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12

Es war Nachmittag, als wir uns in dem Haus versammelten, wo wir normalerweise aßen. Alle Saver hatten sich hier versammelt. Ich schätzte ihre Zahl auf die 100. Von den hier Versammelten fehlten allerdings die Hunter, die sich derzeit als Spione in den Lagern befanden und einige jüngere Kinder.

Nachdenklich setzte ich mich auf einen der freien Plätze. Ob die Hunter ahnten, dass sie Verräter in ihrer Mitte hatten?

Devon ließ sich links von mir fallen und sah sich ebenfalls um.

Man hatte die ganzen Tische an die Seite geschoben, sodass nur noch die Stühle da standen. Sie bildeten Kreise bis zur Mitte, wo man eine Fläche frei gelassen hatte. Das Zwitschern der Vögel von draußen wurde von den Stimmen der Saver übertönt. Neugierig ließ ich meinen Blick schweifen. Die meisten trugen das typische Hemd und Hose, andere hatten noch immer die Hunter Montur an. Bei ihrem Anblick sah ich hastig weg. Sie erinnerte mich an Castriel.

Als ich weiter sah fiel mein Blick auf weiße Haare.
Das Mädchen, das mir bei meiner Ankunft begegnet war, saß mir gegenüber auf der anderen Seite. Ihre Haare trug sie offen, sie reichten ihr fast bis zum Bauchnabel. Sie hatte ihr Gesicht Myalo zugewandt, der direkt neben ihr saß. Wieder mal fiel mir auf wie blass ihre Haut war und sie erinnerte mich an Porzellan.

Von hier aus konnte ich ihre Stimme zwar nicht hören, zu viele Stimmen waren um mich herum, aber ich erinnerte mich an ihren leeren Klang. Ebenso wenig spürte ich ihre Magie. Trotzdem fuhr es mit bei der Erinnerung kalt den Rücken runter. Ich wusste noch genau wie still, tödlich und dunkel sie war. Auch wenn ich nicht benennen konnte, was genau es war.

Geräusche neben mir, verrieten mir, dass jemand sich auf den freien Platz rechts von mir gesetzt hatte.
Es war Shenmi. Die Chinesin, die mir gestern den Garten vorgestellt hatte. Auch jetzt sah sie aus, als wäre sie gerade aus dem Garten gekommen. Etwas Erde klebte an ihrem Hemd und die schwarzen Haare mit grünen Strähnen steckten in einen unordentlichen Dutt.

„Hi Lillith", grüßte sie mich und sah an mir hoch und runter, „Geht es dir wieder besser?"
Sie bezog sich auf meine Panikattacke, die die Himbeeren ausgelöst hatten.
„Ja, danke.", sagte ich und versuchte mich an einem schwachen Lächeln. Vermutlich misslang es.
Shenmi kniff die Augen zusammen, ging aber nicht weiter darauf ein: „Das ist doch deine erste Versammlung oder?"
Sie neigte sich ein bisschen weiter vor, um auch Devon anzusprechen: „Genauso wie deine."

Wir beide nickten und Shenmi erklärte: „Verena müsste jeden Moment auftauchen. Sie wird uns dann erklären, weswegen wir hier sind und wenn es was zu entscheiden gibt, führt sie die Abstimmung."
Shenmi machte eine allumfassende Handbewegung: „Wir alle können hier etwas mitbestimmen. Wir vertrauen gegenseitig auf unser Urteilsvermögen und entscheiden gemeinsam."

Wieder wurde das Vertrauen betont. Ich sah, warum es so schwierig war, wenn man mir nicht trauen konnte. Die Wahrheit in Myalos Worten von heute Mittag lag mir schwer im Magen.

Nach kurzer Zeit kam Verena rein. Ihre dunkelblonden Haare waren zu einem Zopf geflochten und ihr Schwert hang an ihrer Hüfte. Heute war sie in Beige gekleidet, dass ihre grünen Augen klar hervorstechen ließ. Mit einem Lächeln begrüßte sie alle in der Runde. Viele erwiderten das Lächeln oder nickten ihr zu. Sofort spürte ich, dass sie alle sie respektierten. Man vertraute ihr ganz und gar und niemanden störte es, dass sie vieles hier leitete.

