand auf den Arm und ich schaue ihn an. Seine braunen Augen sind warm und sanft. "Ich bringe dich nach Hause."

Er hilft mir aus der Praxis und in einen davor geparkten Geländewagen. Liam folgt uns und nimmt meine Hand, bevor ich die Tür schließen kann.

"Denk über alles in Ruhe nach und komm bitte zurück. Du hältst mein Herz in deiner Hand und kannst es jederzeit brechen. Ich kenne dich kaum und doch liebe ihn dich bereits. Wir sind Gefährten, ich würde alles für dich tun."

"Dann lass mir Zeit zum Nachdenken. Ich kann nicht einfach hier bleiben."

Er nickt und macht die Tür zu. Die Fahrt nach Hause verläuft schweigend. Erst als er das Auto vor meinem Haus geparkt hat, wendet sich der Arzt mir zu.

"Liam ist ein gütiger, gerechter Alpha, aber er ist einsam. Du würdest ihn komplett machen und er dich ebenso. Überleg es dir gut, Louis."

"Ich denk drüber nach. Wie heißt du eigentlich?"

"Myles." Er gibt mir eine Visitenkarte und begleitet mich zur Tür. "Ruh dich aus und melde dich, wenn du jemanden zum Reden brauchst."

"Danke, Myles."

Ich humple ins Haus, hole mir eine Dose Cola aus dem Kühlschrank und lasse mich aufs Sofa fallen. Was für ein verrücktes Erlebnis. Wie kann das denn sein? Gefährte eines Wolfswandlers. Das will einfach nicht in meinen Kopf. Irgendwann nicke ich ein und träume von meiner Mutter. Wir sitzen auf einer Wiese voller bunter Blumen und sie hält meine Hände sanft fest.

'Louis mein Engel, hör auf dein Herz. Du weißt doch längst, dass du zu Liam gehörst. Geh zurück zu ihm, er liebt dich und wird dich beschützen. Dann muss ich mir nicht mehr soviele Sorgen um dich machen.'

Als ich aufwache, laufen Tränen über meine Wangen und ich weiß, was ich machen muss.

Liam

Myles kommt ohne Louis zurück und ich gehe mit hängenden Kopf nach Hause. Mein Gefährte fehlt mir jetzt schon, ich würde am liebsten zu ihm rennen und ihn auf Knien bitten, mit mir zu kommen. Allerdings würde ich ihn damit unter Druck setzen und das will ich auf keinen Fall. Ich will ihn ja nicht verjagen, sondern an meiner Seite haben.

Als ich das Haus betrete, werde ich in eine feste Umarmung gezogen. "Geht es dir gut?", fragt Harry leise.

"Nein. Ich will Louis bei mir haben, er gehört doch zu mir."

"Hab Geduld, Liam. Soll ich nach ihm schauen?"

"Würdest du das machen? Ich will ihn nicht bedrängen."

"Na klar. Ich mache mich gleich auf den Weg."

Er streift seine Kleider ab, wandelt sich und ich öffne ihm die Tür. Nach einem letzten Blick zu mir, läuft er in den Wald. Unruhig gehe ich in meinem Haus auf und ab, kann mich einfach nicht entspannen, weil ich nicht weiß, wie es Louis geht.

Etwa eine Stunde später klopft es an der Tür und Niall kommt herein. Nachdem er sich gewandelt hat, schlüpft er in Hose und Shirt. Dann nimmt er mich in den Arm und ich lasse mich von ihm festhalten.

"Keine Auffälligkeiten während meiner Runde. Allerdings habe ich einen jungen Mann gesehen, der sich an der Grenze zum Territorium herumgedrückt hat. Es sah aus, als würde er auf jemanden warten."

"Ich glaube, ich weiß wer das ist. Wir werden ihn sicher bald kennenlernen."

"Ist Louis schwer verletzt?"

"Nein, er hat sich den Knöchel verstaucht. Das wird bald wieder besser. Leider hat er von Myles erfahren, dass er mein Gefährte ist und das hat er nicht sehr gut aufgenommen. Er wollte sofort nach Hause. Ich bin ratlos, Ni."

