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60

Als ich flatternd die Augen öffnete, war mir schwindelig und übel zugleich. Erstmal war mein Blick verschwommen, aber als er sich klärte, sah ich den schwarzen Trackles an der Decke meines Käfigs entgegen. Immer noch blinzelnd drehte ich meinen Kopf und sah aus dem Gitter hinaus. Die Sonne kletterte so langsam über die Baumwipfel, aber auf dem Platz vor mir waren diesmal keine Kinder.

Nachdem mein Kopf sich gut genug geklärte hatte, wollte ich mich aufrichten, aber kaum bewegte ich mich, fuhr ein Schmerzesblitz meinen Rücken hoch und ich schrie überrascht auf.
Mit zusammengebissenen Zähnen sank ich wieder zurück.
Dann fielen mir die Peitschenhiebe von Castriel wieder ein und ich zuckte unwillkürlich zusammen. Das hatte zu Folge das mein Rücken sich erneut meldete und ich wimmernd all meine Muskeln lockerte, damit ich unbewegt auf dem Boden lag.
Aber selbst im Liegen brannte mein Rücken, er wurde schließlich auf den grässlichen
Trackles-Boden gepresst. Die klägliche Decke war zwar dazwischen, aber das linderte gar nichts.
Es fühlte sich an als würde der Trackles durch meinen Rücken in meine Haut sickern, was es nicht gerade besser machte.

Ich atmete tief ein und aus, dann presste ich die Lippen aufeinander und drehte mich mit einer einzelnen Bewegung auf den Bauch. Dabei tat mein Rücken so höllisch weh, dass mir Tränen in die Augen schossen.
Auf den Bauch liegend, konzentrierte ich mich auf meinen Atmung. Das tat man doch um sich nicht so auf den Schmerz zu konzentrieren oder?
Naja, in meinem Fall nützte es jedenfalls nicht viel. Aber immerhin war der Trackles nicht mehr direkt an den offenen Wunden.
Ich spürte einen kleinen Rinnsal an meinen Rücken runterlaufen. Die Drehung musste die Striemen wieder aufgerissen haben.

Mir blieb keine andere Wahl als auf den Trackles Boden liegen zu bleiben und meinen Rücken und den hässlichen Druck zu ertragen.

Irgendwann hörte ich das Rasseln eines Schlüssels sowie Schritte, die ich als Devon ausmachte.
Kurze Zeit später wurde die Tür geöffnet und Devon schaute auf mich herab. Die Sonne schien durch sein rotbraunes Haar und ließ es aussehen wie schwelende Glut.
„Wie gehts dir?", er schien es ehrlich wissen zu wollen. Jedenfalls nach dem besorgten Schimmern in seinen Augen.
„Scheiße, danke", presste ich unter zusammengebissenen Zähnen hervor und Devons Kiefer spannte sich an.

„Also warum bis du hier?", fragte ich. Mit ihm zu reden lenkte mich ein wenig von meinen Rücken ab.
Devon schien es sichtlich zu widerstreben als er antwortete: „Ich soll dich zu Castriel bringen."
Ich verzog die Lippen zu einer Linie: „Was will er von mir?"
„Informationen"
Ich seufzte und mir graute es jetzt schon davor aufzustehen. Und auch noch zu seinen Zelt zu laufen. Natürlich wollte er mich direkt nach der Bestrafung sehen. Jetzt wo es mir frisch im Gedächnis war, was er mir antun konnte.

„Und wenn ich nicht will?", wollte ich wissen, ohne großartig viel Hoffung auf eine positive Antwort.
„Dann holt er dich"
Wieder ein Seufzen und ich schloss kurz die Augen um mich zu sammeln bevor ich mit einem ruck schnell aufstand. Der Schmerz, der darauf meinen Rücken durchfuhr nahm mir kurz den Atem und ich schwankte. Sofort war Devon zur Stelle um mich zu stützen. Die Kiefer fest aufeinander gepresst, aber sein Griff war sanft. Kontrolliert.

