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37

Mein Vater stand lächelnd über mir und sah auf mich herab. Ich sah ihm an, wie er es genoss, dass ich hustend auf dem Boden lag. Unfähig meine Magie zu verwenden und unfähig mich zu wehren.

Alenia lag immer noch in der Nähe der Tür und machte das gleiche durch wie ich. Devon kniete etwas näher zu mir mit verzerrtem Gesicht und der Hand auf der Brust. Sein Schwert lag aus der Hand gefallen daneben.

Ebenfalls im Raum befand sich die verbrannte Leiche des Hunters, den ich mit meinen Blitzen getötet hatte und die bewusstlose Gestalt des Ausgepeitschten. Ich konnte seinen Atem nicht mehr hören, er musste zu viel Blut verloren oder zu schwerwiegende Verletzungen erlitten haben. Das konnte ich nicht so genau sagen.

Ich streckte zitternd eine Hand zu dem Schwert an meiner Hüfte. Es war in der Scheide, wo ich es zurück gesteckt hatte, als ich anfing meine reine Magie zu erschaffen. Leider bemerkte Valor meine Bewegung sofort und trat mir in die Rippen. Zischend zuckte ich zusammen, unternahm aber einen zweiten Versuch.

„Gib auf.", Mein Vater kniete sich hin und griff nach meiner Hand, die sich zum Schwert bewegen wollte. Mit der anderen band er meinen Gürtel los und zog ihn mir weg. Mitsamt Schwert und Messer.
Meine Arme waren zu schwach, um etwas gegen seinen eisernen Griff auszurichten. Der Trackles in meinem Körper blockierte nicht nur meine Magie, sondern schwächte mich auch körperlich.

Mein Vater warf den Gürtel außerhalb meiner Reichweite und sah anschließend auf die Uhr an seinem Handgelenk.
„Sie müsste eigentlich jeden Moment..."

Wie aufs Stichwort knisternde die Luft nach Magie. Ich schmeckte sie neben dem Asche-Geschmack auf der Zunge, aber meine eigene reagierte nicht darauf. Der Trackles hatte sie im Griff.

Vor meinen Augen tauchte plötzlich eine Frau auf. Sie trug die Lederkluft der Hunter, allerdings ohne Waffen. Ich spürte schnell, dass sie keine brauchte.
Ihre Haare waren rabenschwarz und zu einem Zopf nach hinten gebunden. Keine einzige Strähne fiel heraus oder saß nicht an ihrem Platz.
Ihre kalten, toten Augen richteten sich sofort auf mich und durchbohrten mich. Ein Schauer lief meinen Rücken herab, aber ich konnte nicht anders als sie anzustarren. In ihren Augen vermischtem sich das Grün, Braun, Blau und Grau.

Es war die Frau, die Ellie getötet hatte. Nur dass ihre Augen vorher braun gewesen waren.

Ihr Lächeln verriet mir, dass sie wusste, dass ich sie erkannt hatte. Sie trat leichtfüßig näher und ich musste schlucken. Diese Frau war gefährlich. Allein deswegen, dass sie meinen Schild damals zerstört hatte. Obwohl ich mich mit dem Dunklen Mond verbunden hatte.

Valor trat mit einer Verbeugung zur Seite, sodass sie auf mich herabschauen konnte.
„Der Dunkle Mond... eines der mächtigsten Wesen im Universum und jetzt hilflos.", ihr Lächeln war das eines Raubtiers, „Endlich hab ich dich."
Sie machte eine ruckartige Bewegung mit ihrem Kopf und mein Körper bewegte sich von alleine. Ohne mein Zutun, stand ich auf.

Sie war in meinen Geist eingedrungen und ich hatte es nicht mal bemerkt.
Weil es meine Magie war, die das anstellte.

„Du hast meine Magie", stieß ich hervor. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr, aber reden, tat ich frei.
Sie nickte und ihr Lächeln wurde breiter: „Eigentlich sollte dein Vater alles in sich aufnehmen und an mich weiter reichen. Da du ihm vorher erwischt bist, konnte ich meinen Plan nicht zu Ende führen."
Sie machte eine Pause und trat näher: „Aber jetzt bist du hier."