"Du solltest Vertrauen in ihn haben. Ich habe in seinen Augen gesehen, dass er Bescheid weiß und das er es akzeptiert."

"Es fällt mir einfach so schwer, Geduld zu haben. Weißt du, wie es ist, von seinem Gefährten getrennt zu sein?"

"Nein, aber ich kann es mir vorstellen. Ich bin für dich da."

Wir setzen uns in die Küche, ich koche Kaffee und stelle Kekse auf den Tisch. Sofort stürzt sich Niall auf die Süßigkeiten und ich schaue ihm grinsend dabei zu. Ich habe keine Ahnung, wo der schlanke Mann das alles hin isst.

Dann klopft es erneut leise an der Tür, ich gehe in den Flur und sofort stellen sich meine Nackenhaare auf. Mein ganzer Körper kribbelt vor Freude und ich reiße die Tür auf. Ozeanblaue Augen schauen mich unsicher an.

"Louis", sage ich sanft.

"Hallo Liam", flüstert er.

"Schön, dass du da bist. Willst du rein kommen?"

Ein Lächeln zupft an seinen Mundwinkeln. "Deshalb bin ich hier. Ich wollte mit dir reden."

Ich lasse ihn herein und will Niall gerade bitten zu gehen, als er auch schon an mir vorbei huscht. "Ich drehe noch eine Runde. Bis später, Alpha."

"Pass auf dich auf."

Louis

Ich schaue Niall hinterher, während er in den Wald rennt und drehe mich dann zu Liam um. Er lächelt mich an und mein Herz fängt an zu Rasen.

"Magst du einen Kaffee? Vielleicht sind sogar noch Kekse da, wenn Niall welche übrig gelassen hat."

"Tee wäre mir lieber", antworte ich.

Langsam folge ich ihm in die Küche und schaue mich auf dem Weg dorthin aufmerksam um. Liams Haus is gemütlich eingerichtet und ich fühle mich auf der Stelle wohl hier.

"Wie geht es deinem Bein?"

"Geht schon. Dein zweiter Beta Harry hat mich den ganzen Weg getragen."

Ein Knurren entkommt ihm und ich schaue ihn überrascht an. "Du bist Mein", stößt er hervor.

Ich gehe zu ihm und lege die Hand an seine Wange. "Ich bin Dein, Alpha", bestätige ich und sofort strahlen seine Augen.

Langsam kommt er mir immer näher, meine Augen fallen zu und dann spüre ich seine Lippen auf meinen. Ganz sanft und unendlich zärtlich küsst er mich und ich weiß, ich bin endlich angekommen. Hier gehöre ich hin, mein Platz ist an Liams Seite. Seit meine Mutter gestorben ist, habe ich mich haltlos und einsam gefühlt, aber jetzt habe ich wieder ein Zuhause. Ich erwidere den Kuss und wimmere leise, als Liam sich von mir löst.

Seine Augen funkeln, ich kann das Tier in ihm deutlich erkennen. Erneut lege ich die Hand an seine Wange und der Wolf zieht sich zurück.

"Du bist erstaunlich", murmelt er und schüttelt den Kopf.

"Wie meinst du das?"

"Mit einer einzigen Berührung kannst du den Wolf in mir dazu bringen, sich zu beruhigen. Das zeigt, wie stark unsere Verbindung ist. Du passt zu 100% zu mir, das ist unglaublich selten."

Stolz durchflutet mich. Ich bin nicht nur ein wertloses Anhängsel, sondern wirklich wichtig für Liam. Er küsst mich nochmal sanft, schiebt mich dann zu einem Stuhl und macht Wasser für den Tee heiß. Aus dem Küchenschrank zaubert er noch eine Packung Kekse hervor und grinst verschmitzt.

"Niall ist ein guter Beta, aber ein verfressener Kerl. Ich muss immer alle Süßigkeiten verstecken."

"Und wie ist Harry? Du hast erwähnt, dass er jünger ist."

