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4

Devon
Lillith und ich traten hinaus in die Mittagssonne. Hinter uns brummten die Stimmen der Saver, die noch aßen.

Lillith neben mir streckte kurz das Gesicht zur Sonne und atmete aus. Die Sonne beschien ihre blasse Haut, sodass sie aussah wie Porzelan. Ihre langen Wimpern malten Schatten unter den geschlossenen Augen und der Wind wehte ihr schwarzes Haar leicht nach hinten.
Ich starrte sie an und mir schoss nur ein Gedanke durch den Kopf:
Sie ist wunderschön.
Mein Herz schlug schneller und ich sah hastig weg, bevor sie mich beim Starren erwischte.

„Lillith! Devon!"
Wir sahen beide gleichzeitig nach links, wo Kai auf und zueilte. Er winkte uns zum Gruß und blieb vor uns stehen.
„Was gibts?", fragte ich und nickte ihm zu. Lillith sagte nichts, nickte aber auch zur Begrüßung und sah ihn wartend an.
Kai stützte locker die Hände in die Hüfte und lächelte uns an: „Verena möchte mit euch reden. Es geht um die Gruppen, ihr könnt euch eine aussuchen."
„Cool!", ich sah zu Lillith, „Weißt du schon welche im Frage käme?"
Doch sie zuckte nur die Schultern, auf ihre übliche traurige, stille Art.

Kai bedachte sie stirnrunzelnd aus seinem grünen Augen, dann deutete er uns mit einer Handbewegung mitzukommen.

Bei Verenas Haus angekommen schlug ich den Stoff der „Tür" zurück und trat zur Seite, um Lillith einzulassen. Kai war schon drinnen.
Sie sah mich kurz an und ging dann rein. Ich folgte ihr und blieb hinter ihr stehen.

Die Anführerim lächelte uns hinter ihrem Tisch freundlich an. Ihre dunkelblonden Haare waren heute zu einem lockeren Dutt hochgesteckt. Er wurde von einem Dolch zusammen gehalten, den sie quer durchgesteckt hatte.

Ich unterdrückte den Impuls den Kopf zu senken, wie ich es bei Castriel gewohnt war. Verena strahlte die gleiche Autorität und Sicherheit aus, aber im Gegensatz zu dem Hunter, lag keine Grausamkeit in ihrem Blick.

„Setzt euch ruhig.", Verena mache eine Handbewegung und am Tisch schossen zwei Stühle aus Ranken aus dem moosbewachsenen Boden.
Mit einem gemurmelten Danke, setzten Lillith und ich uns hin. Ich lehnte mich zurück und sah nachdenklich Verena an. Sie konnte offenbar die Erde bändigen, aber was war ihre Zweitbegabung? Wenn sie denn eine Prodigia war.

Die Anführerin schob ein paar Papiere und Stifte zur Seite, um die Hände bequem auf dem Tisch abstützen zu können. Ihr Bruder Kai vergnügte sich damit, sich halb auf den Tisch zu setzen.

„So ich hoffe ihr habt's euch schon ein bisschen eingelebt?"
Ich lächelte und nickte. Tatsächlich fühlte ich mich wohl hier. Die Baumstadt umgeben von grün und dekoriert mit Spiegel- und Glasscherben, passte einfach hier hin. Es war friedlich und alle schienen eine Gemeinschaft zu sein. Hier halfen sich alle gegenseitig und respektierten einander.

Bei den Huntern gab es einen Anführer, der für jeden entschied. Wenn man keine Disziplin an den Tag legte, konnte man sich keinen Respekt erhoffen. Man musste ihn sich verdienen.

Hier verdiente jeder den Respekt. Einfach weil man war, wer man war.

Ich blickte zu Lillith, die nichts gesagt hatte. Auch Verena sah sie jetzt fragend an.

Sie versuchte zwar nicht zu lächeln, aber trotzdem sagte sie: „Es ist schön hier. Danke nochmal, dass ihr uns hier aufgenommen habt."
Ihre Stimme war leer wie eh und jeh. Aber sie neigte dankbar den Kopf.