„Danke", presste ich hervor und blinzelte Tränen weg. Dann machte ich einen Schritt nach vorne und noch einen. Ich versuchte das Gesicht so wenig wie möglich zu verziehen und lief weiter. Jeder Schritt zog an meiner Haut und trieb jedesmal den Schmerz weiter voran. Was hatte Castriel nur mit meinem Rücken gemacht?
Aber ich verdiente es, erinnerte ich mich, ich verdiente den Schmerz.

Devon hielt mich wieder am Oberarm und hatte ein wachsames Auge auf mich. Er wirkte verändert. Irgendwie war er nicht mehr so nachdenklich, sogar entschlossen.
Kurz blitzte das Gesicht von Devon in meiner Erinnerung auf, als er gestern mit großer Wut zugeschaut hatte. Der Grund für seine Wut kannte ich nach wie vor nicht, aber im Moment nahm mich mein Rücken zu sehr in Beschlag um darüber nachzudenken.
Wir kamen an einigen Huntern vorbei die mir allesamt mit Genugtuung hinterher sahen. Der Hass vermischte sich mit der Schadenfreude und ließ ihre Augen funkeln. Ich trug zwar immer noch nur meine weiße Unterwäsche, die inzwischen mir Blut befleckt sein musste, aber für Scham hatte ich keinen Nerv.

Aber irgendwas wurde vorbereitet. Hunter liefen hin und her, Kinder waren mir ihren Müttern unterwegs und eine Gruppe ritt mit Pfeil und Bogen los. Ich meinte sogar Ellie unter ihnen auszumachen, aber mein Rücken verhinderte, dass ich mich lang genug auf etwas konzentrieren konnte, bevor der Schmerz mich zurückholte.
Devon bemerkte meine nachdenklichen Blicke und erklärte: „Es gibt heute Abend ein Fest. Weil wir dich erwischt haben. Die Bogenschützen jagen das Wild für das Essen."

Als wir beide in Castriels Zelt ankamen, stand er mittig im Raum, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und ohne seinen Umhang. Er trug Lederkluft und Schwert, aber der blutrote Umhang fehlte.
Das Haar fiel ihm über die Schulter und seine Narben kräuselten sich, als er mich anlächelte.
„Wie gehst es dir?", fragte der Anführer süffisant.
Das einzige was er von mir auf Antwort bekam war ein dunkler Blick. Ich wollte den Mund nicht aufmachen, aus Sorge ich würde wimmern oder schmerzvoll stöhnen.Wie sehr ich diese Peitschenhiebe auch verdiente hatte, diese Genugtuung gönnte ich Castriel nicht.

Als von mir nichts kam schickte Castriel Devon mit einer knappen Handbewegung raus und er gehorchte. Er schaute mich noch einmal an und in seinen Augen lag ein Versprechen, dann ging er.

Meine Zähne waren kurz davor zu bersten, so stark presste ich sie aufeinander, als ich wieder zu Castriel sah.
„Ich will Informationen", sagte er, „Also was weißt du über die Scheinende?"
„Ich sage nichts", Mühsam kam es über meine Lippen. Aber immerhin klang es nicht schmerzerfüllt.
„Du weißt, was ich tun kann", er deutete auf den Tisch, wo die Peitsche von gestern lag. Immer noch mit meinem verkrusteten Blut befleckt. Wahrscheinlich hatte er sie gestern genau da hingelegt, nur für diesen Moment.
„Nein"
Castriel schüttelte enttäuscht den Kopf und schnalzte missbilligend mit der Zunge.
„Ich hätte gedacht du bist klüger."

Er trat näher, bis er dicht vor mir stand und mir in die Augen blickte. Mir wurde kalt und Angst schlich sich in mir hoch. Ich schluckte sie runter und wich seinen toten Augen nicht aus.
„Letzte Chance", hauchte er, aber ich presste die Lippen aufeinander. Einmal. Einmal werde ich das Richtige tun.
Ohne Vorwarnung packte er mich an den Schultern, wirbelte mich rum und drückte mich runter. Meine Knie protestierten, als sie die ganze Kraft, die er angewendet hatte, abfangen mussten. Diese Beschwerden wurden allerdings nebensächlich im Vergleich zu meinen Rücken. Die Ruckartige Bewegung riss weitere Schnitte auf und neues Blut trat aus den Wunden.