"Ja, er ist ein Jahr jünger als Niall und ich, aber er hat die Stelle als Beta verdient. Er ist weise und gerecht, genau so, wie es sich für einen Anführer gehört."

Ich nehme mir einen Keks und knabbere daran. "Wird einer der beiden irgendwann dein Nachfolger?"

"Nein, mein Gefährte. Eines unserer Kinder wird mein Nachfolger."

"K-Kinder? Wo sollen die denn herkommen?"

Liam lacht und dabei funkeln seine Augen wie zwei Sterne. "Wenn wir beide bereit sind, wird eine Wölfin unseres Rudels die Kinder austragen."

"Du wirst mit ihr schlafen?"

Erneut lacht er leise. "Nein, natürlich nicht. Ich gehöre dir. Das wird auf künstlichem Weg passieren."

Bei dem Gedanken verziehe ich das Gesicht. Noch kann ich nicht an Kinder denken, ich habe Liam gerade erst getroffen und will ihn noch eine Weile für mich alleine haben. Außerdem sind wir beide noch sehr jung, es hat also absolut keine Eile.

Liam

Ein halbes Jahr später hat sich Louis gut im Rudel eingelebt und wir wollen heute die Gefährtenbindung eingehen. Er hat sich mit Harry angefreundet und streift oft mit dem jungen Beta durch den Wald. Auch jetzt sind die zwei unterwegs, während ich mit Niall die letzten Details für die Feier plane. Als er schließlich hereinkommt, sind seine Wangen gerötet und die blauen Augen strahlen.

"Hi Babe", sagt er und küsst mich liebevoll.

"Hi Love. Bist du bereit?"

Er legt den Kopf schief und runzelt die Stirn. Besorgt schaue ich ihn an. Hat er es sich anders überlegt? Solange wir unser Blut nicht getauscht haben, kann er jederzeit einfach gehen. Ungeduldig warte ich auf eine Antwort und was ich dann sehe, lässt mein Herz sinken. Louis schüttelt den Kopf und schließt die Augen.

"L-Lou?", wispere ich.

Auf einmal verzieht sich sein Mund zu einem Lächeln und er schaut mir tief in die Augen. "Natürlich bin ich bereit, du Dummkopf. Dachtest du, ich lasse dich im Regen stehen?"

Niall gluckst und bricht dann in lautes Gelächter aus. "Dein Gesichtsausdruck war Gold wert", kichert er.

"Ihr seid doof", schnaube ich.

Louis küsst mich und lässt mich damit alles vergessen. Erst als Niall sich räuspert, lassen wir voneinander ab.

"Ihr solltet euch fertig machen. Ich erwarte euch in einer halben Stunde im Gemeindesaal."

Im Schlafzimmer schlüpfen wir in die rituellen Gewänder und mein Herz überschlägt sich fast vor Aufregung.

"Ich habe Harry das Haus geschenkt", sagt Louis auf einmal in die Stille hinein.

"Du hast was?", frage ich fassungslos. "Er hat doch eine kleine Wohnung im Haus seiner Familie."

"Ein tolles Liebesnest, wenn deine Eltern alles mitbekommen", antwortet er schlicht.

"Kein Sex vor der Bindung", entgegne ich ernst.

"Hält sich der große Alpha auch an diese Regel?", will er wissen und ich werde rot.

"Ich...ähm...naja...du bist einfach unwiderstehlich", stammele ich hilflos.

"Nun, das Gleiche wird dir Harry über Zayn sagen. Komm, großer Alpha, das Rudel wartet.

Oh Gott, wie sehr ich diesen frechen, kleinen Menschen liebe. Ich nehme seine Hand und wir gehen zum Gemeindehaus. Dort wird die Zeremonie stattfinden. Seite an Seite betreten wir den gut gefüllten Saal. Vor dem aufwendig geschmückten Altar steht bereits ein Paar und wirft uns unsichere Blicke zu. Ich bleibe stehen, schaue Louis an und weiß nicht, was ich sagen soll.