Verena sah sie eine Moment mit weichem Blick an, dann wurde sie wieder etwas ernster.
„Ihr wisst, dass er verschiedene Gruppen gibt, die bestimmte Aufgaben übernehmen, damit das Leben hier funktioniert?"
Wir beide nicken.
„Nun, es gibt unsere Botaniker. Sie kümmern sich um die Bäume, auf die unsere Häuser gebaut sind und natürlich um einen Teil der Lebensmittel. Viele davon sind Erd-Elementes, aber jeder kann dabei sein."
„Die Jäger sind für das Fleisch zuständig", meldete sich jetzt Kai zu Wort und er grinste schief, „Das ist meine Gruppe. Wir gehen hin und wieder raus in den Wald, aber nicht allzu oft. Wir nehmen, was wir brauchen und ziehen dann ab. Was die Köche dann daraus machen, ist deren Gruppe überlassen."

Verena hatte sich Kai zugewandt und drehte sich wieder zurück: „Nicht zu vergessen unsere Kämpfer. Sie trainieren regelmäßig unten und belehren sich gegenseitig. Besonders die Hunter, die sich für unsere Seite entschieden haben, bringen den anderen den Umgang mit verschiedenen Waffen bei. Das sind diejenigen, die uns im Notfall verteidigen. Zwar Leben wie im Geheimen und unser ganzes Dorf ist von Myalos Schutzzauber umgeben, aber wir gehen lieber auf Nummer sicher."

Ich nickte anerkennend. Sie waren doppelt gesichert. Außerdem schadete es nicht, wenn man wusste sich zu wehren, wenn es drauf ankam.

„Von unseren Kämpfern gehen dann einige zu Myalos Truppe", ergänzte Kai, „Sie gehen auf Patrouillie"
„Wir haben schon davon gehört.", erzählte ich, „Die Hunter haben die umliegenden Gebiete angegriffen."
Kai nickte ernst und sein Mund verzog sich zu einer Linie: „Es hat Tote gegeben."
Verena seufzte und rieb sich die Schläfen: „Dabei macht ihr Vorgehen keinen Sinn. Es kann zwar sein, dass die Häuser, in denen schon vorher Prodigias gelebt haben, noch weitere haben, aber wie wahrscheinlich ist das? Riskiert man dafür die Unschuldigen?"

Ich lehnte mich zurück und dachte nach. Sie hatte recht, das passte nicht zu dem sonstigen Vorgehen. Sie hatten sich sonst immer im Hintergrund gehalten. Man hatte einen Auftrag bekommen, die Prodigia ausfindig gemacht und getötet.

„Du hast recht, das passt wirklich nicht. Aber das muss es für Castriel auch nicht."
Neben mir versteifte Lillith sich augenblicklich. Aber sie presste die Lippen aufeinander und verzog keine Miene.

„Castriel?", fragte Verna nach.
„Er ist der Anführer von den Lager ein paar Tage entfernt. Dort habe ich gedient. Er ist sehr grausam und bereit für Opfer. Eines der Mitglieder des Inneren Kreises.", erklärte ich und sah kurz prüfend zu Lillith. Sie war einfach nur still und saß weiterhin verkrampft dar. Ich wusste, dass sie sich erinnerte. Ich sah es in ihren Augen.

Verärgert biss ich mir auf die Zunge. Ich hätte ihn garnicht erwähnen sollen.

„Du glaubst er tut es nur aus Lust und Laune?", Kai zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
Doch ich schüttelte den Kopf: „Nein. Aber es passt zu ihm. Vermutlich wird mehr dahinter stecken, als wir ahnen."
Verenas Blick wanderte zur Tür: „Ich werde Myalo sagen, dass er vorsichtig sein soll. Aber das weiß er eigentlich schon längst. Vielleicht finden seine Truppen Hinweise auf die Pläne der Hunter."

Mit einer wegscheuchenden Handbewegung fegte sie das ernste Thema vom Tisch und sagte etwas heiterer: „Wir waren hier wegen den Gruppen. Was denkt ihr, wo-"
Verena brach ab und ihre grünen Aucem sahen besorgt zu Lillith.
„Ist alles gut? Du bist so blass?"
Lillith' Kopf zuckte hoch und blinzelte. Dann schüttelte sie den Kopf: „Alles gut. Ich... ich hab nur nachgedacht."
Nur mir war klar über wen und was.

Die Anführerin tauschte einen Blick mit ihrem Bruder. Der zuckte nur die breiten Schultern: „Ich spüre nach wie vor nichts."
Verena sah nochmal zu Lillith. Diese hatte sich etwas aufgerichtet und ihr Blick war wieder fokussiert. Sie wirkte nicht weggetreten und ihre Schultern waren entspannt.
Nur ich sah ihre Hände unter dem Tisch zittern.