Ich biss mir auf die Wange um nicht zu schreien und schmeckte Blut im Mund. Aber als Castriel seinen Stiefel in meinen Rücken rammte und mein Oberkörper nach vorne getreten wurde, schrie ich vor Schmerz auf. Ich wurde nach vorne geschleudert und fing mich mit den Unterarmen ab. Nun kniete ich wie gestern mit dem Rücken zu Castriel mit nichts als Unterwäsche am Leib.

Er drückte seinen Stiefel erneut auf meine frischen Wunden und ich stöhnte unter zusammengepressten Zähnen.
„Was weißt du über die Scheinende?", wollte er wieder wissen. Sein Fuß drückte weiterhin auf meinen Rücken und verstärkte die Qualen nur noch.
„Ich sage nichts", brach ich hervor und als Erwiderung trat Castriel erneut auf meinen Rücken. fester und stärker diesmal.
Ich schrie auf und Tränen sammelten sich in meinen Augen. Es tat so verdammt weh, ich hatte Schwierigkeiten zu atmen.

„Gib. Mir. Informationen.", bei jedem gezischten Wort presste er den Fuß stärker auf meinen Rücken.
Ich verzog schmerzvoll das Gesicht und presste die Augen zusammen.
Ich schaffte es nur den Kopf zu schütteln und Castriel nahm seinen Stiefel von meinem Rücken runter. Beinahe hättet ich erleichtert aufgeseufzt, aber dann holte Castriel einen kleinen braunen Sack vom Tisch. Ich roch Salz und ahnte schon was er vor hatte.

Ich konnte mich nicht bewegen. Jede winzige Regung machte es nur noch schlimmer und ich ertrug nicht noch mehr. Ich hatte noch nie wirklich Schmerz erfahren, wie jetzt und war alles andere als abgehärtet.

Hinter mir hörte ich Castriel unter meinen eigenen keuchenden Atemzügen wieder näher kommen.
Er nahm sich eine Handvoll Salz und presste sie fest auf den größten Schnitt. Diesmal schrie ich wirklich und warf den Kopf nach vorne. Das Salz brannte wie Feuer und ich hatte das Gefühl als würde Säure in meine Wunden fließen.
Während ich schrie rieb Castriel das Salz unberührt in meine Wunde und hatte sogar den Nerv seinen Finger in den Schnitt zu pressen.
Ich stöhnte unter enormen Schmerzen und meine Tränen bemerkte ich garnicht.
„Je länger du schweigst, desto schlimmer wird es", Castriels Stimme hatte einen sanften, verlockenden Ton angenommen. Er presste seinen Finger tiefen in den Schnitt, „Du kannst es hier und jetzt beenden. Erzähl mir nur was du weißt."
Nein.

Mein Schweigen war die Antwort und Castriel rieb weiter Salz auf meinen Rücken. Mein gellender Schrei hallte durch das Zelt, draußen musste man es sicher hören, aber es ließ Castriel völlig kalt.

Aber wie sehr es auch schmerzte, ich verriet Alenia nicht. Ich konnte nicht. Sie war meine Freundin, auch wenn sie mich vermutlich nicht mehr als so eine ansah. Und wenn ich Castriel von ihr erzählte, hätte er Anhaltspunkte um sie zu suchen. Wenn er sie dann hatte, wer weiß was er mir ihr machen wollte? Ich würde Alenia nicht in seine Hände geben!

Bei der nächsten Handvoll Salz flackerte es vor meinen Augen und ich war kurz davor zusammen zu sacken. Entweder Castriel bemerkte es nicht, oder es interessiertet ihn nicht.
Eine weitere Welle des Schmerzes überollte mich endgültig und ich klappte zusammen. Kaum noch wirklich bei Bewusstsein lag ich flach auf den Boden. Der Geruch den Teppichs stieg mir in die Nase und vermischte sich mit dem meines eigenen Blutes.