Einen weiteren Schritt und sie flüstere an mein Ohr.
„Du wirst mir helfen das Gleichgewicht neu zu erschaffen."

Als sie zurück trat und mich ansah, funkelte etwas wildes in ihren Augen.
„Ich werde dir ganz sicher nicht helfen", zischte ich und musste sofort darauf erneut husten.
„Doch das wirst du", hauchte sie, „Wir wollen doch nicht, dass deinen lieben Freunden etwas passiert."

Sie schnippte mir dem Finger und mein Vater packte Devon an den Haaren und zog ihn hoch. Gleichzeitig nahm er mein Schwert vom Boden und hielt es Devon an die Kehle. Devon verzog keine Miene, er war dafür trainiert worden, aber ich sah ein ängstliches Funkeln in seinen Augen. Alenia etwas weiter hinten versuchte sich aufzurichten, aber es misslang ihr genauso wie mir.

Ich riss die Augen auf und wollte Valor daran hindern, aber die Frau hielt meinen Körper zurück. Ich konnte meine Glieder nicht bewegen, egal wie sehr ich es versuchte.

Die Frau nahm mein Kinn und riss es zurück zu ihr, damit ich sie ansah.
„Wehr dich und er stirbt."
Ich nickte und sie ließ die Umklammerung um meinen Geist los. Meine Beine gehörten wieder mir und ich sank auf die Knie. Meine Muskeln waren noch immer vom Trackles geschwächt. Ebenso war der Druck auf meiner Brust geblieben.

„Steh auf, na los!"
Zitternd und mit zusammengebissenen Zähnen kämpfte ich mich schwankend hoch. Valor hielt Devon das Messer noch immer an die Kehle. Ich ließ ihn nicht aus den Augen bis ich schließlich unsicher stand. Meine Beine drohten jeden Moment nachzugeben.

Die schwarzhaarige Frau nickte knapp und fuhr fort.
„Wir gehen zur Quelle. Dort nehme ich mir den Rest deiner meiner Magie und führe das Ritual durch. Auf meine Art."
Ihr Lächeln dabei verhieß nichts gutes.
„Deine Freunde kommen natürlich mit."

Es war mein Rauch, der sich um uns alle bildete. Ich wusste wie sich das anfühlte und es fühlte sich vertraute an. Nur leider war es nicht ich, die meine Magie verwendete.

Ich sah zu der Frau vor mir. Inzwischen war ich zu dem Schluss gekommen dass sie Er war. Sie hatte meine Magie abbekommen und war nicht dabei gewesen, als der Innere Kreis mir den Teil geraubt hatte, den sie jetzt verwendete.
Überraschenderweise musste sie uns nicht festhalten, um uns durch das dickflüssige Wasser der Welt zu ziehen. Ander als ich, hatte sie mehr Kontrolle.

Ihre Augenfarbe gab mir zu denken. Wenn sie alle vier Farben hatte, bedeutete dass sie hatte auch alle vier Elemente? Wenn ja, woher? Weil als Valor meine Magie besessen hatte, hatte sich seine Augenfarbe nicht geändert. Es lag also nicht an meiner Magie.

Der Rauch lichtete sich und wir befanden uns bei der Quelle. Die Höhle hatte sich nicht verändert. Zwei Eingänge führten hinein. Über einen der Halbmond des Dunklen Mondes und über dem anderen die Sonne. Schwarze und goldenen Adern flossen auf den See in der Mitte zu. Zu meinem erschrecken war das Ying und Yang ähnliche Muster aus gold und schwarz nicht mehr da war. Die Dunkelheit hatte das Gold fast gänzlich verschlungen.

Morana, die bei der Quelle auf mich wartete, sprang erschrocken auf. Sie reagierte schnell und griff nach ihrer Magie, aber die Frau kam ihr zuvor. Ehe ich mich versah, war Morana erstarrt und war nicht länger Herrin über ihren Körper.

„Ich wusste nicht, dass hier noch eine Freundin ist.", säuselte sie in meine Richtung, „Aber je mehr, desto mehr Spaß macht es mir."