„Vielen Dank, dass ihr alle so eilig hier erschienen seid. Es gibt zwei wichtige Sachen, die wir besprechen müssen!", Verenas Stimme war gut zu  verstehen und schon bei den ersten Worten verstummten alle. Den Respekt, den man ihr entgegenbrachte war unglaublich.
„Erstens: Die Hunter kommen uns gefährlich nahe. Wie viele gehört haben, überfallen sie umliegende Dörfer und gehen offensichtlicher und brutaler vor, als gewohnt. Dermaßen offene und direkte Angriffe hat man bei ihnen noch nicht gesehen. Mein Bruder und ich vermuten, dass größeres dahinter steckt."

Ich sah ,wie viele zustimmend nickten. Sie sahen es ebenso.

„Heute wurden Sana und Lillith beim Kräutersammeln angegriffen. Zwei Hunter haben sich im Wald aufgehalten und sind zufällig auf sie gestoßen.", Verenas Stimme war ernst und ihre Stirn leicht gerunzelt, „Man konnte sie abhängen ohne unsere Lage zu verraten, trotzdem sollten wir alarmiert sein. Sie sind viel zu nah."
Erneutes ernstes und teilweise ängstliches Nicken.

„Damit kommen wir zum nächsten Punkt", leitete Verena über und drehte sich zu Myalo, „Ich wollte unsere Barriere verstärken, um uns zusätzlich zu sichern. Das hat leider nicht funktionierte und ist nach hinten losgegangen. Die Barriere ist komplett zusammen gefallen."
Erschrockenes Gemurmel machte sich breit und mir wurde schlecht. Das war meine Schuld.

Myalo stand auf und sagte laut: „Das ist richtig. Ich habe mir zu viel zu gemutet und sowohl meinen Wall  als auch mich überlastet."
Seine Auge machten mich in der Menge aus und ich erwartete, dass er ihnen sagen würde, welche Rolle ich dabei gespielt hatte.
Stattdessen fuhr er fort: „Wir sind aktuell ungeschützt und das liegt an mir. Es tut mir leid."
Er sah immer noch zu mir, als er sich wieder hinsetzte.

Verwirrte blinzelte ich. Wieso hatte er die Schuld auf sich genommen? Deckte er mich etwa? Aber das machte keinen Sinn. Vor einer Stunde hatte er mich noch dazu gedrängt alles zu erzählen und zu erklären.

Verena nickte und wandte sich wieder an alle: „Auch wenn das ein verheerender Fehltritt war, bin ich davon überzeugt, dass Myalo es nur gut gemeint hat. Außerdem machen wir alle mal Fehler, das wissen wir nur zu gut."
Es schien überflüssig zu sein, dass sie das sagte. Keine der Saver sah Myalo wütend oder vorwurfsvoll an. Sie alle reagierten sehr verständnisvoll und nickten ihm zu. Die Lippen zu einer Linie zusammen gepresst, erwiderte er die Geste.

„Trotzdem müssen wir das beste aus der Situation machen und unseren Schutz auf andere Weise erhöhen. Solange der Wall nicht wieder aufgebaut ist, werden wir Patrouillen und Wachen bereit stellen müssen. Jeder der freiwillig daran teilnehmen will, wendet sich bitte an Myalo und seine Truppe. Er bespricht und organisiert alles zusammen mit Kai."
Kai saß nicht weit entfernt von Myalo in der 2. Reihe und seine Lippen bewegten sich, wie als würde er zustimmend brummen.

Die Saver klatschten, als hätte Verena eine Show vorgeführt. Neben mir machte Shenmi mit und als ich sie verwirrt ansah, neigte sie sich zu mir rüber: „Wir sind zu faul bei jeder Kleinigkeit abzustimmen. Wenn wir zustimmen, was Verena entschieden hat, klatschen wir einfach. Wenn wir ein Problem damit haben, sagen wir das und es wird gemeinsam ausdiskutiert."
Der Applaus ebbte ab.

Verena legte eine Hand ans Kinn und schien nachzudenken. Dann wandte sie sich erneut an Myalo: „Was konntet ihr bei den Patrouillien rausfinden?"
Myalo stand auf und ging in die Mitte, um besser zu allen sprechen zu können.