Castriel ging um mich herum und hockte sich vor mich hin. Verärgert schaute er mich an.
„Ich werde dich auseinander nehmen und wieder zusammen nähen um dich dann wieder zu brechen",  versprach er mir mit einer dunklen Stimme, „Also überlege dir gut wie lange du schweigen willst."
Seine Stimme wurde immer leiser und ich driftete ab. Trotzdem verspürte ich Angst, bevor ich das Bewusstsein verlor.

Ich öffnete meine Augen und musste sie bei der plötzlichen Helligkeit sofort wieder zusammenkneifen. Als ich mich an das Licht der untergehenden Sonne gewöhnt hatte, öffnete ich meine Augen ganz und sah mich um. Irgendwie war ich wieder in meinen Käfig gelandet, diesmal auf dem Bauch liegend, was eine großer Erleichterung war.
Ich pustete mir eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und atmete aus. Castriels Methoden Infos aus mir herauszupressen war fürs erste vorbei.

Aber selbst das Atmen zog unangenehm an meinem Rücken und ich traute mich nicht mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

Ich lag auf dem Bauch, das Gesicht zum Trainingsplatz gedreht. Es war niemand dort aber ich hörte ausgelassene Stimmen, die an mein Ohr drangen. Die Hunter... sie feierten!
Als ich genauer hinhörte und mein Gehör ganz bewusst einsetzte, hörte ich die Stimmen von Kindern, Frauen und Männern. Als ich Castriel leise heraushörte fuhr es mir kalt den Rücken runter.
Ich werde dich auseinander nehmen und wieder zusammen nähen um dich dann wieder zu brechen. Also überlege dir gut wie lange du schweigen willst.
Ich hörte seine Stimme im Kopf und zuckte an die Erinnerungen der Schmerzen zusammen. Ich weiß, ich verdiente sie, aber deswegen waren sie nicht weniger in mein Gedächtnis eingebrannt.

Während die Sonne weiter sank, blieb ich mit meinen Gedanken liegen, die sich diesmal nicht um die Schule drehten, sondern um Castriel und die Peitschenhiebe.

Devon
Ich stand mit einem Becher Wein in der Hand am Rande der Fläche, wo die Hunter um mich herum fröhlich feierten. Sie tanzten zu der Musik, die einige wenige auf ihren Instrumenten spielten. Wir hatten ein Holzflöte, eine Geige und eine Gitarre, die zusammen ein wunderbar harmonischen Lied spielten.
Das Fest fand auf den gleichen Platz statt, wo Lillith gestern ausgepeitscht worden war, nur das Podest war von den Erd-Elementes wieder entfernt worden. Man hatte Fackeln als Beleuchtungen aufgestellt und  Tisch aus Erde erschaffen, wo das Essen und die Getränke standen. Das Fleisch der Hirschkuh glänzte im Schein Fackeln, aber ich hatte keinen Hunger.
Castriel stand irgendwo zwischen den Huntern und unterhielt sich mit ein paar Freunden, ebenfalls ein Glas Alkohol in der Hand. Hunter tranken nicht oft, es verlangsamte die Reaktionszeit. Aber heute war ein besonderes Fest, wir hatten die gefährlichste Prodigia gefasst. Manche nutzten die seltene Erlaubnis etwas zu trinken und stürzten sich nacheinander die Becher runter, andere waren vorsichtiger. Trotzdem wurden sie beschwipst, da sie Alkohol nicht gewohnt waren. Hunter waren nicht so trinkfest wie andere.

