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Ich schloss verzweifelt die Augen. Musste es von allen Stücken dieses sein? Sicherlich hätte es noch andere zur Auswahl gegeben.
Es war, als wollte die ganze Welt mich immer nur an das erinnern, was ich war. Dabei versuchte ich doch es zu verarbeiten! Aber, traurig öffnete ich meine Augen wieder, vielleicht würde ich das nie schaffen.

Mein Vater reichte jeden von uns das Ticket. Als ich das kleine Stück Papier entgegen nahm, zitterten meine Hände ganz leicht, aber ihm fiel es nicht auf.

Und das Problem war, ich konnte nichts dagegen tun. Wenn ich jetzt sagte, dass ich da nicht rein gehen wollte, würde es Fragen geben. Das erregte bestimmt sein Misstrauen.
Er hatte gesagt, dass er mir Valentina vermutet hatte, dass ich auch eine Prodigia war. Zwar hatte Valor nicht erzählt, was er im Endeffekt dachte, aber was wenn er auf eine Bestätigung wartete? Irgendwas?
Ich konnte keinen Rückzug machen.
Irgendwie würde ich das jetzt durchstehen.

„So setzen wir uns schonmal hin. Es dauert noch eine kleine Weile bis es anfängt, aber wir können ruhig ein bisschen warten, denke ich.", mein Vater sah fragend in die Runde.
Als wir alle einmal nickten, führte Valor uns weiter. Unser Weg ging weiter durch einen breiten Gang, immer noch mit einen roten Teppich ausgelegt. Wir waren nicht die einzigen. Um uns herum liefen noch einige andere Grüppchen und Pärchen. An den weißen Wänden rechts und links hingen Bilder in Goldrahmen, die wie ich vermutete, die anderen Stücke darstellten. Aber ich hatte keine Zeit sie mir weiter anzusehen, wir erreichten nähmlich schon die Türen zum Theater.

Rechts von ihnen stand ein junger Mann in einem weißen, gepflegten Hemd und einer etwas weiteren schwarzen Hose mit weißen Mustern.
Er lächelte uns höflich an und nahm unsere Tickets entgegen. Er riss ein Stück ab und gab sie uns zurück: „Viel Spaß"
Mein Vater nickte zum dank und wie gingen weiter.

Auf unseren Plätzen in einen der vorderen Reihen ließen wir uns nieder. Von links nach rechts saßen wir so: Alenia, Devon, ich und Valor.

Der Saal gefüllt mit schwarzen Sesseln war in ein dämmriges Licht getaucht, sodass man die vielen Menschen nur etwas undeutlich erkennen konnte.

Wir hatten einen guten Blick zu der großen Theaterbühne, die im Moment von einem schwarzen Vorhang verschlossen wurde.
An sich war das Theater nichts anders als wie bei den Nementes. Aber die Technik fehlte.
Lampen wurden von Kerzen ersetzte und die Seile die versteckt überall hingen, würden für das Bühnenbild verantwortlich sein. Nur das Menschen es ziehen mussten. Außerdem war Live-Musik die einzige Option. Es wurde nichts aus Lautsprechern gespielt, aber es gab einen Orchestergraben.

Ich hatte ein wenig Angts vor dem Stück. Es würde mich garantiert an etwas erinnern, aber wie stark? Und noch wichtiger: würde ich es aushalten können?

Ich spürte Devons Hand plötzlich, die meine festhielt: „Du schaffst das. Es ist nicht echt."
Er sah mich ermutigend an. Seine Augen glänzend wie zwei Steine in dem dämmrigen Licht.
Meine Haut kribbelte warm wo er mich berührte und ich würde tatsächlich etwas ruhiger.
„Danke", flüsterte ich und meinte es auch wirklich so. Zur Antwort drückte er kurz meine Hand und hielt sie weiterhin fest.

Nach einigen Minuten war der Saal soweit ich sehen konnte komplett gefüllt. Es war also ein sehr beliebtes Stück. Toll.
„Alle reden über das Geschehen in dieser Schule, wo der Mond gewütet haben soll. Es werden Vermutungen angestellt und sowas alles.", sagte mein Vater, der meinen überraschten Blick bemerkt hatte und sah mich seltsam an, „Ich glaube ja, dass er sich irgendwie versteckt. Das Leben eines anderen lebt."
Mein Herz blieb stehen. Wusste er, wie richtig er damit lag?
Bevor ich darauf reagieren konnte, wurden die Kerzen, die für die Beleuchtung sorgten, ausgeblasen und der schwere Vorhang wurde geöffnet. Mein Vater lehnte sich in seinen Sitz zurück und konzentrierte sich ganz und gar auf die Bühne.

Eine leise unbestimmte Musik setzte ein und füllte den Saal, als eine Frau in der Mitte der Bühne den Kopf hob. Ihr Gesicht war im Schatten der Kapuze ihres Gewandes versteckt. Sie trug Lagen an dunkelblauen Stoff mit goldenen Fäden, die Sternenbilder ähnelten, bestickt. An ihren schlanken Handgelenken, die unter den langen schweren Ärmeln der Robe hervorlugten, klimperten Armreifen aus Gold. Bei ihrem Anblick schoss mir das Wort Priesterin durch den Kopf. Denn so sah sie aus.