„Die Hunter greifen immer weiter an und noch können wir uns keinen Reim darauf machen. Manchmal werden Prodigias dabei verschleppt, manchmal nicht, aber es gibt immer viele Verletzte und leider auch Tote.
Wir konnten aufschnappen, wo sie vermutlich als Nächstes zuschlagen. Wir wollen mit einer Patrouille dort auftauchen, Gefangene nehmen und aushorchen."
Verena nickte knapp und wandte sich an die Menge: „Meinungen? Vorschläge?"

Sofort erhob sich jemand. Ein Mann mittleren Alters und blondem Haar.
„Es bringt nichts jemanden auszuhorchen, wenn sie nicht wissen, was der Plan ist. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Hunter meistens nur den Auftrag bekommen und ihn ohne zu fragen ausführen."
Verena neigte verstehend den Kopf: „Was schlägst du vor?"
Der Mann schien sich unsicher zu sein. Trotzdem sagte er laut: „Wenn wir wirklich nützliche Informationen haben wollen, müssen wir an den Inneren Kreis ran."

Die Saver sahen sich unsicher an. Neben mir flüstert Shenmi: „Das ist unmöglich."
Jetzt erhob sich eine Frau, nur wenige Jahre jünger als der Mann.
„Auch wenn du recht haben magst, ist das alles andere als leicht. Der Innere Kreis bleibt völlig unter sich. Keiner unserer Spione wird etwas von den Mitgliedern aufschnappen und für gewöhnlich halten sie sich aus den Kämpfen raus. Myalos Patrouille wird sie also nicht als Geisel nehmen können."
„Wir könnten einen direkten Angriff starten", erwiderte der Mann.

Einige Saver schnappten nach Luft und einzelne standen auf. Letztendlich war es aber das weißhaarige Mädchen, dass sich zu Wort meldete: „Das ist sehr riskant und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man uns entdeckt. Wenn wir ein Mitglied aus dem Inneren Kreis entführen wollen, müssen wir in eines der Hauptlager. Dort sind viel zu viele Hunter, man bräuchte eine kleine Gruppe um unbemerkt hineinzugelangen. Aber sobald diese gefunden wird, ist es aus."
Die Frau, die eben ausgesagt hatte, nickte den Mädchen zu.

Ihre hellgrauen Augen sahen fest zu dem Mann.
„Mag sein, dass wir so an Informationne ran kommen, aber das ist es das Risiko nicht wert unsere Freunde solchen Gefahren auszusetzen."
Der Saver sah zu Boden und lenkte schließlich ein: „Du hast recht. Mein Vorschlag war unüberlegt."
Er setzte sich hin, schien aber kein bisschen verstimmt. Hier vertraute man gegenseitig auf die Meinung des anderen und sah auch ein, wenn man unterschiedliche Ansichtspunkte hatte.

„Wow", hörte ich Devon neben mir, „Bei den Huntern bedeutete ein so offenes Infrage stellen einer Entscheidung praktisch Krieg."
Shenmi neben mir musste schmunzeln: „Klar, streiten wir uns auch mal. Aber so lange man logisch und sinnvoll argumentiert, liefert sich hier keiner ein Gefecht."

Trotzdem stand jetzt Kai auf. Auch er schien etwas zu sagen zu haben.
„Aber irgendetwas müssen wir tun. Wir können doch nicht warten, bis sie uns kriegen."
Darauf erhob sich Sana und erwiderte: „Wir tun etwas, indem wir verhindern, dass sie uns finden. Das ist schließlich ihr Ziel."
Kai schien mit der Antwort nicht zufrieden zu sein un verzog den Mund.

Elegant stand das weißhaarige Mädchen nochmals auf und ihr Haar schimmerte dabei. Wer war sie? Ich musste es endlich rausfinden.

„Habt ihr mal drüber nachgedacht, dass das vielleicht zu Provokation dient?", fragend sah sie in die Runde, „Die Hunter wissen, dass wir versuchen würden die Prodigias und auch die restlichen Dorfbewohner zu retten. Sie wollen uns aus der Reserve locken."

Devon lehnte sich auf seinen Stuhl zurück und sah anerkennend zu ihr: „Sie ist schlau."
Mit einem Nicken stimmte ich zu. Dieses Mädchen bedachte das Geschehene von allen Seiten.

Kais Augen lagen auf dem weißhaarigen Mädchen und sie sah stur zurück. Dann seufzte er und setzte sich wieder hin: „Morana hat recht."