Ich selber trank keinen Schluck, ich brauchte alle meine Sinne für das was ich vor hatte. Mit den unangerührten Wein in der Hand lehnte ich mich an eine Zeltstange und versuchte ein bisschen benebelt auszusehen. Mein Plan war es zu warten bis sie alle angetrunken waren, um mich dann davon zu schleichen. Proviant, Waffen und Medizin lagen versteckt in meinem Zelt, bereit dafür meine Familie zu verraten.
Auch wenn mein Magen unangenehm kribbelte, ich verspürte keine Zweifel mehr. Lillith hatte mir genug Gründe geliefert sie als Mädchen zu sehen und sie nicht einzusperren. Außerdem hatte ich schon viel zu lange gezögert. Das war mir klar geworden, als ich Lillith heute von Castriel zurück tragen musste. Ich war nicht dabei gewesen, aber ich hatte Salzreste an ihren aufgeplatzten Rücken kleben sehen und konnte mir denken, was sich zugetragen hatte.

Der Abend schritt voran und war bald schon in Dunkelheit gehüllt. Alle Kinder waren schlafend im Bett, die meisten Hunter schwankten schon und taumelten schneller. Castriel schien noch sehr gefasst, aber darum konnte ich mich jetzt nicht kümmern. Vermutlich war das jetzt der beste Augenblick.
Also torkelte ich gespielt davon, verschüttete dabei was von meinen immer noch ersten Glas und verschwand hinter den Zelten. Sobald sie mich nicht mehr sehen konnten, warf ich das Glas weg, rannte los zu meinem Zelt, suchte meine Sachen zusammen und joggte weiter durch die Zelte durch. Dabei kam ich auch an Castriels leeres Zelt vorbei und warf ihn einen dunklen Blick zu. Dort hatte er Lillith zusammengeschlagen, bevor sie sich überhaupt von den Hieben erholen konnte.

Als ich auf den dunklen Trainingsplatz ankam, der nicht von irgendwelchen Fackeln erleuchtet war, ankam, konnte ich Lillith' Gestalt im Käfig liegen sehen. Ich erreichte ihren dunklen Käfig und schloss ihn auf. Sie lag noch genauso da, wie ich sie abgeladen hatte. Ihre Augen waren geschlossen, ob sie schlief oder immer noch bewusstlos war, wusste ich nicht. Um das herauszufinden, tippte ich sie am Arm an. Darauf öffnete sie glücklicherweise die Augen, wenn sie nicht aufwachte, wäre mein Plan ins Wasser gefallen.
Verwirrt sah sie mich an.
„Was macht's du hier?", kurz blitzte Angst in ihren sonst so leeren Augen auf, „Ruft Castriel wieder nach mir?"
Ich schüttelte den Kopf und sie beruhigte sich etwas.

„Ich bin hier um dich rauszuholen", sagte ich geradeheraus, während ich Schmerzmittel aus meine Tasche kramte.
„Wie bitte?", sie schien mir nicht zu glauben.
„Ich versuche dich hier rauszuschmuggeln", wiederholte ich und reichte ihr eine weiße Tablette hin, „Das ist Schmerzmittel gegen deinen Rücken. Anders kannst du dich nicht schnell genug bewegen."
Sie starrte mich entgeistert an, dann blinzelte sie heftig: „Du willst mich hier rausbringen?"
Ich nickte.
„Sag mal bist du völlig durchgedreht?", sie verzog bitter ihre Lippen, „Ich bin der Dunkle Mond. Ich habe fünfzehn Leute getötet. Und ich bin aus einem guten Grund in einen Trackles-Käfig eingesperrt, schon vergessen?"
Ich selbst hatte keine Idee, was ich hier machte, trotzdem hielt ich Lillith die Tablette weiter hin.
„Es gibt keinen triftigen Grund dafür dich so zu behandeln. Das ist falsch und ich will es richtig machen", sagte ich mit Nachdruck, aber sie weigerte sich die Tabetten zu nehmen.