Sie erhob ihre klare Stimme und sagte mit einer Endgültigkeit, die mich erschauern ließ die verhasste Prophezieung auf:

Zwei geboren mit unnatürlicher Macht
Jeder mit heller und dunkler Pracht.

Der Dunkle Mond, so schwarz das Haar
Erst der Gute in diesem Spiele war.
Geboren mit Schönheit der mystischen Macht
Sich zum Monster wandelt, wenn die Wut erwacht.
Am Blutmond wird er sich tränken in Blut
So lange der Mond scheint wird er wüten in ewiger Wut.

Ich atmete tief ein und aus und schaffte es Bilder des roten Mondes auszublenden. Ich wollte mich nicht an das Gefühl erinnern, das mich durchströmt hatte.

Die Scheinende, die Quelle des Glücks
Im Dunkeln bringt sie Hoffnung zurück.
Geboren mit der Güte einer hellen Magie
Ein anderes Leben, einen anderen Weg, den hatte sie nie.
Kommt es zur Schlacht, kommt es zum Krieg.
Wird sie stetig glauben an den glorreichen Sieg.

Flüchtig warf ich einen Blick zu meiner Freundin. Sie wirke unglücklich.

Die Priesterin änderte plötzlich die Tonlage. Jetzt waren es harte Worte, die sie verhasst aus ihren Mund spie:
„Das Monster, der Dunkle Mond weilt seit Anbeginn der Zeit unter uns. Er terrorisiert die Menschen und verbreitet Angst und Schrecken in unseren Herzen. Wir erzittern bei seinen Namen."
Sie unterstützte ihre Rede mit kraftvollen Gesten.
„Er kann uns mit einem Gedanken zerstören, willenlos machen und uns Schmerzen zuzufügen, die wir uns nicht mal vorstellen können."
Sie sah die Zuschauer ernst und eindringlich an: „Dunkelheit, Schmerz und Boshaftigkeit sind seine Brüder"
Ich verzog meine Lippen zu einer strammen Linie und in mir wurde es kalt. Es entsprach alles der grausamen Wahrheit.

Die legte eine Pause ein und richtete sich etwas gerade auf. Nun konnte man ihr Gesicht sehen und blonde Haare erahnen.
„Aber es besteht Hoffnung. Die einzige Person, die uns von seinem Schrecken befreien kann ist die Scheinende."
Sie breitete die Arme aus, als wollte sie etwas großartiges empfangen: „Sie ist die Hoffnung die wir im Herzen tragen. Das Licht, das unsere Welt erfüllt und für das Gleichgewicht sorgt!"

Die Priesterin lässt die Arme wieder sinken. Ich hörte den schweren, blauen Stoff rascheln.
Doch dann verkündete sie mit einer Gewissheit, einer Härte, die mich schlucken ließ: „Der Dunkle Mond muss von der Scheinenden getötet werden, weil er das Gleichgewicht unserer Welt stört."

Ich sah zu Alenia, sie tat das gleiche. Unsere Blicke kreuzten sich und sie las meine unausgesprochene Frage: Sorgte ich für ein Ungleichgewicht?
Als sie darauf kaum merklich den Kopf senkte ballte ich meine rechte Hand zur Faust. Ich war also nicht nur ein Monster sondern störte auch noch dieses Gleichgewicht.

Davon hatte die Lehrerin bei den Huntern gesprochen, als sie die Kleinen unterrichtet hatte. Was genau hatte es damit auf sich? Wie funktionierte es?

Die Stimme der Priesterin wechselte wieder ihren Ton. Jetzt wurde sie sanft und nahm fast schon einen singenden Klang an.
„Die Geschichte beginnt noch vor unserer Zeit. Als es nur zwei Mächte in unserem Universum gab, die sich bekämpften. Nach einer gewaltigen Schlacht, die beide beinahe ausgelöscht hätte, entschieden sie sich ihrer Macht Raum zu geben, Orte zu geben, wo sie sich ausleben konnte. Die Erde und das Leben entstand. Mit Elementes und Nementes, die auf ihr wandelten. Die beiden uralten Mächte gaben ihrem Sein ein Gefäß, in dem sie weiter existieren konnten. Die Scheinende und der Dunkle Mond wie wir sie kennen waren geboren."
Die Priesterin senkte den Kopf und kniete sich hin.
So wurde die Aufmerksamkeit weg von ihr, auf die Personen dahinter gelenkt.

Zwei Personen traten aus dem Schatten hervor und sahen mit stechenden Blick in das Publikum. Die linke Person sollte Alenia darstellen. Langes blondes Haar mit goldenen Strähnen durchzogen und ein weißes, langes, fließendes Gewand. Ihre Wangen und Hände schimmerten durch das Glitzer, das man aufgetragen hatte.

Daneben stand ich, das dunkle Spiegelbild. Ebenso langes Haar, aber schwarz. Mein Gewand war schwarz und zerrissen, dazu meine Hände dreckig und ungepflegt. Ich trug kein Glitzer. Nein. An mir klebte Blut.