Morana hieß sie also. Ein schöner Name, auch wenn ich ihn noch nie gehört hatte.
Wieder sah ich zu dem Mädchen mit den kalten grauen Augen und dem blassen Teint. Irgendwie passte der Name.

Morana setzte sich ebenfalls hin und Myalo nickte ihr anerkennend zu.

„Auch wenn ich verstehe, dass ihr etwas tun wollt, ist es zu riskant und gefährlich einen Angriff auf die Hunter auszuüben", meldete sich Verna wieder zu Wort. Bis eben hatte sie die Debatte schweigend verfolgt.
„Wir bleiben also in der Defensive", fasste sie zusammen, „Myalo versucht den Wall neu zu errichten, so lange patrouillieren wir an unserer Grenze und bleiben in Alarmbereitschaft. Das Dorf, von dem wir glauben, das es das nächste Ziel eines Angriffs ist, wird beschützt. Sind alle damit einverstanden?"
Einstimmiges Gemurmel erhob sich. Man sah ein, dass man mit einen überstürzten Kampf nichts erreichen würde.
„Dann wars das für heute. Falls es neues gibt, lasse ich es euch wissen."

Alle standen auf und strömten zum Ausgang. Dabei wurde weiter diskutiert und ein Stimmengewirr legte sich über den Raum. Ich suchte mit meinen Augen nach Myalo, während sich die Saver an mir vorbei schoben.

Devon nahm meine Hand und zog mich mit sich: „Worauf wartest du? Wir stehen im Weg."
„Ich will fragen warum Myalo mich nicht verraten hat."
„Du meint wegen des Wall?", als ich nickte, runzelte Devon die Stirn, „Das habe ich mich auch schon gefragt."

Schließlich konnte ich Myalos dunkle Gestalt mit den hohen Wangenknochen ausmachen. Eilig schob ich mich an den Prodigias vorbei und hielt ihn an der Schulter fest. Darauf drehte er sich fragend zu mir um.
„Was willst du?", sein Torn war hart.
Ich ließ seine Schulter los und trat einen Schritt zurück. Dabei trat ich Devon fast auf den Fuß, der sich hinter mir aufgebaut hatte.

„Ich wollte wissen, warum du ihnen nicht erzählt hast, dass ich den Wall zerstört hab'."
Myalo schwieg eine Weile und sah mich dabei mit einem unergründlichen Blick an. Dann sanken seine Schultern ein Stück herab und er sah weg.
„Ich wollte dir die Chance geben, es selbst auf deine Schultern zu nehmen. Falls du dich dazu entscheidest uns zu vertrauen."
Er wandte sich zum gehen und fügte über die Schulter hinzu.
„Wir sind Menschen und machen Fehler. Hier verstehst man das besser als irgendwo sonst, glaub mir."

Myalo verließ nun ebenfalls die Hütte. Inzwischen waren es nur noch wenige, die die Stühle und alles wieder wegräumten.

„Das ist irgendwie nett von ihm", sagte Devon hinter mir.
Mit einem leisen Seufzen lehnte ich mich ohne drüber nachzudenken an ihn: „Ja, aber dann werde ich es Verena direkt sagen müssen."
„Besser sie hört es von dir, als von jemand anderen."
„Das macht es nicht leichter."

Devon schwieg, dann hob er mich hoch.
„Hey!", protestierte ich, aber Devob ließ mich trotz meines Gezappels nicht runter.
„Du bist erschöpft. Ich trag dich zur Hütte."
„Das brauchst du nicht", mein Herz schlug schneller und es kribbelte dort, wo er mich berührte. Ich spürte seine Hand an meinem Rücken und unter meinen Kniekehlen.
„Ich will es aber.", erwiderte er und trug mich raus. Sein Ton duldete keine Widerrede, also ergab ich mich und lehnte mich wieder an ihn. Meinen Kopf legte ich an seine Schulter. Ein seltenes Gefühl von Geborgenheit umgab mich.

„Du schaffst das schon", sagte Devon leise, „Ich werde bei dir sein, wenn du es ihnen erzählen willst. Und wenn nicht, dann gehe ich mir dir woanders hin. Wie du dich auch entscheidest und wie sie reagieren, ich bleib bei dir."
Mit Wärme in der Brust schloss ich die Augen: „Du ahnst nicht wie viel mir das bedeutet."

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