Moranas Beine trugen sie zu Devon und Alenia. Alenia lag noch halb zusammengesunken auf dem Boden während mein Vater Devon das Messer an die Kehle hielt. Ohne ihr Zutun, kniete Morana sich neben Devon hin. Ihr Blick glitt von Devon zu Alenia und anschließend zu mir. Mehrere Fragen standen ihr ins Gesicht geschrieben.

Er klatschte in die Hände also richtete ich meinen Bick wieder auf sie. Was sollte ich jetzt tun? Was hatte sie vor?

„Wie können jetzt loslegen", sie stellte sich vor mir hin. Ich schluckte und versuchte mir die Angst nicht anmerken zu lassen. In meinem Rücken wurde Devon noch immer mit dem Schwert bedroht.

Mit einer einfache Drehung ihres Handgelenkes erschuf sie einen schwarzen Schattenball.
Reine Magie.

„Reine Magie", erklärte sie lächelnd, „Ich werde mir den Rest von deiner aneignen. Und dann endlich wird dieses Gleichgewicht neu geschaffen."
Ich könnte sie angreifen. Ich könnte ausweichen. Aber Devon wurde hinter mir noch immer bedroht. Ich glaubte dass die Frau jedes Wort ernst gemeint hatte mir Wehr dich und er stirbt.

Verzweifelt griff ich nach meiner Magie, aber ich wurde sofort zurück geworfen. Der Trackles hinderte mich. Ebenso wenig konnte ich eine Verbindung zum Dunklen Mind herstellen.

Langsam und sich an meiner Angst weidend führte sie den Ball näher an meine Brust ran. So wie ich es vor wenigen Minuten noch bei Valor getan hatte.

„Fass sie nicht an!", schrie Devon und machte Anstalten aufzustehen, aber Valor trat ihm gegen die Beine sofort unter dem Körper weg. Er fiel fluchend zu Boden und stützte sich mit den Unterarmen auf. Wortlos richtete mein Vater das Schwert auf seinen Rücken aus, sodass die Spitze seine Schulterbläter berührte.
„An deiner Stelle würde ich ruhig bleiben."

Devon presste den Kiefer aufeinander und sah mich bittend an. Er wollte, dass ich mich wehrte.
Traurig erwiderte ich seinen Blick. Ich würde sein Leben nicht aufs Spiel setzen.
Sein Kiefermuskel zuckte und er ballte die Hände zu Fäusten. Langsam, damit es nicht auffiel, tippte er dreimal auf das Armband.

Ich sah wieder zu der Frau. Instinktiv wusste ich, dass die Saver nicht schnell genug da sein würden.

Es gab keinen Ausweg.

„Was willst du mit meiner Magie tun?"
Er stieß den Ball in meine Brust und sofort breitete sich die Magie in mir aus. Sie hungerte nach ihrem restlichen Teil.
Es fühlte sich an, als jagte Säure durch meine Adern und ich musste mich zusammenreißen um nicht zu schreien. Trotzdem verzog ich das Gesicht.
Rasend schnell schoss sie durch meinen Körper, vorbei am Trackles, zerstörte diesen und riss meine Magie an sich.

Sie zog die Hand zurück und ich fiel keuchend auf die Knie. So schnell, wie sie in mich eingedrungen war, so schnell war sie wieder weg.
Mein Atem war schwer und ich fühlte mich ausgelaugt.
Mur Grauen griff ich mir an die Brust. Ich spürte meine Magie nicht mehr! Der Trackles war fort und ich spürte sie nicht. Sie war weg!

Langsam sah ich zu Er hoch.

Ihre schwarzen Haare wehten um sie herum und Blitze bildeten sich knisternd um sie herum. Meine Blitze, mit denen ich den Hunter von Valor getötet hatte.

So fühlt es sich also an mächtig zu sein", sie legte den Kopf in den Nacken und lachte. Die violetten Blitze erhellten ihr Gesicht und verliehen ihr etwas groteskes.
„Endlich."
Sie hörte auf zu Lachen und richtete ihren Blick wieder auf mich. „Du warst eine Verschwednung für diese Macht. Du warst ihr nicht ebenbürtig."
„Du aber schon?", stieß ich zwischen den Zähnen hervor.
„Ich war nicht immer so stark.", sagte sie und ihr Blick wurde eisig, „Ich habe mir meine Magie Stück für Stück erkämpft."
Sie deutete auf ihre Augen. „Die hatte ich nicht immer."