„Die Gruppen", fuhr Verena jetzt fort und sah uns beide neugierig an, „Welche wollt ihr zuerst besuchen? Ihr könnt euch jede einmal ansehen."
Sowohl Kai als auch die Anführerin sahen uns jetzt wartend an. Verena hatte sich wieder auf ihrer Unterarme gestützt und leicht nach vorne geneigt. Kai saß halb auf dem Tisch, den Oberkörper uns zugewandt und die Hände locker in den Schoß gelegt. Ich schätzte sie beide auf dem Weg zur vierzig, aber ihre leuchtenden Augen ließen sie viel jünger wirken.

„Ich habe mich schon Myalo angeschlossen.", gestand ich und dachte an den düsteren Prodigia, „Er hat mir von den Problemen in einigen Dörfern erzählt und es mir angeboten."
Verena nickte einmal und wandte sich dann zu Lillith: „Und du?"
Sie schien etwas ratlos und tippte sich nachdenklich an ihr Kinn.
„Kann ich die Gruppen alle einmal ausprobieren?", fragte sie dann mir ihrer üblichen leeren Stimme.
Verena nickte: „Na klar! Womit willst du anfangen?"
„Mir egal. Such eine aus."
„Dann geh doch erstmal zu den Botanikern. Morgen kannst du schon anfangen, wenn du willst."
Lillith nickte und strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht.

Verena sah uns noch einen Moment lang am, Dann klatschte sie in die Hände: „So! Dann haben wir alles  geklärt. Devon? Du kannst morgen zu Myalos Gruppe gehen. Lillith? Man wird dich abholen."

Wir beide verabschiedeten uns und traten aus Verenas Haus. Die Nachmittagssonne schien uns ins Gesicht und wurde nur stellenweise vom Blätterdach unterbrochen.

„Botaniker? Hm... interessant."
Lillith sah stirnrunzelnd zu mir: „Was ist damit?"
Wir setzten uns in Bewegung und schlugen den Weg zu Sana ein. Sie hatte gewollt dass ich meine Verletzungen noch ein letztes Mal ansah. Aber eigentlich war alles verheilt.

„Das ist mal etwas ganz anderes.", erklärte ich mich selbst, „Ich habe dich noch nie bei der Gartenarbeit gesehen."
Sie schnaubte: „Ich wüsste nicht, wann du Gelegenheit dazu hättest."
„Als ich dich ausspioniert habe, um dich zu töten."
Sie sah zu Boden auf ihre Füße: „Eine Ewigkeit her."

Ich merkte schnell, dass sie nicht gerne über die Vergangenheit redete. Also sagte ich eilig: „Ich habe eine Menge Informationen gesammelt und behaupte mal, dass ich einiges von dir weiß. Aber du nicht von mir."
Neugierig blickte sie wieder auf. In ihren dunklen Augen war eine so undurchdringliche Tiefe, dass ich kaum etwas davon zu fassen bekam. Ein Sonnenstrahl schob sich durch das Blätterdach und fiel direkt auf ein Auge. Das schwarz sah für einen Moment aus wie ein schwarzer Onyx.

„Also darfst du mir jetzt Fragen zu mir stellen. Dann ist es fair."
Sie zog überrascht eine Augenbrauen hoch: „Und du beantwortest jede?"
Ich grinste leicht: „Das sehen wir dann."

Sie überlegte einen Moment, dann kam die erste Frage: „Ok. Wie alt bist du?"
„19"
„Ich hatte dich auf achtzehn geschätzt.", gestand sie, „Ich war nah dran."
„Knapp daneben ist auch vorbei."
Lillith verdrehte die Augen: „Jaja. Ok... Lieblingsfarbe?"
„Schwarz", sagte ich ohne zu zögern und sie zog eine Augenbraue hoch.
„Also streng genommen ist es kein Farbe..."
„Es ist deine Augenfarbe.", erklärte ich, „Also schwarz."

Ihr Wangen färbten sich eine Hauch rosa und sie frage schnell weiter: „Wie hast du gelernt mit dem Schwert umzugehen?"
„Bei den Huntern gibt es ein Training für die kleinen. Dort wird mit dem Holzschwert geübt, größtenteils auf den Angriff ausgerichtet. Meine Mutter hat mich daneben nochmal persönlich trainiert. Sie hat mir nicht beigebracht, wie man angreift und kämpft, sie hat mir beigebracht wie man schlau kämpft. Wie ich die Paraden halte, die bei den Huntern kaum gelehrt werden, um einen Teil der Schlagkraft ableite. Wie ich geschickt die Fehler des Gegeners ausnutze und so weiter."
Ich hielt inne und schluckte einmal: „Nachdem meine Mutter gestorben ist, hat mein Vater dann übernommen. Er hat mich bis zur Beendung meiner Ausbildung trainiert."