"Liam, ich bin dein Gefährte und Harry hat sich mit dieser Bitte an mich gewandt, weil er dachte, du wärst vielleicht dagegen. Er und Zayn wollen gemeinsam mit ihrem Alpha die Zeremonie feiern. Du weißt, es gibt keine größere Ehre für ein Rudelmitglied."

Ich schaue die drei jungen Männer nacheinander streng an und sie senken kollektiv den Kopf, zum Zeichen der Unterwerfung.

" Sieh mich an, Harry."

Mein Beta hebt den Kopf und sieht mir in die Augen. Ich kann seine Angst riechen und beschließe, ihn zu erlösen.

"Es wäre mir eine Ehre, gemeinsam mit euch diese Zeremonie zu feiern. Du bist mein Beta, wenn nicht du, wer dann?"

Louis

Mir fällt ein Stein vom Herzen, als Liam zustimmt. Wir gehen zu den beiden und umarmen uns fest. Ich habe Zayn in den letzten Wochen besser kennengelernt und verstehe mich gut mit ihm. Er ist sensibel und ruhig, ganz im Gegensatz zu mir und Niall. Wenn wir zusammen unterwegs sind, ist nichts und niemand vor uns sicher.

Der Älteste des Rudels hat die Ehre, durch die Zeremonie zu leiten und er bringt mit seinen Worten nicht nur mich zum Weinen. Wieder eine Familie zu haben, angenommen und geliebt zu werden, ist das größte Geschenk für mich. Dann kommt das Ritual, auf dass ich ungeduldig gewartet habe.

Mit einem kleinen silbernen Dolch ritzt er unsere Haut am Arm an, presst die Stellen zusammen und bittet uns dann, das Blut vom Arm des Gefährten zu lecken. Zuerst bin ich dran und nehme den roten Lebenssaft von Liam mit der Zunge auf. Als ich ihn geschluckt habe, spüre ich, wie sich ein Band um mein Herz webt.

"Ich fühle deine Energie in mir", flüstere ich gerührt.

Danach macht Liam dasselbe bei mir und lächelt mich strahlend an.

"Und ich fühle deine."

Auch Harry und Zayn vollführen dieses Ritual und endlich darf ich meinen Gefährten küssen. Das Rudel umringt uns und stimmt ein lautes Heulen an, dass mir eine dicke Gänsehaut beschert. Auf der anschließenden Feier wird getrunken, gegessen und getanzt. Gerade hat Niall mich auf die Tanzfläche gezogen und umarmt mich fest.

"Ich wünsche dir und Liam alles Gute."

"Du findest deinen Gefährten schon noch. Hab Geduld, Ni."

"Danke Lou, du bist ein guter Freund. Ich bin froh, dass Liam dich hat."

"Hey, keine Rührseligkeiten. Wir sind zum Feiern und tanzen hier. Also los."

Bis in die Morgenstunden lassen wir es krachen, dann kommt Harry zu uns. Er hat Zayn auf dem Arm, der bereits schläft.

"Die Hochzeitsnacht fällt aus", sagt er und grinst.

"Kommt gut nach Hause."

Liam und ich gehen Hand in Hand zu unserem Haus. Vor der Tür küsst er mich liebevoll, hebt mich hoch und trägt mich über die Schwelle.

"Bei uns fällt gar nichts aus", murmelt er, schiebt die Tür hinter uns zu und trägt mich ins Schlafzimmer.

Er zieht uns aus, küsst und liebkost mich zärtlich und schließlich liebt er mich so voller Liebe, dass mir die Tränen kommen. Danach liege ich schwer atmend in seinen Armen und lächle selig.

"Ich liebe dich, Liam. Mein Alpha, mein Gefährte, mein Retter."

"Ich liebe dich auch, Louis. Mein Gefährte, mein Augenstern, Licht meines Lebens."

Nach einem sanften Kuss schlafen wir ein, aber ich wache kurz darauf wieder auf und schaue mich verwirrt um. Leise stehe ich auf, verlasse das Zimmer und gehe auf die Terrasse. Obwohl es bald hell wird, sind noch jede Menge Sterne zu sehen. Ich schaue zu ihnen hinauf und ein Lächeln breitet sich auf meinen Lippen aus.