„Vielleicht weil du sie nie haben solltest!"
Sie kniff die Augen zusammen. „Jede Prodgia die dafür gestorben ist, diente dem größeren Wohl."
„Wie hängt das zusammen?", fragte ich verwirrt.
„Die Prodigias, die die Hunter gefangen haben wurden nur teilweise getötet. Die andern brachte man zu mir und ich nahm ihre Magie."
Sie erwiderte meinen Blick mit ihren toten Augen.
„Dein Körper hat den Austausch ausgehalten, aber das geht nicht allen so. Aber wie gesagt ihre Opfer dienten dem größeren Wohl."

Jetzt war ich diejenige die lachte. „Welchem größeren Wohl? Du hast dem Gleichgewicht nur geschadet!"
Die Frau beugte sich vor und kam näher an mein Gesicht heran.
„Manchmal muss man etwas komplett auseinander nehmen, um es richtig zusammenbauen zu können. Ich muss das Gleichgewicht erst zerstören, um es dann wieder zu richten."
Ihre Augen funkelten und ich sah den Wahn in ihnen. Es war zu viel Magie in ihrem Körper als dass ihr Geist gesund sein könnte.
„Ich habe dreihundert Jahre hierfür gearbeitet. Die Menge an Magie lässt mich länger Leben als andere. Meine kleine Schwester war eine Prodigia, weißt du. Sie konnte die schlimmsten Erinnerung einer Person sehen und diese dann nehmen."
Sie sah weg und Trauer glimmte in ihren Augen aus.
„Aber dafür musste sie die traumatische Erinnerung gegen eine ihrer glücklichen Erinnerungen eintauschen."
Sie sah mich wieder an und ihre Augen wurden hart.
„Meine Schwester ging daran zu Bruch und nahm sich das Leben."

Ich schluckte und wusste nicht, was ich sagen sollte.

Er richtete sich wieder auf und atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen.
„Meine Mutter konnte das nicht verarbeiten und sprang von einer Klippe. Mein Vater starb wenige Jahre später. Er konnte ohne meine Mutter nicht leben.
Sie haben mich alleine gelassen. Nur weil meine Schwester als Ausgleich für diese Welt dienen musste."
Die Blitze um sie herum wurden wilder und meine Haare auf den Armen stellte sich auf.
„Die besonderen Fähigkeiten der Prodigias sind nichts wunderbares, sie sind ein Fluch. Ein Fluch für diejenige, die die Magie tragen müssen."

Ihre Blick bohrte sich in meinen. „Oder wie geht es dir? Schließlich ist es deine Magie, aus die sich die Prodigias bilden. Deine oder die der Scheinenden."
Sie sah verächtlich zu Alenia. „Aber sie hat nicht das durchgemacht, was wir durchgemacht haben."
Die Frau drehte sich um und trat auf den See in der Mitte zu.
„An deinen Händen klebt Blut, Lillith", sagte sie leise und ich zuckte zusammen, „Genau so wie an meinen. Wegen unserer Magie."
Sie drehte den Kopf zu mir und die Blitze verschwanden. Ihr Gesicht wurde vom Gold der Quelle beleuchtet aber in ihren gemischten Augen lag kein Licht.

„Wie oft hast du dir gewünscht, du würdest diese Bürde nicht tragen müssen? Dass du dieses Schicksal nicht hättest? Lüg mich nicht an, du hast das nie gewollt."
Mein Schweigen war Antwort genug. Ja, ich hatte mir gewünscht der Dunkle Mond würde verschwinden. Ich hatte mir gewünscht, das Blutmond nie passiert wäre.
Aber wäre alles nicht gelaufen, wie es gelaufen ist. Wenn ich nicht der Dunkle Mond gewesen wäre, hätte ich Devon nicht kennengelernt. Auch Alenia und die Saver nicht.