„Lillith. Wenn ich erkannt habe, dass du kein Monster bist, wird es einen vernünftige Grund haben. Ich ändere nicht von gestern auf heute meine komplette Lebenseinstellung und je länger du zögerst desto höher ist das Risiko, dass ich geschnappt werde, wie ich dir helfe zu fliehen!"
Meine Stimme wurde drängender und Lillith schien mit sich zu ringen.
„Ich bin gefährlich für andere.", flüsterte sie.
„Bitte vertraue mir"

Mit einem letzten langen unschlüssigen Blick zu mir öffnete sie den Mund, damit ich ihr die Tablette geben konnte. Ich gab ihr noch eine zweite, ich wusste nicht wie schnell und stark die Tabletten wirkten.

Glücklicherweise ziemlich schnell, denn nach wenigen Minuten richtete Lillith sich auf. Mit verzerrten Gesicht kam sie auf die Beine und trat etwas ungelenk aus dem Käfig raus.
„Du weißt hoffentlich wie dumm du bist", sagte sie zu mir.
„Das kann ich dir gerade nicht so genau  sagen", ich schloss die Käfigtür und nahm einen Umhang aus meiner Tasche, den ich ihr um die Schultern legte. Sie zog ihn sich enger um sich, so war sie nicht mehr so leicht bekleidet.
„Die Lederkluft ziehst du an wenn wir hier raus sind. Jetzt ist keine Zeit dafür."
Sie nickte verstehend.
„Kannst du rennen?"
„Ich denke schon"
Also liefen wir los. Ich führte sie am Rand entlang und wir duckten uns hin und wieder als ein paar müde Hunter vorbei kamen, die zu betrunken waren um uns zu entdecken. Dummerweise befand sich der Traininsplatz auf der anderen Seite des Lagers, was bedeutete dass wir das ganze Lager durchqueren mussten. Wahrscheinlich hatte Castriel Lillith absichtlich dorthingebracht. So hatte sie im Fall der Flucht den längsten Weg.

Die Schmerztabletten wirkten so gut sie konnten, trotzdem musste Lillith die Zähne aufeinander beißen,  während ich sie durch die Zelte führte. Im Moment hatte ich keine Zeit großartig über mein Handeln nachzudenken. Jetzt mussten wir unbemerkt aus dem Lager kommen.

Nach einer Weile kamen wir am Stall mir den Pferden an.
„Wir stehlen ein Pferd?", erkannte Lillith, als ich mich auf den Stall zubewegte.
„Wie sonst sollen wir auch weiter reisen? Zu Fuß haben sie uns sofort wieder geschnappt"

Still und eilig nahmen wir ein ruhige, braune Stute, und führten sie aus dem Stall. Sie schien irgendwie zu spüren was wir vorhatten, denn sie gab keinen Laut von sich, als wir mit ihr weiter gingen.
Ihre Hufen klopften dumpf auf den Boden, während ich mich mit Lillith hinter mir weiter bewegte.

Jetzt kam der schwierigere Teil unserer Flucht. Mit einem Pferd waren wir auffälliger und konnten uns nicht mehr hinter kleinen Sachen verstecken. Außerdem mussten wir das Tor passieren, wo sicherlich noch Wachen standen, die wir überwältigen würden.

Wir schlichen immer noch am Lagerand entlang und schauten vorsichtig um die Ecke eines Zeltes, um zu prüfen ob da niemand war, als Lillith sich hinter mir umdrehte.
„Schnell", zischte sie und drängte mich mit dem Pferd hinter das Zelt.
„Was-", Lillith hielt mir zur Antwort den Mund zu.
In der Stille der Nacht konnte dann auch ich die Schritte ausmachen, ich kannte den Gang. Er war leicht humpelnd, weil der Mann sich einst das Bein gebrochen hatte und es nicht ganz richtig zusammengewachsen war.
Mein Vater. Und er kam in unserer Richtung. Sobald er um die Ecke kam, würde er uns sehen.

Ich weiß es ist blöd, dass ich jetzt hier aufhöre. Aber wenn ich es noch länger schreibe, hätte ich es nicht geschafft heute hochzuladen. Ob ich das nächste Kapitel vor nächsten Montag hochladen, kann ich nicht sagen.

Vera.

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