Ich zwang mich nicht auf meine Hände zu sehen und konzentriere mich stattdessen wieder auf Devons Hand, die meine nach wie vor nicht losgelassen hatte. Sie gab mir Halt und half mir mich wieder zu beruhigen.

Jetzt Begann die Erzählung. Es wurden Taten der Scheinenden und des Dunklen Mondes vorgeführt. Die Scheinende wendete Naturkatastrophen ab, der Dunkle Mond tötete ganze Dörfer. Alenia rettet die Menschen vor einer Seuche, ich quälte Menschen in den Wahnsinn.

Irgendwann hatte ich die Augen geschlossen. Ich hatte die durch die Hand des Dunklen Mondes sterbenden Leute nicht mehr sehen wollen. Ich hörte ihre gespielten Schreie zwar dennoch, aber das Kunstblut und die ängstlichen Gesichter blieb mir erspart.

Später wird auf die Quelle eingegangen, deren Tunnel wir durchquert hatten, um nach Felicias zu kommen.

Sie durchzieht den Boden und auch uns selbst. Ein Teil von ihr fließt in uns. Aber die Quelle besteht aus einem dunklen und einem hellen Teil, wie ich erfuhr. Einer geboren aus der Macht der Scheinenden, der andere aus der Macht des Dunklen Mondes. Sie harmonisieren gemeinsam in unserem Inneren und gab den Elementes die Macht, die sie hatten. Und Trackles blockierte eben diesen Strom und verhinderte so den Zugriff auf die Magie.

Nur bei der Scheinenden durchfließt sie nur der helle Teil und nur beim Dunklen Mond existierte einzig der dunkle. Dadurch war unser inneres Gleichgewicht leichter zu stören und unsere Magie konnte uns schneller übernehmen. Es fehlte der gegenteilige Strom zum Ausgleich.

Das passierte also, wenn ich die Kontrolle verlor. Dieser schwarze Strom in mir geriet komplett aus dem Gleichgewicht.
„Es ist ein Kreis der schon seit Jahrtausenden fortbesteht", die Priesterin erhob wieder ihre Stimme und hinter ihr gefror das Bühnenbild, „Das eine eliminiert das andere. In dem Moment, in dem das Böse droht die Überhand zu übernehmen, tötet die Scheinende den Dunklen Mond und bringt Frieden über unsere Welt."

Blutmond. An Blutmond hatte meine Macht die Überhand gewonnen. Und in diesem Moment hätte Alenia mich tötet müssen.

Ich öffnete jetzt meine Augen und wir tauschten wieder einen Blick. Sie wusste das alles. Und sie hatte sich dagegen entschieden. Sie hatte mich leben lassen.
Eine Fehler, wie es schien. Der Kreis war noch nicht geschlossen.

„Blutmond kam.", die Priesterin gab das Stichwort und meine dunkelste und blutigste Stunde wurde inszeniert.

Die Schauspielerin, die mich darstellte wurde von Menschen umkreist. Sie machte Armbewegungen in ihre Richtungen. Die Menschen viele laut Schreiend zu Boden und begannen sich zu krümmen.

Ich schnappte nach Luft und starrte auf die zuckenden Körper. Bilder reihten sich blitzartig aneinander. Ich sah sie alle nur flüchtig, aber gleichzeitig im grausamen Detail.

Glänzendes Blut an meiner Klinge, schwarzer Augen im Spiegel, Schreie die durch die Korridore hallten und der unglaubliche Hunger, der mein ganzen Denken einnahm. Mein ganzes Sein erfüllte.
Mein Hals war wie zugeschnürt und ich rang nach Atem.

„Lillith", Devon bemerkte mein Zittern und neigte sich beunruhigt zu mir, „Lillith, hör mir zu."

Aber ich nahm seine Stimme gar nicht wahr. Der Dunkle Mond auf der Bühne musste eine Blutkapsel zerquetschte haben, denn jetzt tropften ihm das Kunstblut an den Händen hinab. Er lächelte und lenkte sich die Lippen. Er fuhr mit den Fingern über seine Lippen und hinterließ eine Blutspur.
„Mehr", brüllte er.

Und ab diesen Moment konnte ich nicht mehr. Diese Person war ein zu starkes Abbild meiner selbst. Ich fühlte mich als würde ich in einen Spiegel blicken.
Das war ich. Genau dieses Ding da vorne.

Wie ein Feigling sprang ich auf und hastete aus dem Saal.
Ich stürzte blind den Flur entlang und rempelte dabei ein paar andere Leute an. Sie riefen mir empört hinter her, aber ich beachtete sie garnicht. Ich musste einfach nur raus. Ich musste atmen.

Es war auch immer das gleiche mit mir: Ich konnte meinen Dämonen nicht ins Gesicht sehen. Aber sie verfolgten mich und erinnerten mich immer wieder an das Geschehene. Und dann floh ich vor ihnen.

Und das änderte rein garnichts.

Aber wie sollte ich ihnen entkommen, wenn sie tief aus meinem Inneren kamen?

Euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Vera.

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