„Jemand anderes hätte es getroffen", sagte ich leise, „Dann bin ich es lieber, die damit leben muss."
Die Frau lächelte und schüttelte den Kopf.
„Wenn ich das Gleichgewicht neu geschaffen habe, wird niemand jemals dieses Schicksal ertragen müssen. Den Dunklen Mond und die Scheinende gibt es dann nicht mehr. Elementes werden nicht mehr als Ausgleich missbraucht sondern können in Frieden mit ihrem jeweiligen Element leben."

Mir einen letzten Blick zu mir machte sei einen Schritt bis an den Rand und setzte den ersten Fuß hinein. Es musste eine Art Treppe geben. In dem Moment, in dem sie mich ansah, erstarrte mein Körper. Sie war wieder in meinen Geist eingedrungen. Damit wollte sie vermeiden, dass ich etwas dummes anstellte, während sie das Gleichgewicht zerstörte.

Er schnappte nach Luft und ich spürte die Magie. Sie füllte den ganzen Raum aus.

Lillith.
Ich erstarrte.

Du bist noch da?
Ja. Sie hat mich ebenso geschwächt, wie dich, aber ich kann jetzt wieder mit dir reden.
Aber... sie hat mir meine Magie genommen.
Das schon, aber ich bin Teil deiner Selbst. Deiner Seele. Wir können nicht voneinander getrennt werden. Ich bin du, du bist ich.
Hört sie dich nicht, wenn sie in meinen Geist eingedrungen ist?
Ihr Griff um dich ist nicht stark. Die Magie der Quelle nimmt sie zu sehr ein
Schluckend sah ich zu der Frau, die langsam in die Quelle einstieg. Um sie herum leuchtete das Wasser golden.

Was sollen wir tun?
Er schwieg eine Moment.
Du musst sie töten.
Was?
Das ist der einzige Weg, wie deine Magie zurück in deine Körper kehrt. In dem Moment, in dem du sie hast, vollendest du das Ritual.
Wie soll ich das anstellen? Mein Vater wird Devon töten, bevor ich sie erreicht habe. Außerdem kann ich mich nicht bewegen.
Du hast trainiert. Du bist schneller und stärker. Außerdem kannst du dich noch immer meinem Wissen bedienen. Nur meine Magie ist nicht mehr da. Warte ab, bis sie abgelenkt ist. Dann befreie dich.

Ich atmete tief ein und aus. Die Frau war bereits hüftweit in der Quelle, die Augen selig geschlossen.

Ich kann sie nicht einfach so töten.
Du musst. Ich wünschte, ich könnte es dir abnehmen, aber es gibt keinen anderen Weg.
Innerlich stählerte ich mich und schloss die Augen.
Entweder das, oder diese Welt ging zu Grunde. Es sollte eigentlich eine leichte Entscheidung sein. Trotzdem zitterten meine Hände bei dem Gedanken wieder ein Leben zu nehmen.

Der Asche Geschmack wurde immer stärker und das Gefühl des Todes kroch über meine Haut. Die Dunkelheit des Quelle nahm zu.

Er spannte sich an und noch mehr Schatten quollen aus ihren Händen. Gleichzeitig spürte ich, wie meine Glieder anfingen zu zitternd. Knurrend stämmte ich mich dagegen. Es kostete mich einige Anstrengung, aber ich dachte an das Gleichgewicht. Wenn ich sie nicht tötete, würde diese Welt nicht mehr existieren. Das Gleichgewicht kann nicht zerstört und dann wieder hergestellt werden. Sobald es ganz aus dem Ruder läuft, ist es für uns alle vorbei.
Entschlossen wehrte ich mich gegen die eisernen Hände, die meinen Geist umklammerten.
Und plötzlich war da nichts mehr, was mich hielt. Anscheinend konnte Er nicht die Magie für die Quelle und gleichzeitig und für mich aufwenden.

Da ich nach wie vor kniete, war es leicht, sich über den Boden zu meinen Vater zu rollen. Er hatte die Augen ehrfürchtig auf Er gerichtet. Das sorgte dafür, dass er nicht rechtzeitig reagieren konnte.
Mit meinen Ellebogen traf ich ihn am Kinn und trat ihn mit den Knie gegen den Bauch. Er beugte sich vornüber und ich rammte meinen Ellenbogen auf seinen Rücken. Hustend viel er zu Boden und ließ dabei das Schwert fallen. Ich griff dieses, bevor Devon, der nun nicht mehr von meinem Vater festgehalten wurde, meine Hand festhielt.