Bei den Gedanken an meine Mutter sah ich weg. Mein Schultern sackten ein wenig herab. Man könnte meinen nach 12 Jahren verschwindet der Schmerz. Tut er aber nicht.

Lillith bemerkte das und legte tröstend eine Hand auf meine Schulter. Sie sagte nichts, gab mir aber zu verstehen, dass ich entscheiden konnte, ob ich weiter oder über etwas anderes reden wollte.

„Sie ist gestorben als ich sieben war", sagte ich leise und merkte wie Lillith überrascht den Atem anhielt. Wir blieben beide in der Mitte einer Brücke stehen.

Lillith wollte ihre Hand von meiner Schulter nehmen, aber ich legte sie in meine Hand und richtete den Blick auf unsere ineinander verschlungenen Finger während ich redete.

„Sie war eigentlich die treueste Ergebene der Hunter und hat gut gedient. Sie war eine großartige Mutter, eine großartige Ehefrau. So... unglaublich freundlich zu jeden.", meine Augen wurden feucht und ich musste blinzeln.

Lillith drückte meine Hand fester: „Du musst es nicht erzählen, wenn du es nicht möchtest."
Ich lächelte leicht und sah sie an: „Doch. Ich will, dass du sie kennst. Sie würde dich mögen."
Ich merkte wie ihr Atem stockte und sah auch die Skepsis in ihren Augen.

„Sie hatte einen Herzfehler, angeboren.", ich schüttelte den Kopf, „Meine Eltern haben mir nichts davon erzählt. Manchmal hat sie sich an die Brust gegriffen, wenn sie außer Atem war, aber das habe ich nie wirklich beachtet."
Lillith unterbrach mich nicht und hörte mir einfach nur ruhig zu. Dabei sah sie kein einziges Mal weg und ich hatte das Gedühl sie würde wirklich zuhören.
„Sie hatte eine speziellen Auftrag und kam völlig am Ende ihrer Kräfte im Lager an. Den Prodigia hatte sie nicht, aber es hatte einen Kampf gegeben und sie hatte ihn verloren."
Ich schloss die Augen, aber erzählte trotzdem weiter. Irgendwie wollte ich, dass sie davon erfuhr.

„Ich hab gesehen, wie sie im Lager zusammengebrochen ist. Sie hatte ein paar tiefer Verletzungen, aber das hätte man behandeln können. Das Problem war ihr Herz. Es hat sich überanstrengt und letztendlich ist sie an Herzversagen gestorben."

Plötzlich spürte ich Lillith' Hand nicht mehr in meiner sondern an meiner Wange, die sanft eine runterlaufende Träne wegstrich.
Ich öffnete die Augen und sah sie an. Ihr Kopf lag leicht schräg und ihr Blick lag auf meiner Wange.
Doch dann bemerkte sie meinen Blick und zog die Hand verlegen weg.

„Ich habe ihr das Versprechen angenommen, für das Richtige zu kämpfen. Damals habe ich gedacht, sie meinte die Hunter."
Ihre Augen weiteten sich verstehend: „Sie meinte die Saver."
Ich nickte.

Sie schwieg einen Moment und ließ das Gesagte wirken. Dann sah sie mir sicher in die Augen: „Deine Mutter wäre stolz auf dich. Du hast mich aus dem Lager befreit und arbeitest jetzt mit den Savern zusammen."
Ihre Augen funkelten: „Und ganz abgesehen davon, bist du ein großartiger Mensch. Du kümmerst dich um die anderen und... du opferst dich auch für andere auf. Das... du bist etwas besonderes."
Sie wurde rot und sah zu Boden.

Aber ich lächelte nur und küsse sie auf eine Wange. Sie schnappte überrascht nach Luft und ich richtete mich wieder auf: „Danke"
Sie wurde noch röter und berührte die Stelle.
„Bitte", sagte sie leise und drehte sich um, um weiter zu gehen. Ich folgte ihr immer noch leicht lächelnd. Es tat gut, dass ich ihr es erzählt hatte.

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