"Danke, Mama. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft. Liam macht mich glücklich und du wusstest, dass es so sein würde. Du wirst in meinem Herzen immer weiterleben. Ich liebe dich für immer und ewig."

Liam

Zwei Jahre später sind wir ein glückliches Paar, nur eines fehlt mir, ein Kind. Ich möchte endlich Vater werden, um unsere Familie zu vergrößern. Wie ich Louis das beibringen soll, weiß ich nicht. Er war von Anfang an nicht wirklich begeistert von der Kinderplanung. Seufzend lege ich den Kopf auf den Tisch, mein Hirn raucht schon vor lauter Nachdenken.

Sanfte Finger streichen über die Haut an meinem Nacken. "Babe, was ist los? Gibt es Probleme?"

Ich hebe den Kopf, um meinen Gefährten anzusehen. "Nein, keine Probleme. Ich habe Kopfschmerzen", sage ich.

"Soll ich dich massieren?"

"Das wäre schön."

Vielleicht habe ich ja dabei eine Idee, wie ich ihn auf das Thema Kinder ansprechen kann. Wir gehen ins Wohnzimmer, setzen uns auf das Sofa und er fängt an meinen Nacken und die Schultern zu massieren. Zuerst schweigen wir, aber dann räuspert er sich und ich drehe mich zu ihm.

"Liam, ich...ich muss dir was sagen. Eigentlich wollte ich damit bis heute Abend warten, aber ich halte es nicht mehr aus."

"Was ist passiert, Love?"

Er steht auf, geht zum Schrank, holt einen wunderschön verpackten Karton heraus und reicht ihn mir. Dann setzt er sich neben mich und sieht mich auffordernd an.

"Habe ich ein Jubiläum verpasst?"

"Nein. Mach schon auf."

Mit zitternden Fingern zupfe ich das Papier ab, hebe den Deckel hoch und erstarre in der Bewegung. Auf weißem Seidenpapier liegt ein Ultraschallbild, auf dem ein Baby zu sehen ist. Ich nehme in die Hand, hole das Seidenpapier heraus und fange an zu Lächeln. Ein quietschbunter Strampler, ein Schnuller und ein Fläschchen liegen in dem Karton.

"Wir werden Eltern", sagt Louis leise.

Ich stelle das Geschenk zur Seite und ziehe ihn stürmisch in meine Arme. "Ich liebe dich, mein Gefährte. Du machst mich unendlich glücklich."

"Ist es wirklich in Ordnung, dass unser Erstgeborener meine Gene in sich trägt?", fragt er unsicher.

"Mehr als in Ordnung. Ich...ich wollte heute auch mit dir über Kinder reden, weil ich unbedingt Papa werden will. Wann ist es denn soweit?"

"In fünf Monaten. Ich wollte es dir erst sagen, wenn ich ganz sicher war, dass alles in Ordnung ist. Am Anfang kann viel schief gehen."

"Du bist der Beste."

Ich küsse Louis und wir vergessen alles um uns herum.

Fünf Monate später halte ich unseren ersten Sohn im Arm, Tränen laufen mir über die Wangen. Lou küsst den Kleinen auf den Kopf und lächelt mich strahlend an. Der kleine Freddie stellt unser Leben auf den Kopf, aber ich möchte ihn nie mehr missen. Ein Jahr später kommt mein eigener Sohn Bear zur Welt und komplettiert damit unsere Familie.

Gerade spiele ich mit Freddie, während Louis Bear füttert und der Kleine knurrt mich an, als ich eins seiner Autos nehme, um es in die Box zu räumen. Louis grinst uns beide an und ich nicke ihm zu.

"Unser kleiner Alpha", sagt er und lacht. "Mit dir werden wir noch viel Spaß haben."

Ich stehe auf, küsse meinen Gefährten sanft und streiche den Kindern über den Kopf. Jetzt ist mein Leben endlich komplett und ich bin der glücklichste Wolfwandler weit und breit.

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