„Was hast du vor?"
„Das, wofür wir hergekommen sind.", erwiderte ich, „Das Gleichgewicht retten."
Sein Griff und meine Hand wurde fester. „Was wird es dich kosten?"
Ich runzelte verwirrt die Stirn.
„Magie hat immer einen Preis. Sei es Energie, Blut oder was auch immer."
Auch wenn ich den Preis nicht kannte, hatte der Dunkle Mond mich gewarnt, dass er hoch sein würde. Vielleicht würde ich das Ritual nicht überleben, vielleicht würde es nicht funktionieren und diese Welt würde sterben.

Ich sah in seine wunderbar braune Augen, die mich sorgenvoll ansahen. Das Tiefe braun, in denen ich mich verlieren könnte. Meine Augen wanderten weiter zu seinen aufeinander gepressten Lippen.
Ich war ihm so unglaublich Dankbar. Ohne Devon, hätte ich schon längst aufgegeben. Vielleicht wäre ich dann schon nicht mehr hier. Nur in seiner Gegenwart hatte ich Wärme verspürt. Er holte mich aus meine Gedanken, wie er er während meiner Panikattacke wegen den zerquetschten Himbeeren getan hatte. 

Ich nahm seine Wange und zog ihn zu mir. Unsere Lippen trafen aufeinander und ich küsste ihn. Erst war er überrascht, doch dann erwiderte er den Kuss. Mir war es nicht bewusst gewesen, aber ich hatte so lange darauf gewartet. Ich neigte mich ihm entgegen und er zog mich näher zu sich ran. Der anfänglich sanfte Kuss wurde etwas drängender.
Es war so schön, dass mein Herz brach, dass es das einzige und letzte Mal sein könnte.

Als wir uns lösten brannten meine Augen.
„Lillith", Devon wollte mich aufhalten, aber ich rannte schon los.
Das Schwert in der Hand rannte ich zur Quelle.

Inzwischen hatte Er die Hände gehoben und Schatten flossen aus ihren Fingern in die Quelle. Die Dunkelheit nahm weiter zu und mir ihr das Gefühl des Todes.

Devons Schrei folgte mir, als ich in die Quelle sprang.
„NEIN!"
Ich landete im Wasser und sofort durchdrang mich die Magie. Uralte, mächtige Magie, die bis auf meine Knochen drang.

Sie drehte sich um, aber da steckte mein Schwert schon in ihrem Bauch. Die Magie hatte sie zu stark eingenommen, als dass sie rechtzeitig reagieren konnte.
Ihr Mund öffnete sich überrascht und sie starrte mich an.
Ich hielt sie an der Schulter und stieß die Waffe noch mehr hinein. Ein Schluchzen stieg in meiner Kehle auf, als Blut auf meine Hand tropfte. Diesmal war ich bei vollem Bewusstsein. Keine Bludurst, keine Magie, die mich lenkte. Das war ich allein.

Ich zog das Schwert aus ihren Körper und sie fiel in die Quelle. Die Dunkelheit schlug über ihr zusammen und ich wusste, es würde nichts von ihr übrig bleiben. Meine Magie traf mich mit einem Schlag und kehrte zurück in meinen Körper. Das Kribbeln breitete sich explosionsartig aus und mir wurde leicht schwindelig. Ich holte tief Luft und sah zitternd zu Devon.

Er wehrte sich brüllend gegen Morana und Alenia, die ihn festhielten. Anscheinend war Alenia wieder zu Kräften gekommen und Morana konnte ihren Körper wieder frei bewegen. Mein Vater lag bewusstlos daneben mit Blut an seiner Schläfe. Devon musste ihn vorher getroffen haben.
Alenia weinte und sah mich mit Schmerz in den Augen an. Moranas Blick was wissend.

Ich spürte bereits wie die Magie an meinen Körper zerrte und mich tiefer in die Quelle zwang.

Also schloss ich die Augen und ließ mich fallen.

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